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Inzucht und Exogamie

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dafür ist mathematischer Natur. In der Mathematik gibt es nur analytische Lösungen<br />

von arithmetischen Gleichungen bis zur 4. Ordnung. Alle Lösungswege für<br />

Gleichungen höherer Ordnung (Intervallschachtelungen, Newtonsches Verfahren<br />

etc.) sind aufwendige Näherungsverfahren, die heute erst in Verbindung mit den<br />

Möglichkeiten der Datenverarbeitung praktisch interessant geworden sind. 62<br />

Aus dem Hardy-Weinberg-Gleichgewicht geht hervor, daß die Proportionen der<br />

Genfrequenz in der folgenden Generation die gleichen bleiben wie in der vorhergehenden<br />

Generation (siehe Beispiel oben). Aus dieser nach dem englischen Mathematiker<br />

C.H.Hardy <strong>und</strong> dem deutschen Arzt W.Weinberg benannten Gesetzmäßigkeit<br />

ist auch abzuleiten, daß die Verwandtenehen, obwohl sie die Proportion<br />

der Genotypen zugunsten der Homozygoten begünstigen, die Häufigkeit<br />

der Gene nicht beeinflussen, weil nämlich diese Begünstigung zulasten der Heterozygoten<br />

geht.<br />

Am Beispiel der Tay-Sachsschen Krankheit (ein autosomal rezessiv vererbbarer<br />

Enzymdefekt: GM2-Gangliosidose) wurde auch der Umkehrbeweis erbracht,<br />

nach dem durch die Vermeidung der Verwandtenehen die Zahl der Heterozygoten<br />

ohne eine Veränderung der Genfrequenz zunimmt. 63<br />

62 Siehe: R.Nadot, G.Vaysseix, Apparentement et Identité, Algorithme du Calcul des Coefficients d' identité,<br />

Biometrics 29, Raleigh 1973<br />

63 Siehe: M.M.Kaback, Tay- Sachs disease, a model for genetic disease control, in: A.A.Dietz et al. Genetic<br />

Disease, Washington 1981

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