Rendaquint 2010 Rechnungsbericht 2010 - Samedan
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wie es auch bei gewissen Motorsportanlässen<br />
praktiziert wird.<br />
– Auf den 1. September <strong>2010</strong> setzte die<br />
Regierung die revidierten Wildschutzgebiete<br />
für die Dauer von fünf Jahren<br />
in Kraft. Die Gemeinden wurden zu<br />
jenen Wildschutzgebieten angehört,<br />
die auf ihrem Territorium liegen oder<br />
unmittelbar daran angrenzen. Es handelt<br />
sich dabei um das eidgenössische<br />
Jagdbanngebiet Bernina Albris, das<br />
Murmeltierasyl Muottas Muragl, das<br />
Niederjagdasyl San Gian, das Wasserflugwildasyl<br />
Isla Glischa sowie um die<br />
allgemeinen Wildschutzgebiete Spuonda<br />
Staz, Gravatscha und Corvatsch. Nach<br />
Rücksprache mit der Jägersektion Oberengadin<br />
wurde die Neufestlegung der<br />
entsprechenden Wildschutzgebiete ohne<br />
Änderungsbegehren unterstützt.<br />
– Der Skiclub Corvatsch Silvaplana beabsichtigte,<br />
die OL-Karte God da Staz zu<br />
überarbeiten und dabei den Perimeter<br />
der Karte um das Gebiet Plaun God zu<br />
erweitern. Obwohl der OL-Sport generell<br />
unterstützt wird, lehnte der Gemeindevorstand<br />
nach Absprache mit der Kommission<br />
Alpen und Weiden sowie der<br />
Event- und Tourismuskommission den<br />
beabsichtigten Einbezug des Waldgebietes<br />
Plaun God bereits im Jahr 2009 ab.<br />
Ein im <strong>2010</strong> eingereichtes Wiedererwägungsgesuch<br />
wurde zurückgewiesen. Sowohl<br />
die Argumente für die Nutzung von<br />
Plaun God als auch diejenigen dagegen<br />
waren aus Sicht des Gemeindevorstandes<br />
nachvollziehbar und anerkennungswürdig.<br />
In seiner Beurteilung gewichtete<br />
er aber die Schutzinteressen von Fauna<br />
und Flora und mögliche Nutzungskonflikte<br />
höher als das Bedürfnis nach einer<br />
Ausdehnung von Freizeitaktivitäten.<br />
Mitentscheidend für diese Haltung war<br />
die Tatsache, dass der Orientierungslauf<br />
auch ohne das Gebiet Plaun God weiterhin<br />
betrieben werden kann und dass<br />
sich für die OL-Sportler keinerlei Einschränkungen<br />
daraus ergeben.<br />
– Der Forstweg Celerina-Saluver wird im<br />
Winter als Talabfahrt des Skigebietes<br />
Marguns nach <strong>Samedan</strong> benutzt. Auf<br />
einem Abschnitt von 160 Metern wird<br />
das Schutzgebiet der Quellfassung Val<br />
Zuondra der Gemeinde Celerina tangiert.<br />
Damit die durchgehende maschinelle<br />
Pistenpräparierung gewährleistet<br />
werden kann, waren Schutzmassnahmen<br />
in diesem Bereich erforderlich.<br />
Nach über Jahre dauernden Verhandlungen<br />
zwischen den Gemeinden <strong>Samedan</strong><br />
und Celerina sowie dem kantonalen<br />
Amt für Natur und Umwelt<br />
Graubünden konnte im Jahr 2009 eine<br />
Einigung über die zweckmässigen und<br />
technisch realisierbaren Schutzmassnahmen<br />
gefunden werden. Die Ausführung<br />
konnte dann im Sommer/Herbst<br />
<strong>2010</strong> erfolgen. Somit ist seit der Wintersaison<br />
<strong>2010</strong>/2011 die maschinelle Pistenpräparierung<br />
endlich möglich, dies<br />
dank einer Versiegelung der Pistenfläche<br />
im Bereich der Quellfassung Val<br />
Zuondra mit einem Faserfilz aus Polyethylen.<br />
Um das erforderliche Verlegeprofil<br />
für die Dichtungsbahnen erstellen<br />
zu können und um diese dann später<br />
zu überdecken, wurden über 1‘000 m 3<br />
Material benötigt. Anstatt das Material<br />
aus dem Tal heraufzuführen, wurde<br />
eine Materialaufbereitung in der Nähe<br />
der Baustelle eingerichtet. Die Abdichtungsfläche<br />
betrug 1‘500 m 2 und ist im<br />
Schnitt zehn Meter breit und 150 Meter<br />
lang. Die Erd- und Abdichtungsarbeiten<br />
konnten trotz teilweise schlechten Wetters<br />
Ende August abgeschlossen werden.<br />
Im September wurde noch der Zaun als<br />
Abgrenzung zur Schutzzone erstellt. Damit<br />
die örtliche Flora sich wieder ansiedeln<br />
kann, wurde auf eine Begrünung<br />
verzichtet.<br />
– Die Tuor wurde 1288 erstmals urkundlich<br />
erwähnt und ist damit das älteste<br />
Gebäude von <strong>Samedan</strong>. Sie diente den<br />
Herren von <strong>Samedan</strong> als Wohnturm und<br />
wurde im 14. Jahrhundert zum Gerichtsgebäude<br />
und später zum Kreisgefängnis<br />
umfunktioniert. Am 8. Dezember 1980<br />
fiel sie in das Eigentum der politischen<br />
Gemeinde. Am 30. April 2009 stimmte<br />
die Gemeindeversammlung einem Kredit<br />
von CHF 880‘000 für die Sanierung<br />
und den Ausbau der Tuor zu. Dahinter<br />
lag die Absicht, den wertvollen Turm<br />
langfristig zu erhalten, seine Geschichte<br />
sichtbar zu machen und als Ausstellungsgebäude<br />
der Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen.<br />
<strong>Rechnungsbericht</strong> <strong>Samedan</strong> <strong>2010</strong> | Gemeindeverwaltung | 1. Bericht an die Gemeindeversammlung<br />
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