Inzucht und Exogamie
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6,4%, d.h. nur 0,2% höher als die Fehlbildungsrate der Nachkommen nichtkonsanguiner<br />
Ehen. 32<br />
In Bombay lag die Fehlbildungsrate der Nachkommen von Eltern, die Vetter <strong>und</strong><br />
Base 1.Grades waren bei 1%, 33 in Chicago 34 bei 16% (diese Abweichung ist<br />
soziologisch erklärbar) <strong>und</strong> unter einzelnen Arabergemeinden in Israel 35 im<br />
Durchschnitt von 5%. Diese 5% erscheinen im Vergleich zu den 2%-3% der<br />
Fehlbildungsrate unter Nachkommen nicht-konsanguiner Ehen keineswegs<br />
bedrohlich.<br />
Der Versuch, das Inzestverbot als eine eugenische Maßnahme, d.h. als <strong>Inzucht</strong>abwehr,<br />
zu begreifen, mußte schließlich auch an den vielen ethnographischen Beispielen<br />
für jene Inzestverbote scheitern, welche bestimmte Personenkategorien,<br />
die biologisch nicht enger verwandt waren, in das Verbot mit einbezogen hatten<br />
<strong>und</strong> wiederum andere Kategorien biologisch engerer Verwandtschaft übergingen,<br />
damit sie als bevorzugte Sexual- <strong>und</strong> Heiratspartner ausgewiesen werden<br />
konnten.<br />
32 Siehe: Jaber L, Halpern GH, Shohot M. "The Impact of Consanguinity Worldwide", Community Genet 1,<br />
1998, :12-17.<br />
33 Siehe: Chakraborty R, Chakravarti A. On consanguineous marriages and the genetic load, Hum Genet 36,<br />
1977:47-54.<br />
34 Siehe: Slatis HM, Reis RH, Hoene RE. Consanguineous marriages in the Chicago region. Am J Hum Genet<br />
10, 1958:446-464.<br />
35 Siehe: Jaber L, Merlob P, Bu X, Rotter JI, Shohat M. Marked parental consanguinity as a cause for increased<br />
major malformations in an Isreali Arab community in Israel. J Med Genet 34, 1997:1000-1003.