Protozoa

Systematik Zoologie HS2007 Überblick Protozoa Anic Ostertag, Januar 2008
Protozoa
Amoebozoa
(Amöben)
Foraminifera
(Kammerlinge)
Actinopoda
(Strahlenfüsser)
Lebensraum ✗ Süsswasser, Meer, Erde ✗ ausschliesslich Meer ✗ Wasser: Radiolaria
Meer; Heliozoa Süssw.
Sporozoa
(Sporentierchen)
Ciliata
(Wimperntierchen)
✗ meist Süsswasser, manche
im Meer
Euglenozoa
Choanoflagellata
(Kragengeisseltierchen)
✗ v.a. Süsswasser ✗ Meer oder Süsswasser
Lebensweise ✗ frei lebend ✗ mehrheitlich frei lebend ✗ frei lebend ✗ frei lebend
Parasitisch ✗ auch parasitisch ✗ nur parasitisch ✗ vereinzelt parasitisch:
Gruppe Trichostomatia:
Pansenciliaten
Symbiose ✗ häufig Symbiose mit
Grünalgen
Fortbewegung ✗ breite bis dünn ausgezogene
Pseudopodien
(Lobopodien oder Filopodien)
Nahrungsaufnahme
/
Ausscheidung
✗ Pseudopodien umfliessen
Nahrungsteilchen
✗ (kein Zellmund)
Aufbau ✗ keine Pellicula
✗ einige mit äusserer
Schale
Fortpflanzung ✗ asexuell (Zwei- oder
Vielteilung)
✗ feine, verzweigte Pseudopodien(Reticulopodien)
✗ Pseudopodien
✗ (kein Zellmund)
✗ Schalen (1 oder mehrere
Kammern, vorwiegend
aus Kalk)
✗ meist unter 1 mm
✗ sexuell und asexuell,
oft mit Generationswechsel
✗ häufig Symbiose mit
Grünalgen
✗ strahlenförmig von Zelle
ausgehende, sehr
schlanke Pseudopodien
(auch Schwebefortsätze)
✗ Pseudopodien
✗ (kein Zellmund)
✗ vorwiegend radiärsymm.
✗ Radiolaria: inneres Skelett
(Kieselsäure)
✗ Heliozoa: kein Skelett
✗ keine Fortbewegungsorganellen
✗ Endocytose an den Mikroporen
✗ Apikalkomplex 1
✗ Pellicula
✗ sexuell und asexuell ✗ asexuell (meist durch
Vielteilung)
✗ Generationswechsel, oft
verbunden mit Wirtswechsel,
Cysten, Sporen
✗ auch symbiontische Formen
✗ Cilien (um den ganzen
Körper oder nur an bestimmten
Regionen z.B.
Mundregion)
✗ Cilien (Strudler)
✗ Phagocytose am Zellmund
(Cytostom), in
Nahrungsvakuolen verarbeitet
✗ Ausscheidung am Zellafter
(Cytopyge)
✗ gut ausgebildete Pellicula
✗ asexuell
✗ sexuell durch Konjugation
2
Sonstiges ✗ Cystenbildung ✗ wichtige Leitfossilien ✗ Cystenbildung ✗ die am höchsten organisierten
Protozoa
✗ Trichocysten 3
✗ Kerndualismus 4
1 am vorderen Zellende Ansammlung von speziellen Organellen mit Enzymen und Skelettelementen zum Eindringen in die Wirtszelle
2 gegenseitiger Austausch eines haploiden Mikronucleus während einer vorübergehenden Verschmelzung von zwei Zellen
3 spezielle Abwehrorganellen: schleudern bei Reizung einen Proteinfaden aus; räuberische Arten z.T. mit Toxycysten: Gift übertragen → Beutetiere lähmen
4 diploider Mikronucleus: 1 od. mehrere Kleinkerne für Speicherung der genet. Information und sexuelle Fortpflanzung; polyploider Makronucleus: 1 od. mehrere Grosskerne steuern Stoffwechselfunktionen der Zelle
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✗ viele parasitische Arten
✗ 1 oder 2 Geisseln
✗ an der Basis des Geisselsäckchens
oder
durch Zellmund
✗ z.T. autotroph
✗ z.T. Chloroplasten
✗ Pellicula
✗ Einzelzellen, Kolonien
✗ meist festsitzend
✗ Kolonien z.T. schwebend
✗ mit Hilfe von 1 Geissel
✗ Aufnahme herausgefilterte
Nahrungsteilchen
durch Endocytose an der
Kragenbasis (Kragen aus
Zellfortsätzen (Reuse))
✗ kontraktile Vakuole
✗ z.T. Gehäuse (Lorica)
aus Kieselsäure
✗ z.T. gallertige Hülle
✗ asexuell, Längsteilung ✗ asexuell
✗ Krankheitserreger z.B.
Trypanosomen (Schlafkrankheit)
✗ in Bau u. Ernährungsweise
den Kragengeisselzellen
sehr ähnlich

Systematik Zoologie HS2007 Überblick Protozoa Anic Ostertag, Januar 2008
Protozoa
Amoebozoa
(Amöben)
Beispiele Beschalte Amöben:
✗ Arcella vulgaris (Uhrglastierchen)
Zusammenfassung:
✗ Difflugia urceolata
(Schmelztierchen)
Foraminifera
(Kammerlinge)
✗ Globigerina bulloides
✗ Lagena
✗ Textularia
✗ Globigerinoides
✗ Nummulites cumingii
Lebensraum: Süsswasser, Meer, Erde (Amöbozoa)
Lebensweise: freilebend, z.T. Kolonien (Choanoflagellata)
Actinopoda
(Strahlenfüsser)
Heliozoa (Sonnentierchen)
✗ Actinosphaerium eichhorni
Radiolaria(Strahlentierchen)
✗ Hexaconthium
Parasitisch: Amöbozoa, Sporozoa (ausschliesslich), Cilliata, Euglenozoa
Symbiose: Foraminifera, Actinopoda, Cilliata
Sporozoa
(Sporentierchen)
✗ Plasmodium (Malariaerreger)
Ciliata
(Wimperntierchen)
Symbiontische:
✗ Entodinium caudatum
✗ Ophryoscolex purkinjei
Frei lebende:
✗ Gänsehalstierchen
✗ Trompetentierchen
✗ Glockentierchen
Fortbewegung: Pseudopodien (Amöbozoa, Foraminifera, Actinopoda), Cilien (Ciliata), Geisseln (Euglenozoa), keine (Sporozoa)
Euglenozoa
Frei lebend:
Euglena viridis (65 µm)
✗ 2 Geisseln
✗ auto- oder heterotroph
✗ Paramylon-Körner
✗ Stigma → gerichtete
Lichwahrnehmung
✗ Süsswasser
Parasitisch:
Trypanosoma brucei
✗ 25 µm
✗ 1 Geissel
✗ Nährstoffaufnahme
(Flüssigkeit) an Basis
des Geisselsäckchens
✗ Kinetoplast 5
✗ lebt im Blut u. a. Körperflüssigkeiten
✗ Lebenszyklus mit Wirtswechsel
✗ stadienspezfische Gestaltsveränderung
Nahrungsaufnahme: Pseudopodien, kein Zellmund (Amöbozoa, Foraminifera, Actinopoda), Endocytose (Sporozoa), Zellmund (Ciliata, Euglenozoa), Reuse (Choanoflagellata)
Choanoflagellata
(Kragengeisseltierchen)
✗ Codosiga botrytis
✗ Proterospongia haeckeli
Aufbau: Schalen (Amöbozoa, Foraminifera), inneres Skelett (Radiolaria), Pellicula (Sporozoa, Ciliata, Euglenozoa), z.T. Gehäuse oder gallertige Hülle (Choanoflagellata)
Fortpflanzung: asexuell; zusätzlich sexuell (Foraminifera, Actinopoda, Cilliata (Konjugation); Generationswechsel (Sporozoa)
Sonstiges: wichtige Leitfossilien (Foraminifera); Kerndualismus (Cilliata); Krankheitserreger (Euglenozoa)
5 Mikroskopisch gut sichtbares Korn, das einer DNA-Ansammlung im Mitochondrium entspricht, liegt stets in unmittelbarer Nähe des Basalkörpers der Geissel
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