03.04.2013 Aufrufe

ZAHNÄRZ TEBLATT

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 4: Die frontale Ansicht gibt einen Überblick über das<br />

Ausmaß der erosions- und abrasionsartigen, deutlich sichtbaren<br />

Defekte der oberen Schneidezähne. Im Bereich von 11 sind noch<br />

Kompositreste einer vorangegangenen Restauration erkennbar.<br />

<br />

geringe Schichtstärke der Schalen von 0,3 mm, mussten<br />

nur minimale Präparationsmaßnahmen im mesialen<br />

Zervikalbereich an den beiden zentralen Schneidezähnen<br />

durchgeführt werden. Die beiden lateralen Schneidezähne<br />

wurden nicht präpariert.<br />

Nach der Applikation des Kofferdams wurden die Zahnoberflächen<br />

mit Phosphorsäure sorgfältig konditioniert<br />

(Etchant Gel S, Coltène/ Whaledent AG). Das One Coat<br />

Bond (Coltène/Whaledent AG) wird gleichmäßig auf die<br />

konditionierte Oberfläche aufgetragen.<br />

Im vorliegenden Fall wurde das Komposit (Farbe A2 und<br />

B2) mit einem geeigneten Instrument zentral auf die zu<br />

befestigende Seite der Kompositschalen appliziert.<br />

Anschließend wurden alle Schalen gleichzeitig mit dem<br />

mitgelieferten Applikationsinstrument unter sanftem, aber<br />

konstantem Druck in die entsprechende Position gebracht.<br />

Während die Schalen in Position gehalten werden, können<br />

grobe Überschüsse mit einem Handinstrument entfernt<br />

und das Komposit sicher an die Ränder adaptiert werden.<br />

PD DR. CHRISTIAN GERNHARDT<br />

Zahnmedizinstudium bis 1997 in Freiburg (Breisgau),<br />

Promotion 1997, Habilitation 2009. Seit 1999 Oberarzt,<br />

seit 2008 stellvertretender Direktor der Universitätspoliklinik<br />

für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie der MLU in<br />

Halle (Saale). Seit 2006 Mitglied des Vorstandes der DGET.<br />

Seit 2011 Mitglied des Vorstandes der ZÄK S.-A. und<br />

Referent für Fort- und Weiterbildung der ZÄK S.-A.<br />

22 F A C H L I C H E S | N Z B | M Ä R Z 2 0 1 3<br />

Abb. 5: Die frontale Ansicht zeigt im Vergleich zum Ausgangsbefund<br />

ein gelungenes Ergebnis: Die vier Kompositveneers wurden<br />

abschließend mit rotierenden Instrumenten, Polierscheiben und<br />

Polierbürsten individualisiert.<br />

Danach erfolgt die Lichtpolymerisation. Die grobe Überschussentfernung<br />

wurde mit rotierenden Instrumenten<br />

durchgeführt. Für die Bearbeitung der approximalen Bereiche<br />

eignen sich Finier- und Polierstreifen unterschiedlicher<br />

Rauigkeiten.<br />

Prinzipiell haben die Kompositveneers eine Grundform mit<br />

sehr leicht ausgeprägten anatomischen Merkmalen, die es<br />

bisweilen erfordern, die Oberfläche in einem abschließenden<br />

Arbeitsschritt individuell mit unterschiedlichen rotierenden<br />

Instrumenten zu akzentuieren. Vergleicht man den<br />

Ausgangszustand (Abbildung 4) mit dem Endresultat<br />

(Abbildung 5 auf Seite 22), so kann eine deutliche Verbesserung<br />

der Situation konstatiert werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die präfabrizierten Kompositveneers können, wie in<br />

vorliegendem Fall gezeigt, bei geeigneter Indikation eine<br />

optimierte und vereinfachte restaurative Versorgung im<br />

Frontzahnbereich ermöglichen und schaffen in Hinblick<br />

auf Funktion, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik weitere<br />

Behandlungsoptionen, von denen Patient und Zahnarzt<br />

gleichermaßen profitieren können.<br />

Allerdings muss kritisch angemerkt werden, dass derzeit<br />

noch keine wissenschaftlichen Daten, die im Sinne einer<br />

evidenz-basierten Zahnmedizin verlässliche Aussagen<br />

über die Langzeitprognose und die Haltbarkeit erlauben,<br />

existieren. Nach internationalem Standard durchzuführende<br />

klinische Langzeitstudien und ausstehende notwendige<br />

Laboruntersuchungen müssen zeigen, dass die hoffnungsvollen<br />

Komposit-Veneer-Systeme die hohen Erwartungen<br />

erfüllen können. <br />

— PD Dr. Christian R. Gernhardt<br />

Quelle: Zahnärztliche Nachrichten Sachsen-Anhalt 3/2012<br />

Literaturliste beim Autoren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!