07.04.2013 Aufrufe

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

Strategischer Wandel als identitätsbildender Prozess - Universität St ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

108<br />

Grundsteine organisationaler Theoriegebäude<br />

Organisationen aufgrund der Dualität von <strong>St</strong>ruktur und Handlung daran mit,mehrere<br />

soziale Systeme zu produzieren. Sie müssen dabei kompetent mit Mustern<br />

verschiedener sozialer Praktiken der unterschiedlichen Systeme umgehen. Hierbei<br />

führt die beschriebene Rekursivität allerdings auch zu einem Phänomen, das man <strong>als</strong><br />

Musterwiederholung bezeichnen könnte. So finden sich beispielsweise in strategischen<br />

Initiativen häufig Muster der Alltagsorganisation wieder. Abbildung 14 versucht<br />

diesen Zusammenhang zu verdeutlichen.<br />

<strong>St</strong>ruktur System 1 Handeln<br />

<strong>St</strong>ruktur System 2<br />

System 1<br />

System 2<br />

Abbildung 20: Reproduktion von <strong>St</strong>rukturen in unterschiedlichen Systemen<br />

(Quelle: Becker, 1996, S. 164)<br />

Die Reproduktion von <strong>St</strong>ruktur durch die Handlung schließt allerdings die Möglichkeit<br />

des <strong>Wandel</strong>s und der Erneuerung ein. Wie im sprachlichen Bereich, wo<br />

grammatikalische oder Bedeutungsregeln sich im Laufe der Zeit ändern, treten auch<br />

bei organisationalen Handlungen mehr oder weniger bedeutsame Abweichungen von<br />

der „regelgerechten“ Ausführung auf. Unter Umständen reproduziert eine Anzahl von<br />

Akteuren diese Abweichungen und verändert so die <strong>St</strong>ruktur.<br />

4.1.3 Wissen und Können – Regeln und Ressourcen<br />

Um den <strong>Prozess</strong> der <strong>St</strong>rukturierung und das Verhältnis von Handlung und <strong>St</strong>ruktur zu<br />

verstehen, werden im Folgenden die Konzeptualisierungen der beiden Begriffe im<br />

Rahmen der Theorie der <strong>St</strong>rukturierung erläutert.<br />

Systeme sind für GIDDENS raum-zeitlich (re-)produzierte Handlungszusammenhänge –<br />

und bestehen aus den Komponenten Wissen und Können – <strong>St</strong>rukturen dagegen sind<br />

Zusammenhänge von Regeln und Ressourcen.<br />

Handlung stellt für GIDDENS einen kontinuierlichen <strong>St</strong>rom von Aktivitäten (flow of<br />

conduct) dar. Die Identifikation und Herauslösung einzelner Akte geschieht erst in der<br />

Reflexion. Die Akteure können das Handeln aufgrund ihres Handlungsvermögens

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!