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Inzucht und Exogamie

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Ermittlung des <strong>Inzucht</strong>skoeffizienten<br />

33<br />

Der <strong>Inzucht</strong>skoeffizient bezeichnet die Wahrscheinlichkeit der Abstammungsidentität<br />

von Allelen 56 oder Genen an einem beliebigen Genort eines Individuums.<br />

Der <strong>Inzucht</strong>skoeffizient ist eine Größe, die vom Verwandtschaftskoeffizienten<br />

abhängt, denn der <strong>Inzucht</strong>skoeffizient eines Individuums ist gleich dem Verwandtschaftskoeffizienten<br />

seiner Eltern. 57 Bei nichtverwandten Eltern hat er den<br />

Wert 0, während er mit dem Grad der Verwandtschaft der Eltern nach 1 hin zunimmt.<br />

Bei Verwandtschaft von Vater <strong>und</strong> Mutter, die nicht auf <strong>Inzucht</strong> zurückgeht,<br />

ist der Verwandtschaftskoeffizient zweimal der <strong>Inzucht</strong>koeffizient der<br />

Nachkommenschaft. Mit Sewall Wright wird der <strong>Inzucht</strong>koeffizient folgendermaßen<br />

berechnet:<br />

nn´<br />

1<br />

1 F <br />

F <br />

X 1<br />

A<br />

2<br />

<br />

Fx =<strong>Inzucht</strong>skoeffizient des Individuums X<br />

n=Anzahl der Generationen von erstem Elter zum Ahnen A der Eltern<br />

n’=Anzahl der Generationen von zweitem Elter zum Ahnen A der Eltern<br />

FA =<strong>Inzucht</strong>skoeffizient des gemeinsamen Ahnen A<br />

=Summe aller <strong>Inzucht</strong>bindungen<br />

Während der Verwandtschaftskoeffizient r die Proportion gleicher Gene für einen<br />

bestimmten Verwandtschaftsgrad darstellt, d.h. den im Durchschnitt zu erwartenden<br />

Anteil herkunftsgleicher Gene zweier Individuen, also für jede Generation<br />

die Anzahl von Individuen zählt, die gemeinsam in den Ahnenreihen beider Eltern<br />

vorhanden sind 58, repräsentiert der <strong>Inzucht</strong>skoeffizient F die Wahrscheinlichkeit<br />

der Homozygoten für die Nachkommenschaft, d.h der abstammungsbedingten<br />

Zunahme der Homozygotie (Reinerbigkeit) herkunftsgleicher Erbmerkmale eines<br />

56 Zwei Gene auf gleichen Genorten in homologen Chromosomen werden Allele genannt, wenn ihre Funktion<br />

verschieden ist<br />

57 siehe: E.Weber, Mathematische Gr<strong>und</strong>lagen der Genetik, Jena 1978, S.324-5<br />

58 Das Maß der Verwandtschaft, d.h. der im Durchschnitt zu erwartende Anteil herkunftsgleicher Gene zweier<br />

Individuen, läßt sich mit Wright folgendermaßen berechnen:<br />

n n FA<br />

<br />

<br />

<br />

Rxy<br />

<br />

F F<br />

<br />

´<br />

1 1<br />

2<br />

1 1<br />

<br />

x<br />

y<br />

R xy<br />

Verwantschaftskoeffizient der Individuen X <strong>und</strong> Y<br />

n Anzahl der Generationen des einen Individuums bis zum gemeinsamen Ahnen A<br />

n´ Anzahl der Generation des anderen Individuums bis zum gemeinsamen Ahnen A<br />

F A<br />

<strong>Inzucht</strong>koeffizient des gemeinsamen Ahnen A<br />

F X<br />

<strong>Inzucht</strong>keoffizient des Individuums X<br />

F Y<br />

<br />

<strong>Inzucht</strong>koeffizient des Individuums Y<br />

Summe aller hier ausweisbaren verwandtschaftlichen Bindungen

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