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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Innerhalb eines Systems sichert die direkte Zeitreihenfolge die Möglichkeit des<br />

Systemwachstums (2 a ), da sonst der Raumverlust früherer Systemelemente durch das<br />

Hinzukommen jüngerer Elemente zu Gegenreaktionen gegen das Systemwachstum<br />

führt. Zwischen Systemen sichert die inverse Zeitfolge die Möglichkeit der System-<br />

fortpflanzung (2 b ), da sonst die schwächere Grenze des jüngeren Systems häufig zu<br />

dessen Reabsorption durch das ältere oder zur Diffusion führt.<br />

Innerhalb von Organisationen zeigt sich die Reihenfolge etwa in der Beachtung der<br />

zeitlichen Reihenfolge der Zugehörigkeit in einem Team. WEBER formuliert für die<br />

Reihenfolge innerhalb einer Organisation „wer länger da ist, hat Vorrang“. 345 So hat<br />

bei Gleichgestellten der, der früher da war, die älteren Rechte und auch für<br />

Führungskräfte lohnt es sich, Mitarbeiter, die früher da waren, in ihrer Erfahrung und<br />

für ihre Verdienste zu schätzen.<br />

Zwischen den Systemen führt der Grundsatz dazu, dass beispielsweise bei strategi-<br />

schen Initiativen das neue System, solange sich dieses noch in einer frühen Phase<br />

befindet, einen Vorrang vor anderen Abteilungen, Segmenten oder Teams genießt. 346<br />

• Drittes Grundprinzip: Prinzip des Vorrangs des höheren Einsatzes<br />

Derjenige, der sich in einem System besonders einsetzt oder Verantwortung<br />

übernimmt, genießt Vorrang. (Dieses Prinzip sichert die Immunkraftbildung des<br />

Systems.)<br />

Die Anerkennung des Einsatzes für das Ganze (3 a ) fördert die Krisenresistenz und<br />

sichert die Immunkraftbildung des Systems, da ohne die Förderung derartiger Funkti-<br />

onen das System potenziell stabilisierende Kräfte nicht in ausreichendem Maße aus-<br />

bilden würde. Zu dieser Ebene zählen neben dem Vorrang des höheren Einsatzes für<br />

das Ganze (z.B. durch besonderen Einsatz von Mitarbeitern in Krisen) auch die Be-<br />

rücksichtigung und Anerkennung der systemischen und offiziellen Hierarchie (3 b und<br />

3 c ), wodurch das „Funktionieren“ des Systems und die Sicherung des Erscheinungs-<br />

bildes nach außen gefördert werden. Wichtig ist darüber hinaus die Beachtung interner<br />

und externer Einflüsse (3 d und 3 e ). So müssen z. B. „graue Eminenzen“ wie ehemalige<br />

Funktionsträger sowie alte <strong>St</strong>ammkunden in einer Organisation besondere Aufmerk-<br />

345 Vgl. ebenda.<br />

346 Auf diesen Zusammenhang wird im empirischen Teil noch einmal eingegangen werden.<br />

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