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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Abb. 3: Die Lichtmenge, die durch eine zwei Millimeter starke<br />

Schicht von Venus Diamond dringt, ist die gleiche, die man<br />

bei Venus Bulk Fill unter einer sechs Millimeter dicken Schicht<br />

messen kann.<br />

Abb. 4: Biegefestigkeit und E-Modul verschiedener Komposite.<br />

<br />

Um auch die tieferen Areale des Komposits bei der Lichthärtung<br />

noch ausreichend mit Licht zu versorgen, sind<br />

die Bulk-Fill-Komposite generell transluzenter, wobei zwischen<br />

den in Abbildung 1 genannten Produkten größere Unterschiede<br />

bestehen. Hier sind die niedriger gefüllten Flowable<br />

Bulk-Fill-Materialien Venus Bulk Fill und SDR am besten.<br />

Wenn man Venus Bulk Fill mit dem herkömmlichen Komposit<br />

Venus Diamond vergleicht, dann erkennt man, dass<br />

die Lichtmenge, die durch zwei Millimeter Venus Diamond<br />

dringt, die gleiche ist, die man bei Venus Bulk Fill unter einer<br />

sechs Millimeter dicken Schicht messen kann (Abb. 3). Dies<br />

erklärt, warum Bulk-Fill-Materialien in dickeren Schichten<br />

ebenso gut härten wie herkömmliche Komposite in einer<br />

26 F A C H L I C H E S | N Z B | M Ä R Z 2 0 1 3<br />

zwei Millimeter starken Schicht. Die höhere Transluzenz<br />

kann sich bei dunkleren Verfärbungen ästhetisch nachteilig<br />

auswirken, was im Einzelfall bei Mesialflächen an Prämolaren<br />

zu berücksichtigen ist. Bei der Polierbarkeit und<br />

Abrasionsfestigkeit zeigt Tetric EvoCeram Bulk Fill beste<br />

Eigenschaften. Dieses Produkt ist sogar in drei verschiedenen<br />

Farben erhältlich. Hinsichtlich der Biegefestigkeit liegen<br />

alle Produkte zwischen circa 120 und 140 MPa, also im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Kompositen in der oberen<br />

Hälfte des Spektrums, was sehr gut ist (Abb. 4). Das hochgefüllte<br />

Bulk-Fill-Komposit SonicFill hat mit 143 MPa knapp<br />

die Nase vorn, aber es benötigt ein zusätzliches Gerät<br />

(Compothixo), um es bei der Applikation in die Kavität<br />

fließfähiger zu machen. Das E-Modul ist aufgrund des<br />

geringeren Füllkörpergehalts meist niedriger als bei Mikrohybrid-<br />

oder Nanohybridkompositen.<br />

An der Zahnklinik der Universität München gibt es die<br />

weltweit größte Datenbank zu Füllungsmaterialien. Sie<br />

enthält zahlreiche Materialparameter von über 150 Kompositen,<br />

die alle unter gleichen, standardisierten Bedingungen<br />

geprüft wurden. Aus den umfangreichen In-vitro-Daten<br />

kann man folgern, dass die neuen Bulk-Fill-Komposite im<br />

Vergleich mit herkömmlichen Kompositen insgesamt gut<br />

bestehen und klinisch eingesetzt werden können.<br />

Klinische Daten sind allerdings noch Mangelware. Nur zu<br />

SDR liegen positive klinische Zweijahresdaten vor, weshalb<br />

klinische Langzeitdaten wünschenswert sind.<br />

Lichtpolymerisation<br />

Manche Hersteller werben mit extrem kurzen Belichtungszeiten<br />

von einer bis zu fünf Sekunden. Eine homogene<br />

Polymerisation ist bei diesen kurzen Zeiten aber auch mit<br />

starken Lampen mit einer Leistung von zum Beispiel 1200<br />

mW/cm 2 nicht ausreichend sichergestellt. Man muss daher<br />

von einem solchen Vorgehen eindeutig abraten. Zudem ist<br />

die klinische Situation schwieriger als bei Tests im Labor.<br />

So kann die Polymerisation etwa bei sehr kurzen Belichtungszeiten<br />

durch Verzögerungen beim Platzieren der<br />

Lampenspitze oder durch die Belichtung des Komposits<br />

aus mehreren Millimetern Abstand beziehungsweise durch<br />

Zahnhartsubstanz hindurch reduziert werden. Um auf der<br />

sicheren Seite zu sein, hat die allgemeine Empfehlung von<br />

15 bis 20 Sekunden Belichtungszeit pro Schicht immer<br />

noch Gültigkeit. Bei dünnen Schichten und direkt aufgesetztem<br />

Lichtleiter und starker Lampe kann man moderne<br />

Komposite auch mit nur zehn Sekunden Belichtung<br />

aushärten. Je weiter das auszuhärtende Komposit von der<br />

Lichtaustrittsfläche der Lampe entfernt ist, umso länger<br />

muss belichtet werden.<br />

Beim Kauf einer Polymerisationslampe sollte darauf geachtet<br />

werden, dass sie mindestens eine Leistung von 1000<br />

mW/cm 2 hat, bei gleichzeitig großem Durchmesser des

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