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Das Eidgenössische Telegraphen- und Patentamt - Rykart Architekten

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Der Innenhof als städtische Oase<br />

Moeri Landschaftsarchitekten AG, Bern<br />

«Landschaftsarchitektur des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ist keine Frage des Stils, sondern<br />

beantwortet die Frage, wie das Umfeld des Menschen zu konzipieren ist.»<br />

aus: Christopher Tunnard «Gärten für Morgen – Entwürfe für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert»<br />

Der Innenhof wird durch die markanten Fassaden des ehemaligen <strong>Eidgenössische</strong>n<br />

<strong>Telegraphen</strong>gebäudes <strong>und</strong> dessen Erweiterung gebildet. Die historisierenden Fassaden<br />

des ersten Baus von 1893 stehen in einem angenehmen Spannungsverhältnis zu den<br />

Fassaden des Erweiterungsbaus der Moderne von 1942. Die Krümmung der beiden Gebäudeflügel<br />

<strong>und</strong> der eingeschossige Verbindungsbau bewirken eine präzise Ausrichtung<br />

des Hofes auf die Fassade des Kunstmuseums. Von den meisten Büroräumen ergibt<br />

sich dadurch die Sicht auf die reich strukturierte Fassade des Kunstmuseums <strong>und</strong><br />

umgekehrt vom Eingang des Museums an der Hodlerstrasse der Blick in den Innenhof.<br />

Die Architektur der Gebäudefassaden lässt bereits einen interessanten <strong>und</strong> lebendigen<br />

städtischen Innenhof entstehen. Bei der weiteren Hofgestaltung ist also Zurückhaltung<br />

die angebrachte Tugend.<br />

Die neu eingezogene Betondecke im Hof überdeckt eine Parkierungsfläche <strong>und</strong> bildet<br />

eine «künstliche» Gartenfläche – typologisch im Gr<strong>und</strong>e eine grosse Terrasse oder ein<br />

künstlicher Innenhof (hängender Garten). Die Hofgestaltung bildet keine Konkurrenz<br />

zu den architektonisch gut gestalteten Fassaden <strong>und</strong> zum Kunstmuseum. Die «Räumlichkeit»<br />

des Hofes <strong>und</strong> die Beziehung zum Museum genügen sich selber als Gestaltungs-<br />

<strong>und</strong> Erlebnisqualität. Zu üppiges Grün oder zusätzliche Raumstrukturen würden<br />

den Raum stören.<br />

Eine von Fassade zu Fassade angelegte R<strong>und</strong>kiesfläche verleiht dem Hof eine ruhige<br />

Atmosphäre. Die feine Oberflächenstruktur des R<strong>und</strong>kieses bildet in seiner Materialität<br />

einen schönen Kontrast zur Fassadenarchitektur <strong>und</strong> ihren glatten Materialoberflächen.<br />

R<strong>und</strong>e Sitzinseln <strong>und</strong> ein Holzrost bieten den hier arbeitenden <strong>und</strong> lebenden Menschen<br />

die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten, sich in den Pausen oder in der Mittagszeit<br />

zu erholen. Die Begrünung der Sitzinseln belebt <strong>und</strong> bietet dem Besucher einen angenehm<br />

geschützten Kleinraum. Die neutrale <strong>und</strong> introvertierte Form der Kreise behauptet<br />

auf angenehme Art ihre Selbstständigkeit, ohne die Fassadengeometrie zu stören.<br />

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