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Das Eidgenössische Telegraphen- und Patentamt - Rykart Architekten

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Vorwort<br />

Für das ehemalige <strong>Eidgenössische</strong> <strong>Telegraphen</strong>amt in Bern ging im Jahr 2005 mit der<br />

Verlegung des Swisscom-Hauptsitzes nach Liebefeld eine über 100-jährige Ära<br />

der Telekommunikation zu Ende. Die Eigentümerin AXA Winterthur AG beauftragte<br />

zur Überprüfung der weiteren Nutzbarkeit des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes<br />

die <strong>Rykart</strong> <strong>Architekten</strong> AG als Generalplanerin mit der Zustandsbeurteilung<br />

der Liegenschaft <strong>und</strong> der Erarbeitung von mehreren Vorprojektvarianten, woraus sich<br />

das 2006–2008 realisierte Umbau- <strong>und</strong> Sanierungsprojekt entwickelte.<br />

Zwischen der Erstellung des <strong>Eidgenössische</strong>n <strong>Telegraphen</strong>gebäudes an der Speichergasse<br />

6 in Bern <strong>und</strong> den Erweiterungsbauten an der Hodlerstrasse 5 liegen nur<br />

50 Jahre. Dennoch manifestiert sich der zwischenzeitliche Wandel des gesellschaftlichen<br />

Bewusstseins <strong>und</strong> der bautechnischen Möglichkeiten in eindrücklicher Weise:<br />

hier der historisierende, in der Tradition der Ecole des Beaux-Arts reich ausgestattete<br />

<strong>und</strong> verzierte Hauptbau, da die Erweiterungsbauten im puristischen Ausdruck der<br />

Moderne, Stahlbeton-Skelettbauten in zurückhaltender <strong>und</strong> präziser Materialisierung<br />

<strong>und</strong> Detaillierung.<br />

Im Rahmen der 2006 erfolgten Zustandsaufnahmen offenbarte das Gebäudeensemble<br />

eine eigenartige Ambivalenz: Hinter den in den 1990ern sanierten, repräsentativen<br />

Fassaden trafen die Planer auf eine bedrückend enge <strong>und</strong> teilweise komplett verbaute<br />

Situation. Die noch erhaltenen originalen Interieurs lagen oftmals unter mehreren Materialschichten<br />

verborgen. Die Arbeit der <strong>Architekten</strong> stand somit stets im Spannungsfeld<br />

von Bewahrung der Originalsubstanz <strong>und</strong> gezieltem Rückbau, sanfter Sanierung<br />

des Bestandes <strong>und</strong> der Integration von Neubauteilen zur Erfüllung der heutigen Anforderungen<br />

an ein Bürogebäude. Als augenfälligster Eingriff ist im Kern der Liegenschaft<br />

durch das Anheben des Innenhofes auf das ursprüngliche Niveau der Aussenraum neu<br />

gestaltet worden. Nach r<strong>und</strong> zweijähriger Bauzeit konnte das Objekt im Frühjahr 2008<br />

den neuen Nutzern übergeben werden.<br />

<strong>Das</strong> umfangreiche historische Planmaterial hat vielerlei Aufschlüsse über die Ent-<br />

wicklung des Gebäudeensembles ermöglicht <strong>und</strong> die <strong>Architekten</strong> im Entwurfsprozess<br />

massgebend geleitet. Die vorliegende Publikation fokussiert deshalb nicht ausschliesslich<br />

auf die aktuelle Erneuerung, sondern verweist auch auf die historische Entwicklung<br />

der Liegenschaft <strong>und</strong> das jeweilige Umfeld der Bauten. Aufgr<strong>und</strong> der guten Quellenlage<br />

bietet sich damit die Gelegenheit, quasi exemplarisch ein Stück Baugeschichte der<br />

Stadt Bern nachzuzeichnen.<br />

Die durch die Stadt Bern verliehene Auszeichnung der aktuellen Erneuerung mit<br />

dem Dr. Jost Hartmann-Preis erfüllt uns mit Freude <strong>und</strong> bestärkt uns in unserer<br />

täglichen Arbeit.<br />

<strong>Rykart</strong> <strong>Architekten</strong> AG, Gümligen bei Bern<br />

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