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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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152<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

<strong>als</strong>o der Veränderung der Muster loser und fester Kopplung der verschiedenen<br />

doppelten Interakte in den organisationalen <strong>Prozess</strong>en.<br />

WEICK leistet mit diesem Konzept einen Beitrag zum Verständnis dazu, woraus<br />

<strong>Prozess</strong>e bestehen, wie <strong>Prozess</strong>e aufgebaut sind und wie sie schließlich auch verändert<br />

werden können. Vor diesem Hintergrund ist <strong>Wandel</strong> zu verstehen <strong>als</strong> die An- oder Ab-<br />

kopplung bestehender Verbindungen doppelter Interakte und damit eine Veränderung<br />

der Muster der Verkopplung.<br />

5.1.3 Organisation <strong>als</strong> Kommunikation - Von der Verfertigung der Organisation<br />

im Dialog<br />

Einen wichtige Rolle bei der Verkopplung der Interakte und Untereinheiten spielt die<br />

Kommunikation zwischen den beteiligten Organisationsmitgliedern und -einheiten.<br />

KIESER beschreibt in seinem Ansatz vom Organisieren <strong>als</strong> Kommunizieren die Rolle<br />

der Kommunikation im Rahmen eines konstruktivistischen Organisationsver-<br />

ständnisses. Ausgehend von der Annahme, dass Organisation in den „Köpfen der<br />

Organisationsmitglieder“ stattfindet, schließt KIESER, dass „die in Organisationen<br />

gültigen Interaktionsmuster sich auf dem Wege der Verständigung zwischen Inter-<br />

aktionspartnern herausbilden und nur über das Wissen der handelnden Organisati-<br />

onsmitglieder erschlossen werden können“. 366 Die geteilten Regeln und Muster der<br />

Interaktion <strong>als</strong> Kernbestandteile der Organisation werden mittels Kommunikation<br />

„verfertigt“. 367<br />

KIESER geht von der grundsätzlichen Interpretationsbedürftigkeit organisationaler<br />

Regeln aus. Um gemeinsam zu handeln, müssen Organisationsmitglieder anhaltend<br />

miteinander kommunizieren. Diese handlungsbezogene Kommunikation trägt implizit<br />

zur Interpretation der Regeln durch die Aktionspartner bei. Die Zahl der gelungenen<br />

regelgeleiteten Interaktionen führt bei den Interaktionspartnern zur Reduzierung der<br />

Unsicherheit. 368<br />

Welche Rolle spielt nun die Kommunikation im organisatorischen <strong>Wandel</strong>?<br />

366 Vgl. Kieser, 1998.<br />

367 Kieser spielt damit auf eine Betrachtung von Kleist “Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim<br />

Reden“ an.<br />

368 Der sich hier andeutende <strong>Prozess</strong> der Routinisierung findet sich u. a. auch in dem <strong>St</strong>rukturierungsprozessen<br />

von Giddens (Giddens, 1997).

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