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Aus der Geschichte Roms Abenteuerliche Reisen

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<strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>Roms</strong> <strong>Abenteuerliche</strong> <strong>Reisen</strong><br />

Vom Hüttendorf zum Weltreich 59<br />

11 Ein Anfang mit Schrecken 60<br />

Z Der Raub <strong>der</strong> Sabinerinnen 63<br />

12 Das Maß ist voll 64<br />

Z Menenius Agrippa 67<br />

13 Hannibal ante portas 68<br />

Z Interview mit Hannibal 71<br />

14 Scipio contra Hannibalem 72<br />

Z Rom o<strong>der</strong> Karthago? 75<br />

15 Anschlag auf den Konsul Cicero 76<br />

Z Cicero wird gejagt 79<br />

16 Cäsar im Banne Kleopatras 80<br />

Z Die Ermordung Cäsars 83<br />

Das haben wir gelernt. 84<br />

Wortschatz und Grammatik Begleitband<br />

11 W 36<br />

F 1) Verben: Perfekt 37<br />

2) Perfektbildung: v-/u-Perfekt 37<br />

S Verwendung des Perfekts 37<br />

12 W 38<br />

F Adjektive <strong>der</strong> a- und o-Deklination 39<br />

S 1) Adjektive: KNG-Kongruenz 39<br />

2) Adjektiv als Attribut 40<br />

3) Adjektiv als Prädikatsnomen 40<br />

13 W 41<br />

F 1) Perfektbildung: s- und Dehnungsperfekt 43<br />

2) Personalpronomen 43<br />

S Personalpronomen: Verwendung 43<br />

14 W 44<br />

F Relativpronomen 45<br />

S Relativsatz als Attribut 45<br />

T Relativer Satzanschluss 46<br />

15 W 47<br />

F 1) Perfektbildung: Reduplikation und ohne Stammverän<strong>der</strong>ung 48<br />

2) Pronomen is 49<br />

S 1) Pronomen is: Verwendung 49<br />

2) Ablativ als Adverbiale: Ablativ <strong>der</strong> Zeit 49<br />

16 W 50<br />

F Adjektive <strong>der</strong> 3. Deklination (einendige) 51<br />

S 1) Satzgefüge 52<br />

2) Gliedsätze als Adverbiale 52<br />

3) Gliedsätze: Sinnrichtungen <strong>der</strong> Adverbialsätze 52<br />

Wer hat Cäsia geraubt? 85<br />

17 Aufregung im Hause des Senators 86<br />

Z Wer hat die schöne Helena geraubt? 89<br />

18 Den Entführern auf <strong>der</strong> Spur 90<br />

Z Herkules und Deianira 93<br />

19 Auf hoher See 94<br />

Z Ein unverhofftes Wie<strong>der</strong>sehen 97<br />

20 Ein glückliches Ende? 98<br />

Z Herkules besiegt den Riesen Kakus 101<br />

Das haben wir gelernt. 102<br />

Wortschatz und Grammatik Begleitband<br />

17 W 53<br />

F Verben: Infinitiv Perfekt 54<br />

S Akkusativ mit Infinitiv (AcI) 54<br />

18 W 56<br />

F Reflexivpronomen 57<br />

S Pronomina im AcI 57<br />

T Konnektoren 57<br />

19 W 58<br />

F Verben: Imperfekt 59<br />

S Verwendung des Imperfekts 59<br />

T Tempora in erzählenden Texten 60<br />

20 W 61<br />

F 1) Adjektive <strong>der</strong> 3. Deklination (zweiendige und dreiendige) 62<br />

2) Verben: ire 62


36<br />

vinum – victoriå – agitatores (Wagenlenker)<br />

et equos – M. Aquilium senatorem – bestias<br />

1<br />

Die ersten Lektionen haben dir gezeigt, wo sich die Römer gerne<br />

aufgehalten haben, welche Orte und Gebäude für ihren Tagesablauf<br />

wichtig waren. Immer wie<strong>der</strong> steht das Forum im Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Ereignisse. Dort ist das Zentrum des politischen und öffentlichen<br />

Lebens <strong>der</strong> Römer. Um Neuigkeiten zu erfahren, Freunde zu treffen,<br />

Einkäufe zu erledigen, muss man sich dorthin begeben.<br />

Gibt es auch in deinem Leben, in deiner Stadt solch einen Mittelpunkt?<br />

Vergleiche die heutigen Verhältnisse mit denen im alten Rom.<br />

a<br />

Füge zu sinnvollen Sätzen zusammen:<br />

spectant – videt – gaudent –<br />

vendit – exspectat<br />

In thermis – In basilicå – Ad curiam –<br />

In foro – In Circo Maximo<br />

b Welche Gebäude sind hier abgebildet?<br />

Nenne die lateinischen Bezeichnungen.<br />

2 3<br />

4 5 6<br />

Aulus – populus – amici et amicae –<br />

mulieres – Quintus mercator<br />

c Führe die folgenden Begriffe auf lateinische Verben zurück:<br />

Lizenz – Petition – Laudatio – Klamauk<br />

9<br />

Menschen<br />

wie du<br />

und ich?<br />

Du erfährst etwas<br />

über römische Kleidung,<br />

römische Küche, die Götter …<br />

Die Abbildung zeigt, wie die<br />

reicheren Bürger in Italien lebten<br />

und wohnten.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

taberna Geschäft, Lokal<br />

faucs Flur<br />

åtrium Atrium (Eingangshalle)<br />

impluvium Wasserbecken<br />

åla Seitenraum im Atrium<br />

6<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

5<br />

Zu Hause bei Publius<br />

In den folgenden Lektionen begleiten wir<br />

Publius, den Sohn des Senators Marcus<br />

Aquilius Florus, in einem für ihn wichtigen<br />

Lebensabschnitt, <strong>der</strong> auch mit einem großen<br />

Fest begangen wird.<br />

tabl©num Empfangs-,<br />

Arbeitszimmer<br />

tr©cl©nium Speiseraum<br />

cubiculum Schlafraum<br />

peristy – lium Säulengang mit Garten<br />

3<br />

4<br />

1<br />

2<br />

Vergleicht diese Anlage<br />

eines römischen Hauses mit<br />

unseren Wohnverhältnissen.<br />

8<br />

37


38 Römisches Alltagsleben<br />

39<br />

Die Küche <strong>der</strong> Römer<br />

Als <strong>Roms</strong> Einwohner noch meist<br />

Bauern waren und auf den Fel<strong>der</strong>n<br />

arbeiteten, ernährten sie<br />

sich von dem, was <strong>der</strong> Boden<br />

hergab. Sobald Menschen aus<br />

an<strong>der</strong>en Gegenden und Län<strong>der</strong>n<br />

zuzogen, wurden die fremden<br />

Einflüsse auf die römische Esskultur<br />

immer größer. Wer es sich<br />

leisten konnte, besorgte sich auf<br />

den Märkten vielfältige Zutaten<br />

für eine gehobene Küche. Brot<br />

und viele Sorten von Gemüsen,<br />

die auch wir kennen, waren<br />

Vokativ – o-Deklination auf -er – Imperativ<br />

Vorbereitung<br />

eines großen<br />

Festes<br />

Grundnahrungsmittel.<br />

Man<br />

begann Speisefische<br />

und <strong>Aus</strong>tern<br />

zu züchten und<br />

mästete Gänse,<br />

Pfauen und<br />

Schnecken. <strong>Aus</strong> dem Osten des<br />

römischen Reichs kamen exotische<br />

Gewürze zur Verfeinerung<br />

<strong>der</strong> Speisen.<br />

Die wichtigsten Informationen<br />

über die anspruchsvolle Küche<br />

<strong>der</strong> römischen Kaiserzeit erhalten<br />

wir aus dem Kochbuch des Apicius<br />

(3./4. Jh. n. Chr.) mit ca. 500 Rezepten.<br />

Darin erfahren wir, dass<br />

die Römer mindestens 80 Gewürze<br />

kannten, von denen man 60<br />

im Haus haben sollte. Sehr beliebt<br />

waren auch Obst und Nüsse, die<br />

zu je<strong>der</strong> Mahlzeit gehörten.<br />

G Achte<br />

Fleisch kam bei den einfachen<br />

Leuten nur an Festtagen auf den<br />

Tisch. Am häufigsten aß man<br />

Schwein, erst später gab es auch<br />

Rind-, Ziegen- und Lammfleisch.<br />

Sehr beliebt waren Innereien und<br />

Würste. Bei den Reichen kamen<br />

auch Wild, Geflügel und Fisch auf<br />

den Tisch. Bei <strong>der</strong> Aufzählung all<br />

dieser Nahrungsmittel vermisst<br />

ein Mensch unserer Zeit beson<strong>der</strong>s<br />

zwei Stoffe: Zucker und<br />

Salz. Zum Süßen verwendete<br />

man fast ausschließlich Honig,<br />

daneben auch Dattel- o<strong>der</strong> Feigensirup.<br />

Unser Speisesalz war<br />

in Rom sehr selten und teuer.<br />

Es wurde fast ausschließlich<br />

zum Konservieren von Lebensmitteln<br />

verwendet. Zum Salzen<br />

in unserem Sinne gab es eine Art<br />

Flüssigsalz mit Fischgeschmack,<br />

das aus eingesalzenen Sardellen<br />

und Sardinen hergestellt und in<br />

Amphoren abgefüllt wurde.<br />

in den folgenden Sätzen auf das<br />

Satzzeichen (!):<br />

Aulus et amici ad forum currunt.<br />

Sed Aulus consistere vult.<br />

3 Aulus clamat: „Consistite, amici! Cur me<br />

(mich) non exspectatis? Respondete!“<br />

Atia: „Propera, Aule!“<br />

6 Ad amicos: „Exspectate Aulum!“<br />

Die Bedeutung <strong>der</strong> kursiv<br />

gedruckten Wörter kannst<br />

du den Abbildungen hier<br />

und auf S. 37 entnehmen.<br />

1 conv©va Gast<br />

2 fløs, fløris Blume<br />

3 cul©na Küche<br />

4 coquus Koch<br />

øva<br />

måla<br />

ol©vae<br />

piscs<br />

T Vorbereitung<br />

1 Römische Frauen verbrachten<br />

die meiste Zeit zu Hause. Sie<br />

mussten sich um den Haushalt<br />

kümmern, die Sklaven beaufsichtigen<br />

und die Kin<strong>der</strong> erziehen.<br />

Das Ansehen <strong>der</strong> Frau und ihre<br />

Stellung hingen vom Status und<br />

<strong>der</strong> Position ihres Mannes ab.<br />

Frauen aus reichen Familien<br />

konnten viele ihrer Aufgaben<br />

Sklaven übertragen und beaufsichtigten<br />

dann diese.<br />

3<br />

6<br />

9<br />

12<br />

15<br />

18<br />

eines großen Festes<br />

Im Haus des Senators Marcus Aquilius Florus herrscht große Aufregung.<br />

Denn ein Fest zu Ehren von Publius, dem Sohn des Senators,<br />

wird vorbereitet, und alle Sklaven werden mit bestimmten Aufgaben<br />

betraut. Dazu wendet sich die Herrin des Hauses, Cäcilia, an Fortunatus,<br />

den Aufseher <strong>der</strong> Sklaven.<br />

Caecilia in atrio stat et Fortunatum servum vocat: „Propera,<br />

Fortunate! Nam convivas 1 exspectamus. Servos in atrium<br />

mitte!“ Fortunatus servos ad dominam mittit.<br />

Domina: „Emite in foro mala et ova, pisces et panem!“<br />

Tum servas vocat: „Parate triclinium! Ornate mensas<br />

floribus 2 !“<br />

Etiam in culina 3 servi laborant. Ibi Davus coquus 4 cum<br />

servis cenam parat. Coquus iubet: „Puellae, parate olivas<br />

et caseum! Adeste, pueri! Ades et tu, Afra!“<br />

Caecilia ex atrio in culinam properat, coquum laudat:<br />

„Bene, Dave!“<br />

Iam liberi matrem vocant: „Mater, in cubiculo te exspectamus.“<br />

Domina cubiculum intrat; liberos et Melissam servam<br />

videt, tum iubet: „Ostende vestes, Melissa!“ Domina<br />

vestes spectat, vestes autem non placent.<br />

Statim Melissa: „Ancus mercator vestes vendit. Domina,<br />

servum ad Ancum mercatorem mitte!“<br />

Paulo post Ancus cum servis aedes intrat; servi vestes<br />

portant.<br />

Ancus: „Salve, Caecilia! Salve, Melissa! Spectate vestes!“<br />

Notiere aus T, welche Aufgaben<br />

Cäcilia, die Gattin des Senators<br />

Aquilius, zu erledigen hat.<br />

Vergleiche das Ergebnis mit dieser<br />

kurzen Sachinformation über die<br />

Stellung <strong>der</strong> römischen Frau.<br />

Welche Gesichtspunkte werden<br />

in T nicht genannt?<br />

2<br />

Verteilt die Rollen<br />

von T und spielt die<br />

Szene nach.<br />

pånis cåseus<br />

3 Paul und Barbara sind während<br />

<strong>der</strong> Sommerferien nach Italien gefahren.<br />

Als sie über einen Wochenmarkt<br />

schlen<strong>der</strong>n, fallen ihnen<br />

einige Preisschil<strong>der</strong> auf.<br />

Welche Waren sind auf <strong>der</strong> unten<br />

abgebildeten Tafel gemeint?<br />

Gib mit Hilfe <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> zu T die<br />

deutschen Bezeichnungen an.<br />

mele kg 1 “<br />

10 uova 1 “ 30 ct.<br />

pane kg 1 “ 50 ct.<br />

pesce di mare kg 11 “ 30 ct.<br />

olive 1 / 2 kg 4 “


40<br />

Neben Ton- und Silbergeschirr<br />

verstanden es die Römer auch,<br />

aus Glas Gefäße herzustellen.<br />

Eines <strong>der</strong> kostbarsten ist das sog.<br />

Diatretglas aus Köln (1. Hälfte<br />

4. Jh. n. Chr.). Solche Gläser wurden<br />

meist als Lampen verwendet und<br />

zeigten, von innen beleuchtet,<br />

dem Betrachter ihr Farbenspiel.<br />

Ü<br />

a Schreibe aus T die Formen <strong>der</strong> Eigennamen heraus, mit denen<br />

eine Person angesprochen wird. Was fällt dir auf, wenn du die Formen<br />

mit dem Nominativ vergleichst?<br />

b Ordne die Imperative, die in T enthalten sind, den entsprechenden<br />

Konjugationsklassen zu.<br />

c Schreibe aus T alle Adverbialien mit Präposition heraus.<br />

Ordne nach Präpositionen mit dem Akkusativ und dem Ablativ.<br />

d Endbuchstabe -e!<br />

Ordne die Verben nach Singular und Plural den Gefäßen zu.<br />

Welche Wörter kannst du nicht zuordnen? Warum?<br />

emite – serve – curre – mitte – victore – relinque – portate –<br />

depone – complete – pete – consistite – tace – gaudete<br />

e Formen, wandelt euch!<br />

properat k Plural k 1. Person k Singular k 2. Person k Imperativ<br />

q Übersetzung<br />

curris k 3. Person k Plural k Imperativ k Singular k 1. Person<br />

q Übersetzung<br />

gaudemus k 2. Person k Singular k 1. Person k 3. Person k Plural<br />

k Imperativ q Übersetzung<br />

f Wo sind die Vokale geblieben? Du hast die Wahl zwischen<br />

a – e – i - u.<br />

curr s orn s<br />

proper tis em nt<br />

compl mus defend mus<br />

mitt nt depon t<br />

pugn t pat nt<br />

g Übersetze:<br />

Fortunatus ist ein strenger Aufseher, <strong>der</strong> alle Tricks seiner Sklaven<br />

kennt. Das muss auch Hilarus, ein junger Sklave aus Gallien, erkennen.<br />

1. Servi per atrium currunt, quod Aquilius et Caecilia convivas<br />

(Gäste) exspectant. 2. Sed Fortunatus Hilarum servum non<br />

videt. Ubi est Hilarus? 3. Hilarus in cubiculo est, quod laborare<br />

non vult. 4. Fortunatus Hilarum videt et clamat: „Hilare! Curre<br />

in triclinium! Labora!“<br />

Wir üben Imperativ und Vokativ: Ein Schüler spielt die Hausherrin<br />

Cäcilia, ein zweiter eine Sklavin o<strong>der</strong> einen Sklaven.<br />

Die Hausherrin gibt Befehle, die <strong>der</strong> Bedienstete ausführen und<br />

kommentieren muss. Ein dritter Mitspieler beschreibt, was er sieht.<br />

Beispiel: 1. Intra, serve!<br />

2. (Der Sklave tritt ein.) Intro.<br />

3. Servus intrat.<br />

1 cul©na Küche<br />

2 potest er, sie, es kann<br />

3amphora Amphore (großes<br />

Tongefäß, in dem Flüssigkeiten<br />

aufbewahrt wurden)<br />

4stupre staunen<br />

Z<br />

3<br />

6<br />

Römisches Alltagsleben 41<br />

h Diese römische Tonlampe aus dem Kunsthistorischen Museum<br />

in Wien zeigt, dass ärmere Leute sich nur von einfachen Nahrungsmitteln<br />

ernähren konnten.<br />

Eine Inschrift umrundet die Darstellung eines Körbchens, in dem<br />

Lebensmittel, die auch in <strong>der</strong> Inschrift genannt werden, liegen.<br />

Die Inschrift lautet:<br />

PAVPERIS CENA PANE(M) VINV(M) RADIC(EM)<br />

das heißt: die Hauptmahlzeit eines Armen besteht aus Brot, …<br />

Die letzten beiden Wörter <strong>der</strong> Inschrift kannst du vielleicht selbst<br />

übersetzen; auch das Bild auf <strong>der</strong> Lampe kann dir dabei helfen.<br />

Ein großer Auftrag<br />

Theodorus servus cum Athenodoro servo in culina 1 stat.<br />

Subito Fortunatus culinam intrat: „Theodore, Athenodore,<br />

accedite! Quintus mercator vinum in aedes portare non potest 2 .<br />

Itaque currite ad Quintum et vinum portate!“<br />

Statim Theodorus et Athenodorus ad tabernam contendunt.<br />

Quintus ante tabernam stat et servos iam exspectat. Theodorus<br />

cum Athenodoro tabernam intrat. Ibi amphoras 3 vident et<br />

stupent 4 . Quintus rogat: „Cur dubitatis?“ …


116<br />

In unserem<br />

Sprachgebrauch<br />

hat<br />

sich <strong>der</strong><br />

Begriff des<br />

„Opferns“<br />

erhalten, auch<br />

wenn er nicht<br />

mehr mit <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Bedeutung zusammenhängt.<br />

Wie ist <strong>der</strong> Begriff in den folgenden<br />

Sätzen zu verstehen?<br />

Große Opferzeremonien werden<br />

in Rom seit <strong>der</strong> Königszeit auf<br />

dem Marsfeld gefeiert. Die gesamte<br />

Bürgerschaft <strong>Roms</strong> versammelt<br />

sich dort.<br />

Auch heute herrscht Hochbetrieb,<br />

denn die Zensoren haben die Vermögenseinschätzung<br />

<strong>der</strong> einzelnen<br />

Bürger abgeschlossen. Die<br />

Zensoren sind die obersten römischen<br />

Steuerbeamten. Sie kontrollieren<br />

nicht nur die Staatsfinanzen,<br />

son<strong>der</strong>n beaufsichtigen auch<br />

die Vermögensverhältnisse und<br />

die Lebensführung (!) <strong>der</strong> Bürger.<br />

Alle fünf Jahre teilen sie die Bevölkerung<br />

in Vermögensklassen<br />

ein und setzen danach die Steuern<br />

Ein Opfer<br />

für Mars<br />

„Im Krieg mussten viele Opfer<br />

beklagt werden.“<br />

„Beim Schachspiel hat er ein<br />

Bauernopfer gebracht.“<br />

fest. Dieses Ereignis ist wichtig für<br />

die einzelnen Familien, beson<strong>der</strong>s<br />

für diejenigen, die etwas auf sich<br />

halten: Denn die Entscheidung <strong>der</strong><br />

Zensoren hat einen erheblichen<br />

Einfluss auf das Ansehen und die<br />

weitere Zukunft einer Familie.<br />

Mit <strong>der</strong> Veranstaltung auf dem<br />

Marsfeld ist eine feierliche<br />

G Senatores<br />

Partizip Perfekt Passiv (PPP) - Passiv (Perfekt, Plusquamperfekt)<br />

3<br />

6<br />

„Die Zahl <strong>der</strong> Drogenopfer hat<br />

abgenommen.“<br />

„Sie hat sich bei <strong>der</strong> Pflege ihres<br />

kranken Mannes aufgeopfert.“<br />

Opferzeremonie (die so genannte<br />

lustratio) verbunden: Die Bürger<br />

<strong>Roms</strong> treten in wohl geordneten<br />

Reihen zur Musterung an und<br />

schauen <strong>der</strong> Opferzeremonie zu,<br />

bei <strong>der</strong> ein Schwein (sus), ein Schaf<br />

(ovis) und ein Stier (taurus) dem<br />

Gott Mars geopfert werden.<br />

Quintum Fabium ad oraculum miserunt.<br />

Quintus Fabius a senatoribus ad oraculum missus est.<br />

Quintus Fabius, postquam a senatoribus Delphos missus<br />

est, templum Apollinis intravit.<br />

Quintus Fabius a senatoribus Delphos missus templum<br />

Apollinis intravit.<br />

Postea Quintus corona (Kranz) ornatus Romam rediit.<br />

Antea ea, quae Pythia dixerat, a sacerdotibus nuntiata erant.<br />

1 l®stråtiø, ønis Opferzeremonie<br />

2 collga m Amtskollege<br />

3 l®stråre mustern, reinigen<br />

4 hostia Opfertier<br />

5 Fl©x, Fort®nåtus, Prosper:<br />

alle drei Namen bedeuten<br />

„glücklich, beglückt, gesegnet“<br />

6 ter dreimal<br />

7 exta, ørum Eingeweide<br />

T<br />

1<br />

Stellt euch vor, ihr wärt<br />

offizieller Veranstalter einer<br />

lustratio: Fertigt in Anlehnung<br />

an die Sachinformationen und<br />

T ein Veranstaltungsprogramm<br />

für eine lustratio an!<br />

3<br />

6<br />

9<br />

12<br />

15<br />

18<br />

21<br />

Der Mensch und die Götter 117<br />

Ein Opfer für Mars<br />

Wir befinden uns im Jahre 184 v. Chr., als Marcus Porcius Cato<br />

zusammen mit Lucius Valerius Flaccus Zensor war.<br />

Paulatim in Campum Martium conveniebant homines, qui<br />

a Marco Porcio et Lucio Valerio convocati erant.<br />

A quibus per duos annos cives censi erant.<br />

Cives censi agmine longo a censoribus instructi sunt.<br />

Tum cives in Campum Martium convocati lustrationem 1<br />

exspectabant. Denique Marcus Porcius cum collega 2 palam<br />

agmen instructum lustravit 3 : Processit cum lictoribus;<br />

hostiae 4 actae sunt a compluribus viris, qui antea propter<br />

nomina delecti erant: Felix, Fortunatus, Prosper 5 .<br />

A quibus viris lectis hostiae, quarum capita ornata erant,<br />

ter 6 circum multitudinem civium ductae sunt. Deinde<br />

censores aram Martis in Campo Martio positam adierunt.<br />

Ibi a sacerdotibus sanguis hostiarum interfectarum<br />

exceptus est earumque exta 7 probata sunt. Tum Marcus<br />

Porcius Cato magna voce oravit:<br />

„Mars, supplices te adimus! Audi supplicia nostra! Tibi<br />

salutem publicam mandamus. Serva tu, sacro nostro<br />

motus, populum Romanum et auge eius gloriam! Officia<br />

tibi debita a nobis semper summa cum religione servata<br />

sunt. Respice preces nostras! Tibi grati erimus. Et iterum<br />

tibi lustratio erit.“ (nach Livius, Ab urbe condita; Cicero, De divinatione)<br />

2 Opfern bedeutete in <strong>der</strong> 3 Zahlen und Symbole (z. B.<br />

Antike: die Götter durch ein <strong>der</strong> Kreis) können magische<br />

Geschenk wohl gesonnen und beschwörende und somit<br />

machen, damit sie einen be- heilige Bedeutung haben.<br />

stimmten Wunsch erfüllen. Finde Beispiele hierfür im Text.<br />

Weise dies anhand des Opfer- Welche Beispiele aus heutiger<br />

gebetes (Z.16–21) nach.<br />

Zeit sind dir bekannt, wo solche<br />

Woran wird deutlich, dass Zahlen, Symbole o<strong>der</strong> Riten<br />

Götter und Menschen in einem<br />

gegenseitigen Abhängigkeits-<br />

Bedeutung haben?<br />

verhältnis stehen?<br />

4 Nomen est omen. –<br />

Der Name ist ein Vorzeichen.<br />

Erkläre mit diesem lateinischen<br />

Sprichwort Z. 8 f.

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