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inform Nr. 5 Dezember 2009 - Physio Austria

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Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber<br />

und Redaktion<br />

<strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>, Bundesverband der<br />

<strong>Physio</strong>therapeutInnen Österreichs<br />

linke Wienzeile 8/28, A-1060 Wien<br />

Tel. (01) 587 99 51-0, Fax DW-30<br />

www.physioaustria.at<br />

ZVR 511125857<br />

Geschäftsführung:<br />

Mag. Stefan Moritz, MSc,<br />

stefan.moritz@physioaustria.at<br />

Ressort Berufspolitik:<br />

Mag. Nicole Muzar, PT,<br />

nicole.muzar@physioaustria.at<br />

Ressort Berufspolitik-Medizinrecht:<br />

Mag. Agnes görny,<br />

agnes.goerny@physioaustria.at<br />

Ressort Bildung:<br />

Mag. Eva Weberndorfer,<br />

Elisabeth Wilfinger,<br />

bildungsreferat@physioaustria.at<br />

Ressort Administration:<br />

Petra Ritzal,<br />

info@physioaustria.at,<br />

Eva Maierhofer,<br />

office@physioaustria.at<br />

Bibliothek: Donnerstag 15.00–18.00 h<br />

bibliothek@physioaustria.at<br />

Redaktionsschluss: Beiträge, Inserate<br />

und bezahlte Anzeigen für das mit<br />

Monats beginn er scheinende <strong>inform</strong><br />

müssen bis spätestens 5. des Vormonats<br />

im Verbandsbüro eingelangt<br />

sein. Ist dieser Tag ein Samstag,<br />

Sonn- oder Feiertag, so gilt der nächste<br />

darauf folgende Werktag.<br />

Weitere MitarbeiterInnen<br />

dieser Ausgabe:<br />

günter Ernst<br />

Valid hanuna, PT<br />

Anne Birgen<br />

Dr. Martin van der Esch, PT<br />

Angela heller, PT<br />

Peter Philip herdin, MSc, PT<br />

Emil Igelsböck, MAS, PT<br />

Dagmar Mayrhofer, PT<br />

Elisabeth Pulker, PT<br />

Chefredakteur: otto havelka<br />

(RhIZoM PR), Telefon (02230) 2791,<br />

Fax DW-27, E-Mail havelka@rhizom.at<br />

Grafik: Designpraxis Markus hörl,<br />

www.designpraxis.at<br />

Fotos: helmut Wallner /<br />

© <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>, ausgenommen:<br />

wo gesondert angegeben<br />

Bildbearbeitung: helmut Wallner<br />

(Farbkorrektur und Retusche),<br />

Markus hörl (Retusche)<br />

Druck: Schmidbauer gmbh<br />

Wiener Straße 103, 7400 oberwart<br />

Bezugspreise: Einzelheft: 6 Euro;<br />

Abo (5 Ausgaben/Jahr): 28 Euro<br />

(Inland), 48 Euro (Ausland).<br />

Storno: schriftlich 2 Monate vor<br />

Ablauf des Abos.<br />

Editorial<br />

Bildungsdiskussion und<br />

<strong>Physio</strong>therapie<br />

Nun hat also auch Österreich seine Bildungsdiskussion: haben wir zu viele StudentInnen<br />

oder zu wenig lehrende und hörsäle? Soll der Zugang zu den hochschulen frei sein, oder<br />

soll es Beschränkungen geben? Werden an den Unis nur noch Fachkräfte „am Fließband<br />

produziert“ und kommt die Wissenschaft zu kurz?<br />

Auf den ersten Blick scheint diese Diskussion die <strong>Physio</strong>therapie-Ausbildung – obwohl<br />

diese auch akademisch ist – nicht zu tangieren. Während in den Unis hörsäle besetzt<br />

und vor den Unis demonstriert wurde, lief der lehrbetrieb an den Fachhochschulen ganz<br />

normal ab.<br />

<strong>Physio</strong>therapie – eine Ausbildungsinsel der Seligen? – Mitnichten.<br />

Es stimmt schon: Etliche Probleme der Uni-StudentInnen gibt es an den Fachhochschulen<br />

nicht. Wir haben zum Beispiel ein vergleichsweise sehr gutes Verhältnis lehrende<br />

zu StudentInnen, das auch ein individuelles Arbeiten mit den StudentInnen erlaubt und<br />

damit eine bestmögliche Ausbildung auch im hinblick auf die künftige Arbeit mit PatientInnen<br />

ermöglicht. Erleichtert wird dies durch die Zugangsbeschränkung in Form eines<br />

Eignungstests. Dieser ist meiner Ansicht nach eine gute Möglichkeit, Personen mit sehr<br />

guten Berufsvoraussetzungen für die <strong>Physio</strong>therapie zu finden.<br />

In holland beispielsweise ist der Zugang zur <strong>Physio</strong>therapie-Ausbildung „frei“. Dort<br />

stürmen alljährlich hunderte AspirantInnen die hörsäle, und nach dem ersten Semester<br />

setzt nur noch ein Viertel das Studium fort. Auch das ist nichts anderes als ein Auswahlverfahren.<br />

Es stellt sich nur die Frage, ob die Idee vom „freien Zugang“ den Zeitverlust<br />

von so vielen jungen Menschen wert ist.<br />

Dramatisch wird es hierzulande aber, wenn junge <strong>Physio</strong>therapeutInnen die Fh verlassen<br />

und ihre akademische Qualifizierung durch ein Masterstudium erweitern wollen. laut<br />

Bologna-Prozess, den auch Österreich unterzeichnet hat, ist EU-weit ein durchgängiges<br />

Bildungssystem von den Bachelorabschlüssen an Fachhochschulen bis zum Master- und<br />

Doktoratsabschluss zu schaffen.<br />

hier liegt die Bildungspolitik des Bundes seit der Unterzeichnung des Vertrages vor zehn<br />

(!) Jahren praktisch in Agonie. AbgängerInnen von Bacchelor-Studiengängen (z.B. <strong>Physio</strong>therapie)<br />

werden nach wie vor in teure private Masterlehrgänge gezwungen, weil es die<br />

Bundespolitik bis heute nicht geschafft hat, wie im Fachhochschulgesetz und im Bologna-<br />

Prozess vorgesehen, eine durchgängige Studienstruktur für das <strong>Physio</strong>therapiestudium<br />

wie auch für die anderen MTD-Studien einzurichten. Solche gibt es im öster reichischen<br />

Bildungssystem einfach nicht. Von einem Doktoratsstudium, wie es im Bologna-Prozess<br />

vorgesehen wurde, ganz zu schweigen.<br />

De facto hat der Bund bislang nicht einen cent für die Umsetzung des Bologna-Abkommens<br />

locker gemacht, da auch die (neuen) Fachhochschulen von den Bundesländern<br />

finanziert werden. Und es gibt keine Anzeichen, dass hier eine Neuausrichtung erfolgen<br />

könnte. Das ist schlicht und einfach ein Skandal.<br />

Österreich braucht eine intensive Bildungsdiskussion. Und die <strong>Physio</strong>therapie ist davon<br />

direkt betroffen.<br />

Silvia Mériaux-Kratochvila, M.Ed., PT<br />

Präsidentin<br />

<strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong> <strong>inform</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> 3

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