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Vitus» auf CD mit ZKO Neues «Outfit» - Jecklin & Co. AG

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Artists Forum<br />

Pianist und Autonarr<br />

Neben Lang Lang gehört Yundi Li zu<br />

den chinesischen Shootingstars am<br />

Pianistenhimmel. Wo immer die beiden<br />

<strong>auf</strong>treten, sind die Säle ausverk<strong>auf</strong>t,<br />

das Publikum reagiert <strong>mit</strong> Standing<br />

Ovations, und sie werden gefeiert wie<br />

Popstars. Doch beide wollen von diesem<br />

Image eigentlich nichts wissen. Im<br />

Arte TV wurde kürzlich ein Interview<br />

<strong>mit</strong> Yundi Li ausgestrahlt, aus dem SK<br />

hier einige Ausschnitte bringt.<br />

Yundi, Sie sind, was allgemein bekannt ist, ein<br />

bekennender Autonarr.<br />

Yundi Li (lachend): Oh, ja! Ich liebe den<br />

Klang eines Motors, jeder hat einen anderen<br />

Sound, es ist wie in der Musik.<br />

Dann machen wir ein kleines Spielchen. Wenn<br />

Sie Autos <strong>mit</strong> Komponisten vergleichen müssten;<br />

wer fällt Ihnen bei Porsche ein?<br />

Yundi (lachend): Oh, das ist schwer …<br />

Einen Porsche würde ich <strong>mit</strong> Brahms assoziieren.<br />

Bei einem Ferrari?<br />

Yundi nach langer Pause: Mit Tschaikowski.<br />

Einem Mercedes?<br />

Yundi: Mit Beethoven. (Lacht.)<br />

18<br />

Sie selbst haben einen BMW.<br />

Yundi: Ja, aber ich kann ihn gar nicht<br />

fahren. Ich habe nämlich hier keine<br />

Erlaubnis. Die Lizenz ist nur in China<br />

gültig.<br />

Als Sie beim Chopin-Wettbewerb in Warschau<br />

im Jahr 2000 <strong>mit</strong> einer Goldmedaille und<br />

25 000 Dollar Preisgeld die Bühne verliessen,<br />

war da die Versuchung nicht sehr gross, sich<br />

einen Sportwagen zu k<strong>auf</strong>en?<br />

Yundi: Nein, erst einmal war ein Klavier<br />

wichtig, und dann das Auto. Ach, ich<br />

würde schon gerne viele Autos haben.<br />

Musiker sind oft an raschen Autos interessiert;<br />

Karajan ist das beste Beispiel<br />

dafür. Ein Auto ist so <strong>auf</strong>regend, die<br />

Mechanik, die Technik, die Schönheit<br />

des Designs und auch die Gefahr, in die<br />

man sich begibt, wenn man schnell<br />

fährt, ist faszinierend. Klavierspielen<br />

kann auch gefährlich sein. Man weiss<br />

nie, was aus dem Konzertabend wird.<br />

Was bedeutet Ihr Name Yundi Li?<br />

Yundi: Yundi heisst Junge. Li ist der<br />

Familienname. Ich bin Einzelkind. Man<br />

darf in China nur ein Kind haben. Meine<br />

Mutter arbeitete nicht, sie hat sich ganz<br />

mir und meiner musikalischen Erziehung<br />

gewidmet. Mein Vater ist in der Edel-<br />

stahlproduktion als Manager beschäftigt.<br />

Sie beide lieben chinesische Volksmusik<br />

sehr, haben mich aber immer in<br />

meiner Liebe und Beschäftigung <strong>mit</strong> klassischer<br />

Musik unterstützt. In Shenzhen,<br />

wo ich <strong>auf</strong>gewachsen bin, ist klassische<br />

Musik nicht so populär.<br />

In China werden Sie fast wie ein Popstar gefeiert.<br />

In Hongkong brach bei einem Ihrer Auftritte<br />

eine regelrechte Massenhysterie aus. Hat<br />

Sie das nicht gestört?<br />

Yundi: Ich weiss nicht, wie das kam.<br />

Meine erste Chopin-<strong>CD</strong> rangierte in den<br />

taiwanischen Popcharts plötzlich unter<br />

den Top 10. Und plötzlich standen viele<br />

kreischende Mädchen um mich herum,<br />

die mir ihre Telefonnummern gaben. Ich<br />

würde nie zurückrufen, aber es stört<br />

mich auch nicht. Ich hoffe so<strong>mit</strong>, viele<br />

Leute zur klassischen Musik zu bringen.<br />

Es heisst, die asiatische Erziehung basiere <strong>auf</strong><br />

dem Prinzip des Gehorsams. Als Musiker aber<br />

müssen Sie stets eigene Entscheidungen treffen.<br />

Wie lösen Sie diesen Konf likt?<br />

Yundi: Sie haben völlig Recht und sprechen<br />

etwas sehr Wichtiges an. Ich bin<br />

selbst ja sehr streng chinesisch erzogen<br />

worden, die Erziehung war sehr gut, sehr<br />

ernst, die Eltern geben sehr Acht <strong>auf</strong><br />

einen, man ist selten sich selbst überlassen.<br />

Und was der Lehrer sagte, musste<br />

gemacht werden. Ich aber wurde oft wütend<br />

als Kind, wenn ich zu sehr bevormundet<br />

wurde.<br />

Seit zwei Jahren leben und studieren Sie in<br />

Hannover …<br />

Yundi: Der Aufenthalt hier hat meinen<br />

Horizont ungeheuer erweitert. Ich habe<br />

MS-Benefizkonzerte<br />

zugunsten der rund 10 000 MS-Betroffenen in der Schweiz<br />

Orchester Musikkollegium Winterthur<br />

Howard Griffiths, Leitung<br />

Wolfgang A. Mozart<br />

Ouvertüre «Le Nozze di Figaro», KV 492<br />

Sinfonia concertante Es-Dur, KV 297b<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

4. Sinfonie A-Dur, op. 90 «Italienische Sinfonie»<br />

viel von meinem Lehrer Arie Vardi gelernt.<br />

Andererseits: Wir Chinesen haben<br />

eine fünftausendjährige Geschichte hinter<br />

uns, und das hilft uns manchmal, die<br />

Geschichte anderer Länder besser zu verstehen.<br />

Dennoch verstehe ich mich als<br />

Chinese; ich will mein Land hier repräsentieren<br />

und will besser und besser<br />

werden.<br />

Interview: Teresa Pieschacón Raphael<br />

Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft<br />

Josefstrasse 129, Postfach, 8031 Zürich, Spendenkonto: PC 80-8274-9, www.multiplesklerose.ch<br />

Konzert-Tipp<br />

Sa, 30.9., 19.30 Uhr, Tonhalle Zürich<br />

Emigranten<br />

Zürcher Kammerorchester, Muhai Tang,<br />

Dirigent; Yundi Li, Klavier<br />

B. Bartok: Rumänische Volkstänze;<br />

F. Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11;<br />

W. Lutoslawski: Ouvertüre für Streicher;<br />

J. Haydn: Sinfonie B-Dur Hob. I:98.<br />

Vorverk<strong>auf</strong>: 0848 84 88 44<br />

Palazzo dei <strong>Co</strong>ngressi Lugano<br />

Freitag, 13. Oktober 2006, 20.30 Uhr<br />

www.sclerosi-multipla.ch<br />

T 091 850 90 10<br />

Kultur-Casino Bern<br />

Sonntag, 29. Oktober 2006, 16.00 Uhr<br />

www.bernbillett.ch<br />

T 031 329 52 52<br />

Trafohalle Baden<br />

Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />

Info Baden, Oberer Bahnhofplatz 1, 5400 Baden<br />

T 056 200 84 84<br />

Tonhalle Zürich<br />

Sonntag, 19. November 2006, 16.00 Uhr<br />

www.multiplesklerose.ch, Rubrik «Events»<br />

T 0848 828 000<br />

Tickets von CHF 28.– bis CHF 130.–

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