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Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

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Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

SPARRER und VARGA VON KIBÉD 339 haben mit den „systemischen <strong>St</strong>rukturauf-<br />

stellungen“ eine Methode entwickelt, die die Darstellung von Organisations- und<br />

anderen Systemkonstellationen analog zur Arbeit mit Familiensystemen ermöglicht 340 .<br />

Als „Grammatik“ für alle Arten von Aufstellungen formulierten sie die heuristischen<br />

Grund- und Metaprinzipien für den Erhalt und das Funktionieren von Systemen.<br />

Grundsätze, wie beispielsweise das Recht auf Zugehörigkeit und die zeitliche<br />

Reihenfolge, beschreiben danach Funktionsweisen in einem System und können im<br />

Rahmen von <strong>St</strong>rukturaufstellungen (Familien-, Organisations-, Problemaufstellungen,<br />

u.a.) beobachtet werden. 341<br />

Wird die Aufstellung <strong>als</strong> eine Unterbrechung der Muster der Wahrnehmung des Orga-<br />

nisationssystems verstanden, dann stellen die Grundprinzipien eine Beschreibung einer<br />

angemessenen Systemwahrnehmung ohne systemschädigende Dynamiken dar.<br />

SPARRER und VARGA VON KIBÉD gehen in ihrer Arbeit explizit von einem<br />

systematisch-ambigen (im Sinne eines systematisch-mehrdeutigen) Verständnis aus.<br />

Das systematisch-ambige Arbeitsverständnis bedeutet dabei: Wenn in der Aufstellung<br />

die Systemelemente etwa <strong>als</strong> Mitglieder einer Organisation benannt und aufgestellt<br />

sind, kann die Lösungsaufstellung sowohl für den aufgestellten Arbeitskontext des<br />

Mitglieds der Organisation wie auch für ähnlich strukturierte Kontexte (familiäre<br />

Konstellationen, Entscheidungs- oder Problemsituationen, u.a.) wirksam sein. Für<br />

Organisationen bedeutet das, dass man Musterähnlichkeiten auch in unterschiedlichen<br />

Kontexten (Abteilungen, Projekte, kritische Situationen, u.a.) wiederfinden kann. 342<br />

Diese <strong>St</strong>rukturähnlichkeiten der Beziehungsgefüge erlauben den Wechsel der<br />

Bedeutungsebene. Durch eine allgemeinere Formulierung der „Lösungssätze“ im<br />

Rahmen der <strong>Prozess</strong>arbeit kann die gleichzeitige Betrachtung beispielsweise mehrerer<br />

Subsysteme einer Organisation und die Verallgemeinerung der Lernprozesse im Sinne<br />

einer Übertragung in andere Kontexte erleichtert werden.<br />

339 Vgl. u.a. Varga von Kibéd, 1994, Varga von Kibéd und Sparrer, 2000a, Sparrer, 2001; Sparrer und Varga von<br />

Kibéd, 1998.<br />

340 Vgl. allgemein zur Arbeit mit <strong>St</strong>rukturaufstellungen sowie Familien- und Organisationsaufstellungen Varga<br />

von Kibéd und Sparrer, 2000a; Weber, 1997; Weber, 2000.<br />

341 Vgl. Varga von Kibéd, 1998. Prinzip 1, 2a und 2b gehen auf die Arbeit von Bert Helllinger (u.a. [Hellinger,<br />

1997 #430] zurück, sind aber von Varga von Kibéd Sparrer in Bezug auf die Systemexistenz, wachstum und<br />

–fortpflanzung konstruktivistisch interpretiert worden.<br />

342 Die Wirkung auf andere <strong>als</strong> die aufgestellten Systeme wurde empirisch untersucht in (Schumacher, 2000).<br />

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