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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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160<br />

(Quelle: Cook und Brown, 1999)<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Ähnlich dem Konzept von COOK and BROWN definieren QUINN and HOLLAND<br />

“culture” <strong>als</strong> eine sinn- und wissensorientierte Dimension, die auf sozialen Praktiken<br />

basiert. Kultur wird verstanden <strong>als</strong> geteiltes Wissen darüber “what people must know<br />

in order to act as they do, making things they make, and interpret their experiences in<br />

the distinctive way they do”. 396 Der Sinn der Handlung kann daher nur verstanden<br />

werden, wenn man die Ebene kollektiv geteilter impliziter Wissensstrukturen berück-<br />

sichtigt, die <strong>als</strong> know how von Interpretationsregeln dient. 397<br />

Handeln wird in diesem Zusammenhang verstanden, nicht <strong>als</strong> eine Reihe diskreter,<br />

intentionalen einzelner Akte, sondern <strong>als</strong> eine kontinuierliche Sequenz sozialer und<br />

aufeinander bezogener Praktiken. Die Akteure sozialer Systeme reproduzieren die<br />

<strong>St</strong>rukturen durch ihre Handlungen. Die <strong>St</strong>rukturen ihrerseits ermöglichen und<br />

schränken gleichzeitig die Handlungen ein in denen sie zum Ausdruck kommen. Die<br />

<strong>St</strong>rukturen haben damit ermöglichende und gleichzeitig auch einschränkende<br />

Wirkung. 398<br />

Hierin liegen weitreichende Implikationen für Fragen organisationalen <strong>Wandel</strong>s.<br />

Wenn die impliziten kollektiven Wissensstrukturen organisationales Handeln ermög-<br />

lichen und einschränken, müssen gerade diese impliziten oder vorsprachlichen<br />

<strong>St</strong>rukturen im Mittelpunkt der Betrachtung organisationalen <strong>Wandel</strong>s stehen.<br />

Der Ort, an dem die impliziten Wissensstrukturen verankert sind, ist nach GIDDENS<br />

das praktische Bewusstsein. Es beinhaltet die Wissensbestände, die den Handelnden<br />

Orientierung darüber geben, „how to go on“ in verschiedenen sozialen Kontexten.<br />

Wenngleich die Wissensstrukturen nicht direkt diskursiv formuliert werden können,<br />

kann jedoch auf der Ebene des diskursiven Bewusstseins darüber reflektiert werden<br />

bzw. können die Intentionen der daraus hervorgehenden Praktiken ex post<br />

rationalisiert werden 399 .<br />

396 Vgl. Quinn und Holland, 1987.<br />

397 Vgl. Reckwitz, 1997a.<br />

398 Vgl. Giddens, 1997;Walgenbach, 1999.<br />

399 Vgl. Reckwitz, 1997a.

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