ZAHNÄRZ TEBLATT
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Bürgerversicherung und bedingungsloses<br />
Grundeinkommen (BGE):<br />
Es grüßt der Lagerwahlkampf 2013<br />
Die bundespolitisch so wichtige Richtungswahl<br />
in Niedersachsen ist „gelaufen“. Seit<br />
dem 20. Januar 2013 können die Wahlkampfmanager<br />
planen. Für so manchen heißt es, „Ärmel aufkrempeln“<br />
und dafür sorgen, dass mit der Umsetzung der Ideen<br />
seiner Mannschaft der Einzug der eigenen Partei in den<br />
18. Deutschen Bundestag gewährleistet wird. Spiegelt man<br />
die Hannoveraner Ergebnisse auf die Bundesebene hoch,<br />
dann wird es im September 2013 knapp, äußerst knapp.<br />
Ob letztendlich schwarz-gelb die Nase vorn hat oder rotgrün,<br />
das werden die Wahlbürger entscheiden. Von deren<br />
Mobilisierung hängt viel ab, vor allem für die LINKEN und<br />
die Piraten. Bis zum Herbst kann noch viel passieren. Interessant<br />
könnten die jeweiligen Wahlversprechen werden.<br />
Und das Bemühen, Wählerstimmen zu lukrieren, dürfte<br />
zu so manchem überraschenden Ergebnis auch auf dem<br />
Gebiet der bundesdeutschen Gesundheitspolitik führen.<br />
Gesetzestechnisch liegt in Berlin nichts mehr an. Das<br />
Krebsregistergesetz befindet sich schon in der Bundestagspipeline.<br />
Und wie es so aussieht, wird es als „Omnibus-<br />
Gesetz“ für so manche Idee der jetzigen Berliner Koalition<br />
herhalten dürfen. Das heißt, in die weiteren Artikel des<br />
Gesetzes packt man Regelungen aus anderen Gebieten<br />
des SGB V einfach hinein und regelt damit liegen gebliebene<br />
Vorhaben wie z.B. die Regelungen für die „neue“<br />
Präventionsstrategie. Schwarz-gelb wird aber aufpassen<br />
müssen, mehrheitsfähige Vorlagen zu zimmern. Denn<br />
sonst stoppen diese SPD und GRÜNE im Bundesrat. Bis<br />
zum Herbst 2014 ist erst einmal die schwarz-gelbe Mehrheit<br />
in der Länderkammer perdu. Und für die noch oppositionellen<br />
rot-grünen Strategen bietet das zweite gesetzgebende<br />
Gremium viel Platz, um zu grätschen und zu behindern.<br />
Beim Thema „Anti-Korruptionsmaßnahmen“ im Gesundheitswesen<br />
– genauso ein Kandidat für den Gesetzes-<br />
Onmnibus wie auch das Streichen vom Chefarzt-Boni –<br />
sind sich die Gesundheitspolitiker aller Parteien weitgehend<br />
einig. Ob die Gedanken von schwarz-gelb jedoch<br />
den anderen Parteien weit genug gehen, muss man<br />
abwarten. Die öffentlich geführten Debatten versprechen<br />
spannend zu werden.<br />
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© Photo-K/Fotolia.com<br />
Von der FDP dürfte man so einiges erwarten. Alt-Bundesgesundheitsminister<br />
Dr. med. Philipp Rösler (39) gewann<br />
am 21. Januar 2013 den parteiinternen Machtkampf. Rösler<br />
bleibt aller Voraussicht nach auch nach dem vorgezogenen<br />
März-Parteitag Chef im Bund. Die Position des Spitzenkandidaten<br />
überlässt er dem im Küssen von „Weinprinzessinnen“<br />
und Bürgerinnen wohl erfahrenen Rainer Brüderle<br />
MdB (67). An der Bürgerfront wirkt der quicklebendige wie<br />
stets fröhlich erscheinende Rheinland-Pfälzer halt besser<br />
als der eher dröge daherkommende Norddeutsche.<br />
FDP-Gesundheitsressortchef Daniel Bahr MdB (36) scheint<br />
ebenfalls gestärkt aus den Kabalen hervorgegangen zu<br />
sein. Am 22. Januar 2013 gab er in einem Agenturinterview<br />
die liberale Benchmark für den September-Urnengang<br />
schon einmal vor. Sein Wahlziel heißt „acht Prozent plus“.<br />
Die werden Schwarz-Gelb auch benötigen, um wieder an<br />
die Macht zu gelangen.<br />
Eines können sich die jetzt wieder frohlockenden Liberalen<br />
aber abschminken. Eine „Leihstimmen-Kampagne“ wie in<br />
Niedersachsen fällt auf Bundesebene flach. Nicht nur in<br />
München, sondern auch in der CDU-Zentrale im Berliner<br />
Klingelhöferdreieck denkt man nicht mehr daran, dem