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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Organisations- und <strong>Wandel</strong>verständnis<br />

Ein <strong>Wandel</strong> der impliziten Wissensstrukturen kann demnach erfolgen durch die Re-<br />

flexion auf der Ebene des diskursiven Bewusstseins im und durch zeit- und kontext-<br />

spezifisches Handeln. 400<br />

5.1.8 Fazit: Umrisse eines systemisch-konstruktivistischen<br />

Organisationsverständnis<br />

Aus den vorgestellten Anwendungskonzepten können für die weitere Arbeit folgende<br />

relevanten Bestandteile und Unterscheidungen zur Beschreibung eines konstrukti-<br />

vistischen Organisationsverständnisses herausgeschält werden:<br />

• Organisationsgrenzen entstehen durch einen <strong>Prozess</strong> der Grenzziehung und der<br />

System-Umwelt Unterscheidung. Dieser <strong>Prozess</strong> führt zur Ausbildung einer<br />

gewissen Autonomie und beeinflusst gleichzeitig die Identität eines Systems.<br />

Allerdings handelt es sich nicht um einen abschließbaren <strong>Prozess</strong>, sondern die<br />

Identitätsfindung ist ein sich rekursiv ständig wiederholender und vom System<br />

selbst beobachteter <strong>Prozess</strong>. Die Umwelt ist dabei keine von außen gegebene<br />

Determinante, sondern ist mit dem System verbunden und wird durch das sie<br />

beobachtende System konstruiert.<br />

• Organisationen sind weniger <strong>als</strong> homogene Einheiten, sondern <strong>als</strong> Subsysteme<br />

lose gekoppelter Praxis-Gemeinschaften zu verstehen, die miteinander stärker<br />

oder schwächer verbunden sind. Die lokale Logik und Orientierung dieser<br />

Praxis-Gemeinschaften ist geprägt durch ihre jeweiligen Diskurs- und<br />

Interpretationsprozesse.<br />

• Innerhalb der Organisation werden durch diskursive und interpretative Be-<br />

ziehungs- und Kommunikationsprozesse Muster weitergetragen und verändert.<br />

• Die Muster und Routinen des Alltagsgeschehens fungieren <strong>als</strong> Träger<br />

organisationalen Wissens und prägen nicht nur die Identität der Organisation,<br />

sondern vermitteln auch entgegen der Fluktuation ihrer Mitglieder Konstanz<br />

und Konsistenz.<br />

• Die Routinisierung führt zur Entlastung und sedimentiert sich in dem was<br />

GIDDENS das praktische Bewusstsein nennt. 401 Die Routinen haben vor allem<br />

400 Vgl. Giddens, 1979.<br />

401 Vgl. Giddens, 1997.<br />

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