aktuelle Fakultätsbroschüre - Volkswirtschaftliche Fakultät - LMU
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VWL<br />
Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> fakultät<br />
Der luDwig-MaxiMilians-uniVersität München
inhalt<br />
grussworte<br />
geschichte Der fakultät<br />
stuDiuM<br />
forschung<br />
kooperationen Mit forschungsinstituten<br />
professorinnen unD professoren<br />
wichtige aDressen<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Ludwig-Maximilians-Universität (<strong>LMU</strong>) München<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />
Geschwister-Scholl-Platz 1<br />
80539 München<br />
www.vwl.lmu.de<br />
4<br />
7<br />
9<br />
16<br />
22<br />
24<br />
55<br />
Bildnachweis<br />
S. 23: © Bild: Kai Konrad/David Ausserhofer<br />
S. 29: © Deutscher Bundestag/Lichtblick/Andi Hill<br />
S. 30: © Deutscher Bundestag/Studio Kohlmeier<br />
S. 34: © istockphoto.com<br />
S. 35: © Photographie durch stm@photocase.com<br />
Gestaltung<br />
Christine Meyer Design<br />
München<br />
Stand<br />
Sommersemester 2012<br />
3
grusswort<br />
ein wichtiges aushängeschilD<br />
für Die lMu<br />
Die Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(<strong>LMU</strong>) München ist eine der forschungs<br />
stärksten und international renom<br />
mier testen Universitäten in Europa<br />
mit einer über 500-jährigen Tradition.<br />
Ihre Volks wirtschaftslehre zählt zu den<br />
bedeutend sten wirtschafts wissen schaft-<br />
lichen Fakul täten in Deutschland und<br />
Europa, wie Umfragen und Rankings<br />
immer wieder belegen. Eines der wichtig<br />
sten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute – das<br />
ifo Institut – ist eng mit unserer <strong>Fakultät</strong> verbunden; die<br />
Expertise unserer Forscherinnen und Forscher findet<br />
in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eine enorme<br />
Resonanz. Seit 2012 ist die <strong>LMU</strong> Sprecher universität des<br />
Sonderforschungsbereichs SFB/Transregio 15 „Governance<br />
und Effizienz ökonomischer Systeme“, einem<br />
von bundesweit nur drei Sonderforschungsbereichen<br />
der Deutschen Forschungs ge mein schaft, an dem Volkswirte<br />
beteiligt sind. Das kreative wissenschaftliche Potenzial<br />
dokumentieren auch die im Rahmen des Zukunftskonzepts<br />
<strong>LMU</strong>excellent an der <strong>Fakultät</strong> geförderten<br />
Projekte.<br />
Es freut mich sehr, dass es der <strong>LMU</strong> in den letzten Jahren<br />
gelungen ist, wissenschaftlich sehr erfolgreiche und<br />
außerordentlich viel versprechende junge Kolleginnen<br />
und Kollegen aus dem In- und Ausland neu an die <strong>Fakultät</strong><br />
zu berufen. Sie finden exzellente For schungs bedin<br />
gun gen vor und tragen mit großem Einsatz dazu<br />
bei, die volkswirtschaftliche Lehre an der <strong>LMU</strong> auf<br />
einem her aus ragenden Niveau zu halten. Vier Landes-<br />
lehrpreise des Freistaates Bayern sowie eine Auszeich-<br />
nung mit dem vom Stifterverband und der Hochschulrektorenkonferenz<br />
vergebenen Ars legendi-Preis für<br />
exzellente Hoch schullehre beweisen die hohe Qualität<br />
der Ausbildung unserer Studierenden und Graduierten.<br />
Innovative Lehr ansätze, eine engagierte Betreuung und<br />
bestmögliche Nachwuchsförderung bieten unseren<br />
Ab sol ventinnen und Absolventen hervorragende Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Karriere in Wissenschaft<br />
oder Wirtschaft.<br />
Diese Broschüre möchte Ihnen die Vertreterinnen und<br />
Vertreter der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong>, ihre Aktivi<br />
täten in Forschung und Lehre sowie ihre wissenschaftlichen<br />
Profile vorstellen, die sämtliche Bereiche<br />
der volkswirtschaftlichen Forschung abdecken. Spannende<br />
Einblicke in <strong>aktuelle</strong> Projekte und ein Ausblick<br />
auf zukünftige Herausforderungen und Ziele zeigen<br />
die Vielfalt, Internationalität und Interdisziplinarität<br />
dieser hochkarätigen <strong>Fakultät</strong>, die ein wichtiges Aushängeschild<br />
für die <strong>LMU</strong> als einer exzellenten, breit<br />
aufgestellten Universität ist.<br />
Professor Dr. Bernd Huber<br />
Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München
grusswort<br />
unsere fakultät<br />
unter Den Besten in europa<br />
Die hochschulpolitischen Entwicklungen der letzten<br />
Jahre haben die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> vor<br />
große Herausforderungen gestellt, ihr aber auch viele<br />
neue Chancen eröffnet.<br />
In der Lehre stand die Umstellung auf die neuen Bologna-<br />
Studiengänge im Vordergrund. Nach der erfolgreichen<br />
Einführung des Bachelor of Science im Wintersemester<br />
2008/09 startete im Winter semester 2010/11 unser<br />
„neuer“, zweijähriger Master studiengang. Trotz der<br />
gelegentlich geäußerten Kritik an den Bologna-Studiengängen<br />
sind wir der Überzeugung, dass wir mit unseren<br />
neuen Programmen ein an spruchs volles, aber auch gut<br />
studierbares und inhaltlich at trak tives Studienangebot<br />
mit vielen Wahlmöglichkeiten und Zusatzangeboten<br />
geschaffen haben. Dabei hat uns die Ein führung von<br />
Studienbeiträgen ganz neue Mög lich keiten eröffnet, die<br />
Betreuungssituation in den Lehr ver an stal tun gen zu ver-<br />
bessern und Gastvorlesungen in der vorlesungsfreien<br />
Zeit anzubieten. Und nicht zuletzt haben wir mit diesen<br />
Mitteln ein „Student Office“ ein ge richtet, in dem sich ein<br />
Team aus Studienberatern und Mit arbeitern um alle<br />
Belange der Studierenden kümmert.<br />
In der Forschung hat die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />
ein Profil entwickelt, das sich durch eine starke theoretische<br />
Fundierung, einen klaren Anwendungsbezug<br />
und die Betonung der empirischen Analyse in Form<br />
experimenteller und ökonometrischer Forschung auszeichnet.<br />
Dass die <strong>Fakultät</strong> mit ihrem Anspruch, anwendungsorientierte<br />
Spitzenforschung zu betreiben,<br />
sehr erfolgreich ist, zeigen alle Hochschulrankings,<br />
die die <strong>Fakultät</strong> regelmäßig<br />
auf einem der ersten drei Plätze<br />
im deutschsprachigen Raum sehen.<br />
Und dass sich Erfolge in der Forschung<br />
und in der Lehre nicht gegenseitig<br />
ausschließen, sondern im Gegenteil<br />
wechselseitig bedingen, das zeigen die<br />
zahlreichen landes- und bundesweiten<br />
Aus zeichnun gen für exzellente Lehre<br />
an Mitglieder der <strong>Fakultät</strong>.<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie, neben vielen Informationen<br />
zur <strong>Fakultät</strong>, auch einige Profile unserer Absolventinnen<br />
und Absolventen. Diese zeigen bei spiel haft,<br />
dass ein Studium an unserer <strong>Fakultät</strong> das Sprungbrett<br />
für den Einstieg in ganz unterschiedliche Berufsfelder<br />
sein kann. Wir freuen uns darauf, unsere Studie ren den<br />
auch in Zukunft anwendungsorientiert, aber gleichzeitig<br />
forschungsnah und auf solider theo re ti scher und methodischer<br />
Basis, für viele interessante und verantwortungsvolle<br />
Tätigkeitsbereiche auszubilden.<br />
Prof. Dr. Martin Kocher<br />
Dekan der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />
5
geschichte Der fakultät<br />
In Deutschland ist die Volkswirtschaftslehre, traditionell<br />
auch Nationalökonomie genannt, aus der sogenannten<br />
Kameralistik hervorgegangen, für die es auch<br />
schon Professoren an den Vorgänger uni versi täten<br />
Münchens in Ingolstadt und Landshut gegeben hat.<br />
Vor 1974 gehörten die volkswirtschaftlichen Lehrstühle<br />
zur „Staatswirtschaftlichen <strong>Fakultät</strong>“, der Erbin<br />
einer „Staatswirtschaftlichen Section“ an der Vorgäng<br />
er universität in Landshut. Bis zum Ende des 19.<br />
Jahrhunderts gab es in dieser <strong>Fakultät</strong> nur einen einzigen<br />
Lehrstuhl, den man als nationalökonomischen<br />
be zeichnen könnte. Ihn hatte bis 1868 Friedrich<br />
Wilhelm Benedikt v. Hermann inne, der bedeutendste<br />
deutschsprachige Theoretiker der ersten Jahr hun dert -<br />
hälfte. Aufgabe dieser <strong>Fakultät</strong> war es zu nächst, wie<br />
der Name schon sagt, „Staatswirte“ auszubilden, also<br />
wirtschaftlich gebildete Staatsbeamte. Die Fächer<br />
reich ten von der Technologie und naturwissenschaftlichen<br />
Basisfächern über Verwaltungs lehre und Po litik<br />
bis zur Staatswirtschaftslehre und Finanz wissenschaft.<br />
In München zielte das auf eine Sonderform<br />
von Staatsbeamten, die Forstwirte. Dem ent sprechend<br />
war lange Zeit die Forstwissenschaft dominierend.<br />
Ende des 19. Jahrhunderts, nach der Berufung von<br />
Lujo Brentano, einem der bedeutendsten, einfluss-<br />
reichsten und sozialpolitisch engagiertesten Wirtschafts<br />
wissenschaftler und Sozialreformer seiner<br />
Zeit, wurde die volkswirtschaftliche Richtung erweitert.<br />
1919 schließlich gelang es, Max Weber zu ge winnen,<br />
einen der wichtigsten Mitbegründer der So ziolo<br />
gie als eigenständige Wissenschaft in Deutsch land,<br />
der leider nur drei Semester in München lehren konnte,<br />
bevor er verstarb.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die bisherigen<br />
Lehr- und Forschungsgebiete der Staats wirt schaftlichen<br />
<strong>Fakultät</strong> durch die Eingliederung der BWL,<br />
Soziologie und Politischen Wissenschaft erheblich<br />
erweitert. Dafür wurden 1971 die Forstwirte aus der<br />
stark angewachsenen und schwer überschaubaren<br />
<strong>Fakultät</strong> ausgegliedert.<br />
Im Zuge der großen Universitätsreform 1974 wurde<br />
die Staatswirtschaftliche <strong>Fakultät</strong> in mehrere <strong>Fakultät</strong>en<br />
aufgeteilt. Hieraus entstand auch die <strong>Volkswirtschaftliche</strong><br />
<strong>Fakultät</strong>, eine der wenigen eigenständigen<br />
<strong>Fakultät</strong>en für dieses Fach in Deutschland.<br />
Doch ist das Erbe der alten Staatswirtschaftlichen<br />
<strong>Fakultät</strong> noch heute in den gemeinsamen Ausschüssen<br />
für Promotion und Habilitation und im jährlichen<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Kolloquium<br />
sichtbar.<br />
7
stuDiuM<br />
waruM Vwl in München stuDieren?<br />
Viele gute Gründe sprechen dafür, Volks wirt schaftslehre<br />
an der <strong>LMU</strong> in München zu studieren.<br />
Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> der <strong>LMU</strong> zählt in<br />
na tionalen und internationalen Rankings stets zur<br />
Spitzen gruppe im deutschen Sprachraum. Von der<br />
wis sen schaftlichen Exzellenz der Münchner VWL-<br />
Pro fessoren profitieren die Studierenden ganz beson-<br />
ders, denn das anwendungsbezogene Forschungspro<br />
gramm der <strong>Fakultät</strong> spiegelt sich auch in den Lehrin<br />
halten wider. Die Professoren engagieren sich<br />
in tensiv in der wirtschaftspolitischen Beratung und<br />
können den Stu die renden direkte Einblicke in die<br />
Lösungs an sätze bieten, die sie für die komplexen<br />
ökonomischen Pro ble me unserer Zeit entwickeln.<br />
Ein breit gefächertes Lehrangebot vermittelt den<br />
Stu die renden nicht nur die Grundlagen der VWL,<br />
sondern bietet ihnen auch die Möglichkeit, sich früh<br />
zu spezialisieren. In der neuen Bachelor-Studienordnung<br />
konnte die Fa kul tät diese Wahlmöglichkeiten<br />
trotz der Ver kürz ung des Stu diums und seiner stär-<br />
keren Strukturierung er halten.<br />
Claudia Kristina Bitsch<br />
Diplomjahrgang 2005<br />
Siemens AG<br />
Meine entscheidung für das Vwl-studium an der<br />
lMu in München war goldrichtig. es hat mich begeistert,<br />
an einer der führenden Vwl-fakultäten mit<br />
vielseitiger fächeraus wahl und einer sehr angenehmen<br />
lehr- und freizeit atmos phäre studieren zu können.<br />
Dabei habe ich sehr wichtige grundfähigkeiten vermittelt<br />
bekommen, die im Berufs leben eben nicht nebenbei<br />
durch „learning by doing” erlernt werden: komplexe<br />
sach verhalte zu abstrahieren, diese in kürzester Zeit<br />
ver einfacht darzustellen und für die praxis aufzubereiten<br />
so wie analytisch und themenüber greifend zu denken.<br />
Diese Dinge unterstützen und bereichern meine heutige<br />
tätigkeit als kaufmännische Verant wort liche für weltweite<br />
infrastruktur- und eisen bahn projekte.<br />
Trotz ihres ausgeprägten Forschungsprofils legt die<br />
<strong>Fakultät</strong> großen Wert auf Exzellenz in der Lehre.<br />
Bereits seit 1994 werden alle Lehrveranstaltungen von<br />
den Studierenden evaluiert. Die Lehrenden erhalten<br />
aus führliches Feedback zu ihren Veranstaltungen,<br />
außer dem werden die Gesamtbewertungen von der<br />
Fach schaft veröffentlicht. Das Engagement der Pro fes-<br />
soren in der Lehre schlägt sich in zahlreichen Auszeichnungen<br />
nieder: Bereits vier Mal zeichnete der<br />
Bayerische Wissenschaftsminister Kolleginnen und<br />
Kollegen der Fa kul tät mit dem „Preis für gute Lehre“<br />
aus. Im Jahr 2008 ging der von der Hochschulrektorenkonferenz<br />
vergebene „Ars legendi-Preis für exzellente<br />
Hoch schul lehre“ nach München.<br />
Schließlich ist München mit seiner vielseitigen Wirtschaftsstruktur,<br />
die sowohl viele Global Players als<br />
auch innovative Wachstumsbranchen vereint, einer der<br />
attrak tivsten Stu dien orte Deutschlands. München<br />
bietet ein herausragendes Kulturprogramm und eine<br />
Vielzahl von Freizeit- und Sportmöglichkeiten, vor<br />
allem wegen der Nähe zu den oberbayerischen Seen<br />
und den Alpen.<br />
Martin Prankl<br />
Bachelorjahrgang 2010<br />
Berater bei heller & partner<br />
communication GmbH<br />
wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen und<br />
komplexe probleme einfach darstellen – das sind<br />
schlüsselqualifikationen, die ich im studium an<br />
der lMu gelernt habe. Mit analytischem und<br />
themen übergreifenden Denken löse ich probleme:<br />
für die kommunikation von Vorhabensträgern<br />
erarbeite ich strategien, die zum erfolg führen.<br />
Damit pläne realisiert werden organisiere ich<br />
einen Dialog zwischen unternehmen, der gesellschaft<br />
und der politik. Vwl an der lMu war<br />
für mich die absolut richtige entscheidung –<br />
spannende inhalte verpackt in einem anspruchs-<br />
vollem studium an einer erstklassigen universität.<br />
9
stuDiuM<br />
serVice unD Beratung<br />
Gerade zu Beginn des Studiums ist es wichtig, sich<br />
mög lichst schnell an der <strong>Fakultät</strong> zu orientieren und<br />
Kontakte zu Kommilitoninnen und Kommilitonen, Professorinnen<br />
und Professoren sowie Mitarbeiter innen<br />
und Mitarbeitern der <strong>Fakultät</strong> zu knüpfen. Die <strong>Fakultät</strong><br />
bietet deshalb eine Orientierungsphase an, in der die<br />
Studienanfänger von studentischen Tutoren betreut<br />
wer den. In einer Reihe von Veranstaltungen erhalten sie<br />
strukturierte Informationen über Aufbau, Or ga ni sa tion<br />
und Ablauf des Studiums, Auslands studium sowie Pra k-<br />
ti ka. In kleinen Gruppen lernen die Studien an fän ger die<br />
Universität und ihre Einrichtun gen kennen. Sie besuchen<br />
verschiedene Lehrstühle und haben so die Gelegen heit zu<br />
einem ersten persönlichen Gespräch mit den Pro fes soren.<br />
Beim get together, der Semesterauftaktveranstaltung<br />
Studierenden. Mit dem Informations- und Service-<br />
center für wirt schafts wissen schaft liche Prüfungen<br />
(ISC) wurde zudem eine moderne, serviceorientierte<br />
Anlauf stelle für alle prüfungsbezogenen Fragen der<br />
Stu die ren den entwickelt.<br />
Die Studienbeiträge ermöglichen auch, die Be treu-<br />
ungssituation in Lehrveranstaltungen zu verbessern.<br />
Durch die Einstellung zusätzlicher Lehrassistenten<br />
und Tutoren konnten die Übungsgruppen verkleinert<br />
werden. In der vorlesungsfreien Zeit bieten durch<br />
Studien beiträge finanzierte Gastdozenten zusätzliche<br />
Veranstaltungen an – dies bedeutet für Studierende<br />
nicht nur ein größeres und vielfältigeres Angebot,<br />
sondern auch die Möglichkeit, die Semesterferien zur<br />
Erbringung von Prüfungsleistungen zu nutzen.<br />
Um die Studierenden optimal auf das Berufsleben vorzubereiten,<br />
bietet die <strong>Fakultät</strong> mit Unterstützung des<br />
Volkswirte Alumni-Clubs regelmäßig Informations veranstaltungen<br />
an. Am Berufsinformationsabend stellen<br />
Absolventen der <strong>Fakultät</strong> ihre berufliche Lauf bahn vor<br />
und stehen im Anschluss für Fragen und persönliche<br />
Gespräche zur Verfügung. Bei VWL in der Praxis berichten<br />
Volkswirte über die An wen dung des im Studium<br />
Erlernten in ihrem Beruf.<br />
der <strong>Fakultät</strong>, treffen sich Professoren, Mitarbeiter und<br />
Studierende aus allen Semestern zum Kennenlernen Auch an die zukünftigen Studierenden der <strong>Fakultät</strong><br />
und Gedankenaustausch.<br />
wird gedacht. Interessierte Schülerinnen und Schüler<br />
der Oberstufe können sich am jährlichen Tag der<br />
Um die Betreuung der Studierenden noch weiter zu offenen Tür über die Möglichkeiten eines VWL-Stu-<br />
verbessern, hat die <strong>Fakultät</strong> einen zentralen Betreudiums informieren und beim Schüler wett bewerb<br />
ungsbereich für Studierende eingerichtet, das Student Volkswirtschaft ihr Interesse für volkswirtschaftliche<br />
Office. Finanziert durch Studienbeiträge kümmert sich<br />
in dieser Anlaufstelle ein Team aus Studienberatern<br />
Fragestellungen testen.<br />
und studentischen Hilfskräften um alle Belange der student.office@vwl.uni-muenchen.de
stuDiuM<br />
Bachelor unD Master<br />
Die Volks wirt schaft liche <strong>Fakultät</strong> war Vorreiter in<br />
Deutsch land mit der Ein führung eines Bachelor- und<br />
Master programms im Jahre 2000. Das Programm wurde<br />
bis 2008 parallel zum Diplomstudiengang ange boten,<br />
im Winter se mester 2008/09 wurde der neue, den Bolo-<br />
gna-Richtlinien an ge passte Studiengang Bachelor of<br />
Science in Economics (B.Sc.) eingeführt. Zwei Jahre<br />
später erfolgte im Wintersemester 2010/11 die Einführung<br />
des neuen, viersemestrigen Master stu dien -<br />
ganges Master of Science in Economics (M.Sc.).<br />
Wer ein Bachelorstudium an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
<strong>Fakultät</strong> beginnen möchte, nimmt an einem sogenannten<br />
Eignungsfeststellungsverfahren teil. In einem<br />
schrift lichen Test wird die Befähigung der Studienbewerber<br />
für das VWL-Studium geprüft. Entscheidend<br />
für eine Zulassung zum Studium ist neben der Abiturnote<br />
das Ergebnis dieses Tests.<br />
In den ersten beiden Semestern des Bachelor studien-<br />
gangs lernen die Studierenden in der Ring ver an stal-<br />
tung „Topics in Economics“ die Breite, Vielfältigkeit<br />
und Re le vanz volkswirtschaftlicher Fragestellungen<br />
ken nen. In weiteren Veranstaltungen erwerben sie die<br />
notwendigen fachlichen Grundlagen, insbesondere in<br />
Mikro- und Makro ökonomie, sowie die methodischen<br />
Grund lagen in Mathematik und Statistik. Vorlesungen in<br />
Finanz wissen schaft und empirischer Ökonomie so wie<br />
Wahl ver an stal tungen aus den unterschiedlichsten Be-<br />
reichen vervoll ständigen das volkswirtschaftliche Vor-<br />
lesungs pro gramm. Veranstaltungen aus dem Be reich<br />
der Be triebs wirt schafts lehre und zur Vermittlung von<br />
Schlüs sel qualifi ka tio nen runden das Angebot für die<br />
Stu die ren den ab. Im Schwer punktseminar und der stu-<br />
dien ab schließen den Bachelor arbeit haben die Stu die-<br />
renden schließlich die Gelegen heit, ihre erworbenen<br />
Kennt nisse anzuwen den und selbständig Arbeiten zu<br />
ausgesuchten Themen anzufertigen. Die Kombination<br />
von methodischem Ar beiten mit zahlreichen An wendungs<br />
bezügen eröffnet den Absolventinnen und Absolventen<br />
vielfältige Berufs per spek tiven.<br />
Aufbauend auf einem guten Bachelorabschluss vermittelt<br />
der englischsprachige Masterstudiengang<br />
neben vertieften volkswirtschaftlichen Fachkenntnissen<br />
auf Basis des <strong>aktuelle</strong>n Forschungsstandes analyti sches<br />
und logisches Problemlösungsbewusstsein. Ein breit<br />
gefächertes Lehrangebot bereitet die Studierenden auf<br />
eine anspruchsvolle Berufstätigkeit in Unter nehmen<br />
und öffentlichen Institutionen im In- und Ausland vor.<br />
Studierende, die eine Promotion oder eine Beschäftigung<br />
mit wissenschaftlicher Ausrichtung im Bereich<br />
der Volkswirtschaftslehre anstreben, werden durch die<br />
Wahl von forschungsorientierten Lehrveranstaltun gen<br />
optimal auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet.<br />
Barbara Meyer<br />
Masterjahrgang 2011<br />
Referentin für Wirtschaft, Finanzen<br />
und Arbeit der Fraktion von Bündnis90/<br />
Die Grünen im Landtag des Saarlandes<br />
Die entscheidung für die Vwl fiel während<br />
meines Ma gister studiums der politikwissenschaften.<br />
Mir wurde bewusst, wie wichtig fundierte<br />
ökonomische kenntnisse für die Diskussion<br />
gesellschaftlicher probleme sind. Mein<br />
im Vwl-studium erworbenes wissen über die<br />
ökonomischen auswirkungen politischer entscheidungen<br />
und die Motive politischer akteure<br />
ist für meine tätigkeit täglich von Bedeutung.<br />
Verfolgt man das Ziel, politiknah zu arbeiten,<br />
ist ein studium der Vwl daher eine gute wahl.<br />
Die fakultät der lMu eignet sich insbesondere<br />
aufgrund ihres guten angebots an wen dungs -<br />
bezogener und politökonomischer kurse.<br />
11
stuDiuM<br />
auslanDsstuDiuM<br />
Die internationale Mobilität der Studierenden genießt<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong> einen hohen<br />
Stellenwert. Auslandsaufenthalte während des Studiums<br />
werden daher ausdrücklich unterstützt und gefördert.<br />
Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> pflegt Austauschprogramme<br />
mit derzeit 23 hochklassigen europäischen<br />
und amerikanischen Partneruniversitäten.<br />
Dabei profitieren alle Beteiligten: Münchner Studierende<br />
können internationale Erfahrungen mit einer<br />
Ausbildung auf hohem Niveau verbinden, das Gleiche<br />
gilt auch für ausländische Studierende, die für ein Semester<br />
oder ein Jahr nach München kommen. Gleichzeitig<br />
tragen die ausländischen Gäste an der <strong>Fakultät</strong><br />
zur Internationalität des Studiums in München bei.<br />
Die <strong>Fakultät</strong> hat Austauschvereinbarungen mit Universitäten<br />
in den USA, Canada, Belgien, Dänemark, Großbritannien,<br />
Frankreich, Italien, Spanien, Schweden,<br />
Norwegen, Finnland, der Schweiz und der Tschechischen<br />
Republik abgeschlossen, deren volkswirtschaftliche<br />
<strong>Fakultät</strong>en zu den Besten ihres Landes zählen.<br />
An jede dieser Universitäten können wir pro Jahr einen<br />
oder mehrere Münchner Studierende vermitteln. Die<br />
Interessenten bewerben sich dafür direkt an unserer<br />
<strong>Fakultät</strong> und müssen sich nicht an die jeweilige Austauschuniversität<br />
wenden. Die Planung und Organisation<br />
des Auslandsaufenthaltes im Vorfeld und auch<br />
vor Ort werden durch die strukturierten Rahmenverein<br />
barungen erheblich erleichtert. Darüber hinaus<br />
werden die Studiengebühren im Ausland erlassen, die<br />
je nach Land ganz erheblich sein können. Die im Ausland<br />
erworbenen Leistungsnachweise können bei entsprechender<br />
Planung ins Studium mit eingebracht<br />
werden, sodass sich die Gesamtstudiendauer durch<br />
den Auslandsaufenthalt nicht erhöht.<br />
Die Teilnahme am ERASMUS Programm bietet Bachelor-<br />
und Masterstudenten die Möglichkeit, einen<br />
ein- oder zweisemestrigen Auslandsaufenthalt innerhalb<br />
Europas zu absolvieren. Außerdem erhalten die<br />
Kandidaten finanzielle Unterstützung durch die Europäische<br />
Union. Für fortgeschrittene Studierende des<br />
Bachelorstudiengangs bietet die <strong>Volkswirtschaftliche</strong><br />
<strong>Fakultät</strong> außerdem Austauschprogramme mit der University<br />
of Washington (Seattle) und der University of<br />
British Columbia (Vancouver) an. Herausragende Studierende<br />
des Masterprogramms haben die Möglichkeit,<br />
ein Semester im Graduiertenprogramm der University<br />
of Wisconsin (Madison) oder der University of California<br />
at Berkeley zu verbringen. Die Aufenthalte an diesen<br />
beiden weltweit herausragenden Universitäten werden<br />
vom Förderverein Kurt Fordan finanziell unterstützt.<br />
exchange@vwl.uni-muenchen.de<br />
Thomas Eisenbach, Ph.D.<br />
Diplomjahrgang 2004<br />
Federal Reserve Bank of New York<br />
Die entscheidung, in München zu studieren fiel mir<br />
leicht: eine international konkurrenzfähige fakultät<br />
in einer traumhaften stadt. auch aus heutiger sicht<br />
hätte ich keine bessere wahl treffen können. neben<br />
den unverzichtbaren grundlagen in allen Bereichen<br />
der Vwl sowie einer her vor ragen der Betreuung<br />
habe ich der lMu vor allem eins zu verdanken: dass<br />
sie mich wie selbstverständ lich an internationale<br />
spitzenforschung herangeführt hat. so habe ich nicht<br />
nur das nötige rüstzeug, sondern überhaupt erst die<br />
perspektive einer wissen schaft lichen karriere bekommen,<br />
die mich nach einer pro motion in princeton<br />
an die new York fed geführt hat.
stuDiuM<br />
wasti – Von stuDenten für stuDenten<br />
WASTI, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Studentischer<br />
Interessenvertretung, ist die gemeinsame<br />
Fach schaft der <strong>Fakultät</strong> für Betriebswirtschaft und der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong>. Eine der größten studen<br />
tischen Hochschulgruppen an der <strong>LMU</strong> vertritt die<br />
Interessen der BWL- und VWL-Studierenden in den<br />
wichtigsten Gremien der Universität und der <strong>Fakultät</strong>.<br />
WASTIs Stimme hat damit Gewicht bei der Besetzung<br />
von Lehrstühlen oder Änderungen der Studienordnung.<br />
Die Fachschaftssprecher der <strong>Fakultät</strong>en werden<br />
alle zwei Semester im Zuge der Hochschulwahlen neu<br />
bestimmt.<br />
WASTI versteht sich als Dienstleister für die Studierenden<br />
und engagiert sich über die Hochschulpolitik<br />
hinaus: In Sprechstunden werden Studierende beraten,<br />
ebenso werden Veranstaltungen wie Partys,<br />
Fußballturniere oder Erstsemesterfahrten für die Studierenden<br />
organisiert. WASTI vermittelt aber auch<br />
Caroline Grimm<br />
Diplomjahrgang 2002<br />
agens Consulting GmbH<br />
Der gute ruf der universität an sich und auch<br />
der vieler professoren hat mich überzeugt, an<br />
der lMu zu studieren. Dass die Vwl-fakultät<br />
einen ausgezeichneten ruf genießt, bekomme<br />
ich auch außerhalb der uni oft zu hören. ich bin<br />
in meinem Beruf stets mit neuen themen und<br />
rahmen be dingungen konfrontiert und muss mich<br />
so immer wieder auf neue Denk muster einlassen.<br />
Dieses „Denken“ ist ein wichtiger Bestandteil<br />
meines Berufes und wurde durch das Vwl-studium<br />
in den ver schiedensten fächern gefördert.<br />
ich kann das studium in jedem fall empfehlen<br />
und würde sofort wieder Vwl studieren.<br />
Firmenkontakte und Praktika. Einer der jährlichen<br />
Höhepunkte ist die große Firmenkontaktmesse im<br />
Lichthof der Universität, bei der sich Top-Unternehmen<br />
Studierenden und Absolventen präsentieren.<br />
WASTI gibt außerdem die Fachschaftszeitschrift<br />
„grenz:wert“ heraus, deren Redaktion kritisch und<br />
kompetent das Geschehen an der Universität verfolgt.<br />
Angesichts der Vielzahl von Aktivitäten findet sich bei<br />
WASTI für jedes Mitglied eine passende Aufgabe. Wer<br />
sich ehrenamtlich engagiert, wird sein Studium mit<br />
anderen Augen sehen. Man lernt die <strong>Fakultät</strong> aus einer<br />
anderen Perspektive kennen und knüpft Kontakt zu<br />
den Dozenten.<br />
WASTI-Mitarbeiter lernen Teamgeist und Projektarbeit<br />
und haben auch so manchen Konflikt zu lösen.<br />
Wer mehr wissen möchte, kann unverbindlich zu einer<br />
Fachschaftssitzung kommen.<br />
www.fs-bwl-vwl.uni-muenchen.de<br />
Maximilian Werner<br />
Bachelorjahrgang 2011<br />
Generali Versicherungen<br />
Die entscheidung, Vwl an der lMu zu studieren,<br />
würde ich auf jeden fall wieder treffen. inhaltlich<br />
scheinen viele volkswirtschaftliche themen und Modelle<br />
zunächst sehr theoretisch und mathe matisch. Man lernt<br />
jedoch logisch zu denken und strukturiert an problemstellungen<br />
heranzugehen. Das sind eigenschaften, die<br />
mir sowohl im privaten als auch beruflichen alltag sehr<br />
weiterhelfen. ich absolviere derzeit ein traineeship bei<br />
der generali Versicherung. gerade in stabs be reichen<br />
ist analyti sches Denken und lösungsorientiertes handeln<br />
gefragt. in verschiedenen projekten und abteilungen<br />
erwarten mich verantwortungsvolle und spannende<br />
aufgaben.<br />
13
stuDiuM<br />
Denker werDen lenker –<br />
Der Volkswirte aluMni-cluB e.V.<br />
Der Münchner Volkswirte Alumni-Club e.V. (VAC) wur de<br />
aus einer Initiative der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />
der <strong>LMU</strong> als erster Volkswirte Alumni-Club an einer<br />
deutschen Universität im Jahre 1994 unter der Federführung<br />
von Professor Hans Möller gegründet. In diesem<br />
Forum sollte die Möglichkeit geboten werden, sich mit<br />
ehemaligen Kommilitonen, aber auch mit aktiven<br />
sowie emeritierten Mitgliedern der <strong>Fakultät</strong> zu treffen,<br />
dabei Erfahrungen auszutauschen und so den Wis sens-<br />
transfer zwischen Praxis und Wissenschaft zu stärken.<br />
Als erster Vorsitzender unterstützte Bundes bank präsi<br />
dent i. R. Helmut Schlesinger den VAC tatkräftig viele<br />
Jahre lang. Sein Amt übernahm im Jahre 2003 Kurt<br />
Faltl hauser, Honorarprofessor der <strong>Fakultät</strong> und Baye rischer<br />
Staatsminister der Finanzen a. D., und führte den<br />
Club mehr als fünf Jahre lang dynamisch voran. Im<br />
April 2008 trat Uto Baader, Vor stands vorsitzender der<br />
Baader Bank AG, sein Amt als Vor sitzender des VAC an.<br />
Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf etwa 750 angewachsen.<br />
Zum Vorteil beider Seiten wird im Rah men<br />
des VAC regelmäßig die Verbindung zwischen Praxis<br />
und Wissenschaft gepflegt, etwa beim „VAC-Kon taktstudium“<br />
mit Vorträgen und Diskussionen zu <strong>aktuelle</strong>n<br />
Themen oder bei Betriebsbesichtigungen bedeutender<br />
Münchner Unternehmen. Das VAC-High light ist ohne<br />
Zweifel die Jahresfestveranstaltung mit Preis ver lei hungen<br />
und Ehrungen sowie einem Fest vortrag mit anschließendem<br />
Empfang, zu dem der Club ge mein sam mit<br />
einem gastgebenden Münchener Unter nehmen ein lädt.<br />
Mit seinen Preisen, die jeweils mit Geldprämien ausgestattet<br />
sind, würdigt der VAC herausragende Leis tun gen.<br />
Jedes Semester erhalten die besten Ab sol ven ten den<br />
„Alumni-Preis für junge Volkswirte“. Die beste Doktorarbeit<br />
des Jahres wird mit dem „Alumni-Dis ser ta tions-<br />
preis“ und sehr gute Lehr leistungen von wissen schaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Fakultät</strong><br />
werden mit dem „Alumni-Preis der Lehre“ gewürdigt.<br />
Für Ver dienste bei der Verbreitung volks wirt schaftlichen<br />
Den kens ehrt der VAC Per sön lich keiten mit der<br />
„Professor Hans Möller Medaille“. Da neben fördert<br />
der VAC Ver an staltungen der <strong>Fakultät</strong>, wie Antrittsvor-<br />
lesungen neuer Professoren, Verab schie dungen emeri-<br />
tier ter Pro fessoren oder Ehren pro motionen, zu denen<br />
die VAC-Mitglieder ebenfalls eingeladen werden.<br />
Auch für die Studierenden der <strong>Fakultät</strong> setzt sich der<br />
VAC ein. Diverse Veranstaltungen wie der Berufs informa<br />
tionsabend „VWL in der Praxis“, das Erst se mes tertreffen<br />
„get together“, der Tag der offenen Tür der<br />
VWL-<strong>Fakultät</strong>, die Absolventenfeier sowie das Förderpro<br />
gramm ECONnect werden vom VAC finanziell unter-<br />
stützt und oftmals durch die Kontakt mög lich keiten<br />
seines Mitgliedernetzwerkes überhaupt erst ermöglicht.<br />
www.alumni-muenchen.de<br />
Ulrich Stephan<br />
Diplomjahrgang 2001<br />
The Boston Consulting Group<br />
in meinem Beruf unterstütze ich unter-<br />
nehmen bei den themen wachstum,<br />
Vertrieb und inter na tio nali sierung. am<br />
Vwl-studium faszinierte mich, dass es<br />
zu eigenem nach denken anregt – da hilft<br />
es meist wenig, konzepte einfach auswendig<br />
zu lernen. ich habe die erfahrung<br />
gemacht, dass viele fähig keiten, die im<br />
studium trainiert werden, später sehr<br />
hilfreich sind: abstrahierungsver mögen,<br />
strukturiertes Denken, Verständnis zen traler<br />
mathematischer Zusammenhänge, aber<br />
auch die erläuterung komplexer themen<br />
in ein fachen worten. all dies brauche ich<br />
in meinem heutigen Job immer wieder.
stuDiuM<br />
econnect:<br />
talentierte stuDierenDe fÖrDern<br />
ECONnect ist das Förderprogramm der Volks wirtschaft<br />
lichen <strong>Fakultät</strong> für besonders engagierte und<br />
talentierte Studierende der Volkswirtschaftslehre. Ziel<br />
von ECON nect ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
optimal auf ihren bevorstehenden Berufseinstieg<br />
vorzubereiten und die fachlichen Inhalte,<br />
die das Studium vermittelt, durch praxisrelevante<br />
Themen zu ergänzen. Durch ECONnect kommen die<br />
Teilnehmer in intensiven Kontakt mit renommierten<br />
Partnerunternehmen. Das Pro gramm startet jeweils im<br />
Wintersemester und bietet 30 Studierenden ein Jahr<br />
lang eine aktive Mit glied schaft.<br />
Im Rahmen des Programms werden regelmäßig Veran<br />
staltungen angeboten, die den Studierenden die<br />
Mög lich keit geben, sich früh beruflich zu orientieren<br />
und wichtige Kontakte in die Arbeitswelt zu knüpfen.<br />
Die Mitglieder haben darüberhinaus Gelegenheit an<br />
Fall studienworkshops, Diskussionsrunden und pro-<br />
Andrea Pallauf<br />
Diplomjahrgang 2007<br />
BayernLB<br />
nach meinem abschluss habe ich ein trainee-programm<br />
in einer Bank begonnen. ich hatte die Mög lich keit, verschiedene<br />
abteilungen zu durchlaufen und habe mich für<br />
eine feste stelle in der projekt finanzie rung entschieden.<br />
Da projektplanungen in Modellen zusammengefasst<br />
werden, hilft mir mein studium, in den meist komplexen<br />
projekten den überblick zu behalten. ich bekomme schnell<br />
ein gefühl dafür, welche auswirk ungen eine änderung in<br />
den Modellannahmen haben kann und wie diese beeinflusst<br />
werden können. Die entscheidung für ein Vwl-studium<br />
habe ich nicht vor einem beruflichen hintergrund getroffen,<br />
sondern allein aus interesse. nach knapp einem Jahr im<br />
Be rufs leben denke ich aber, dass das analytische und<br />
eigenständige Denkvermögen, das in diesem studium ge -<br />
schult wird, im Beruf ein sehr großer Vorteil ist.<br />
fes sio nel len Rhetorik- und Präsentationstrainings teilzunehmen.<br />
Derzeit kooperiert ECONnect mit sieben ausgesuchten<br />
Partnern aus der freien Wirtschaft und dem öffentlichen<br />
Sektor. Hierzu zählen die Unternehmens -<br />
be ratun gen The Boston Consulting Group, Oliver<br />
Wyman und OC&C Strategy Con sultants, die Wirt-<br />
schafts prü fungs gesell schaften KPMG und PwC, die<br />
Commerzbank, die Deutsche Bank und von öffentlichrechtlicher<br />
Seite die Deutsche Bundes bank, die KfW<br />
Bankengruppe und das ifo Institut. Durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern haben wir<br />
bereits einigen Teil nehmern einen direkten Berufseinstieg<br />
bei unseren Partnerunternehmen er mög licht.<br />
www.lmu-econnect.de<br />
Patrick Keil<br />
Diplomjahrgang 2001<br />
Keil KTM GmbH<br />
seit neun Jahren leite ich mein eigenes software<br />
unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern.<br />
was mich im studium am meisten begeisterte,<br />
ist, dass man mit hilfe der Volkswirtschaftslehre<br />
komplexe ent schei dungs prozesse mathematisch<br />
abstrahieren und gleichzeitig ganz<br />
konkrete ergebnisse für persönliches handeln<br />
ableiten kann. wenn sie mich heute fragen,<br />
welche in halte aus dem studium ich im Beruf<br />
brauche, so muss ich zugeben, dass die ganz<br />
konkreten anwendungen überschaubar sind.<br />
gleichzeitig ist es faszinierend zu sehen, wie das,<br />
was ich in meinem studium gelernt habe, nämlich<br />
logisch und strukturiert zu denken, mir in<br />
meinem beruflichen alltag stets weiterhilft.<br />
15
forschung<br />
DoktoranDenstuDiuM an Der<br />
Munich graDuate school of econoMics<br />
Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> bietet ihren Pro motions<br />
studentinnen und -studenten an der Munich Graduate<br />
School of Economics (MGSE) eine anspruchsvolle<br />
und formalisierte Doktorandenausbildung nach<br />
angel sächsischem Vorbild. Die Doktorandinnen und<br />
Doktoranden werden zum einen an den <strong>aktuelle</strong>n Forschungsstand<br />
der wichtigsten Bereiche der Volkswirtschaftslehre<br />
herangeführt, zum anderen erhalten<br />
sie das technische Rüstzeug, um auf internationalem<br />
Niveau selbständig forschen und publizieren zu können.<br />
Sie besuchen englischsprachige Doktorandenvor<br />
lesungen und Vor trags reihen inter na tio naler Gastdozenten.<br />
Der wissenschaftliche Nachwuchs muss<br />
zu dem mindestens einmal im Semester den ak tuel len<br />
Stand seines eigenen Forschungsprojektes der <strong>Fakultät</strong><br />
vorstellen. Die Pro mo tions studentinnen und<br />
-studenten werden darüber hin aus angehalten, ihre<br />
Forschungs er geb nisse regelmäßig auf nationalen und<br />
internationalen Konferenzen Fach tagun gen zu prä-<br />
sentieren und in renommierten Fach zeit schrif ten zu<br />
veröffentlichen.<br />
Prof. Dr. Christian Traxler<br />
Promotion 2006<br />
Universität Marburg<br />
nach dem Diplomstudium an der universität wien entschied<br />
ich mich, an der der Mgse zu promovieren. ausschlaggebend<br />
war die stärke der fakultät in (ange wandter) Mikroökonomie<br />
und in finanzwissen schaft. neben dem ausgezeichneten<br />
angebot in diesen Bereichen deckt die fakultät<br />
ein breites spektrum weiterer forschungsgebiete auf<br />
hohem niveau ab. als Doktorand profitiert man auch von<br />
den konferenzen und dem gastforscher-programm des<br />
ces, das zahl reiche Möglichkeiten eröffnet, internationale<br />
kontakte zu knüpfen. Mein fazit: ich fand an der Mgse ein<br />
spannendes und dynamisches umfeld für eine pro motion,<br />
die an ein internationales forschungs niveau heranführt.<br />
in den letzten Jahren führte das engage ment der fakultätsmit<br />
glieder zu einer äußerst positiven, kon ti nuierlichen<br />
entwicklung der Mgse. es ist davon auszu gehen, dass<br />
sich dieser trend weiter fortsetzen wird.<br />
Die Doktorandenausbildung wird durch weitere struktur<br />
ierte Programme mit anderen Partnern er gänzt: Seit<br />
2005 ist die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> am inter -<br />
na tio nalen Doktorandenkolleg „Incentives – Bava ri an<br />
Graduate Program in Economics“ (BGPE) des Elitenetz<br />
werks Bayern beteiligt.<br />
Um die starke internationale Ausrichtung noch weiter<br />
voranzutreiben, ist die <strong>Fakultät</strong> außerdem Mitglied im<br />
Europäischen Doktorandennetzwerk European Doctoral<br />
Group in Economics (EDGE), dem auch die Uni versitäten<br />
Cambridge, Kopenhagen, Dublin, Mai land (Bocconi)<br />
und Aix-Marseille angehören.<br />
Eine Doktorandenausbildung auf interdisziplinärer<br />
Ebene erfolgt gemeinsam mit der <strong>Fakultät</strong> für Be triebs-<br />
wirtschaft, der Juristischen <strong>Fakultät</strong> und dem Max-<br />
Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen<br />
an der Inter national Max Planck Research School<br />
„Com pe tition and Inno vation – Legal and Economic<br />
Determinants“ (IMPRS-CI).<br />
Dr. Andreas Leukert<br />
Promotion 2006<br />
UBS Global Asset Management<br />
Das phD-programm der lMu war für mich aufgrund<br />
seiner internationalen ausrichtung interessant. Durch<br />
die sehr guten Möglichkeiten zum kontakt mit hochkarätigen,<br />
internationalen professoren konnte ich<br />
er folg reich mit meinem Zweitgutachter theo eicher<br />
zusammenarbeiten sowie einen gastaufenthalt an der<br />
uni ver sity of washington in seattle absolvieren. Die<br />
kombi nation von viel wissenschaftlichem freiraum und<br />
einem gut strukturierten angebot an Doktor an den -<br />
kursen haben mir besonders gut gefallen. Zukünftigen<br />
Doktor anden würde ich empfehlen, sich frühzeitig an<br />
einem ersten wissenschaftlichen aufsatz zu versuchen,<br />
da das fertig stellen gerade des ersten papiers<br />
länger dauert als man denkt. Vor allem sollte man<br />
aber auch nicht vergessen, das leben in München zu<br />
genießen.
Dr. Ingrid Königbauer<br />
Promotion 2006<br />
Münchener Rückversicherungs-<br />
Gesellschaft<br />
Mein interesse an gesundheitsökonomischen fragestellungen<br />
hat sich bereits während meiner studienzeit<br />
entwickelt: weltweit stehen gesundheitssysteme vor<br />
herausforderungen, die die anwendung ökonomischer<br />
Methoden und instrumente in der praxis immer wichtiger<br />
werden lassen. heute bin ich bei der Münchener rück<br />
als senior-con sultant im Bereich gesundheit tätig.<br />
ich arbeite in inter nationalen pro jekten und bin sowohl<br />
mit strategischen als auch mit operativen frage stel lungen<br />
konfrontiert. Bei diesen oftmals sehr komplexen auf gaben<br />
habe ich auch mit unterschiedlichsten gesund heitssystemen<br />
zu tun. Die im studium erlernten und ver-<br />
innerlichten methodischen fähigkeiten sind neben den<br />
er worbenen inhaltlichen kenntnissen aus der gesundheitsökonomie<br />
für meine heutige arbeit unverzichtbar.<br />
Dr. Stephan Sauer<br />
Promotion 2007<br />
Europäische Zentralbank (EZB)<br />
analytische fähigkeiten auf politisch relevante fragestellungen<br />
anwenden und dadurch einen Beitrag zum<br />
gemeinwohl leisten – deshalb wollte ich Vwl studieren<br />
und das ist bis heute meine zentrale berufliche Motivation<br />
geblieben. schon mein Vwl-studium in München<br />
und warwick bot dafür sicherlich eine sehr gute Basis.<br />
gleichzeitig wollte ich im studium offen gebliebene<br />
fragen zur Makroökonomie und zu finanzmärkten,<br />
vor allem zur geldpolitik, zu vertiefen. München eignete<br />
sich hierfür hervorragend dank seiner fakultät, seines<br />
speziellen promotionsstudiums und für mich auch aus<br />
privaten gründen, die aus meiner sicht nie unterschätzt<br />
werden sollten. Das niveau meiner Dissertation hat<br />
sicherlich von der herausragenden internationalen ausrichtung<br />
der fakultät profitiert, die auf den initiativen<br />
und kontakte verschiedener professoren basiert.<br />
exzellente ausstattung, zahlreiche Datenquellen – auch<br />
Dank der kooperation mit dem ifo institut – und ausreichende<br />
Mittel zur finanzierung von Vortragsreisen<br />
rundeten das angebot ab. Die in München erworbenen<br />
hard- und soft-skills kann ich mir heute in frankfurt bei<br />
der eZB zu nutze machen.<br />
Dr. Hans Zenger<br />
Promotion 2007<br />
Charles River Associates<br />
nachdem ich meinen Master in Barcelona gemacht hatte,<br />
zog es mich für das Doktorandenprogramm der Mgse<br />
wieder nach München zurück, wo ich auch schon das<br />
grundstudium absolvierte. es hat sich herausgestellt,<br />
dass dies eine sehr gute entscheidung war. Die Mgse<br />
bietet ein sehr anspruchsvolles und anregendes forschungsumfeld,<br />
jedoch mit einer sehr kooperativen und lockeren<br />
atmosphäre. ich habe es sehr geschätzt, dass die professoren<br />
immer erreichbar waren, selbst diejenigen, die nicht<br />
unmittelbar für die Betreuung meiner Dissertation zuständig<br />
waren. Die fähigkeiten, die an der Mgse vermittelt wurden,<br />
sind für meinen heutigen Job außerordentlich wertvoll.<br />
Dr. Friederike Köhler-Geib<br />
Promotion 2008<br />
Weltbank, Washington DC<br />
ich habe mich für eine promotion entschieden, weil mich<br />
der themenbereich „finanzkrisen“ so fasziniert hat,<br />
dass ich weiteres wissen und technische fähig keiten in<br />
diesem Bereich erlangen wollte, um selbst etwas neues<br />
beitragen zu können. Dieses interesse ist besonders<br />
während meines studiums in st. gallen und während<br />
einer einjährigen Berufstätigkeit beim inter nationalen<br />
währungsfonds in washington geweckt worden. für meine<br />
arbeit im economic policy and Debt Department der<br />
weltbank sind besonders die tech ni schen fähigkeiten<br />
im Bereich Makroökonomie und international finance<br />
wichtig, die ich in München und während meines gastaufenthalts<br />
an der pompeu fabra in Barcelona erworben<br />
habe. hauptsächlich beschäftige ich mich mit makroökonomischen<br />
risiken von schwellen ländern und den<br />
potentiellen aus wirkungen auf das wirtschaftswachstum.<br />
Dr. Karolina Kaiser<br />
Promotion 2009<br />
Ernst & Young<br />
Wirtschafts prüfungs gesellschaft<br />
Mit großer freude habe ich an der lMu in finanz wissenschaft<br />
promoviert. Der ausgezeichnete ruf der Münchner<br />
Vwl fakultät – insbesondere in diesem Bereich – hat mir<br />
während der promotion die teilnahme an internationalen<br />
konferenzen und die organisation meines auslandsaufenthalts<br />
an der sorbonne universität erleichtert. auch bei<br />
meiner derzeitigen tätigkeit als spezialistin für Verrechnungspreise<br />
in der abteilung international tax services<br />
profitiere ich täglich von meiner ausbildung. Die erlernten<br />
Methoden und Denkmodelle helfen mir dabei, komplexe<br />
sachverhalte schnell zu verstehen, quantitativ abzubilden<br />
und diese auf verständliche weise zu präsentieren.<br />
Dr. Hyun-Ju Koh<br />
Promotion 2010<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Internationale Zusammenarbeit (GIZ)<br />
nach meiner promotion stand ich weniger vor der frage<br />
„wissenschaft oder praxis“, sondern suchte einen Job, der<br />
beides miteinander verbindet. Mein jetziger Job bei der<br />
giZ als Beraterin zur reform der Öffentliche finanzen in<br />
entwicklungs-, industrie- und schwellenländern beinhaltet<br />
einen direkten Bezug zur Vwl und bietet die richtige<br />
Mischung zwischen fachwissen und praxisorientierung.<br />
gleichzeitig ist die arbeit global und zwingt zum Blick über<br />
den tellerand sowie zur kritischen und objektiven auseinandersetzung<br />
mit der realität – eine fähigkeit, die man<br />
während des Vwl studiums erlernt. in der internationalen<br />
Zusammenarbeit ist es wichtig nicht in ideologischen<br />
Mustern zu denken, sondern die komplexität der realität<br />
durch die reine analyse von ursache-wirkung Beziehung<br />
und durch das Denken in ökonomischen und politischen<br />
Zusammenhängen, zu verstehen. Die lMu bietet ihren<br />
Doktoranden die Möglichkeit mit exzellenten und international<br />
anerkannten wissenschaftlern in den direkten<br />
austausch zu treten.<br />
17
forschung<br />
center for econoMic stuDies (ces)<br />
unD cesifo gMBh<br />
Das Center for Economic Studies (CES) ist ein Institut<br />
der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong> der <strong>LMU</strong>. Hauptziel<br />
des CES ist es, den internationalen wissenschaftlichen<br />
Austausch zu fördern. Jedes Jahr sind mehr als 30<br />
renommierte Ökonomen aus der ganzen Welt zu Gast<br />
am CES und pflegen intensiven Kontakt zu ihren<br />
Münchner Kollegen. Diese Besucher bilden die Basis<br />
für das CESifo Forschungsnetzwerk. Die Arbeit des CES<br />
wird von einem wissenschaftlichen Beirat mit internationalen<br />
Experten begleitet und unterstützt.<br />
Der wissenschaftliche Höhepunkt ist die jährliche<br />
Preis verleihung zum „Distinguished CES Fellow“.<br />
Dieser Preis wird an einen international herausragenden<br />
Ökonomen verliehen, der die „Munich Lectures<br />
in Economics“ hält, eine Vortragsreihe, die einem<br />
breiten Publikum ein <strong>aktuelle</strong>s Forschungsgebiet aus<br />
der Volkswirtschaftslehre vorstellen soll und als Buchreihe<br />
bei MIT Press erscheint. Die Liste der Preisträger<br />
enthält so bekannte Namen wie Paul Krugman,<br />
Rüdiger Dornbusch, Peter Diamond, Nicholas Stern,<br />
Bruno Frey, Philippe Aghion und Olivier Blanchard.<br />
Darüber hinaus ist das CES auch Mitherausgeber der<br />
Zeit schrift Economic Policy, Europas führender wissen-<br />
schaft licher Zeitschrift auf dem Gebiet der Wirt-<br />
schafts politik.<br />
Das CES kooperiert im Rahmen der CESifo Gruppe eng<br />
mit dem ifo Institut, einem der wichtigsten deutschen<br />
Wirtschaftsforschungsinstitute, das seit 2002 den<br />
Status eines „Instituts an der Universität München“<br />
hat. Beide Einrichtungen werden von Hans-Werner<br />
Sinn geleitet. Die CESifo-Gruppe verbindet die volkswirtschaftliche<br />
<strong>Fakultät</strong> und das ifo Institut mit der<br />
internationalen Forschungsgemeinschaft. Jedes Jahr<br />
organisiert CESifo zahlreiche Konferenzen, Workshops<br />
und Seminare. Besonders hervorzuheben sind die<br />
„Area Con fe ren ces“, das „CESifo Venice Summer Institute“<br />
und die „Münchner Seminare“. Im Jahr 2011<br />
veranstaltete die Gruppe circa 29 Kon fe ren zen, was<br />
München zur wichtigsten Drehscheibe der volks wirt-<br />
schaft lichen For schung in Europa macht. Zu sam men<br />
mit der BMW Stiftung Herbert Quandt veranstaltet<br />
CESifo jährlich den „Munich Economic Summit“, wo<br />
Ent schei dungs trä ger, Wissenschaftler und Medien vertreter<br />
aus aller Welt europäische Wirtschafts themen<br />
diskutieren. Neben zahlreichen anderen Publikationen<br />
erscheint unter dem Dach von CESifo jedes Jahr ein<br />
Bericht der European Economic Advisory Group<br />
(EEAG) zur europäischen Wirtschaft. Zusammen bilden<br />
das CES und das ifo In sti tut einen bisher in Europa<br />
einmaligen For schungs verbund. Das CESifo-Netzwerk<br />
zählt neben dem Netz werk des NBER in Cambridge/Massachusetts<br />
und dem des CEPR in London<br />
zu den weltweit bekanntesten Netz werken im Bereich<br />
der Wirtschafts wissen schaften.<br />
www.cesifo-group.de
forschung<br />
Melessa experiMentallaBor<br />
Das Munich Experimental Laboratory for Eco no mic<br />
and Social Sciences (MELESSA) ist ein inter diszi pli-<br />
nä res, computergestütztes Experimental labor an der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong>, in dem Volkswirte,<br />
Psycho logen, Betriebswirte und Soziologen zusammen<br />
forschen. Das Labor wurde von Klaus Schmidt mit<br />
Mitteln des Zukunftskonzepts <strong>LMU</strong>excellent aufgebaut.<br />
Inzwischen trägt es sich durch eingeworbene<br />
Dritt mittel überwiegend selbst und wird von Martin<br />
Kocher geleitet. Das interdisziplinäre Konzept ist einzig-<br />
artig in Europa, da praktisch alle anderen großen Ent-<br />
scheidungslabore disziplinenspezifisch aufgebaut sind.<br />
Die experimentelle Forschung spielt in allen Wirt-<br />
schafts- und Sozialwissenschaften und in der Psycho-<br />
logie eine zentrale Rolle bei der Untersuchung<br />
mensch lichen Entscheidungsverhaltens. In den ver-<br />
schiedenen Dis zi pli nen gibt es sehr unterschiedliche<br />
theoretische An sätze zur Erklärung menschlichen Ver-<br />
haltens. In der experimentellen Forschung bildet sich<br />
aber eine ge mein same empirische Methodik heraus,<br />
durch die sich die verschiedenen Sozialwissenschaften<br />
aufeinander zubewegen.<br />
In jüngster Zeit hat sich an der Schnittstelle zwischen<br />
Ökonomie und Psychologie unter den Begriffen „Be-<br />
havioral Economics“ und „Economic Psychology“ ein<br />
sehr span nendes neues Forschungs gebiet entwickelt,<br />
in dem Ökonomen und Psychologen an ähnlichen<br />
Fragen ar beiten und sich methodisch und inhaltlich<br />
befruchten. Dort sind innovative experimentelle Stu-<br />
dien beispielsweise zur Erklärung unfreiwilliger Ar-<br />
beits losig keit, zur Analyse optimaler Anreiz sys te me,<br />
zum optimalen Design von Auktionen, zur Erklärung<br />
von Preis rigi di täten oder zu spekulativen Blasen auf<br />
Finanz märkten gemacht worden. Außerdem werden<br />
die Natur von Vertrauen und Kooperation untersucht,<br />
sowie das Verhalten in Kleingruppen.<br />
Das Labor sucht ständig Versuchs personen, die an den<br />
Entscheidungsexperimenten teilnehmen und für ihre<br />
Teilnahme bezahlt werden. Fast jeden Tag finden im<br />
Labor Experimente statt, bei denen die Teilnehmer innen<br />
und Teilnehmer Entscheidungen treffen müssen.<br />
Das MELESSA-Labor befindet sich, nicht weit vom Universitätshauptgebäude<br />
entfernt, an der Ecke Kaul bachstraße/Giselastraße.<br />
Registrieren kann man sich ganz<br />
einfach auf der Website von MELESSA.<br />
www.melessa.lmu.de<br />
19
forschung<br />
lMuinnovativ<br />
Mit <strong>LMU</strong>innovativ hat die Universität München 2004<br />
einen Prozess eingeleitet, der durch zukunftsweisende,<br />
interdisziplinäre Forschungskonzepte neue, innovative<br />
Forschungsfelder erschließen soll.<br />
Gegenwärtig ist die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> an<br />
den <strong>LMU</strong>innovativ-Projekten Munich Center on<br />
Governance, Communication, Public Policy and<br />
Law (MCG) und Munich Center of Health Sciences<br />
(MC-Health) / Münchner Zentrum für Gesund heitswissenschaften<br />
beteiligt.<br />
Das MCG ist eine institutionelle Plattform mit dem<br />
Ziel, die interdisziplinäre Kooperation zwischen den<br />
Fächern Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft,<br />
Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre<br />
in der Governance-Forschung zu organisieren. In seinem<br />
Forschungsprofil konzentriert sich das MCG auf<br />
die vier Schwerpunkte „Governance und Öffentlichkeit“,<br />
„Governance globaler Risiken“, „Governance<br />
und Religion“ und „Governance und das Design von<br />
Institutionen“. Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> ist<br />
durch das Seminar für Wirtschaftspolitik, den Lehrstuhl<br />
für Finanzwissenschaften und das Seminar für<br />
Außenwirtschaftstheorie und -politik beteiligt.<br />
Das Münchner Zentrum für Gesundheits wissen-<br />
schaf ten (MC-Health) hat sich zum Ziel gesetzt, For-<br />
schungs beiträge zu wichtigen Herausforderungen<br />
unseres Gesundheitssystems zu leisten. Das Zentrum<br />
hat eine quantitativ-empirische Ausrichtung und bindet<br />
in seine Arbeit fünf <strong>Fakultät</strong>en der <strong>LMU</strong> ein. Die<br />
Koordination hat Professor Reiner Leidl, <strong>Fakultät</strong> für<br />
Betriebswirtschaft, übernommen. Damit werden eine<br />
Bündelung der über die einzelnen <strong>Fakultät</strong>en verteilten<br />
Expertise und eine Vertiefung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit erreicht. Die Volks wirt schaft liche<br />
<strong>Fakultät</strong> beteiligt sich durch das Seminar für Empirische<br />
Wirtschaftsforschung mit dem Projekt „Ökonomie<br />
und Management im Gesundheitswesen“ an der<br />
Arbeit des Zentrums.
forschung<br />
lMuexcellent<br />
Die <strong>LMU</strong> nutzt ihren Erfolg in der<br />
Exzellenzinitiative, um ihre Position<br />
als führende europäische Forschungsuniversität<br />
international<br />
weiter auszubauen. In dem deutschlandweiten<br />
Wettbewerb zur Stärkung<br />
der universitären Spitzenforschung<br />
war sie bereits in der ersten Runde<br />
im Jahr 2006 in allen drei Förderlinien<br />
erfolgreich und hat dabei die höchste Gesamtfördersumme<br />
eingeworben. Bis 2012 stehen der <strong>LMU</strong><br />
somit zusätzliche Mittel in Höhe von 216 Millionen<br />
Euro für die Einrichtung einer Graduiertenschule und<br />
dreier Forschungsverbünde, sogenannte „Exzellenzcluster“,<br />
sowie die Umsetzung des Zukunftskonzepts<br />
<strong>LMU</strong>excellent zur Verfügung.<br />
Ziel der projektbezogenen Gesamtstrategie <strong>LMU</strong><br />
excellent ist es, das Profil der <strong>LMU</strong> als europaweit<br />
führende „universitas“ mit einem breiten Fächerspektrum<br />
zu schärfen. Deshalb fördert die <strong>LMU</strong> die<br />
Spitzenforschung in allen Disziplinen durch gezielte<br />
Investitionsmaßnahmen. Im <strong>LMU</strong>-internen Wettbewerb<br />
um diese Mittel hat die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />
höchst erfolgreich abgeschnitten. Gleich zwei Professoren<br />
konnten sich in den vergangenen Jahren im<br />
Rahmen einer „Forschungsprofessur“ ganz der Forschung<br />
widmen. Die Aufgaben in der Lehre wurden<br />
von Lehrstuhlvertretungen übernommen, die ebenfalls<br />
aus Mitteln der Exzellenzinitiative finanziert wurden.<br />
Mit dem Gastprofessorenprogramm Affiliated Pro-<br />
fessorships hat die <strong>Fakultät</strong> längerfristige und enge<br />
Bindungen zu einigen hervorragenden deutschen Volkswirten<br />
aufgebaut, die in den USA mit großem Erfolg<br />
Karriere machen. Die Gastprofessorinnen und -profes-<br />
soren verbringen jährlich vier bis acht Wochen an der<br />
<strong>Fakultät</strong>. Sie nehmen aktiv am Forschungsleben der<br />
<strong>Fakultät</strong> teil, richten Konferenzen und Workshops aus<br />
und bringen sich insbesondere in die Graduiertenausbildung<br />
ein. Die <strong>Fakultät</strong> hat sieben deutsche Ökonomen,<br />
die an amerikanischen Spitzenuniversitäten tätig<br />
sind, als Affiliated Professors für die <strong>Fakultät</strong> gewonnen:<br />
Monika Piazzesi, Martin Schneider (beide Stanford<br />
University), Michèle Tertilt (ehemals Stanford, seit<br />
2010 Universität Mannheim), Matthias Doepke, Niko<br />
Matouschek (beide Northwestern University, Chicago),<br />
Theo Eicher (University of Washington, Seattle) und<br />
Till von Wachter (Columbia University, New York). Mit<br />
diesem Programm geht die <strong>Fakultät</strong> einen neuen Weg,<br />
um den „Brain Drain“ ins Ausland aufzuhalten. Durch<br />
die regelmäßigen Gastaufenthalte wird aber auch die<br />
international orientierte Forschungskultur der <strong>Fakultät</strong><br />
gestärkt, es werden neue Forschungsnetzwerke geschaffen<br />
und die Ausbildung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses wird nachhaltig gefördert.<br />
Das Economics & Business Data Center (EBDC),<br />
ebenfalls gefördert aus Mitteln des Zukunftskonzepts<br />
<strong>LMU</strong>excellent, wurde Anfang 2008 als gemeinsame<br />
Plattform der <strong>Fakultät</strong>en BWL und VWL und des ifo<br />
Instituts für die empirische wirtschaftswissenschaftliche<br />
Forschung eingerichtet. Zentrale Aufgabe des<br />
EBDC ist es, einen Datensatz deutscher Unternehmen<br />
bereitzustellen, der durch die Verknüpfung mit anderen<br />
Daten und Quellen, etwa zur Unternehmensfinanzierung,<br />
zur Investitionstätigkeit oder zur Governance-Struktur<br />
der Unternehmen, neue Felder für die<br />
empirische volks- und betriebswirtschaftliche Forschung<br />
erschließen kann. Das EBDC ist seit Frühjahr<br />
2011 als Forschungsdatenzentrum des Rats für Sozialund<br />
Wirtschaftsdaten akkreditiert.<br />
21
kooperationen Mit forschungsinstituten<br />
ifo institut – leiBniZ-institut<br />
für wirtschaftsforschung an Der<br />
uniVersität München e.V.<br />
Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut<br />
seit seiner Gründung im Januar 1949. Das ifo Institut<br />
ist eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
in Europa und zugleich das in den deutschen Medien<br />
am häufigsten zitierte. Es ist durch einen Kooperationsvertrag<br />
eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München verbunden und hat seit 2002 den Status<br />
eines „Instituts an der Universität München“. In der<br />
CESifo-Gruppe kooperiert das ifo Institut sehr eng mit<br />
dem Center for Economic Studies (CES) und der CESifo<br />
GmbH. Dieser Forschungsverbund, der die universitäre<br />
Forschung mit der politikorientierten, anwendungsbezogenen<br />
Wirtschaftsforschung verbindet und sie<br />
inter national vernetzt, ist bis heute in Europa einmalig.<br />
Zu dieser Gruppe gehört auch das CESifo-Forschernetzwerk,<br />
eines der weltweit größten Netzwerke seiner<br />
Art, das aus ehemaligen Gastforschern des CES und<br />
des ifo Instituts besteht.<br />
Das ifo Institut ist mit über 180 Mitarbeitern der größte<br />
Partner der CESifo-Gruppe. Es ist ein unabhängiger<br />
europäischer Think Tank, der eine Brücke zwischen<br />
akademischer Forschung und praktischer Politik bildet.<br />
Es konzentriert sich auf die angewandte, politikorientierte<br />
Wirtschaftsforschung mit dem Ziel, mehr Stabilität,<br />
Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt in<br />
Europa und der Welt zu erreichen, ohne dabei die<br />
Umwelt zu gefährden. Die Forschung des ifo Instituts<br />
befasst sich mehr und mehr mit europäischen und<br />
globalen Fragestellungen. Sie strebt höchste wissenschaftliche<br />
Standards an und will Beiträge zur Politikberatung<br />
und politischen Debatte leisten. Sie ist eng<br />
verknüpft mit Serviceleistungen für die Forschung und<br />
die breite Öffentlichkeit.<br />
Die drei Kernaufgaben des ifo Instituts, angewandte<br />
Wirtschaftsforschung, Beratung von Politik und Öffentlichkeit<br />
sowie wissenschaftlich basierte Dienstleistungen<br />
für Forscher, Wirtschaft, Staat und Öffentlichkeit<br />
werden in acht Forschungsbereichen wahrgenommen,<br />
die sich zugleich mit großem Einsatz der Aufgabe<br />
widmen, hoch qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
auszubilden. Die Leiter dieser Bereiche werden<br />
gemeinsam mit der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong> berufen<br />
und haben gleichzeitig einen Lehrstuhl an der<br />
<strong>LMU</strong> inne.<br />
Von der engen Zusammenarbeit zwischen ifo und <strong>LMU</strong><br />
profitieren alle Beteiligten, auch die Studierenden der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong>, die bei der Vergabe von<br />
Praktika bevorzugt berücksichtigt werden.<br />
www.cesifo-group.de
kooperationen Mit forschungsinstituten<br />
Max-planck-institut für<br />
steuerrecht unD Öffentliche finanZen<br />
Prof. Dr. Kai A. Konrad<br />
Geschäftsführender Direktor, Leiter der Abteilung Finanz wissen schaft und Fiskalpolitik<br />
Das Max-Planck-Institut für<br />
Steuerrecht und Öffentliche Finanzen<br />
ist Teil der Max-Planck-<br />
Gesellschaft, Deutschlands<br />
erster Adresse für Grundlagenforschung.<br />
Am Institut forschen<br />
Ökonomen und Juristen in einer<br />
finanzwissenschaftlichen Abteilung<br />
und einer Abteilung für Unternehmens- und<br />
Steuerrecht sowohl in ihren jeweiligen Fachdisziplinen<br />
als auch interdisziplinär. Schwerpunkte in der finanzund<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Forschung sind<br />
Fra gen der Besteuerung, wie zum Beispiel die Untersuchung<br />
der Auswirkung von Steuern auf das wirt-<br />
Max-planck-institut für<br />
soZialrecht unD soZialpolitik<br />
Prof. Axel Börsch-Supan, Ph.D.<br />
Direktor des Munich Center for the Economics of Aging (MEA)<br />
Das Munich Center for the<br />
Economics of Aging (MEA)<br />
am Max-Planck-Institut für<br />
Sozial recht und Sozialpolitik<br />
erforscht, wie sich der demogra<br />
phi sche Wandel auf unser<br />
Le ben auswirkt. Der Kern der<br />
analytischen Arbeit ist ökono-<br />
misch orientiert, wobei die inter dis zi plinäre Zusam-<br />
menarbeit mit dem Sozialrecht, der empirischen Soziologie<br />
und der Epidemiologie eine wichtige Rolle<br />
spielt. Zudem macht das MEA methodische Begleitforschung<br />
zu seinen eigenen Datenerhebungen.<br />
schaftliche Verhalten von Personen und Unter nehmen<br />
und auf ihre Steuerehrlichkeit, Fragen des internationalen<br />
Steuerwettbewerbs und Fragen der politischen<br />
Ökonomie umverteilender Besteuerung oder staatlichen<br />
Handelns allgemein. Im Bereich der Ökonomie<br />
arbeitet das Institut in der Dokto randen aus bildung<br />
eng mit der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong> an der <strong>LMU</strong><br />
München zusammen. Die Doktoranden des Instituts im<br />
Bereich Finanzwissenschaft absolvieren typischerweise<br />
das Doktoranden programm der <strong>Fakultät</strong> und Mitarbeiter<br />
des Instituts engagieren sich an der <strong>Fakultät</strong> in der<br />
Lehre.<br />
www.tax.mpg.de<br />
Das MEA unterteilt sich in die drei Forschungsbereiche<br />
Alterssicherung und Sozialpolitik, Makroökonomische<br />
Implikationen einer alternden Gesellschaft und Ge sundheits<br />
öko no mik sowie den Pro jekt verbund „Survey of<br />
Health, Ageing, and Retirement in Europe“ (SHARE),<br />
in dem europäische Daten zum de mo graphischen<br />
Wandel erhoben und analysiert werden. Ziele sind ein<br />
besseres Verständnis der individuellen und gesamtgesellschaftlichen<br />
Verhaltensreaktionen in alternden Bevölkerungen<br />
und länder vergleichende Wirkungsanalysen<br />
sozialpolitischer Maßnahmen.<br />
www.mea.mpisoc.mpg.de<br />
23
1.<br />
1. 8.<br />
15. 1.<br />
22. 1.<br />
2.<br />
2. 9.<br />
16. 2.<br />
23. 2.<br />
3.<br />
10. 3.<br />
17. 3.<br />
24. 3.<br />
4.<br />
11. 4.<br />
18. 4.<br />
25. 4.<br />
1. Davide cantoni, 2. carsten eckel, 3. gebhard flaig, 4. andreas haufler, 5. Bernd huber, 6. gerhard illing, 7. Martin<br />
kocher, 8. Dalia Marin, 9. klaus schmidt, 10. Monika schnitzer, 11. hans-werner sinn, 12. uwe sunde, 13. Joachim winter,<br />
14. kai carstensen, 15. oliver falck, 16. gabriel felbermayr, 17. karen pittel, 18. niklas potrafke, 19. panu poutvaara,<br />
20. helmut rainer, 21. ludger wößmann, 22. christian holzner, 23. Volker Meier, 24. timo wollmershäuser, 25. alexander<br />
Danzer, 26. fabian herweg, 27. kerstin roeder, 28. christoph trebesch<br />
5.<br />
12.<br />
19.<br />
26.<br />
6.<br />
13.<br />
20.<br />
27.<br />
7.<br />
14.<br />
21.<br />
28.
kopfZeile<br />
forschung<br />
heaDline<br />
professorinnen unD professoren<br />
h<br />
Copy Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> umfasst derzeit<br />
drei zehn reguläre Professuren. Zusätzlich gehören<br />
acht Ab tei lungs leiter des ifo Instituts als ifo-Stiftungs-<br />
pro fes soren der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong> an<br />
und nehmen in reduziertem Umfang Lehraufgaben<br />
an der <strong>Fakultät</strong> wahr. Schließlich gibt es derzeit vier<br />
Juniorprofessuren und drei Ver tre tungs professuren.<br />
Die <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong> hat ein Forschungs-<br />
profil entwickelt, das sich deutlich von dem anderer<br />
<strong>Fakultät</strong>en in Deutschland abhebt: methodisch exzellente<br />
Forschung mit starker theoretischer Fundierung,<br />
engem Anwendungsbezug in der Fragestellung<br />
und Betonung der empirischen Analyse in Form experi<br />
menteller und ökonometrischer Forschung. Dabei<br />
hat sich in den vergangenen fünf bis zehn Jahren mit<br />
dem Thema „Governance“ ein Forschungsschwer punkt<br />
her auskristallisiert, der eine inhaltliche Klammer für<br />
die meisten <strong>Fakultät</strong>smitglieder bietet und der die<br />
Kern kom petenzen der <strong>Fakultät</strong> in Theorie, Finanz-<br />
wissen schaft und Wirtschaftspolitik, experimenteller<br />
For schung und ökonometrischer Analyse in außer-<br />
ordentlich frucht barer Weise verknüpft. Die <strong>Fakultät</strong> hat<br />
in den letzten Jahren einige viel versprechende junge<br />
Ökonomen mit Auslands erfahrung und Potential zu<br />
Ver öffentlichun gen in den besten internationalen Fach-<br />
zeit schriften der Welt neu berufen.<br />
Der wissenschaftliche Austausch wird an der Fa kul-<br />
tät groß geschrieben. Im Hans-Möller-Seminar prä-<br />
sen tieren Ökonomen aus dem In- und Aus land ihre<br />
Forschungsergebnisse und diskutieren diese mit den<br />
<strong>Fakultät</strong>smitgliedern. Darüber hinaus gibt es ins ge-<br />
samt zehn fachspezifische wöchentliche Seminare,<br />
in denen <strong>Fakultät</strong>smitglieder ihre neuesten Forschungsprojekte<br />
zur Diskussion stellen.<br />
Auch außerhalb der eigenen Universität pflegen die<br />
Pro fessorinnen und Professoren der <strong>Fakultät</strong> einen<br />
regen Austausch mit Fachkollegen in Form von zahl-<br />
reichen Forschungskooperationen. So ist die <strong>LMU</strong> mit<br />
Klaus Schmidt als Sprecher seit 2012 Sprecher uni-<br />
versität des seit 2004 bestehenden S o n d e r f o r schungs-<br />
b e r e ic hs/ Trans regio 15 (SFB TR-15) „Gover nan ce un d<br />
die Effizienz öko no mi scher Systeme“ der Deutschen<br />
For schungs ge mein schaft, an dem auch die FU Berlin,<br />
die HU Berlin, die Uni ver si tät Bonn und die Universität<br />
Mannheim beteiligt sind.<br />
25
prof. DaViDe cantoni, ph.D.<br />
seMinar für wirtschaftsgeschichte<br />
www.econhist.vwl.uni-muenchen.de<br />
Davide Cantoni und die Mitarbeiter am Seminar für Wirtschaftsgeschichte<br />
be schäftigen sich mit der historischen Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
Dabei wird einerseits komparativ – also durch regionale und internationale<br />
Vergleiche – und andererseits quantitativ – also durch Heranziehung von<br />
Daten und durch deren statistische Analyse – gearbeitet.<br />
Im Mittelpunkt der Analyse stehen die zwei Grundfragen der sogenannten<br />
„großen Divergenz“: Wieso wächst das Pro-Kopf-Einkommen in vielen Nationen<br />
der Welt seit mehreren Jahrzehnten – oder gar Jahrhunderten – kontinuierlich<br />
an? Und: Wieso haben sich im Laufe dieser Entwicklung manche<br />
Einkommens unterschiede vergrößert?<br />
In der Forschung und Lehre des Seminars werden verschiedene Erklärungsan<br />
sätze herangezogen und anhand von Daten untersucht. Die geografische<br />
Be schaffenheit eines Landes, der technologische Fortschritt, die Art und<br />
Qualität der vorherrschenden Institutionen, kulturelle und soziale Züge: Dies<br />
sind Beispiele für potenzielle Erklärungsfaktoren für wirtschaftliche Entwicklung,<br />
deren kausaler Erklärungsgehalt erkundet werden soll. Methodisch<br />
wird die Analyse durch ökonomische Modellbildung unterstützt, aber insbesondere<br />
fußt sie auf die neuesten Erkenntnisse der angewandten Wirtschaftsforschung.<br />
Daten nahes Arbeiten mit historischen Statistiken ist dabei<br />
unerlässlich. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen helfen nicht nur beim<br />
Verständnis der komparativen wirtschaftlichen Entwicklung verschiedener<br />
Länder, sondern haben auch wichtige Implikationen für die Handlungsspielräume<br />
von Wirtschaftspolitik heute, in Entwicklungsländern ebenso wie in<br />
wirtschaftlich entwickelten Nationen.<br />
In der Lehre vertritt das Seminar für Wirtschaftsgeschichte die Wirtschaftsgeschichte<br />
auf allen Ebenen. Es werden Wahlveranstaltungen für Bachelorund<br />
Masterstudenten sowie Doktoranden angeboten. Hinzu kommen, mit<br />
jährlich wechselnden Themen, Schwerpunktseminare für Bachelorstudenten.<br />
Vita<br />
Dieser Davide cantoni, Jahrgang 1981, ist seit 2011 pro-<br />
fessor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. Das<br />
studium der Vwl in Mannheim schloss er 2005 ab,<br />
nach einem einjährigen aufenthalt an der university<br />
of california, Berkeley. er promovierte 2010 an der<br />
harvard university. während der promotionszeit<br />
war er affiliate des center for european studies an<br />
der harvard university, und besuchte die univer-<br />
sitäten Mannheim, heidelberg und freiburg. 2010<br />
bis 2011 war er assistant professor an der uni-<br />
versitat pompeu fabra in Barcelona, spanien, und<br />
affiliate professor der Barcelona graduate school<br />
of economics. Davide cantoni ist verheiratet und<br />
hat eine tochter.<br />
Name Prof. Davide Cantoni, Ph.D.<br />
Lehrstuhl Seminar für<br />
Str. Wirtschaftsgeschichte<br />
Ort Ludwigstr. 33 / IV<br />
Tel.: 80539 München<br />
Zeile Tel.: 089 / 21 80 - 31 69
prof. Dr. carsten eckel<br />
seMinar für aussenwirtschaftstheorie unD -politik<br />
www.intecon.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Forschungsschwerpunkte des Seminars für Außenwirtschaftstheorie und<br />
-politik liegen im Bereich der Außenhandelstheorie, der Industrieökonomik<br />
und der Makroökonomik offener Volkswirtschaften. Carsten Eckel und sein<br />
Team beschäftigen sich mit den verschiedenen Facetten der Globalisierung und<br />
untersuchen, wie Unternehmen auf den gestiegenen Wettbewerb reagieren,<br />
welche Konsequenzen die Globalisierung für Konsumenten hat und welche<br />
Möglichkeiten der Staat zur Regulierung internationaler Güter- und Arbeitsmärkte<br />
hat.<br />
Die verschiedenen Forschungsprojekte am Seminar für Außenwirtschaftstheorie<br />
und -politik lassen sich in drei Schwerpunkte unterteilen. Ein Schwerpunkt<br />
liegt in der Erforschung des Einflusses der Globalisierung auf die Produktpaletten<br />
von Unternehmen und der damit einhergehenden Veränderungen<br />
in der Produktvielfalt eines Landes. In einem zweiten Schwerpunkt wird<br />
untersucht, wie der Einzelhandel auf die Globalisierung reagiert, und welche<br />
Wohlfahrtswirkungen mit diesen Anpassungen für die Konsumenten entstehen.<br />
Ein dritter Schwerpunkt bezieht sich auf die Auswirkungen der Globalisierung<br />
auf den Arbeitsmarkt. Hier wird vorrangig untersucht, welchen Einfluss die zunehmende<br />
Internationalisierung der Produktion auf die gewerkschaftlichen<br />
Lohnverhandlungen hat. Diese Projekte werden zum Teil in internationalen Kooperationen<br />
durchgeführt und von der DFG gefördert.<br />
Neben diesen Forschungsprojekten ist Carsten Eckel Koorganisator des seit<br />
1999 jährlich stattfindenden Göttinger Workshops „Internationale Wirt schaftsbeziehungen“.<br />
Dieser Workshop ist die im deutschen Sprachraum größte Plattform<br />
zur Kommunikation von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen im<br />
Bereich der Außenwirtschaft. Des Weiteren ist er lokaler Koordinator und Mitglied<br />
des Organisationskomitees des Bavarian Graduate Program in Economics<br />
(BGPE).<br />
Vita Vita<br />
carsten eckel, Jahrgang 1970, ist seit 2010 ordentlicher<br />
professor an der Volkswirtschaft lichen fakultät<br />
und Mitglied des Munich center on governance,<br />
communication, public policy and law. nach<br />
dem studium in passau und iwanowo, russland,<br />
promovierte er im Jahr 2000 an der universität<br />
passau. Danach war er zunächst für neun Monate<br />
post-doctoral research fellow an der nhh in<br />
Bergen, norwegen, daran anschließend wissenschaftlicher<br />
assistent an der universität passau.<br />
im Jahr 2003 wechselte er an die universität göttingen,<br />
wo er sich 2006 habilitierte. Von 2007 bis<br />
2010 war er inhaber des lehrstuhls für internationale<br />
wirtschaft an der universität Bamberg.<br />
carsten eckel ist fellow des cesifo research networks,<br />
research fellow des centre for economic<br />
policy research (cepr) in london und external<br />
fellow des leverhulme centre for research on<br />
globalisation and economic policy (gep) in notting<br />
ham. internationale forschungsaufenthalte<br />
brach ten ihn unter anderem nach Michigan state,<br />
oxford, penn state, princeton und uc san Diego.<br />
Prof. Dr. Carsten Eckel<br />
Seminar für Außenwirtschafts-<br />
theorie und -politik<br />
Ludwigstr. 28 VG / III<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 22 27<br />
27
prof. Dr. geBharD flaig<br />
seMinar für ÖkonoMetrie<br />
www.oekonometrie.vwl.lmu.de<br />
Die Forschungsaktivitäten von Gebhard Flaig konzentrieren sich auf empirische<br />
Analysen der makroökonomischen Entwicklung in Deutschland und<br />
anderen Industrieländern. Dabei werden vor allem Verfahren der modernen<br />
Zeitreihenanalyse verwendet. Ziel ist es, aus internationalen Vergleichen<br />
wirt schaftspolitisch relevante Ergebnisse zu gewinnen.<br />
Ein Projekt von Gebhard Flaig beschäftigt sich mit den Determinanten der<br />
Entwicklung der Arbeitslosigkeit und Beschäftigung in den OECD-Ländern<br />
seit 1960. Die zentrale Fragestellung ist dabei, wie institutionelle Regelungen<br />
auf Produkt- und Arbeitsmärkten sowie langfristig wirkende Schocks auf die<br />
Arbeitmarktperformance wirken. Im Mittelpunkt stehen Institutionen wie die<br />
Regelung des Kündigungsschutzes, die Koordination von Lohn ver hand lun gen,<br />
Reglungen zur Höhe des Arbeitslosengeldes und Steuersätze. Die bisherigen<br />
Forschungsergebnisse zeigen, dass solche Institutionen einen bedeutenden<br />
Einfluss auf die Arbeitslosigkeit haben. Dieses Projekt ist eingebunden in<br />
eine enge Forschungskooperation mit dem ifo Institut.<br />
Ein weiteres Forschungsgebiet ist die Analyse konjunktureller Schwankungen<br />
und deren Zusammenwirken mit der längerfristigen Wirtschaftsentwicklung.<br />
Hier werden zum einen theoretische und angewandte Untersuchungen der<br />
Eigenschaften von zeitreihenökonometrischen Filtern zur Schätzung der<br />
zyklischen Komponente und der Trendwachstumsrate durchgeführt. Zum<br />
anderen wird analysiert, ob sich die konjunkturelle Dynamik im längerfristigen<br />
Vergleich verändert und ob sich beispielsweise der Konjunkturverbund<br />
in Europa – etwa nach der Einführung des Euro – verstärkt hat.<br />
Die Themen der Lehrveranstaltungen von Gerhard Flaig liegen vor allem in<br />
den Gebieten der makroökonomischen Theorie und der Ökonometrie, hier<br />
insbesondere im Bereich der Zeitreihenanalyse. Er behandelt aber auch<br />
Themen wie Produktionstheorie und Produktivitätsanalyse.<br />
Vita<br />
gebhard flaig, geboren 1952, ist seit 1995 professor<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. nach<br />
dem studium der Volkswirtschaftslehre in tü bin gen<br />
und Mannheim war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
an der universität Mannheim, wo er 1983 auch<br />
pro mo vierte. nach zwei Jahren tätig keit in einem<br />
Beratungsunternehmen wechselte er an die uni versität<br />
augsburg, wo er sich 1991 habilitierte. Danach<br />
folgten lehrstuhl ver tretungen in konstanz, Berlin<br />
und München. Von 1997 bis 2007 war er für seine<br />
tätigkeit als Mit glied des Vorstands des ifo instituts<br />
beurlaubt. seit 2002 leitete er dort auch den forschungs<br />
bereich konjunktur und finanz märk te und<br />
war für die konjunktur prognosen des ifo insti tuts<br />
verantwortlich. seit dem winter se mester 2007/08<br />
ist er wieder voll an der fakultät tätig. als forschungs<br />
professor am ifo institut arbeitet er weiterhin<br />
aktiv an projekten mit.<br />
Prof. Dr. Gebhard Flaig<br />
Seminar für Ökonometrie<br />
Schackstr. 4 / II<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 29 56
prof. Dr. anDreas haufler<br />
seMinar für wirtschaftspolitik<br />
www.ecpol.vwl.uni-muenchen.de<br />
Andreas Haufler und die Mitarbeiter am Seminar für Wirtschaftspolitik be -<br />
schäftigen sich mit einem breiten Themenspektrum im Bereich der Ökonomie<br />
des öffentlichen Sektors und verwenden dabei zum einen die Methoden der<br />
mikroökonomischen Theorie, insbesondere die Spieltheorie, zum anderen<br />
moderne ökonometrische Methoden.<br />
Ein Schwerpunkt der Forschungs ar beiten liegt im Gebiet der internationalen<br />
Be steuerung. Hier wird unter anderem untersucht, wie der Steuerwettbewerb<br />
um international mobiles Kapital durch verschiedene Ländercharakteristika<br />
wie Marktgröße, Gewerk schafts macht oder den Umfang des öffentlichen<br />
Sek tors beeinflusst wird. Weiterhin wird theoretisch und empirisch analysiert,<br />
in welchem Umfang und durch welche Kanäle es multinationalen<br />
Unternehmen gelingt, Gewinne von Hoch- in Niedrigsteuerländer zu transferieren.<br />
Schließ lich wird gefragt, welche nationalen und multilateralen<br />
Maßnahmen – insbesondere auf der EU-Ebene – geeignet sind, eine wirksame<br />
Körper schafts be steuerung durchzusetzen. Ein weiteres For schungsgebiet<br />
von Andreas Haufler liegt in der Wett be werbs politik. Hier befasst er<br />
sich beispielsweise mit der Frage, ob und unter welchen Bedingungen die<br />
Bildung „nationaler Champions“ durch die Be vor zugung nationaler Firmenfusionen<br />
im Interesse des jeweiligen Landes ist.<br />
Haufler unterhält eine Reihe langjähriger internationaler Forschungs ko-<br />
opera tionen, unter anderem mit Guttorm Schjelderup (Bergen), Ian Wooton<br />
(Glas gow), Søren Nielsen (Kopenhagen) und Sam Bucovetsky (Toronto).<br />
Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oxford Uni ver-<br />
sity Centre of Business Taxation.<br />
Im Bachelorstudiengang bietet der Lehrstuhl regelmäßig eine Grund lagen-<br />
veranstaltung zur Wirtschaftspolitik sowie eine vertiefende Veranstaltung<br />
zur Wettbewerbspolitik an. Im Master-Studiengang wird regelmäßig der Kurs<br />
Advanced Theory of Taxation angeboten.<br />
Vita<br />
andreas haufler, geboren 1961, ist seit 2002 or dent -<br />
licher professor an der Volkswirt schaft lichen fakultät.<br />
er studierte Vwl und politik wissen schaft in<br />
freiburg und in Madison, wisconsin. nach seiner<br />
promotion in konstanz ging haufler für ein Jahr als<br />
Visiting researcher an die university of western<br />
ontario in london, kanada, bevor er nach konstanz<br />
zurückkehrte und sich dort habilitierte. Von 1999<br />
bis 2002 war er professor für finanzwissenschaft<br />
und sozialpolitik an der universität göttingen. er<br />
verbrachte internationale forschungsaufenthalte<br />
in Bergen, glas gow, kopenhagen und toronto.<br />
andreas haufler ist international research fellow<br />
des oxford university centre for Business taxation<br />
und associate editor mehrerer internationaler<br />
fach zeitschriften. er ist verheiratet und hat zwei<br />
töchter.<br />
Prof. Dr. Andreas Haufler<br />
Seminar für Wirtschaftspolitik<br />
Akademiestr. 1 / II<br />
80799 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 38 58<br />
29
prof. Dr. BernD huBer<br />
lehrstuhl für finanZwissenschaft<br />
www.fiwi.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Forschungsschwerpunkte von Bernd Huber liegen unter anderem im Bereich<br />
der Staatsverschuldung und der Steuerpolitik. Dabei spielt für ihn<br />
neben dem Interesse an offenen theoretischen Fragen und Problemen stets<br />
auch ein konkreter und meist sehr <strong>aktuelle</strong>r wirtschaftspolitischer Bezug<br />
eine große Rolle. Dieser Bezug erlaubt es häufig, aus den Forschungsergebnissen<br />
unmittelbare Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten, die<br />
nicht zuletzt auch für die wirtschaftspolitische Situation in Deutschland und<br />
Europa relevant sind. Themen wie Interregionaler Finanzausgleich oder<br />
Inter na tio na ler Steuer wettbewerb sind dafür beispielhaft. Hier findet sich<br />
die For schungs leistung von Bernd Huber nicht nur in zahlreichen Fach pub li-<br />
ka tionen, sondern auch in einer Vielzahl politischer Bei träge, die die öffent-<br />
liche Meinung mitprägen.<br />
Die Mitarbeiter des Lehrstuhls beschäftigen sich mit einem breiten Spektrum<br />
wirtschaftspolitischer und finanzwissenschaftlicher Fragestellungen,<br />
zum Bei spiel der optimalen Ausgestaltung des Unternehmens- und Ein kommens<br />
steuersystems, der Bereitstellung öffentlicher Güter, der optimalen<br />
Orga nisa tion und Finanzierung des Bildungssystems sowie Fragen des<br />
Länder finanz aus gleichs, der Regionalökonomie und des Steuerwettbewerbs.<br />
Daneben waren einzelne Mitarbeiter des Lehrstuhls in den letzten Jahren in<br />
verschiedene DFG-Forschungsprojekte eingebunden, zuletzt in die Projekte<br />
„Politische Ökonomie dezentraler Bildungsfinanzierung – Theoretische Analyse<br />
und empirische Anwendung für Deutschland“ und „Alternative Systems<br />
of Taxation of Multinational Enterprises in Europe“. In Kooperation mit dem<br />
Seminar für Wirtschaftspolitik veranstaltet der Lehrstuhl für Finanz wissenschaft<br />
an der <strong>LMU</strong> außerdem ein finanzwissenschaftliches Seminar, in<br />
welchem Mit arbeiter und Gäste der beiden Lehrstühle ihre <strong>aktuelle</strong>n Forschungsideen<br />
und -ergebnisse diskutieren.<br />
Vita<br />
Bernd huber, geboren 1960 in wuppertal, ist professor<br />
für finanzwissenschaft und seit oktober 2002<br />
präsident der lMu München. nach dem abitur<br />
1979 studierte er Volkswirtschaftslehre an der univer<br />
sität gießen und schloss im Jahr 1984 mit dem<br />
Diplom ab. 1988 folgte die promotion an der universität<br />
würzburg und 1994 ebendort die habili tation.<br />
nach lehraufträgen an den uni versi täten in<br />
Bochum und Dresden wurde huber im Jahr 1994<br />
auf den lehrstuhl für finanz wissen schaft an der<br />
lMu berufen. er ist Mitglied im wissenschaftlichen<br />
Beirat beim Bundes ministe rium der finanzen und<br />
gutachter für zahlreiche ökonomische fachzeitschrif<br />
ten. Bernd huber ist seit 2002 beurlaubt, um<br />
das amt des universitäts präsidenten wahrzunehmen.<br />
er ist verheiratet und hat zwei kinder.<br />
Prof. Dr. Bernd Huber<br />
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft<br />
Ludwigstr. 28 VG / III<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 28 75
prof. Dr. gerharD illing<br />
seMinar für MakroÖkonoMie<br />
www.sfm.vwl.uni-muenchen.de<br />
Gerhard Illing und seine Mitarbeiter beschäftigen sich mit Fragen der Makro<br />
ökonomie mit dem Schwerpunkt Geldtheorie und -politik. Interes senschwerpunkt<br />
des Lehrstuhls ist die Erforschung von Finanz- und Bankenkrisen<br />
und deren Implikationen für die Wirtschaftspolitik.<br />
So wird etwa untersucht, wie sich die Bereitstellung von Liquidität durch<br />
Zentralbanken im Krisenfall – als „Lender of last resort“ – auf die Anreize<br />
von Finanz inter mediären auswirken, exzessive Risiken einzugehen. Forschungs<br />
aktivitäten in diesem Bereich sind die Entwicklung von Theorien zur<br />
Erklärung von Krisenphänomenen, Modelle von Währungs- und Finanzkrisen<br />
mit selbsterfüllenden Erwartungen (Bedingungen für spekulative<br />
Attacken bei fixen Wechselkursregimes), die Rolle der Transparenz geldpolitischer<br />
Insti tutionen vor und während einer Krise, die Bedeutung von<br />
Moralischem Risiko für die geldpolitische Strategie, Zentralbankverhalten in<br />
Krisensituationen sowie die Analyse von Finanzintermediären und ihrer optimalen<br />
Regulierung.<br />
Dabei kom men neben modernen makroökonomischen und ökonometrischen<br />
Methoden spieltheoretische und informationsökonomische Konzepte zur Anwendung.<br />
Forschungsprojekte auf diesem Gebiet betreffen beispielsweise<br />
die Untersuchung der Lender-of-last-resort-Funktion der Zentralbank, die<br />
Ana ly se von Finanzintermediären und ihrer optimalen Regulierung, die Rolle<br />
von Ver mögenspreisblasen bei der Erklärung von Krisenphänomenen sowie<br />
die adäqua te Gestaltung von Finanzmarktkontrakten zur Vermeidung von<br />
Mora li schem Risiko und Adverser Selektion.<br />
Gerhard Illing organisiert regelmäßig internationale Forschungskonferenzen<br />
zu diesen Themen. Als Autor zahlreicher Lehrbücher hält er Vorlesungen in<br />
Makroökonomie, Theorie der Geld politik sowie Währungstheorie.<br />
Vita<br />
gerhard illing, Jahrgang 1955, ist seit 2001 ordentlicher<br />
professor an der Volkswirtschaft lichen<br />
fakul tät. nach dem studium der Volks wirt schaft in<br />
cambridge und München, promovierte er 1984 an<br />
der ludwig-Maximilians-universität. seine habilita<br />
tion schloss er 1991 ebenfalls an der lMu ab.<br />
Danach folgten professuren an den universitäten<br />
Bamberg und frankfurt sowie gast professuren<br />
an der university of western ontario, kanada,<br />
dem center for economic research and graduate<br />
education (cerge) an der karls uni versität prag,<br />
der fernuniversität hagen und der financial<br />
Markets group der london school of economics.<br />
gerhard illing ist Mitglied des theoretischen ausschusses,<br />
des ausschusses für geldtheorie und<br />
geldpolitik sowie des ausschusses für Makroökonomik<br />
im Verein für socialpolitik. er ist cesifo<br />
fellow sowie fellow am center for financial<br />
studies in frankfurt. gerhard illing ist verheiratet<br />
und hat drei kinder.<br />
Prof. Dr. Gerhard Illing<br />
Seminar für Makroökonomie<br />
Ludwigstr. 28 RG / EG<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 21 27<br />
31
prof. Dr. Martin kocher<br />
seMinar für VerhaltensÖkonoMik unD experiMentelle<br />
wirtschaftsforschung<br />
www.experimentalforschung.vwl.lmu.de<br />
Martin Kocher und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen sich<br />
mit Fragen der Verhaltensökonomik, der experimentellen Wirtschaftsforschung<br />
und der Wirtschaftspsychologie. Inhaltlich geht es dabei etwa um die Analyse<br />
des Verhaltens von Menschen in Auktionen, bei kollektiven Entscheidungen,<br />
bei der Vertragsgestaltung oder um das Verständnis von Kooperation und<br />
Vertrauen in der Gesellschaft. Zudem untersucht das Lehrstuhlteam optimale<br />
Anreizsysteme in Unternehmen, Kleingruppen und Märkten, die Entwicklung<br />
von ökonomischem Verhalten im Kindesalter und die Bedeutung von Un sicherheit<br />
bei menschlichen Entscheidungen.<br />
Zur Erkenntnisgewinnung wird häufig, basierend auf ökonomischen Modellen,<br />
auf Labor- und Feldexperimente zurückgegriffen, mit denen die Entscheidungen<br />
von Individuen und kleinen Gruppen analysiert werden können.<br />
Viele dieser Experimente finden im Münchner Experimentallabor MELESSA<br />
statt – dessen Vorstandssprecher Martin Kocher derzeit ist – einige aber<br />
auch in anderen Laboren oder in Unternehmen. Unter geeigneten monetären<br />
Anreizen erlauben kontrollierte Experimente, kausale Zusammenhänge<br />
zwischen Umweltvariablen und dem Verhalten von Wirtschaftssubjekten<br />
herzustellen.<br />
Langfristige Forschungskooperationen des Teams um Martin Kocher bestehen<br />
etwa mit der Universität Innsbruck, dem Max-Planck-Institut für Ökonomik,<br />
der Universität Göteborg, der Universität von Amsterdam, der Tilburg Universität<br />
oder der Universität von Arizona.<br />
Neben der Verhaltensökonomik und der experimentellen Wirtschaftsforschung<br />
befasst sich das Team auch mit Sportökonomik und der Evaluation von Forschung.<br />
In der Lehre bietet der Lehrstuhl regelmäßig Veranstaltungen im<br />
Pflichtbereich Mikroökonomie an. Dazu kommen Wahlpflichtveranstaltungen<br />
sowie Schwerpunkt- und Vertiefungsseminare im Bereich Verhaltensökonomik<br />
und experimentelle Wirtschaftsforschung.<br />
Vita<br />
Martin kocher, Jahrgang 1973, ist seit 2011 lehrstuhlinhaber<br />
am seminar für Verhaltensökonomik<br />
und experimentelle wirtschaftsforschung an der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. er promovierte 2002<br />
in Volkswirtschaftslehre an der universität innsbruck<br />
und lehrte und forschte danach in amsterdam<br />
(universiteit van amsterdam), München (lMu) und<br />
norwich (university of east anglia). Martin kocher<br />
ist zudem ständiger gastprofessor an der göteborgs<br />
universitet und research fellow am national centre<br />
for econometrics research in australien. als experte<br />
beriet Martin kocher unter anderem das Bundesfinanzministerium<br />
und die regierung des fürstentums<br />
liechtenstein. er ist associate editor (Mitherausgeber)<br />
des Journal of economic psycho logy und<br />
Mitglied des wissenschaftlichen kuratoriums des<br />
europäischen forum alpbach. 2003 erhielt er die<br />
preise der landeshauptstadt innsbruck und des<br />
fürsten tums liechtenstein für wissenschaftliche<br />
forschung. 2009 und 2011 war Martin kocher<br />
studiendekan der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät.<br />
außerdem ist er sprecher des Vorstands von<br />
Melessa, dem sozialwissenschaftlichen forschungslabor<br />
an der lMu.<br />
Prof. Dr. Martin Kocher<br />
MELESSA Experimentallabor<br />
Besucheradresse:<br />
Giselastr. 10<br />
80802 München<br />
Tel. 089 / 21 80 - 97 26<br />
Postadresse:<br />
Geschwister-Scholl-Platz 1<br />
80539 München
prof. Dr. Dalia Marin<br />
seMinar für internationale wirtschaftsBeZiehungen<br />
www.iwb.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Forschung von Dalia Marin und von ihren Mitarbeitern befasst sich mit<br />
unterschiedlichen Fragestellungen aus dem Bereich der internationalen Wirt-<br />
schaftsbeziehungen.<br />
Ein Schwerpunkt liegt hierbei in der „Neuen Außenhandelstheorie“. In ihrem<br />
neuestem Buch „The Organization of Firms in a Global Economy“, erschienen<br />
bei Harvard University Press (Mitherausgeber: Elhanan Helpman und Thierry<br />
Verdier), untersucht sie, wie sich die zunehmende Globalisierung auf die Organisationsformen<br />
von multinationalen Unter nehmen auswirkt. Unter dem<br />
Einsatz von vertragstheoretischen Modellen und modernen ökonometrischen<br />
Methoden werden unter anderem die Auswirkungen der Globalisierung auf<br />
die internen Entscheidungsprozesse eines Unternehmens sowie die Entlohnung<br />
von Managern analysiert. So wird beispielsweise der Frage nachgegangen,<br />
inwiefern der zunehmende Wettberwerb durch die Globalisierung<br />
zu einer verstärkten De zentrali sierung der Entscheidungsmacht innerhalb<br />
eines Unternehmens führt.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung Osteuropas und deren Bedeutung für die<br />
Europäische Union ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt. Hier wird unter<br />
dem Einsatz von firmenspezifischen Daten insbesondere die Wirkung von<br />
Direktinvestitionen auf das Geber- und Empfängerland analysiert.<br />
Weitere Forschungsinteressen sind Wachstumstheorie und die Rolle von Humankapital,<br />
Globalisierung und Arbeitsmarkteffekte sowie der wirtschaftliche<br />
Transformationsprozess Osteuropas.<br />
In der Lehre werden regelmäßig Veranstaltungen aus den Bereichen der<br />
Makroökonomie, Außenhandelstheorie und der angewandten Ökonometrie<br />
angeboten. In der Doktorandenvorlesung „Topics in International Trade“<br />
werden darüber hinaus <strong>aktuelle</strong> Forschungsfragen aus dem Gebiet der internationalen<br />
Wirtschaftsbeziehungen behandelt.<br />
Vita<br />
Dalia Marin ist seit 1998 professorin an der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. sie promovierte an<br />
der universität wien und habilitierte sich im Jahr<br />
1992 an der wirtschaftsuniversität wien. sie war<br />
gastprofessorin an der harvard university und an<br />
der stern school of Business, new York university,<br />
so wie Visiting scholar beim inter na tio nalen währungs<br />
fond, an der stanford uni ver sity und am<br />
national Bureau of economic research, cambridge,<br />
Massachusetts. sie ist research fellow am Brussels<br />
european and global economic laboratory<br />
(Bruegel), einer Denk fabrik zur wirt schafts politik<br />
in europa, fellow am centre for economic policy<br />
research (cepr), london, und Mitglied der international<br />
trade and organization working group<br />
(ito) des national Bureau of economic research<br />
(nBer), cambridge, Massa chu setts.<br />
Prof. Dr. Dalia Marin<br />
Seminar für Internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen<br />
Ludwigstr. 28 VG / II<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 24 46<br />
33
prof. Dr. klaus schMiDt<br />
seMinar für wirtschaftstheorie<br />
www.et.vwl.uni-muenchen.de<br />
Klaus Schmidt und seine Mitarbeiter beschäftigen sich mit einem breiten<br />
Spek trum von Fragen der theoretischen und angewandten Mikroökonomie<br />
und der Verhaltensforschung. Im Mittelpunkt der Analyse steht das wirt schaft-<br />
liche Entscheidungsverhalten: Wie verhalten sich Menschen in inter depen-<br />
den ten Entscheidungssituationen (Spieltheorie), wie kann dieses Ver halten<br />
durch Ver träge, Anreizmechanismen und Organisationsstrukturen beeinflusst<br />
werden (Vertragstheorie), und wie wirken sich beschränkte Rationalität und<br />
soziale Präferenzen auf das Entscheidungsverhalten aus (Verhaltenstheorie)?<br />
Menschliches Verhalten wird nicht nur durch monetäre Anreize, sondern<br />
auch durch intrinsische Motivation, durch Reputation, durch Fairness und<br />
Reziprozität oder durch Wettbewerbsdruck beeinflusst. Durch Labor ex perimente<br />
und Feldstudien wird versucht, die Interaktion dieser Wirkungs mecha-<br />
nismen besser zu verstehen, um sie dann in neuen Modellen abzubilden.<br />
Anreizmechanismen spielen in fast allen Bereichen der Wirtschaft eine<br />
wichtige Rolle. Schmidt und sein Team haben sich unter anderem mit der<br />
optimalen Ent loh nung von Managern und Arbeitnehmern, mit der Privatisierung<br />
von verstaat lichten Unternehmen, mit Wagnis kapital finanzierung, mit<br />
der Wett be werbs theo rie und -politik und mit der optimalen Allokation von<br />
Eigentums rechten beschäftigt.<br />
Klaus Schmidt hat das Munich Experimental Laboratory for the Economic<br />
and Social Sciences (MELESSA) gegründet und ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs/Transregio<br />
15 „Governance und die Effizienz ökonomischer<br />
Systeme“. Er arbeitet eng mit der Forschungsgruppe um Professor Ernst Fehr<br />
an der Universität Zürich zusammen.<br />
In der Lehre bietet der Lehrstuhl regelmäßig alle Pflichtveranstaltungen zur Mikro<br />
ökonomik im Bachelor- und Masterstudiengang sowie die Vorlesungen „Spiel-<br />
theorie“ und „Vertragstheorie“ sowie verschiedene Schwer punkt semi nare an.<br />
Vita<br />
klaus schmidt, Jahrgang 1961, ist seit 1995 ordent-<br />
licher professor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät. er hat politikwissenschaften und Vwl in<br />
Marburg und hamburg studiert. Das pro motions-<br />
studium absolvierte er an der london school of<br />
economics und der universität Bonn, wo er 1991<br />
promovierte und 1995 habilitierte. er hat als<br />
gastprofessor am Massachusetts institute of<br />
technology, der stanford university, der Yale<br />
university und der university of california in<br />
Berkeley gelehrt und geforscht. Zu seinen for-<br />
schungs gebieten gehören die spiel- und Ver trags-<br />
theorie, die Verhaltenstheorie und die ex peri-<br />
mentelle wirtschaftsforschung. klaus schmidt ist<br />
Mitglied der european advisory group on com pe-<br />
tition policy bei der europäischen kommission,<br />
Mitherausgeber des Journals of the european<br />
economic association sowie von Management<br />
science, fellow der econometric society und<br />
ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen<br />
akademie der wissenschaften er erhielt den preis<br />
für gute lehre des Bayerischen staatsministeriums<br />
für wissenschaft, forschung und kunst, den<br />
gossen-preis des Vereins für sozial politik sowie<br />
den forschungspreis der Berlin-Branden burg ischen<br />
akademie der wissen schaften. er ist verheiratet<br />
und hat drei töchter.<br />
Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />
Seminar für Wirtschaftstheorie<br />
Ludwigstr. 28 RG / EG<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 22 50
prof. Dr. Monika schnitZer<br />
seMinar für koMparatiVe wirtschaftsforschung<br />
www.compecon.vwl.uni-muenchen.de<br />
Der Lehrstuhl beschäftigt sich in seiner Forschung schwerpunktmäßig mit<br />
den Internationalisierungs- und Innovationsstrategien von Unternehmungen.<br />
Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, wie diese Entscheidungen<br />
durch Finanzierungsbeschränkungen beeinflusst werden. Bei der Forschung<br />
zu diesem Thema kommen theoretische Modelle, Paneldaten und mikroökonometrische<br />
Methoden zum Einsatz.<br />
Internationale Unternehmensaktivitäten haben in den letzten Jahren zunehmend<br />
an Bedeutung gewonnen. Die Mitarbeiter am Lehrstuhl untersuchen,<br />
welche Motive Unternehmen dazu veranlassen, im Ausland zu investieren,<br />
wie sie mit den damit verbundenen Risiken, zum Beispiel dem politischen<br />
Risiko des Gastlandes, umgehen und welchen Einfluss steuerliche Arbitrageüberlegungen<br />
auf ihr Auslandsengagement haben.<br />
Ob und in welcher Form Unternehmen international aktiv werden können,<br />
wird wesentlich davon beeinflusst, wie produktiv sie sind und ob sie Finanzierungsbeschränkungen<br />
unterliegen. Diese Faktoren sind Gegenstand weiterer<br />
Forschungsprojekte. So gehen Mitarbeiter der Frage nach, welche Bedeutung<br />
Finanzierungsbeschränkungen für die Internationalisierungsaktivitäten von<br />
Unternehmen haben und welche Rolle beispielsweise Lieferantenkredite bei<br />
der Überwindung solcher Beschränkungen spielen können. Schließlich beschäftigt<br />
sich der Lehrstuhl mit Innovationen als wichtiger Voraussetzung<br />
für das Produktivitätswachstum von Unternehmen. Untersucht wird unter<br />
anderem, in welchem Umfang Finanzierungsbeschränkungen die Umsetzung<br />
von Innovationsplänen behindern und welche steuerlichen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen jungen Unternehmen helfen, ihr innovatives Potential<br />
zu entfalten.<br />
In der Lehre bietet der Lehrstuhl derzeit insbesondere Veranstaltungen aus<br />
dem Bereich der Mikroökonomie und der Wettbewerbstheorie und -politik an.<br />
Vita<br />
Monika schnitzer, Jahrgang 1961, ist seit 1996 ordentliche<br />
professorin an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät. nach dem studium in köln und an der<br />
london school of economics promovierte sie<br />
1991 an der universität Bonn, wo sie sich 1995<br />
auch habilitierte. sie war als Visiting lecturer an<br />
der Boston university und als Visiting scholar am<br />
Massachusetts institute of technology, an der<br />
stanford university, der Yale university und der<br />
university of california, Berkeley, tätig. ihre<br />
forschungsschwerpunkte sind Multinationale unternehmen,<br />
finanzierungsbeschränkungen und<br />
innovationen. 1995 erhielt sie den preis der nordrhein-westfälischen<br />
akademie der wissenschaften,<br />
2011 den preis für gute lehre des Bayerischen<br />
staatsministeriums für wissenschaft, forschung<br />
und kunst. sie ist Mitglied des wissenschaftlichen<br />
Beirats beim Bundesministerium für wirtschaft<br />
und technologie sowie der expertenkommission für<br />
forschung und innovation, Mitglied der Bayerischen<br />
akademie der wissenschaften und trägerin<br />
des Bundesverdienstordens. Monika schnitzer ist<br />
verheiratet und hat drei töchter.<br />
Prof. Dr. Monika Schnitzer<br />
Seminar für Komparative<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Akademiestr. 1 / III<br />
80799 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 22 17<br />
35
prof. Dr. Dres. h. c. hans-werner sinn<br />
lehrstuhl für nationalÖkonoMie unD finanZwissenschaft<br />
www.pe.vwl.uni.muenchen.de<br />
Der Staat verteilt Einkommen um, er produziert in eigener Regie öffentliche<br />
Güter und er setzt die Spielregeln für das Marktgeschehen. Durch seine Aktivi<br />
täten hat er maßgeblichen Einfluss auf die Einkommensverteilung, die<br />
Allo ka tion der Ressourcen und den Konjunkturverlauf. Die Finanz wissenschaft<br />
ist das Teilgebiet der Volkswirtschaftslehre, das sich mit diesen Aufgaben<br />
auseinander setzt und die Grenzlinie zwischen staatlicher und privater<br />
Aktivität definiert. Der Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanz wissenschaft<br />
von Hans-Werner Sinn bietet dazu einen Zyklus von vier Vorlesungen<br />
sowie Seminare und Diplom arbeiten an.<br />
Die Forschungsprojekte des Lehrstuhls stammen ebenfalls aus diesem Spek trum.<br />
Darüber hinaus ist das von Sinn 1991 gegründete Center for Economic Studies<br />
(CES) eng mit seinem Lehrstuhl verknüpft. Das CES ist unter dem Namen<br />
CESifo mit dem ifo Institut verbunden. CESifo unterhält seit Jahren ein internationales<br />
Forschernetzwerk, das heute eines der größten seiner Art in der Welt ist.<br />
Hans-Werner Sinns Oeuvre besteht aus neun größeren Monographien mit 33<br />
Aus gaben in sechs Sprachen, dreizehn kleineren Monographien, 135 wissenschaftlichen<br />
Auf sätzen, davon 82 in referierten internationalen Zeitschriften<br />
und hunderten von Politikbeiträgen. Es umfasst finanzwissenschaftliche, konjunkturtheoretische,<br />
umweltökonomische und außenhandelsbezogene Themen.<br />
Sein jüng stes Buch „Kasino-Kapitalismus“ erschien im Herbst 2009 im<br />
Econ-Verlag.<br />
Hans-Werner Sinn hat mit seinen Arbeiten einen nicht unerheblichen Einfluss<br />
auf die Wirtschaftspolitik in Deutschland. Insbesondere seine Erklärungen<br />
zur Euro-Schuldenkrise und seine Kritik an der Intervention der Europäischen<br />
Zentralbank prägen die öffentliche Diskussion. Die britische Zeitung<br />
„The Independent“ hat Hans-Werner Sinn aufgrund seiner klaren und<br />
konsistenten ökonomischen Analysen zu einem der zehn Menschen des Jahres<br />
2011 gewählt, die die Welt verändert haben.<br />
Vita<br />
hans-werner sinn ist professor für national ökonomie<br />
und finanzwissenschaft. außerdem ist er<br />
präsident des ifo instituts und des international<br />
institute of public finance, des weltverbandes der<br />
finanzwissenschaftler (iipf). er hat an der university<br />
of western ontario in kanada unterrichtet<br />
und war als gastforscher unter anderem an den<br />
universitäten stanford, princeton, Bergen und<br />
Jerusalem sowie an der london school of economics<br />
tätig. hans-werner sinn erhielt die ehrendoktorwürde<br />
von der universität Magdeburg und<br />
der universität helsinki, ist honorarprofessor an<br />
der universität wien und hat eine Vielzahl von<br />
akademischen preisen und ehrungen erhalten. er<br />
studierte von 1967 bis 1972 in Münster Volks wirtschafts<br />
lehre, promovierte 1978 und 1983 habilitierte<br />
er sich in Mannheim. seit 1984 ist er in<br />
München. hans-werner sinn ist träger des Bundesverdienst<br />
kreuzes erster klasse und des bayerischen<br />
Maxi mi li ans-orden. er ist verheiratet und hat drei<br />
kinder.<br />
Prof. Dr. Dres. h. c. Hans-Werner Sinn<br />
Lehrstuhl für Nationalökonomie<br />
und Finanzwissenschaft<br />
Schackstr. 4 / II<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 27 48
prof. Dr. uwe sunDe<br />
seMinar für BeVÖlkerungsÖkonoMik<br />
www.popecon.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Frage nach den Determinanten langfristiger Wirtschaftsentwicklung steht<br />
seit jeher im Mittelpunkt der volkswirtschaftlichen Forschung. Wie kam es etwa<br />
zu den rasanten Veränderungen in der Wirtschaftsentwicklung im Zusammenhang<br />
mit der industriellen Revolution, oder aus welchen Gründen haben viele<br />
Länder bis heute keinen derartigen Entwicklungsschub erfahren?<br />
Die Forschungsaktivitäten des Seminars für Bevölkerungsökonomik befassen<br />
sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Bevölkerungsstruktur und der<br />
Wirtschaftsentwicklung. Ein Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der<br />
Rolle des Lebensumfelds und der demographischen Struktur für die langfristige<br />
Dynamik des Entwicklungsprozesses. Im Mittelpunkt stehen dabei Ver änder-<br />
ungen in der Lebenserwartung, sowie im Fertilitäts- und Ausbildungsverhalten.<br />
Zweifellos sind auch Institutionen eine zentrale Entwicklungsdeterminante. Aber<br />
wie entstehen und verändern sich Institutionen, und warum bleiben Institutionen<br />
bestehen, selbst wenn sie die Wirtschaftsentwicklung behindern? Ein zweiter<br />
Forschungsschwerpunkt befasst sich mit diesen Fragen und untersucht die Rolle<br />
von Ungleichheit, kulturellen Faktoren und Präferenzen in diesem Kontext.<br />
Präferenzen und Einstellungen, spielen auch in anderen Zusammenhängen<br />
eine wichtige Rolle für wirtschaftliches Handeln und letztlich für die wirt schaftliche<br />
Entwicklung. Die Verteilung von solchen Einstellungen in der Bevölkerung<br />
steht daher im Mittelpunkt eines weiteren Forschungsschwerpunkts.<br />
Wie misst man beispielsweise Risikotoleranz, Geduld, oder Vertrauen? Woher<br />
kommen Präferenzen, wovon werden sie beeinflusst, und welche wirtschaftliche<br />
Relevanz haben sie? Weitere Forschungsprojekte befassen sich mit Themen<br />
aus den Bereichen Arbeitsmärkte, Personalökonomik und Bildungsökonomik.<br />
In der Lehre deckt der Lehrstuhl Pflichtveranstaltungen in der Makroökonomik<br />
ab und bietet verschiedene Veranstaltungen zu Themen wie Wachstumsökonomik,<br />
Arbeitsmarktforschung und Personalökonomik an.<br />
Vita<br />
uwe sunde, Jahrgang 1973, ist seit 2012 ordentlicher<br />
professor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät.<br />
er absolvierte von 1993 bis 1998 in München<br />
ein Diplomstudium in Volkswirtschaftslehre mit<br />
einem einjährigen gastaufenthalt an der university<br />
of warwick, england. im anschluss daran promovierte<br />
er im rahmen des european Doctoral program<br />
an der universitat pompeu fabra, Barcelona,<br />
und der universität Bonn. nach abschluss der<br />
promotion im Jahr 2003 arbeitete uwe sunde am<br />
institut zur Zukunft der arbeit (iZa), Bonn, als<br />
research associate. im Jahr 2008 habilitierte er<br />
sich an der universität Bonn im fach Volkswirtschaftslehre.<br />
Von 2008 bis 2012 war uwe sunde<br />
ordinarius für Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />
Makroökonomik, an der universität st.gallen. uwe<br />
sunde ist verheiratet und hat zwei kinder.<br />
Prof. Dr. Uwe Sunde<br />
Seminar für Bevölkerungsökonomik<br />
Schackstr. 4 / IV<br />
80539 München<br />
37
prof. Dr. JoachiM winter<br />
seMinar für eMpirische wirtschaftsforschung<br />
www.empwi.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Mitarbeiter des Seminars für empirische Wirtschaftsforschung beschäftigen<br />
sich mit der empirischen Analyse der Spar-, Alters vorsorge- und Ver sicher-<br />
ungs entscheidungen privater Haushalte sowie mit ge sund heitsökonomischen<br />
Frage stellungen. Methodisch liegt der Schwerpunkt auf verhaltensorientierten<br />
Ansätzen und deren mikroökonometrischer Um setzung, dem Design und der<br />
Analyse von Haushaltsbefragungen, der Mes sung von Präferenzen und Er war-<br />
tungen in Befragungen und Labor experimenten sowie der Entwicklung von öko-<br />
nometrischen Modellen für latente Variablen und Methoden für deren Schätzung.<br />
Im Rahmen eines vom U.S. National Institute on Aging (NIA) finanzierten<br />
Pro jek tes werden gemeinsam mit Nobelpreisträger Daniel McFadden von<br />
der Uni versity of California, Berkeley, die Auswirkungen des 2006 in den<br />
Ver einig ten Staaten neu eingeführten Sozialversicherungszweiges Medicare<br />
Part D, der erst mals die Ausgaben älterer Bürger für Medikamente abdeckt,<br />
untersucht. Dazu entwickelte das Team den Retirement Perspectives Survey<br />
(RPS), eine Internetbefragung, die in drei Wellen mit insgesamt rund 5000<br />
Befragten durch geführt wurde. Weitere Forschungskooperationen bestehen<br />
mit dem Mann heim Research Institute for the Economics of Aging (MEA) zu<br />
den Auswirkungen des demographischen Wandels, mit dem ifo Institut,<br />
München, zur Messung von Erwartungen in Unternehmensbefragungen, mit<br />
RAND (Santa Monica) zum Design von Internetbefragungen sowie mit Daniel<br />
Houser (George Mason University, Washington), Paul Ruud (University of<br />
California, Berkeley) und Daniel Schunk (Universität Zürich) zur experimentellen<br />
Analyse individueller Entscheidungen.<br />
In der Lehre vertritt das Seminar für empirische Wirtschaftsforschung die<br />
angewandte Ökonometrie auf allen Ebenen – von einführenden Ver an staltungen<br />
bis hin zur Doktor anden ausbildung. Joachim Winter ist außerdem<br />
am Executive-Studiengang Philosophie Politik Wirtschaft (PPW) der <strong>LMU</strong><br />
sowie an der 2008 gegründeten International Max Planck Research School<br />
for Competition and Innovation (IMPRS-CI) beteiligt.<br />
Vita<br />
Joachim winter, Jahrgang 1967, studierte von<br />
1987 bis 1993 wirtschaftswissenschaften an der<br />
uni ver si tät augsburg und an der london school<br />
of economics. er promovierte 1997 bei professor<br />
axel Börsch-supan an der universität Mannheim<br />
und habilitierte sich 2002. Danach war er bis september<br />
2004 stellvertretender Direktor des Mannheimer<br />
forschungsinstituts Ökonomie und Demographi<br />
scher wandel. im anschluss wurde er an<br />
die Volks wirtschaftliche fakultät der lMu berufen,<br />
wo er das seminar für empirische wirtschaftsfor<br />
schung leitet. forschungsaufenthalte führten<br />
ihn unter anderem an das u.s. Bureau of the census,<br />
die university of california, Berkeley, und die<br />
george Mason university in arlington, Virginia.<br />
winter ist seit 2007 Vertrauensdozent der studienstiftung<br />
des deutschen Volkes. 2008 wurde er<br />
mit dem vom stifterverband für die deutsche wissenschaft<br />
und der hochschulrektorenkonferenz<br />
vergebenen ars legendi-preis für exzellente hochschullehre<br />
sowie mit dem preis für gute lehre des<br />
Bayerischen staats ministeriums für wissenschaft,<br />
forschung und kunst ausgezeichnet.<br />
Prof. Dr. Joachim Winter<br />
Seminar für Empirische<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Ludwigstr. 33 / III<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 24 59
prof. Dr. kai carstensen<br />
ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere MakroÖkonoMie unD konJunkturforschung<br />
www.cesifo-group.de/carstensen-k<br />
Der Forschungsbereich Konjunktur und Befragungen am ifo Institut hat so wohl<br />
Service- als auch Forschungsaufgaben. Zu den wichtigsten Service auf gaben zäh-<br />
len die regelmäßige Erstellung von Konjunkturprognosen sowie die Ver öffent-<br />
lichung des ifo Geschäftsklimaindex und anderer Konjunktur indizes, die auf der<br />
monatlichen Befragung einer großen Anzahl von deutschen Unter nehmen basieren.<br />
Die Forschung konzentriert sich auf vier Themenblöcke: Prognosen, Be frag-<br />
ungs methoden, Analyse von mikroökonomischen Befragungsdaten und<br />
Geld politik. Bei der Prognoseforschung geht es um die Entwicklung ökono-<br />
metrischer Prognosemethoden. Dazu zählen Ansätze zur Mittelung von<br />
Einzel prog nosen, Modelle zur Vorhersage konjunktureller Wendepunkte und<br />
Verfahren zur Informationsverdichtung von sehr großen Datenmengen.<br />
Das Thema Befragungsmethoden zielt darauf ab, die Unternehmens be fra gun-<br />
gen des ifo Instituts wissenschaftlich zu unterstützen und methodische Neu er-<br />
ung en zu evaluieren. So werden gegenwärtig die Vor- und Nachteile der Ver-<br />
wen dung von sogenannten Analogskalen bei Onlinebefragungen untersucht.<br />
Bei der Analyse von mikroökonomischen Befragungsdaten geht es darum, die<br />
aus Unternehmensbefragungen gewonnenen Informationen auszuwerten,<br />
um das Verhalten von Firmen im Hinblick auf makroökonomische Frage stellun<br />
gen zu untersuchen. So ist das Preissetzungsverhalten der Firmen von<br />
besonderer Bedeutung für die Inflationsentwicklung und damit für die Geldpolitik.<br />
Makroökonomische Theorien betonen hierbei den Einfluss von – typischerweise<br />
unbeobachtbaren – Erwartungen auf die Firmenentscheidungen.<br />
Die Forschung zum Thema Geldpolitik beschäftigt sich vor allem mit der<br />
Trans mission monetärer Impulse. Dabei geht es um die Bedeutung des Finanzund<br />
insbesondere des Bankensystems für die Wirksamkeit der Geldpolitik<br />
sowie um die Heterogenität in der europäischen Währungsunion. So lässt<br />
sich am Beispiel unterschiedlich ausgestalteter Hypothekenmärkte zeigen, dass<br />
die einheitliche Geldpolitik nicht in allen Ländern gleichmäßig wirkt.<br />
Vita<br />
kai carstensen, Jahrgang 1971, ist seit 2007 ifostiftungsprofessor<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und zugleich leiter des forschungsbereichs<br />
konjunktur und Befragungen am ifo institut<br />
für wirtschafts forschung. nach dem studium der<br />
Vwl promovierte er am institut für statistik und<br />
Ökonometrie der universität kiel. Von 2002 bis<br />
2005 leitete er die forschungsgruppe grundlagen<br />
der konjunktur forschung am kieler institut für<br />
weltwirtschaft. Dort übernahm er 2005 die koordination<br />
des for schungs programms kon junk tur,<br />
wachstum und makro ökonomische politik sowie<br />
die leitung des forschungsbereichs geld- und<br />
fiskalpolitik. im Jahr 2008 habilitierte er sich an<br />
der universität kiel.<br />
Prof. Dr. Kai Carstensen<br />
ifo Institut für Wirtschafts forschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 92 24 - 12 66<br />
39
prof. Dr. oliVer falck<br />
ifo-Vertretungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere eMpirische innoVationsÖkonoMik<br />
www.cesifo-group.de/falck-o<br />
Oliver Falck und die Mitarbeiter des Bereichs Humankapital und Innovation<br />
forschen in einem breiten Themenspektrum im Bereich der empirischen<br />
Inno vationsökonomik. Mikroökonometrische Forschungsarbeiten beschäftigen<br />
sich mit den Determinanten und Effekten von Innovationen, indem<br />
unter anderem auf den einzigartigen Paneldatensatz des ifo-Innovationstests<br />
zurückgegriffen werden kann. In diesem werden seit einem Vierteljahrhundert<br />
die Innovationsaktivitäten von Firmen des Verarbeitenden<br />
Gewerbes in Deutschland erhoben.<br />
Ein weiteres Forschungsfeld umfasst die Ökonomik der Informationsgesellschaft<br />
und der Innovation in Netzwerkindustrien wie der Telekommunikation.<br />
Dabei wird die Bedeutung von Informations- und Kommunikationsnetzen<br />
für das Wirtschaftswachstum untersucht und Regulierungspolitik im Umfeld<br />
des sich rasant vollziehenden technologischen Wandels evaluiert.<br />
Zudem beschäftigt sich der Bereich Humankapital und Innovation mit Spielarten<br />
industriepolitischer Förderung für die volkswirtschaftliche Innovationsfähigkeit.<br />
In verschiedenen Forschungsprojekten wird etwa die Bedeutung<br />
von „Industriellen Champions“, Unternehmertum und Clusterpolitiken für die<br />
Innovationsfähigkeit der Volkswirtschaft untersucht.<br />
Oliver Falcks Forschung liegt in der Schnittmenge von Bildungs-, Innovations-<br />
und Regionalforschung. Trotz globalen Wettbewerbs konzentrieren<br />
sich Innovationen in etablierten und jungen Unternehmen regional. Hierbei<br />
spielt personengebundenes, nicht-kodifizierbares Wissen eine zentrale Rolle.<br />
Innovationen finden nicht in Isolation statt, sondern resultieren aus Netzwerken<br />
zwischen den Akteuren im Innovationsprozess. Dies kann zur Immobilität<br />
von Innovatoren führen. Diese Immobilität in Verbindung mit nicht-kodifiziertem<br />
Wissen ist somit eine zentrale Begründung für die räumliche Verteilung<br />
von Innovationen.<br />
Vita<br />
oliver falck, Jahrgang 1974, vertritt seit oktober<br />
2011 die ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insbesondere empirische innovationsökonomik,<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät.<br />
er ist gleichzeitig stellvertretender leiter<br />
des Bereichs humankapital und innovation am ifo<br />
institut. oliver falck promovierte 2006 an der tu<br />
Bergakademie freiberg mit einem thema aus<br />
der entrepreneurship-forschung. in seiner habilitation,<br />
die er 2011 an der ludwig-Maximiliansuniversität<br />
München abschloss, beschäftigte er<br />
sich mit innovationen im regionalen kontext.<br />
während seiner habilitation war oliver falck<br />
gastwissenschaftler an der harvard university,<br />
der university of california in santa cruz und der<br />
universitat de Barcelona. oliver falck ist Mitglied<br />
des ausschusses für regionaltheorie und -politik<br />
des Vereins für socialpolitik und des cesifo netzwerkes.<br />
Prof. Dr. Oliver Falck<br />
ifo Institut für<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 92 24 - 13 70
prof. gaBriel felBerMaYr, ph.D.<br />
ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere aussenwirtschaft<br />
www.cesifo-group.de/felbermayr-g<br />
Der Bereich Außenhandel am ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschafts for-<br />
schung an der Universität München befasst sich mit der Wirkung der Interna tio-<br />
nalisierung von Güter- und Faktormärkten bei Vorliegen von Marktunvollkommen<br />
heiten und mit den daraus folgenden wirtschaftspolitischen Implikationen.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt widmet sich den Effekten von freiem Güterhandel<br />
und internationaler Migration auf Wohlfahrt, Ungleichheit und Arbeits-<br />
losigkeit. Dazu werden Varianten der 2010 mit dem Nobelpreis aus ge zeich ne ten<br />
Theorie der Sucharbeitslosigkeit in Modelle der „neuen Außen handelstheorie“<br />
eingebaut, Politikempfehlungen abgeleitet und die Schlussfolgerungen empirisch<br />
getestet. Die Forschung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert<br />
und mit internationalen Partnern durchgeführt. Von 2012 bis 2014 widmet sich<br />
der Bereich im Rahmen eines von der Leibniz Gemeinschaft finanzierten Verbundprojektes<br />
verstärkt dem Thema Internationale Migration.<br />
Ein zweiter Forschungsschwerpunkt befasst sich mit der theoretischen und<br />
empirischen Modellierung von Handelskosten und Handelspotenzialen.<br />
Dabei werden sowohl politische als auch nicht-politische Handelshemmnisse<br />
(wie zum Beispiel kulturelle Faktoren) untersucht. In einer groß angelegten<br />
Studie hat der Bereich im Jahr 2011 die Exportkreditgarantien des Bundes<br />
ökonometrisch evaluiert. Der Bereich analysiert unter anderem auch die<br />
Welthandelsorganisation.<br />
Schließlich forscht der Bereich auch zur Frage, ob nationale Klimapolitik<br />
eine Verlagerung der Produktion in das Ausland bewirkt, und wie das resultierende<br />
Carbon Leakage zu verhindern ist. Die Antwort spielt für das Design<br />
zukünftiger Klimaabkommen eine wichtige Rolle. Der Bereich wird hier<br />
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und kooperiert mit<br />
Forschern des CEPII (Paris) und aus Nordamerika. Über die Ergebnisse<br />
dieser Forschung wurde im Jahr 2011 unter anderem im Handelsblatt, der<br />
Financial Times Deutschland und in diversen Radiosendern berichtet.<br />
Vita Vita<br />
gabriel felbermayr, Jahrgang 1976, ist seit 2011<br />
ifo-stiftungsprofessor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und leitet den Bereich außenhandel am<br />
ifo institut. nach dem studium der Volkswirtschaftslehre<br />
und der handelswissenschaften in linz<br />
absolvierte er ein promotionsstudium am europäischen<br />
hochschulinstitut in florenz, wo er 2004<br />
promovierte. Die habilitation erfolgte 2008 an der<br />
universität tübingen. Von 2009 bis 2011 war<br />
felber mayr professor an der universität hohenheim<br />
in stuttgart und 2010 gastprofessor an der<br />
Maxwell school der universität syracuse, new<br />
York. er ist zudem external research fellow des<br />
leverhulme centre for research on globalization<br />
and economic policy an der universität nottingham<br />
und war der erste empfänger des reinhard<br />
selten preises des Vereins für socialpolitik.<br />
außer dem wurde er mit dem franz weninger<br />
preis der Österreichischen nationalbank sowie dem<br />
theodor körner preis durch den österreichischen<br />
Bundespräsidenten ausgezeichnet. gabriel felber-<br />
mayr ist verheiratet und Vater von drei töchtern.<br />
Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D.<br />
ifo Institut für<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 92 24 - 14 28<br />
41
prof. Dr. karen pittel<br />
cesifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere energie, kliMa unD erschÖpfBare natürliche ressourcen<br />
www.cesifo-group.de/pittel-k<br />
Die Forschungsaktivitäten von Karen Pittel und ihren Mitarbeitern am ifo<br />
Institut umfassen Fragestellungen aus drei Forschungsschwerpunkten: Klima<br />
und erschöpfbare Ressourcen, Energie und Umwelt.<br />
Im Zentrum der Forschung zu Klima und erschöpfbaren Ressourcen steht die<br />
angebotsseitige Analyse der Allokation erschöpfbarer Ressourcen. Es wird ein<br />
theoretisches und empirisches Instrumentarium entwickelt, mit dessen Hilfe<br />
das strategische Verhalten der Ressourceneigentümer in die dynamische ökonomische<br />
Analyse integriert werden kann. Die Analyse der Auswirkungen von<br />
Carbon Leakage auf Klimapolitiken steht im Mittelpunkt der Kooperation mit<br />
Forschern der University of Sussex und der University of California at Berkeley.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung wird<br />
die Effektivität klimapolitischer Instrumente unter Berücksichtigung an ge botsseitiger<br />
Reaktionen untersucht.<br />
Bedingt durch die Katastrophe von Fukushima und deren Auswirkungen auf die<br />
deutsche Energiepolitik gewann der Forschungsschwerpunkt Energie für<br />
das ifo Institut im Jahr 2011 an Bedeutung. Im Fokus der Forschung zu<br />
energie bezogenen Themen stehen die empirische Analyse der Energie märkte<br />
und der Energiewirtschaft, aber auch die effiziente Gestaltung von Energie politik<br />
sowie der Handel mit Emissionsrechten. Die Forschung im Bereich Umwelt<br />
befasst sich schwerpunktmäßig mit den Be ziehungen zwischen Umweltpolitik,<br />
Innovationen und ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit sowie Marktanalysen der<br />
Umweltwirtschaft und Wirkungsanalysen in Bezug auf Instrumente und Institutionen<br />
zur Förderung nachhaltigen Wirtschaftens. In jüngster Zeit haben sich<br />
Mitarbeiter des Forschungsbereichs zudem verstärkt mit den Anbietern von<br />
Anlagen und Dienstleistungen zur Nutzung erneuerbarer Energien beschäftigt,<br />
so dass hier eine Schnittmenge mit der Forschung im Bereich Energie entsteht.<br />
In der Lehre bieten Karen Pittel und ihre Mitarbeitern Vorlesungen und Seminare<br />
zu umwelt- und ressourcenökonomischen Themen an.<br />
Vita<br />
karen pittel, Jahrgang 1969, ist seit 2010 cesifo-<br />
stiftungsprofessorin an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und leiterin des Bereichs energie, umwelt<br />
und erschöpfbare ressourcen am ifo institut.<br />
nach dem studium der Volkswirtschaftslehre an<br />
der universität göttingen und der university of<br />
north carolina, chapel hill, promovierte karen<br />
pittel im Jahr 2000 an der tu chemnitz. anfang<br />
2003 wechselte pittel an die professur für ressourcenökonomie<br />
an der eth Zürich, wo sie sich<br />
auch habilitierte. Von 2009 bis 2010 leitete sie<br />
parallel das Zentrum für wirtschaftspolitik an der<br />
Zhaw winterthur. karen pittel erhielt unter<br />
anderem stipendien des schweizer nationalfonds<br />
für aufenthalte als gastforscherin an der university<br />
of calgary und dem center for international<br />
climate and environmental research, oslo, und<br />
war im rahmen des postdoc-programms der<br />
europäischen union an der university of tel aviv.<br />
sie ist associate editor der Zeitschrift environment<br />
and Development economics.<br />
Prof. Dr. Karen Pittel<br />
ifo Institut für<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 92 24 - 13 84
prof. Dr. niklas potrafke<br />
cesifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere finanZwissenschaft<br />
www.cesifo-group.de/potrafke-n<br />
Niklas Potrafke und seine Mitarbeiter am ifo Institut konzentrieren sich in ihrer<br />
Forschung auf die ökonomische Analyse des Staates. Zu den finanz wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkten zählen die Untersuchung der öffentlichen<br />
Haushalte, der Steuer- und Transfersysteme, des Fiskalföderalismus und die<br />
Steuerschätzung. Beispielsweise evaluiert die Gruppe Reformen des kommunalen<br />
Finanzausgleiches in Deutschland. Niklas Potrafke und seine Mitarbeiter<br />
sind bestrebt, mit ihrer Forschung zur öffentlichen Debatte beizutragen, die<br />
politischen Entscheidungsträger zu beraten und somit Finanz- und Wirtschafts<br />
politik mitzugestalten. Neuer Forschungsschwerpunkt des Bereiches<br />
Öffentlicher Sektor wird deshalb die weltweite Staatsschuldenkrise, insbesondere<br />
in Deutschland und Europa. Die Gruppe um Potrafke befasst sich mit<br />
der Analyse der Ursachen und der Erarbeitung von möglichen Auswegen aus<br />
der Schuldenkrise.<br />
Die politikorientierte Forschung wird ergänzt um Aspekte der Politischen<br />
Ökonomie. Analysiert wird beispielsweise, inwieweit Regierungen in Abhängigkeit<br />
von ihrer parteipolitischen Zusammensetzung unterschiedliche Finanzund<br />
Wirtschaftspolitiken betreiben und Politiker insbesondere vor Wahlen<br />
expansive Finanz- und Wirtschaftspolitiken betreiben, um wiedergewählt zu<br />
werden.<br />
Methodisch steht die empirische Analyse im Mittelpunkt. Die Gruppe arbeitet<br />
sowohl mit Makro- und Mikrodaten und wendet ökonometrische Methoden<br />
aus der Zeitreihenanalyse, Paneldaten- und Mikroökonometrie in ihrer Forschung<br />
an.<br />
Niklas Potrafke unterrichtet Kurse in Politischer Ökonomie, Empirischer<br />
Finanzwissenschaft und Wirtschaftspolitik.<br />
Vita Vita<br />
niklas potrafke, Jahrgang 1980, ist seit 2012 cesifo-stiftungsprofessor<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und leiter des Bereiches Öffentlicher<br />
sektor am ifo institut für wirtschaftsforschung.<br />
nach dem studium der Vwl an der fernuniversität<br />
hagen, der humboldt-universität Berlin und<br />
university of california, Berkeley, promovierte er<br />
als externer Doktorand an der humboldt-universität<br />
Berlin. er war gastwissenschaftler am Diw<br />
Berlin, der konjunkturforschungsstelle an der eth<br />
Zürich und der universität groningen. nach der<br />
promotion 2008 wechselte er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an die universität konstanz. potrafkes<br />
forschungsinteressen sind die politische Ökonomie,<br />
finanzwissenschaft, und angewandte Ökonometrie.<br />
er ist verheiratet und freut sich auf das erste kind.<br />
Prof. Dr. Niklas Potrafke<br />
ifo Institut für<br />
Wirtschaftsforschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
43
naMe prof. panu poutVaara, ph.D.<br />
ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere VergleichenDe institutionenÖkonoMik<br />
www www.cesifo-group.de/poutvaara-p<br />
Expose Der <strong>aktuelle</strong> Schwerpunkt von Panu Poutvaara und seinen Mitarbeitern im<br />
Forschungsbereich Internationaler Institutionenvergleich am ifo Institut ist<br />
inter nationale Migration. Der Bereich leitet von 2012 bis 2014 ein Forschungsprojekt,<br />
welches in Zusammenarbeit mit vier Abteilungen des ifo Instituts<br />
optimale Immigrationspolitik analysiert. Darüber hinaus wird untersucht,<br />
wie sich Sozialstaats- und Arbeitsmarktinstitutionen aufgrund von internationaler<br />
Migration verändern. Ein Hauptinteresse ist die Auswirkung der<br />
Qualifikationsstruktur von Migranten auf einheimische Arbeitskräfte. Ein<br />
weiterer Fokus liegt auf dem internationalen Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte.<br />
Während sich Migrationsforschung meistens mit Auswanderung<br />
von ärmeren in reichere Länder befasst, haben Poutvaara und seine Mitarbeiter<br />
sich, anhand einer großen Befragung dänischer Emigranten, auch mit<br />
Abwanderung aus einem Wohlfahrtsstaat befasst.<br />
Poutvaara und seine Mitarbeiter forschen zudem im Bereich der politischen<br />
Ökonomie. Poutvaaras Hauptinteresse ist die Rolle von Schönheit in der Politik,<br />
worüber bereits The Economist, Der Spiegel und andere Medien berichteten.<br />
Außerdem beschäftigt er sich mit dem Thema inwieweit die Bezahlung von<br />
Politikern die Auswahl der Wahlkandidaten beeinflusst. Seine Mitarbeiter<br />
arbeiten an der Fragestellung wie sich politische Systeme entwickeln und in<br />
was für einem Zusammenhang solche Entwicklungen mit Präferenzen für<br />
öffentliche Güter sowie Konflikten zwischen Ländern und innerhalb einer<br />
Gesellschaft stehen. Zudem werden verschiedene Fragestellungen im Zusammenhang<br />
mit Lobbyismus, Wirtschaftswachstum, Gesundheitsökonomie<br />
und Bankwesen erforscht.<br />
Der Forschungsbereich hat auch wichtige Serviceaufgaben, wozu insbesondere<br />
die Pflege und Weiterentwicklung von DICE, einer international vergleichenden<br />
Datenbank wirtschaftsrelevanter Regulierungen und Institutionen,<br />
sowie die Veröffentlichung der Zeitschrift CESifo DICE Report gehören.<br />
Vita<br />
Dieser panu poutvaara, Jahrgang 1973, ist seit 2010 ifo-<br />
stiftungsprofessor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und leiter des Bereichs inter nationaler<br />
institutionenvergleich am ifo institut. er studierte<br />
und promovierte an der universität helsinki. Vor<br />
seiner promotion hat er ein Jahr an der harvard<br />
university als fulbright Visiting fellow verbracht.<br />
nach der promotion arbeitete er drei Jahre am<br />
ceBr in Dänemark, bevor er 2005 als professor<br />
nach helsinki zurückkehrte. seine forschungsschwerpunkte<br />
liegen im Bereich finanzwirtschaft,<br />
politische Ökonomie und Migration. er ist Managing<br />
editor für cesifo economic studies, cesifo research<br />
fellow und iZa research fellow. seine<br />
forschung wurde mit dem peggy and richard<br />
Musgrave preis (iipf) und dem Myrdal preis für<br />
den besten artikel im ekonomisk Debatt ausgezeichnet.<br />
Name Prof. Panu Poutvaara, Ph.D.<br />
Lehrstuhl ifo Institut für<br />
Str. Wirtschaftsforschung<br />
Ort Poschingerstr. 5<br />
Tel.: 81679 München<br />
Zeile Tel.: 089 / 92 24 - 13 72
naMe prof. helMut rainer, ph.D.<br />
ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere soZialpolitik unD arBeitsMärkte<br />
www www.cesifo-group.de/rainer-h<br />
Expose Helmut Rainer und seine Mitarbeiter im Forschungsbereich Sozialpolitik und<br />
Arbeitsmärkte am ifo Institut befassen sich mit einem breiten Spektrum an<br />
anwendungsorientierten Themen aus dem Bereich der Arbeitsmarkt- und<br />
Familienökonomik und legen dabei großen Wert auf die Verknüpfung von<br />
theoretischer Analyse und empirischer Überprüfung.<br />
Die arbeitsmarktökonomische Forschung der Gruppe konzentriert sich auf die<br />
theoretische Analyse von Such- und Matchingprozessen auf Arbeitsmärkten, die<br />
Abschätzung von Effekten sozial- und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und<br />
die Erforschung von Wanderungsanreizen für in- und ausländische Arbeitskräfte.<br />
Die Forschungen zur Familienökonomik betreffen etwa die Effekte familienpolitischer<br />
Maßnahmen auf die Frauenerwerbstätigkeit oder die Effizienz<br />
alternativer Behandlungen von Familien im Einkommenssteuerrecht. Weitere<br />
Projekte untersuchen die Auswirkungen von Rentenformeln und Kindergeld<br />
auf die Fertilität, den Effekt von Familienpolitik auf Einstellungen bezüglich<br />
der Rolle der Frau im Familien- und Berufsleben, oder die ökonomischen<br />
Determinanten häuslicher Gewalt.<br />
Während sich die Ergebnisse der Forschung einerseits an die nationale und<br />
internationale Fachöffentlichkeit richten, engagiert sich der Bereich Sozialpolitik<br />
und Arbeitsmärkte am ifo Institut auch für die Verknüpfung von Forschung<br />
und wirtschaftspolitischer Beratung. Der Bereich hat in den letzten<br />
Jahren mehrere arbeitsmarkt- und familienökonomische Evaluationsstudien<br />
im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ) und des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) durchgeführt,<br />
unter anderem eine Ex-Post Evaluierung der öffentlich geförderten<br />
Kinderbetreuung und eine Ex-Post Evaluierung des Kindergelds.<br />
In der Lehre werden regelmäßig Veranstaltungen zur Familienökonomik und<br />
Arbeitsmarktökonomik angeboten.<br />
Vita Vita<br />
Dieser helmut rainer, geboren 1973, ist seit 2010 ifostiftungsprofessor<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n<br />
fakultät und zugleich leiter des forschungsbereichs<br />
sozial politik und arbeitsmärkte am ifo<br />
institut. nach dem studium der Volkswirtschaftslehre<br />
in graz absolvierte er ein promotionsstudium<br />
an der university of essex, wo er 2005<br />
promovierte. Von 2005 bis 2009 lehrte und forschte<br />
er zuerst als lecturer und später als reader in<br />
economics an der university of st. andrews.<br />
helmut rainer ist Mitglied des ausschusses für<br />
sozialpolitik des Vereins für socialpolitik, sowie<br />
research associate am institute for social and<br />
economic research an der university of essex.<br />
Name Prof. Helmut Rainer, Ph.D.<br />
Lehrstuhl ifo Institut für<br />
Str. Wirtschaftsforschung<br />
Ort Poschingerstr. 5<br />
Tel.: 81679 München<br />
Zeile Tel.: 089 / 92 24 - 16 07<br />
45
prof. Dr. luDger wÖssMann<br />
ifo-stiftungsprofessur für Volkswirtschaftslehre,<br />
insBesonDere BilDungsÖkonoMie<br />
www.cesifo-group.de/woessmann-l<br />
Ludger Wößmann und seine Mitarbeiter am ifo Institut fokussieren ihre Forschung<br />
auf die Bildungs- und die Innovationsökonomik. Human kapital akkumu<br />
lation und Wissens generierung sowie die dadurch ermöglichten Inno vationen<br />
und dynamischen strukturellen Wandlungen sind von entscheidender<br />
Bedeutung für das langfristige volkswirtschaftliche Wachstum. Insofern befasst<br />
sich die Gruppe mit der Analyse wachstumstheoretischer Zusam menhänge<br />
unterhalb der Makro ebene, wie etwa mikroökonomischen Ursachen<br />
von Bildung und Innovation, strukturellem Wandel zwischen Sektoren und<br />
Diffusion neuer Technologien.<br />
Der bildungsökonomische Bereich befasst sich vor allem mit der Produktion<br />
von Fähigkeiten und Wissen sowie institutioneller Effizienz und Chancengleichheit<br />
im Bildungssystem. Mikroökonometrische Analysen umfangreicher<br />
Mikro-Datensätze internationaler Schüler-Vergleichstests wie PISA, TIMSS<br />
und IGLU liefern Evidenz über die wichtigsten Determinanten schulischer<br />
Leistungen. Zusammen mit Eric Hanushek (Stanford) werden Determinanten<br />
und wachstumsökonomische Konsequenzen internationaler Unterschiede<br />
von Bildungsleistungen untersucht. Anhand historischer preußischer Kreisdaten<br />
wird die Bedeutung von Bildung für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
belegt. Darüber hinaus koordiniert die Gruppe das Europäische Expertennetzwerk<br />
Bildungsökonomik (EENEE).<br />
Im innovationsökonomischen Bereich untersuchen mikroökonometrische<br />
Forschungsprojekte anhand des ifo-Innovationstests die Ursachen und<br />
Wirkungen von betrieblicher Innovationstätigkeit. Weitere Projekte befassen<br />
sich mit Innovationen in netzbasierten Industrien, mit der Bedeutung nationaler<br />
„Champions“ für die volkswirtschaftliche Innovationsfähigkeit und mit<br />
Inno va tionstätigkeit in Unter nehmens clustern. An der Schnittstelle zwischen<br />
Bildungs- und Innovations forschung werden Themen wie die Bedeutung von<br />
(Weiter-)Bildung für Innovationsfähigkeit, Entrepreneurship und qualifikationsspezifischer<br />
technologischer Fortschritt erforscht.<br />
Vita<br />
ludger wößmann, Jahrgang 1973, ist seit 2006<br />
ifo-stiftungsprofessor an der Volkswirtschaft lichen<br />
fakultät und leiter des Bereichs human kapital<br />
und innovation am ifo institut für wirt schaftsforschung.<br />
nach dem studium der Vwl in Marburg,<br />
canterbury und kiel promovierte er in kiel<br />
und habilitierte sich an der tu München. Von<br />
1999 bis 2003 arbeitete er am institut für weltwirtschaft<br />
in kiel, seit 2003 ist er am ifo institut in<br />
München tätig. er war unter anderem national<br />
fellow der hoover institution an der stanford<br />
university und Visiting faculty an der harvard<br />
university, wo er auch als research affiliate des<br />
program on education policy and governance<br />
fungiert. er publizierte in führenden internationalen<br />
Journals wie dem Quarterly Journal of economics<br />
oder dem Journal of economic literature. er ist<br />
fellow der international academy of education,<br />
koordinator des europäischen expertennetzwerks<br />
Bildungsökonomik und Mitglied im erweiterten<br />
Vorstand des Vereins für socialpolitik, im wissenschaftlichen<br />
Beirat des Bundesministeriums für<br />
wirtschaft und technologie, im aktionsrat Bildung<br />
und im editorial Board der economics of education<br />
review. wößmann wurde unter anderem mit dem<br />
Young economist award der european economic<br />
association ausgezeichnet. er ist verheiratet und<br />
hat drei kinder.<br />
Prof. Dr. Ludger Wößmann<br />
ifo Institut für Wirtschafts forschung<br />
Poschingerstr. 5<br />
81679 München<br />
Tel.: 089 / 92 24 - 16 99
prof. Dr. christian holZner<br />
Vertretungsprofessur aM lehrstuhl für finanZwissenschaft<br />
www.fiwi.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Finanzwissenschaft befasst sich mit der staatlichen Einnahmen- (wie<br />
etwa Steuern, Staatsverschuldung) und Ausgabenseite (zum Beispiel staatliche<br />
Systeme der sozialen Sicherung, fiskalische Interventionen zur Stabilisierung<br />
der Wirtschaft). Zudem geht es auch um die Frage, wie und ob bei Marktversagen<br />
Staatseingriffe zu einer effizienten Allokation führen können. Zu diesen<br />
Themen bietet der Lehrstuhl Vorlesungen und Schwerpunktseminare sowie<br />
die Betreuung von Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten an.<br />
Christian Holzner beschäftigt sich in seiner Forschung vorwiegend mit<br />
Friktionen am Arbeitsmarkt. Dabei interessieren ihn die Auswirkungen auf<br />
die Arbeitslosenquote, die Dauer der Arbeitslosigkeit, die Lohnverteilung und<br />
die Ausgestaltung von Arbeitsverträgen. Aufgrund der zentralen Bedeutung<br />
des Arbeitsmarktes für eine Volkswirtschaft bildet die Arbeitsökonomik eine<br />
Brücke zu vielen anderen Feldern der VWL. Deshalb arbeitet Christian Holzner<br />
auch an Fragen zur optimalen Ein kom mens besteuerung bei friktionellen<br />
Ar beits märkten, zu optimalen Bil dungs entscheidungen bei friktionellen<br />
Arbeitsmärkten und zu Fragen der Wechselwirkung von Außenhandel und<br />
Friktionen am Arbeitsmarkt. Zur Modellierung der Arbeitsmarktfriktionen<br />
greift er vorwiegend auf Such- und Matchingmodelle zurück, die spätestens seit<br />
dem Nobelpreis 2010 an Pieter Diamond, Dale Mortensen und Christopher<br />
Pissarides fester Bestandteil der Arbeitsmarktökonomie sind. Die Arbeiten<br />
sind überwiegend theoretisch, einige auch empirisch.<br />
Die Mitarbeiter des Lehrstuhls befassen sich außerdem mit einem breiten<br />
Spektrum wirtschaftspolitischer und finanzwissenschaftlicher Frage stel lun gen,<br />
wie etwa der Organisation und Finanzierung des Bildungs- und Gesundheitssystems,<br />
der optimalen Gestaltung von Umweltpolitik sowie der Auswirkung<br />
politischer Einflussnahme durch Interessenverbände auf die Steuerpolitik.<br />
Vita Vita<br />
christian holzner, Jahrgang 1976, vertritt seit dem<br />
wintersemester 2010/11 gemeinsam mit timo wollmers<br />
häuser den lehrstuhl für finanzwissenschaft<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. nach dem<br />
studium der Vwl an der otto-friedrich universität<br />
Bamberg und der university of essex in england<br />
arbeitete er als Doktorand am ifo institut und<br />
promovierte 2005 an der lMu. am ifo institut arbeitet<br />
er seit 2005 als wissenschaft licher Mitarbeiter<br />
im Bereich sozialpolitik und arbeitsmärkte,<br />
den er 2009 für ein halbes Jahr kommissarisch<br />
leitete. Von 2005 bis zum antritt der Vertretungsprofessur<br />
war er am ifo institut zuständig für das<br />
cesifo gastforscherprogramm. in den letzten Jahren<br />
führten ihn mehrere auslandsaufenthalte als gastwissenschaftler<br />
an die freie universität amsterdam.<br />
Prof. Dr. Christian Holzner<br />
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft<br />
Ludwigstr. 28 VG / III<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 20 40<br />
47
prof. Dr. Volker Meier<br />
Vertretungsprofessur an Der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät<br />
www.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Forschungsschwerpunkte von Volker Meier liegen in den Bereichen der<br />
Finanzwissenschaft und der Angewandten Mikroökonomie, mit einem breiten<br />
inhaltlichen Spektrum, das die Bereiche Sozialpolitik, Steuerpolitik, Arbeitsmarktökonomie,<br />
Gesundheitsökonomie, Bildungsökonomie, Bevölkerungsökonomie<br />
und Ökonomische Analyse des Rechts umfasst. Da bei geht es regelmäßig<br />
darum, wirtschaftspolitische Fragestellungen auf wirtschaftstheoretisch<br />
fundierter Basis zu beantworten. Die Forschungsergebnisse werden nicht nur<br />
in akademischen Fachzeitschriften veröffentlicht, sondern auch in Büchern<br />
und wirtschaftspolitischen Beiträgen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht.<br />
Ein <strong>aktuelle</strong>s Forschungsthema ist die effiziente Besteuerung von Ehepaaren.<br />
Unterschiedliche Besteuerungsverfahren wie etwa das Ehegattensplitting<br />
oder die individuelle Besteuerung können gleichermaßen zu Fehlanreizen<br />
bei den Entscheidungen über die Zeitaufteilung für Erwerbsarbeit und Produktion<br />
innerhalb des Haushalts führen. Hier geht es darum, bei gegebenem<br />
Einnahmeziel des Staates durch Optimierung der Steuertarife die effektive<br />
Belastung für die Haushalte zu minimieren.<br />
Zahlreiche Arbeiten widmen sich Problemen der Ausgestaltung von Sozialversicherungssystemen<br />
in den Bereichen Rentenversicherung, Krankenversicherung,<br />
Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Für die Rentenversicherung<br />
wird untersucht, inwieweit Rentenformeln so ausgestaltet werden<br />
können, dass Individuen bei der Entscheidung für oder gegen eigene Kinder<br />
die Effekte auf die Rentenfinanzierung in ihre Entscheidung mit einbeziehen.<br />
In der Analyse der Arbeitsmarktpolitik stehen Wirkungen einzelner Maßnahmen<br />
auf die Arbeitslosigkeit und die langfristigen Einkommensperspektiven<br />
der <strong>aktuelle</strong>n Leistungsempfänger im Vordergrund. Weitere Themenblöcke betreffen<br />
die Wachstumswirkungen von Bildungssubventionen und der Steuerung<br />
des Hochschulzugangs sowie die Wohlfahrtsimplikationen unterschiedlicher<br />
Ausgestaltungen von Schulsystemen.<br />
Vita<br />
Volker Meier, Jahrgang 1966, ist seit 2010 Vertretungsprofessor<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät.<br />
nach dem studium der Volkswirtschaftslehre<br />
an der universität hamburg promovierte er<br />
1993 an der universität Bielefeld im rahmen des<br />
graduiertenkollegs „Mathematische wirtschaftsforschung“.<br />
Von 1993 bis 2000 war er wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter und wissenschaftlicher<br />
assistent am lehrstuhl für allokation und wettbewerb<br />
an der universität halle, wo er sich 1997<br />
auch habilitierte. seit 2000 ist er wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am ifo institut im Bereich sozialpolitik<br />
und arbeitsmärkte. er war lehrstuhlvertreter<br />
für finanzwissenschaft an der universität<br />
wien, für Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />
wirtschaftspolitik an der universität Mainz und für<br />
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere unternehmensführung<br />
und organisation an der universität<br />
Magdeburg. Volker Meier ist cesifo fellow und<br />
Mitglied der ausschüsse für Bevölkerungsökonomie,<br />
sozialpolitik und Bildungsökonomie des Vereins für<br />
socialpolitik.<br />
Prof. Dr. Volker Meier<br />
Schackstr. 4<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 62 61
prof. Dr. tiMo wollMershäuser<br />
Vertretungsprofessur aM lehrstuhl für finanZwissenschaft<br />
www.fiwi.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Finanzwissenschaft befasst sich mit der staatlichen Einnahmen- (z.B.<br />
Steuern, Staatsverschuldung) und Ausgabenseite (z.B. staatliche Systeme<br />
der sozialen Sicherung, fiskalische Interventionen zur Stabilisierung der<br />
Wirtschaft). Zudem geht es auch um die Frage, wie und ob bei Marktversagen<br />
Staatseingriffe zu einer effizienten Allokation führen können. Zu diesen<br />
Themen bietet der Lehrstuhl Vorlesungen und Schwerpunktseminare sowie<br />
die Betreuung von Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten an.<br />
Die Forschungstätigkeit von Timo Wollmershäuser konzentriert sich auf den<br />
Bereich der monetären Makroökonomie, und hier insbesondere auf die Rolle<br />
des Bankensystems bei der Transmission makroökonomischer Schocks. Die<br />
jüngste Finanzkrise zeigte deutlich, dass makroökonomische Modelle nur<br />
begrenzt in der Lage waren, ihre Ursachen und Konsequenzen angemessen<br />
abzubilden. Einer der Gründe hierfür ist unter anderem, dass eine besondere<br />
Rolle des Bankensystems bei der Transmission gesamtwirtschaftlicher Schocks<br />
bislang meist ausgeschlossen wurde. Vielmehr wurde angenommen, dass<br />
Banken als neutrale Akteure exogene Impulse – beispielsweise Zins änder un gen<br />
der Notenbank – ungefiltert weitergeben. Auch die Möglichkeit, dass das<br />
Bankensystem selbst eine Quelle makroökonomischer Störungen darstellen<br />
kann, wurde weitgehend ignoriert. Ziel der Forschungsarbeit ist es, die Rolle<br />
des Bankensystems bei der Transmission und Emission makroökonomischer<br />
Schocks besser zu verstehen, um zukünftig in der Lage zu sein, Krisen im<br />
Finanzsektor möglichst frühzeitig zu erkennen und deren realwirtschaftliche<br />
Auswirkungen idealerweise abmildern zu können.<br />
Die Mitarbeiter des Lehrstuhls befassen sich außerdem mit einem breiten<br />
Spektrum wirtschaftspolitischer und finanzwissenschaftlicher Frage stel lungen,<br />
wie etwa der Organisation und Finanzierung des Bildungssystems, der<br />
optimalen Gestaltung von Umweltpolitik sowie der Auswirkung politischer<br />
Ein fluss nahme durch Interessensverbände auf die Steuerpolitik.<br />
Vita<br />
timo wollmershäuser, Jahrgang 1972, vertritt seit<br />
dem wintersemester 2009/10 gemeinsam mit<br />
silke übelmesser den lehrstuhl für finanzwissenschaft<br />
an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. nach<br />
dem studium der Volkswirtschaftslehre an den<br />
uni versi täten würzburg und paris i (panthéonsorbonne)<br />
war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am lehrstuhl von prof. Dr. peter Bofinger an der<br />
wirtschafts wissenschaftlichen fakultät der universität<br />
würz burg, wo er 2004 promovierte und<br />
sich 2009 auch habilitierte. seit 2003 ist er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am ifo institut für wirtschaftsforschung<br />
im Bereich „konjunktur und Befragungen“<br />
tätig. er hielt von 2007 bis 2008 regelmäßig<br />
Vorlesungen an der universität würzburg<br />
im rahmen eines lehr auf trags und hat im wintersemester<br />
2008/09 die professur für „Volkswirtschaftslehre,<br />
insbesondere wirtschaftstheorie und<br />
arbeits markt öko nomik“ (prof. Dr. leo kaas) an<br />
der universität konstanz ver treten. timo wollmershäuser<br />
ist verheiratet und hat zwei kinder.<br />
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser<br />
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft<br />
Ludwigstr. 28 VG / III<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 28 75<br />
49
prof. alexanDer DanZer, ph.D.<br />
Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre<br />
www.labecon.vwl.uni-muenchen.de<br />
Alexander M. Danzer forscht vorwiegend im Bereich der empirischen Evaluation<br />
von Arbeitsmarktreformen und Sozialpolitik, der Analyse von Einkommen<br />
und Renten sowie der Interaktion von Migration und Integration. Die Forschungsfragen<br />
betreffen individuelles Verhalten auf Arbeitsmärkten sowohl in<br />
Industrieländern (Deutschland, Großbritannien) als auch in Schwellen- und<br />
Entwicklungsländern (Ukraine, Kasachstan, Tadschikistan). Im Vordergrund<br />
steht dabei häufig die Frage, wie Individuen und Haushalte auf Einkommensschwankungen<br />
und -unsicherheit reagieren.<br />
Der methodische Schwerpunkt liegt dabei auf der ökonometrischen Schätzung<br />
von Verhaltensparametern mithilfe quasi-experimenteller Ansätze. Gleichzeitig<br />
beschäftigt sich Alexander Danzer mit dem Design, der Implementierung<br />
sowie der Analyse von Haushaltsbefragungen und von Befragungen zur<br />
Erwerbstätigkeit. So wurde etwa in den vergangenen Jahren in internationalen<br />
Forschungskooperationen mit der Weltbank und dem Osteuropa-Institut Regensburg<br />
ein Haushaltspanel in Tadschikistan zu Arbeitsmarkt- und Armutsfragen<br />
erhoben. Weitere Forschungskooperationen bestehen mit Ökonomen und Geographen<br />
der Universitäten Austin/Texas, London, Tartu und Umeå.<br />
In der Lehre bietet Alexander M. Danzer Vorlesungen und Kurse zu angewandter<br />
Ökonometrie, Evaluationsökonomie und Entwicklungsökonomie an.<br />
Zudem beteiligt er sich als Dozent am Executive-Studiengang Philosophie<br />
Politik Wirtschaft (PPW) der <strong>LMU</strong>.<br />
Vita<br />
alexander M. Danzer, Jahrgang 1978, ist seit März<br />
2011 Juniorprofessor für Volkswirtschaftslehre an<br />
der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät. nach einem<br />
Doppelstudium der Diplom-humangeo graphie und<br />
der Volkswirtschaftslehre in München, Berlin und<br />
prag, absolvierte er sein promotionsstudium am<br />
royal holloway college, university of london, wo<br />
er 2010 promovierte. alexander M. Danzer war<br />
zudem als wissenschaftlicher Mit arbeiter am Diw<br />
Berlin und am osteuropa-institut regensburg tätig<br />
und arbeitet seit 2008 als Berater für die weltbank.<br />
er ist research affiliate des cesifo München sowie<br />
research fellow am iZa Bonn und am osteuropa<br />
institut regensburg und wurde mit dem heinz<br />
könig Young scholar award des Zew Mannheim<br />
sowie dem preis für gute lehre des royal holloway<br />
college ausgezeichnet. alexander M. Danzer ist<br />
verheiratet und hat einen sohn.<br />
Prof. Alexander Danzer, Ph.D.<br />
Ludwigstr. 28 VG / Raum 315<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 2180 - 2224
prof. Dr. faBian herweg<br />
Juniorprofessur für MikroÖkonoMie<br />
www.am.vwl.uni-muenchen.de<br />
In seiner Forschung untersucht Fabian Herweg wie rationale, gewinnmaximierende<br />
Unternehmen auf nicht vollkommen rationale Konsumenten oder<br />
Arbeitnehmer reagieren. Insbesondere wird hierbei die Ausgestaltung von<br />
Verträgen genauer betrachtet (Arbeitsverträge, Mobilfunkverträge, etc.).<br />
Einer seiner Aufsätze versucht beispielsweise zu erklären, warum viele<br />
Konsumenten einen Flatrate-Vertrag wählen, obwohl der Flatrate-Vertrag<br />
nicht die durchschnittlichen Ausgaben der Konsumenten minimiert. Es wird<br />
angenommen, dass Konsumenten enttäuscht sind, wenn ihre Rechnung<br />
höher ausfällt als erwartet (Bill Shock). Dieses negative Gefühl versuchen<br />
Konsumenten hier zu vermeiden und wählen daher einen Flatrate-Vertrag.<br />
In seiner derzeitigen Forschung an der <strong>LMU</strong> untersucht Fabian Herweg,<br />
wie ausgehandelte Verträge die Referenzpunkte der Vertragsparteien beeinflussen.<br />
Hier geht es zum Beispiel um die Frage, wie die durch einen ursprünglichen<br />
Vertrag bestimmten Referenzpunkte die Bereitschaft der<br />
Vertragsparteien beeinflussen, nachzuverhandeln oder andere Konditionen<br />
zu akzeptieren, falls sich nach Vertragsabschluss herausstellt, dass es nicht<br />
optimal ist, das Projekt so durchzuführen wie ursprünglich beschlossen.<br />
Ferner interessiert sich Fabian Herweg auch für Fragen der klassischen<br />
Industrieökonomik und wettbewerbspolitische Fragestellungen, wobei hier<br />
in seiner Forschung vertikale Beziehungen im Vordergrund stehen. In einer<br />
Reihe von Papieren untersucht er, ob man Produzenten erlauben sollte, unterschiedliche<br />
Konditionen mit unterschiedlichen Händlern auszuhandeln. Diese<br />
sogenannte Preisdiskriminierung spielt eine wichtige Rolle in zahlreichen<br />
wettbewerbspolitischen Entscheidungen der EU Kommission. Fabian Herweg<br />
hat gemeinsame Forschungsprojekte mit Ko-Autoren an den Universitäten<br />
Bonn, Brüssel (ULB) und Zürich.<br />
In der Lehre bietet Fabian Herweg regelmäßig den Bachelor-Kurs „Mikro öko-<br />
nomie 2“ an. Des Weiteren wird er in Zukunft auch „Industrial Organization“<br />
unterrichten und Seminare zu „Verhaltensökonomik“ und „Wett be werbspolitik“<br />
anbieten.<br />
Vita Vita<br />
fabian herweg, Jahrgang 1980, ist seit 2011<br />
Junior professor an der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät.<br />
nach seinem Vwl-studium an der rhei ni schen<br />
friedrich-wilhelms-universität Bonn von 2001 bis<br />
2005 promovierte er 2009 bei professor paul heidhues<br />
an der Bonn graduate school of economics.<br />
im Jahr 2010 war fabian herweg, auf einladung<br />
von professor Matthew rabin, als Visiting post-<br />
Doc an der university of california, Berkeley. nach<br />
seinem aufenthalt an der uc Berkeley kehrte er an<br />
die universität Bonn zurück, wo er bis zu seinem<br />
ruf auf die Juniorprofessur an der lMu als wissenschaft<br />
licher Mitarbeiter forschte und lehrte. Zusätzlich<br />
ist fabian herweg Mitglied des Dfgsonder<br />
for schungs bereichs “governance and the<br />
efficiency of economic systems“.<br />
Prof. Dr. Fabian Herweg<br />
Ludwigstr. 28 RG / Raum 09<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 28 76<br />
51
prof. Dr. kerstin roeDer<br />
Juniorprofessur für finanZwissenschaft<br />
www.pubecon.vwl.uni-muenchen.de<br />
Die Forschungsschwerpunkte von Kerstin Roeder liegen unter anderem im<br />
Bereich der sozialen Sicherung, insbesondere dem Gesundheits- und Pflegeversicherungssystem,<br />
aber auch im Bereich der Familien- und Umweltökonomik.<br />
Kerstin Roeder hat dabei ein großes Interesse an noch offenen<br />
theoretischen Fragen und Problemen mit <strong>aktuelle</strong>m wirtschaftspolitischem<br />
Bezug.<br />
Aktuelle Forschungsprojekte auf diesen Gebieten betreffen beispielsweise<br />
die Untersuchung der Gestaltung und Finanzierung unserer sozialen Krankenversicherungssysteme,<br />
die wirtschaftspolitischen Implikationen der geringen<br />
Nachfrage nach Pflegeversicherung und die Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels auf die öffentliche Bereitstellung von Pflege. Aus den Forschungsergebnissen<br />
können meist unmittelbare Handlungsempfehlungen<br />
für die Politik abgeleitet werden.<br />
Die Themen der Lehrveranstaltungen von Kerstin Roeder liegen vor allem in<br />
den Gebieten der Finanzwissenschaft insbesondere im Bereich der Gesundheitsökonomik<br />
aber auch der Versicherungsökonomik. In Zukunft sollen<br />
auch Schwerpunktseminare aus dem Bereich der Familienökonomik angeboten<br />
werden.<br />
Vita<br />
kerstin roeder, Jahrgang 1981, ist seit 2011<br />
Junior professorin für finanzwissenschaft an der<br />
<strong>Volkswirtschaftliche</strong>n fakultät der lMu. nach dem<br />
studium der Vwl promovierte sie im Juli 2011 an<br />
der universität augsburg. während ihrer promotion<br />
nahm sie an diversen Doktorandenkursen des<br />
Bavarian graduate programs teil. im Jahr 2011<br />
war sie als Visiting phD student an der toulouse<br />
school of economics, an der sie von März bis Juli<br />
2012 eine gastprofessur inne hat.<br />
Prof. Dr. Kerstin Röder<br />
Ludwigstr. 28 VG / Raum 308 a<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 13 92
prof. Dr. christoph treBesch<br />
Juniorprofessur für Öffentliche finanZen<br />
www.pubfin.vwl.uni-muenchen.de<br />
Christoph Trebesch forscht im Bereich der internationalen Finanzmärkte,<br />
ins besondere zu Finanz- und Schuldenkrisen. Er arbeitet vor allem mit ökonometrischen<br />
Methoden und hat gemeinsam mit Koautoren ein neues Datenarchiv<br />
aufgebaut, welches erstmals alle Schuldenkrisen seit 1970 abdeckt.<br />
Im Mittelpunkt seiner bisherigen Forschung stehen Prozesse zur Lösung von<br />
Schuldenkrisen und zur Umstrukturierung staatlicher Anleihen.<br />
Derzeit arbeitet er an Forschungsfragen zur politischen Ökonomie von<br />
Fi nanz krisen. Es soll theoretisch und empirisch untersucht werden inwiefern<br />
politische Faktoren dafür verantwortlich sind, dass Länder in Krisen geraten.<br />
Tragen etwa Wahlen dazu bei, dass notwendige Reformen und Präventionsmaßnahmen<br />
aufgeschoben werden? Ein weiteres <strong>aktuelle</strong>s Projekt ist wirtschaftshistorisch<br />
orientiert. Ziel ist es die Schuldenkrisen der letzten 200 Jahre<br />
systematisch aufzuarbeiten: Wo, wann, und vor allem wie wurden zwischen<br />
1800 und 2010 staatliche Schulden umstrukturiert? Die genannten Forschungs<br />
projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Koautoren in den<br />
USA (Columbia und Yale University sowie beim Internationalen Währungsfonds)<br />
und Argentinien (Universidad Torcuato Di Tella). Außer dem besteht<br />
eine Forschungskooperation mit der EBRD in London.<br />
In der Lehre bietet Christoph Trebesch Kurse zur monetären Außenwirtschaft<br />
und zu Finanzmärkten und Finanzkrisen an, unter anderem den<br />
Bachelor-Kurs „The Economics of Financial Markets“.<br />
Vita Vita<br />
christoph trebesch, geboren 1979, ist seit sep tember<br />
2011 Juniorprofessor für öffentliche finanzen.<br />
nach dem studium in Berlin und Madrid absolvierte<br />
er 2006 das advanced studies program am<br />
kieler institut für weltwirtschaft. an schließend<br />
promovierte er an der freien uni versität Berlin<br />
mit längeren forschungsaufenthalten in den usa,<br />
insbesondere an der Yale university (2008/2009).<br />
während seiner pro motionszeit arbeitete unter<br />
anderem für den internationalen währungsfonds<br />
(iwf) und für die weltbank in washington D.c.<br />
außerdem war er regelmäßig als Berater für die<br />
„Deutsche Beratergruppe bei der ukrainischen<br />
regierung“ tätig, vor allem im Bereich kapitalmärkte<br />
und Makroökonomie.<br />
Prof. Dr. Christoph Trebesch<br />
Schackstr. 4 / Raum 109<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 / 21 80 - 57 18<br />
53
honorarprofessoren<br />
n Prof. Dr. Kurt Faltlhauser<br />
Bayerischer Staatsminister der Finanzen a.D.,<br />
seit 1994 Honorarprofessor der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />
n Prof. Dr. Kai A. Konrad<br />
Direktor am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen,<br />
seit 2009 Honorarprofessor der <strong>Volkswirtschaftliche</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />
eMeriti<br />
n Prof. Dr. Dres. h.c. Knut Borchardt<br />
von 1969 bis 1991 ordentlicher Professor für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre<br />
n Prof. Dr. Otto Gandenberger<br />
von 1978 bis 1994 ordentlicher Professor für Finanzwissenschaft<br />
n Prof. Dr. Franz Gehrels<br />
von 1977 bis 1990 ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre<br />
unter besonderer Berücksichtigung internationaler Wirtschaftsbeziehungen<br />
n Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Gumpel<br />
von 1974 bis 1996 ordentlicher Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Südosteuropas<br />
n Prof. Dr. Günther Hedtkamp<br />
von 1973 bis 1980 ordentlicher Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Osteuropas<br />
von 1980 bis 1993 ordentlicher Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft<br />
n Prof. Dr. Claude Hillinger, Ph.D.<br />
von 1972 bis 1995 Professor für Volkswirtschaftslehre<br />
n Prof. John Komlos, Ph.D.<br />
von 1993 bis 2010 ordentlicher Professor für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre<br />
n Prof. Dr. Anton Konrad<br />
von 1972 bis 1984 Professor für Monetäre Makroökonomie<br />
n Prof. Ray Rees<br />
von 1993 bis 2008 ordentlicher Professor für Versicherungswissenschaft<br />
n Prof. Dr. Ekkehard Schlicht<br />
von 1993 bis 2010 ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre<br />
n Prof. Dr. Reinhard Spree<br />
von 1992 bis 2007 ordentlicher Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
wichtige aDressen<br />
Dekanat <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Fakultät</strong><br />
Dekan: prof. Dr. Martin kocher<br />
Geschäftsführung: Dr. silke englmaier<br />
Sekretariat: therese Bierbach<br />
schackstr. 4 / iV, raum 402<br />
80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 23 27<br />
dekanat05@vwl.uni-muenchen.de<br />
Student Office<br />
christa hutflesz, gerhard riewe<br />
schackstr. 4 / iV, raum 405, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 69 01<br />
student.office@vwl.uni-muenchen.de<br />
Studiendekan<br />
prof. Dr. gebhard flaig<br />
schackstr. 4 / ii, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 29 56<br />
gebhard.flaig@lrz.uni-muenchen.de<br />
Prüfungsamt ISC<br />
ludwigstr. 28 Vg / raum 020, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 22 12<br />
isc@pa.vwl.uni-muenchen.de<br />
Graduate Office (M.Sc. in Economics)<br />
schackstr. 4 / iV, 80539 München<br />
master@vwl.uni-muenchen.de<br />
Munich Graduate School of Economics<br />
kaulbachstr. 45, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 56 29<br />
mgse@lrz.uni-muenchen.de<br />
Fachschaftsvertretung WASTI<br />
ludwigstr. 28 Vg / eg, raum 07, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 20 21<br />
externes@fs-bwl-vwl.lmu.de<br />
Center for Economic Studies (CES)<br />
schackstr. 4 / ii, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 27 48<br />
office@ces.vwl.uni-muenchen.de<br />
CESifo GmbH<br />
poschingerstr. 5, 81679 München<br />
tel.: 089 / 92 24 - 14 10<br />
office@cesifo.de<br />
ifo Institut für Wirtschaftsforschung<br />
poschingerstr. 5, 81679 München<br />
tel.: 089 / 92 24 - 0<br />
ifo@ifo.de<br />
Münchner Volkswirte ALUMNI-Club e.V.<br />
schackstr. 4 / ii, raum 201, 80539 München<br />
tel.: 089 / 34 29 64<br />
info@alumni-muenchen.de<br />
MELESSA Experimentallabor<br />
Besucheradresse: giselastr. 10 / i, 80802 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 97 28<br />
experiment@melessa.lmu.de<br />
postadresse: geschwister-scholl-platz 1, 80539 München<br />
ECONnect<br />
schackstr. 4, 80539 München<br />
tel.: 089 / 21 80 - 67 85<br />
econnect@vwl.uni-muenchen.de<br />
55
luDwig-MaxiMilians-uniVersität (lMu) München<br />
Volks wirtschaftliche fakultät<br />
schackstr. 4, 80539 München