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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Birgit Dohlus, Journalistin, Vorstandsmitglied des Buena Vista<br />

Dentista Club referierte aus dem Fundus ihrer langjährigen<br />

Erfahrungen aus ihrer Arbeit in zahnärztlichen Körperschaften<br />

und Berufsverbänden zu den Besonderheiten von Zahnärztinnen<br />

im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie.<br />

<br />

organisieren zu können, andererseits auch durch mangelndes<br />

Selbstvertrauen bzw. Risikobereitschaft in männerdominierte<br />

Bereiche, wie z.B. Implantologie, zu gehen.<br />

Die Standespolitik sei ein weiteres wichtiges Thema, welches<br />

von den Zahnärztinnen aus Zeitgründen nicht genügend<br />

beachtet werde. Einer der Gründe liege in der langen<br />

Zeitspanne, die benötigt wird, um standespolitisch wirklich<br />

etwas bewegen zu können: Jahrelanges Sitzen in irgendwelchen<br />

Versammlungen sei mit der Doppelbelastung<br />

Familie und Praxis einfach schlechter vereinbar.<br />

Insgesamt wurde zu geringes Interesse der Zahnärztinnen<br />

an gesellschaftlichem Engagement bemängelt, aber auch<br />

fehlende Berührungspunkte im Studium mit Selbstverwaltung<br />

und Freiberuflichkeit.<br />

Verbessern kann man diese Situation durch regionale<br />

Netzwerke, über die ich kurz referierte, indem ich unser<br />

Netzwerk „ZfN regional“ vorstellte.<br />

Die Geschäftsführerin des „Buena Vista Dentista Club e.V.“<br />

Birgit Dohlus berichtete über ihre Vereinigung, die aus einer<br />

sehr inhomogenen Gruppe von Zahnärztinnen bestehe,<br />

die sich in sehr verschiedenen Lebensphasen befänden,<br />

die aber gemeinsame Themen bewegt.<br />

Birgit Dohlus berichtete, dass die Kolleginnen größere<br />

Schwierigkeiten hätten mit sogenannten „Wir-Verbindungen“,<br />

als Männer, die sich leichter hinter eine Gruppe einfügen<br />

würden.<br />

Die Idee Praxisnetzwerke als Zukunftsmodell, in dem die<br />

Einzelpraxis in einem Netzwerk mit Spezialisten verschie-<br />

16 P O L I T I S C H E S | N Z B | M Ä R Z 2 0 1 3<br />

Dr. Tilli Hanßen, Zahnärztin, Mitglied der Zahnärzte für<br />

Niedersachsen (ZfN) und Vorstandsbeauftrage für die Belange<br />

der Zahnärztinnen der KZV Niedersachsen bei ihrem Vortrag<br />

zum Networking.<br />

dener Fachrichtungen kooperiert zur Nutzung von Synergieeffekten,<br />

wurde von einer Laborgruppe durch Herrn<br />

Alexander Rausch vorgestellt.<br />

Auch das Thema „social media“, wie Facebook, wurde<br />

diskutiert. Die Fachanwältin Katri Lyck berichtete über<br />

Möglichkeiten der Darstellung im Internet.<br />

Bei Praxisübergaben würden sich die Kolleginnen vorausschauender<br />

verhalten als ihre männlichen Kollegen. Sie<br />

nähmen früher Partner zwecks Praxisübergabe mit auf und<br />

seien auch weniger beratungsresistent, so berichtete Frau<br />

Petra Knödler von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, Zahnärztinnen<br />

agieren ganz offensichtlich anders als Männer, wollen aber<br />

ebenso freiberuflich und selbstständig arbeiten. Veränderungen<br />

werden und müssen auch in der Zukunft stattfinden,<br />

z.B. von Seiten der universitären Ausbildung, bei der Arbeit<br />

in standespolitischen Gremien und Verwaltungen. Die<br />

Einzelpraxis wird nicht aussterben, weil größere Gemeinschaftspraxen<br />

ein höheres Konfliktpotential aufweisen und<br />

wegen der dadurch bedingten Fluktuation der Zahnärzte<br />

für viele nur ein Durchgangsstadium sowie eine Möglichkeit<br />

für eine verlängerte Assistenzzeit darstellen.<br />

Der erste „ladiesdentaltalk“ in Niedersachsen wird am<br />

21. Juni 2013 in Oldenburg stattfinden. Nähere Infos dazu<br />

finden Sie unter http://www.ladies-dental-talk.de/termine. <br />

— Dr. Tilli Hanßen, Jesteburg<br />

Vorstandsbeauftragte der KZV Niedersachsen für die<br />

Belange der Zahnärztinnen

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