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mitteilungen des veb sachsenring automobilwerke zwickau

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MITTEILUNGEN DES VEB SACHSENRING AUTOMOBILWERKE ZWICKAU<br />

Tr/150-I<br />

Im Zuge der stufenmäßigen Weiterentwicklung unseres Erzeugnisses Trabant 600 setzten 1963 am Träger vorn einige<br />

konstruktive und technologische Änderungen ein. Bei der Ausführung, die in dem Zeitraum zwischen Mai und Sep-<br />

tember 1963 gefertigt wurde , traten zwischenzeitlich in Einzelfällen Rißerscheinungen an diesem Träger auf, wie sie in<br />

Skizze 4 näher dargestellt sind.<br />

Um Sie einerseits zu informieren sowie Sie bei evtl. weiteren Fällen in die Lage zu versetzen, für eine schnelle und sach-<br />

gemäße Beseitigung <strong>des</strong> Schadens zu sorgen, wurden von uns eine Reihe von Maßnahmen wie folgt festgelegt:<br />

1. Erkennbarkeit bei Rißerscheinung<br />

Bereits im Anfangsstadium, d. h. beim Riß der unteren Quernaht vom Flansch zum Träger und im Winkel von ca. 45 ° auf<br />

einer Länge von 20-30 mm verlaufendem Riß zeigen sich für jeden Fahrer folgende augenscheinliche Symptome:<br />

1.1 Die Schaltvorgänge werden durch Drängen infolge der veränderten Führung <strong>des</strong> Schaltrohres spürbar erschwert.<br />

1.2 Das Lenkrad versetzt sich nach oben, d. h, in Richtung <strong>des</strong> Fahrers, wobei die Möglichkeit <strong>des</strong> Lenkens selbst<br />

erhalten bleibt.<br />

Diese Anzeichen sind in jedem Falle dazu angetan, den Fahrer zu veranlassen, daß eine Vertragswerkstatt auf-<br />

gesucht wird, um die Fehlerursache festzustellen.<br />

2. Vorbeugende Sichtkontrolle in den Werkstätten<br />

Wir weisen Sie hiermit an, ohne Ausnahme je<strong>des</strong> Fahrzeug, welches innerhalb <strong>des</strong> aufgeführten Produktionszeit-<br />

raumes liegt<br />

2.1 bei Einlieferung in Ihre Werkstatt unter Angabe der genannten Anzeichen,<br />

2.2 bei Einlieferung in Ihre Werkstatt zu Durchsichten,<br />

2.3 bei Einlieferung in Ihre Werkstatt zur Ausführung jeglicher Reparaturen<br />

auf die geschilderte Rißerscheinung zu kontrollieren.<br />

Diese Anweisung hat Gültigkeit bis auf offiziellen Widerruf mittels Informationsdienstes unseres Werkes.<br />

3. Durchführung der Repartur<br />

3.1 Die Durchführung der Reparatur hat in Ihrer Werkstatt zu erfolgen. Wir verweisen dabei besonders auf das zwi-<br />

schen Ihnen und uns abgeschlossene Vertragswerkstättenabkommen, und zwar § 2, Punkt 1-3 und Punkt 5. Be-<br />

achten Sie bitte bei der Durchführung von Schweißarbeiten das Gesetzblatt der DDR Teil I, Nr. 69, vom 18. 8. 1956.<br />

3.2 Von unserer Seite wurden bekanntlich unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Punktes 3.1 eine Reihe von Qualifizierungs-<br />

lehrgängen für Vertragswerkstättenpersonal durchgeführt. Sollten Sie nicht in der Lage sein, diese und ähnliche<br />

Reparaturen durchzuführen, so w äre es notwendig, die erforderlichen Voraussetzungen umgehend zu schaffen.<br />

Zwischenzeitlich müssen Sie bei unseren Vertragswerkstätten, die in der Anlage 1 beiliegend aufgeführt sind,<br />

um Unterstützung nachsuchen.


3.3 Zur einwandfreien Ausführung der Reparatur erhalten Sie als Anlage 2 eine besondere Reparatur-Technologie.<br />

Als Hilfseinrichtung ist im Inhalt eine Kippvorrichtung aufgeführt. Es handelt sich dabei um ein Erzeugnis vom<br />

Schlepperwerk Nordhausen, welches im einschlägigen volkseigenen Handel vertrieben wird, Der Preis beträgt<br />

130 DM. In bezug der Notwendigkeit der Anschaffung verweisen wir erneut auf unser Vertragswerkstättenabkom-<br />

men § 2, Punkt 6. Weiterhin liegt diesem Informationsdienst die Anlage 3 bei, aus welcher zeichnungsmäßig die<br />

Reparaturdurchführung ersichtlich ist mit gleichzeitiger Angabe der zu verwendenden Elektroden sowie zeichneri-<br />

scher Darstellung <strong>des</strong> Verstärkungsbleches.<br />

3.4 Die Verstärkungsbleche, Stück-Nr. 4101 345 03, sind in unserem Ersatzteilevertriebslager zu bestellen.<br />

4. Garantiegewährung<br />

Bis auf Widerruf sind alle auftretenden Reklamationen dieser Art mit Garantiebericht abzurechnen ohne Einschrän-<br />

kung auf Zulassungsdatum oder gefahrene Kilometer.<br />

Wir erwarten von ihnen als Vertragspartner exakte Durchführung dieser Anweisung.<br />

Zwickau, den 19. Februar 1964<br />

KAD U/Hf.<br />

Anlagen<br />

Uhlig<br />

Direktor für Technik<br />

VEB SACHSENRING<br />

Automobilwerke Zwickau<br />

K ö r b e r<br />

Direktor für Beschaffung und Absatz


Anlage 1<br />

Bezirk Cottbus 1. VEB Kfz.-Inst, Herzberg, Frankfurter Straße 7<br />

2. Fa. Radochla, Ruhland/Lausitz<br />

Bezirk Dresden 3. VEB Autorep., Dresden N 15, Dr.-Kurt-Fischer-Platz 3<br />

4. VEB Autorep., Görlitz. Reichenbacher Straße 3<br />

Bezirk Erfurt 5. PGH „Vorw ärts", Nordhausen/Salza<br />

6. VEB Kfz.-Inst, Erfurt, Klement-Gottwald-Straße 35<br />

7. VEB Kfz.-Inst., Weimar, Erfurter Straße 76<br />

Bezirk Frankfurt 8. VEB Kfz.-Inst., Frankfurt, Potsdamer Straße 3<br />

9. Fa. Herrmann, Dahlwitz-Hoppegarten<br />

Bezirk Gera 10. VEB Kfz.-Inst., Jena, Saalbahnhofstraße 21<br />

Bezirk Halle 11. VEB Autorep., Sachsen/Anhalt, Halle, Holzplatz 8<br />

12. VEB Kfz.-Inst., Bernburg, Leipziger Straße<br />

13. VEB Kfz.-Inst., Dessau, Wolfgangstraße<br />

Bezirk Karl-Marx-Stadt 14. VEB Kfz.-lnst „Elan", Karl-Marx-Stadt Leipziger Straße 46<br />

15. VEB Sachsenring, Werkreparatur, Zwickau<br />

Bezirk Leipzig 16. VEB PKW-Inst „Fortschritt", Leipzig O 5, Emst-Th älmann-Straße 171<br />

Bezirk Magdeburg 17. PGH <strong>des</strong> Kfz.-Handwerks Kühlerbau, Magdeburg, Halberstädter Straße 51<br />

18. VEB Autorep., Salzwedel, Karl-Marx-Stadt 3<br />

19. VEB Autoreparatur, Gardelegen, Pagenweg 2/3<br />

Bezirk Neubrandenburg 20. VEB Kfz.-Inst., Prenzlau, Leninstraße 57<br />

21. VEB Kfz.-Inst., Waren, Teterower Straße 37<br />

Bezirk Potsdam 22. VEB Kfz.-Inst., Potsdam, Werner-Seelenbinder-Straße 4<br />

23. VEB Kfz.-Inst., Neuruppin, Gartenstraße 7<br />

Bezirk Rostock 24. VEB Kfz.-Inst., Rostock, Kösterbeckerweg 11/12<br />

25. Deutsche Reichsbahn, Greifswald, Franz-Mehring-Straße<br />

Bezirk Schwerin 26. VEB Kfz.-Inst. „Vorw ärts", Schwerin, Hopfenbruchweg<br />

27. VEB Kfz.-Inst., Parchim, Ludwigsluster Straße 30<br />

Bezirk Suhl 28. PGH „Motor", Meiningen, Leipziger Straße 30<br />

Bezirk Berlin 29. VEB Kfz.-Dienst Berlin-Pankow, Berliner Straße 100<br />

30. VEB Kfz.-Inst., Berlin N 7. Hannoversche Straße 5<br />

995 III/29/5 264 1000 KzG 005/64


Technologie<br />

für Schweißen von Rissen an der Bodenplatte Trabant und Anschweißen einer Verstärkung unter Verwendung der<br />

Kippvorrichtung vom Schlepperwerk Nordhausen (Kippwinkel 70 °)<br />

1. Fahrzeug auf Grube fahren<br />

2. Kraftstoffleitung am Vergaser abschrauben, Kraftstoff aus Vergaser ablassen<br />

3. Kraftstoffbehälter ausbauen<br />

4. Batterie ausbauen<br />

5. Wagenheber ansetzen, Fahrzeug vorn hochbocken<br />

6. Durch Herunterdrücken <strong>des</strong> komplett montierten Fahrschemels Risse schließen und 90° -Stellung von Flansch zum<br />

Träger garantieren.<br />

7. Beide Flanschen jeweils an den Enden e lektrisch heften<br />

8. Fahrzeug von Grube fahren auf normale ebene Fläche<br />

9. Eine Seite Vorder- und Hinterrad, Radmuttern lösen und abmontieren<br />

10. Kippvorrichtung anschrauben<br />

11. Fahrzeug hochkippen<br />

Durchführung der Schweißung wie angegeben in Technologie unter Verwendung einer Wendevorrichtung<br />

Punkt 6 bis 7.2<br />

12. Am Tr äger oben untere Quernaht Flansch elektrisch schweißen<br />

13. Am Träger unten untere Quernaht Flansch elektrisch schweißen<br />

14. Am Träger oben Risse oben g asschweiß en<br />

15. Am Träger oben Riß unten g asschweiß en<br />

16. Am Träger unten Riß oben gasschweiß en<br />

17. Verstärkungsblech an beiden Tr ägern anschweißen.<br />

Durchführung der gesamten Operation siehe Punkt 8.2 bis 8.5 - Technologie für Schweißen mit Wendevorrichtung.<br />

18. Fahrzeug zurückkippen, Kippvorrichtung demontieren, Räder montieren<br />

19. Fahrzeug auf zweite Seite kippen<br />

20. Letzten Riß am Träger gasschweiß en<br />

21. Fahrzeug zurückkippen, Kippvorrichtung demontieren, Räder montieren<br />

22. Kraftstoffbehälter einbauen<br />

23. Kraftstoffschlauch am Vergaser anschrauben<br />

24. Batterie einbauen<br />

25. Fahrzeug betriebsfertig übergeben<br />

Technologie<br />

für Schweißen von Rissen an der Bodenplatte „Trabant" und Anschweißen einer Verstärkung<br />

1. Fahrschemel komplett ausbauen<br />

2. Kraftstoffbehälter ausbauen - Sicherheitsbestimmung<br />

3. Batterie ausbauen<br />

4. Karosse um 180 ° drehen<br />

5. Hilfsrahmen an beiden Flanschen anschrauben und so andrücken, daß vorhandene Risse geschlossen sind<br />

Wichtig für auszuführende Schweißoperationen:<br />

Alle gaszuschweiß enden Nähte sind in waagerechter Lage auszuführen. Die zu verwendenden Elektroden<br />

sind der beigefügten Skizze zu entnehmen.<br />

6. Untere Quernaht an der Grundplatte<br />

6.1 Wenn Risse im Werkstoff und unmittelbar an der Naht vorhanden sind, g asschweiß en<br />

6.2 Wenn Risse in der Naht vorhanden sind, ausschleifen und e lektrisch nachschweißen<br />

7. Senkrecht verlaufender Riß<br />

7.1 Wenn in der Naht beginnend, ausschleifen und e lektrisch nachschweißen<br />

7.2 Wenn Rißverlauf in Werkstoff übergeht, gas weiterschweißen. Besonders beachten, daß das Rißende oder<br />

die feinsten Rißenden erkannt und voll ausgeschweißt werden<br />

8. Verstärkungsblech anpassen, evtl. vorhandene Faltenbildung im Material <strong>des</strong> Trägers beachten, wenn notwendig,<br />

von der Verstärkung Blech so abschneiden, daß gute Anlage gew ährleistet ist. - Siehe Skizze rotgestrichelte<br />

Markierung -<br />

8.1 Verstärkungsblech an Enden an der Grundplatte e lektrisch heften<br />

8.2 Verstärkungsblech an Träger anrichten<br />

8.3 6 Löcher e lektrisch ausschweißen, wobei darauf zu achten ist, daß eine gute Bindung mit dem Träger<br />

erreicht wird<br />

8.4 Verstärkungsblech an Grundplatte e lektrisch fertigschweißen<br />

9. Fahrschemel komplett einbauen<br />

10. Kraftstoffbehälter einbauen<br />

11. Batterie einbauen<br />

12. Fahrzeug probefahren<br />

Wenn überhaupt keine Möglichkeit <strong>des</strong> Drehens der Karosse gegeben ist, um alle Schweißoperationen in waagerechter<br />

Lage auszuführen, dann muß überkopfgeschweißt werden. Hierzu sind ausgezeichnete Spezialkenntnisse in der Schweißtechnik<br />

Voraussetzung.<br />

Die Operationen 1 - 8.2 sind gleich.<br />

8.3 6 Löcher gasschweiß en<br />

Die Operationen 8.4 - 12 sind gleich.

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