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Inzucht und Exogamie

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29<br />

potentieller politischer Integration <strong>und</strong> Differenzierung dient, <strong>und</strong> dessen Kopfzahl<br />

im Wildbeuterstadium nach den Schätzungen Birdsells 48 zwischen 500 49 <strong>und</strong><br />

1000 50 schwankt, läßt sich die Gattenwahl in der neuzeitlichen Industrie- <strong>und</strong><br />

Informationsgesellschaften nur noch nach den verschiedenen Magneten des<br />

gesellschaftlichen Verkehrs oder der sozialen Aggregation differenzieren.<br />

Demographische Durchschnittswerte von Wildbeuterstämmen: Aborigines<br />

(Australien), Birhor (Indien), Shoshone (N-Amerika), Kung (SW-Afrika):<br />

Einheiten Durchschnittsgrößen Quelle<br />

foraging group 20-40 Personen Rose<br />

25 Personen Birdsell<br />

Lokalgruppe ca 30 Personen Rose<br />

25 Personen Birdsell<br />

Stamm 10-15 Lokalgruppen Rose<br />

400-500 Personen<br />

20 Lokalgruppen Birdsell<br />

500 Personen Krzwicki<br />

500-600 Personen Elkin<br />

Zeugungskreis +/- 175 Personen Birdsell<br />

a) stammesendogame Ehen 80%-90% Tindale<br />

b) stammesexogame Ehen 10%-15% Tindale<br />

Kinderzahl pro Frau 18 Rose<br />

4-5 Birdsell<br />

Mann-Frau-Rate 150/100 = 150% Birdsell<br />

Geburtenabstand 3 Jahre Birdsell<br />

4 Jahre Faber, Leakey<br />

Säuglingssterblichkeit 60% Rose<br />

Kindessterblichkeit 50% Birdsell<br />

Infantizid 15%- 20% Birdsell<br />

Heiratsalter<br />

a) Polygynie Ma= 25 J./Fr = 15 J. Whiting<br />

b) Monogamie Ma= 19 J./Fr = 17 J.<br />

Bevölkerungsdichte 100 qm/ 40 Personen Spencer, Gillen<br />

150 qkm/1 Person Eylmann, Radcliffe- Brown<br />

10 qkm/ 1 Person Heizer, Maroll<br />

25 qkm/ 25 Personen Binford<br />

62,5qkm/ 25 Personen<br />

Die Wahrscheinlichkeit, daß der <strong>Inzucht</strong>skoeffizient einer Population ohne gezielte<br />

Einflußnahme auf die Paarung steigt oder sinkt, hängt ab von ihrer Größe,<br />

d.h. mit sinkender Populationsgröße steigt auch die Wahrscheinlichkeit des <strong>Inzucht</strong>skoeffizienten<br />

ihrer Zufallspaarungen, nimmt also ungewollt auch die <strong>Inzucht</strong><br />

in ihr zu.<br />

Angesichts dieser in jener Kulturkategorie (Wildbeuterstufe) konstatierbaren geringen<br />

Bevölkerungszahlen <strong>und</strong> ihrer Praxis der Stammesendogamie liegt der<br />

Hinweis auf den Gendrift nahe; denn bei kleiner Bevölkerungszahl <strong>und</strong> dem-<br />

48 Siehe: J.B.Birdsell, Some environmental and cultural factors influencing the structuring of Australian<br />

aboriginal populations, The American Naturalist, LXXXVII,834, 1953, p.172, 177; ipse, On populations<br />

structure in generalized Hunting and collecting populations, Evolution,12 (2), 1958, p.196<br />

49 Bei dieser Größe käme man auf eine Anfangs-<strong>Inzucht</strong>srate von 0.005 (1/200)<br />

50 Bei dieser Größe käme man auf eine Anfangs-<strong>Inzucht</strong>srate von 0.0025 (1/400)

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