Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Die Forschungspartner, ihr Umfeld, ihre Projekte
ELEKTROWATT ausgeweitet, was aber den Charakter der „freestanding Companies“
unter dem Dach der ELEKTROWATT erhielt. 478
Der 1995 angekündigte und 1996 vollzogene Merger zwischen der ELEKTROWATT-
Tochter STAEFA CONTROL und der LANDIS & GYR zur LANDIS & STAEFA änderte den
Charakter dieser Philosophie nicht. Erst der Verkauf der Industriebereiche der
ELEKTROWATT 1996 durch ihren damaligen Besitzer, die CREDIT SUISSE, an die
SIEMENS AG und die daraus neu gegründete SBT als SIEMENSbereich, konfrontierte
die Firmen unter dem Dach der ehemaligen ELEKTROWATT sukzessive mit einem
anderen Führungsverständnis. Die wettbewerbsrechtlich bedingte Übergangszeit für
den Vollzug der Übernahme durch SIEMENS wurde zwar für den Vollzug des vorange-
gangenen Mergers zwischen LANDIS&GYR und STAEFA CONTROL genutzt. 479 Aller-
dings führte die Eingliederung in den Weltkonzern SIEMENS zu einem stärkeren
Führungsanspruch und einer stärkeren Einflussnahme der SIEMENS AG. Dies bedeu-
tete eine Einschränkung der relativ selbständigen Strategien der vormals weitgehend
autonomen Traditionsunternehmen. Zusätzlich musste die SIEMENS GEBÄUDETECHNIK
in die Divisionen integrierte werden. 480
Während das Selbstverständnis der Divisionen und der SBT noch immer geprägt war
durch die Selbständigkeit aus der ELEKTROWATT-Vergangenheit und die Holding-
Spielregeln, liefen die Erwartungen von Seiten der SIEMENS-Führung auf eine stärkere
Integration der SBT als ein Industriebereich in der Konzernorganisation hinaus. 481
Es ergaben sich somit zwei Fusionsprozesse: Die Integration der LANDIS&GYR und
der STAEFA unter dem Dach der ELEKTROWATT sowie die Integration der ehemaligen
ELEKTROWATT-Industrieunternehmen als neuer SIEMENS-Bereich SBT in die SIEMENS
AG.
Die Fusion der LANDIS&GYR und der STAEFA CONTROL brachte zwei Unternehmen
zusammen, die vorher als erbitterte Wettbewerber auf dem gleichen Markt tätig
gewesen waren. Hintergrund der Fusion war die strategische Überlegung der
ELEKTROWATT ihr Portfolio an Industriebeteiligungen auszubauen. Um die STAEFA
ähnlich gut zu positionieren wie die CERBERUS wurde die L&G zugekauft. Man war
478 Vgl. Interview I04, I05.
479 Vgl. Interview I04, I05.
480 Vgl. Interview I20.
481 Vgl. Interview I05, Beobachtung B111, Dokument D10.
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