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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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204<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

vor allem daran interessiert, die Building Control-Aktivitäten der L&G mit denen der<br />

STAEFA zusammenzubringen. Ein beteiligter Manager beschrieb den Merger zwischen<br />

der L&G und der STAEFA mit den Worten „Der Merger war ein Verschmelzen von<br />

zwei Organisationen.“ 482<br />

Die Verschmelzung der beiden Unternehmen stellte die neue Organisation vor große<br />

Integrationsherausforderungen. Bei L&G und STAEFA CONTROL bestanden<br />

zusammengenommen fünf verschiedene Produktfamilien (wozu dann durch die spätere<br />

Integration der SIEMENS GEBÄUDETECHNIK nochm<strong>als</strong> zwei weitere dazukamen). Die<br />

Verschlankung der Produktlinien durch eine einheitliche Managementstation<br />

(DESIGO) sollte die alte, durch die Merger aufgeblähte Produktpalette ersetzten.<br />

Allerdings bot die Entwicklung in der Folgezeit letztlich kaum einen Zusatznutzen für<br />

die Kunden. Ein Manager kommentierte dies mit den Worten: „We are spending<br />

money on the past, not on growth.” 483<br />

Ein zweites strategisches Projekt aus dem Merger der beiden Firmen stellte das im<br />

Folgenden untersuchte ERP dar. Ziel war, die Geschäftsprozesse in den verschiedenen<br />

europäischen Ländern zu harmonisieren und zu optimieren. Allerdings wurde diese<br />

Initiative nicht direkt im Anschluss an den Merger gestartet. Der Leiter der L&S<br />

Europa verschob diese für die Organisation gewaltige Herausforderung für drei Jahre<br />

nach dem Merger. 484<br />

In der Zeit nach dem Merger wurden kulturelle Unterschiede zwischen den Organisa-<br />

tionen deutlich. Diese Unterschiede wurden von den Interviewpartnern auf Seiten der<br />

STAEFA vor allem in der familiär geprägten Atmosphäre, dem kollegialen Führungs-<br />

stil, der technischen Orientierung und den kurzen Wegen gesehen. Dagegen wurde die<br />

L&G eher <strong>als</strong> marktorientierter, hierarchisch-multinationaler Konzern beschrieben. 485<br />

Gemeinsam war beiden Organisationen jedoch die starke regionale Verankerung. 486<br />

Ein ehemaliger L&G-Mitarbeiter und Mitglied der neuen Geschäftsleitung schildert zu<br />

den Unterschieden der beiden Firmen eine Anekdote: Als er während der Fusions-<br />

482 Vgl. Interview I04, I05.<br />

483 Vgl. Beobachtung B001.<br />

484 Vgl. hierzu auch Kapitel 7.1.2. Vignette „Erst einmal den Laden zusammenhalten“.<br />

485 Ein Interviewpartner bemerkte zu der regionalen <strong>St</strong>ellung der Landis&Gyr, dass in der Gegend wohl<br />

niemand heiratete ohne Landis&Gyr gefragt zu haben. Vgl. Interview I 14, I 42.<br />

486 Vgl. Interviews I51, I 14, I21.

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