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inform Nr. 5 Dezember 2009 - Physio Austria

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Bevor sich alle nach der Begrüßung<br />

durch <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>-Präsidentin<br />

Silvia Mériaux-Kratochvila, M.Ed.,<br />

auf Ferse, Knöchel, Ballen und Zehen<br />

konzentrierten, meldete sich der<br />

Vorstandsvorsitzende der freiberuflichen<br />

<strong>Physio</strong>therapeutInnen oberösterreichs,<br />

Martin Weidinger, MSc. zu Wort, um auf<br />

die bundesweit sehr unterschiedliche<br />

Entwicklung im Bereich der Kostenrückerstattung<br />

von Seiten der Krankenkassen<br />

für <strong>Physio</strong>therapie bei WahltherapeutInnen<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Als erster Vortragender referierte der<br />

Pionier im Bereich der neuen Fußchirurgie,<br />

Univ. Doz. Dr. Ernst ortner über die<br />

Biomechanik des Fußes und die klinische<br />

Relevanz für den physiotherapeutischen<br />

Prozess. Auf beeindruckende Weise zeigte<br />

er die Möglichkeiten der Implantatchirurgie<br />

im Bereich des gesamten Fußes.<br />

Durch dieses neuartige Implantatsystem<br />

sei man nun in der lage, mit äußerst<br />

geringer Komplikationsrate schwerste<br />

Fehlstellungen zu beheben und dennoch<br />

benachbarte Strukturen zu erhalten.<br />

Diese müssten dann durch <strong>Physio</strong>therapie<br />

reaktiviert werden. Aber auch bei Sehnenum<br />

lagerungen, wie sie zum Beispiel beim<br />

berüchtigten Fallfuß durchgeführt werden,<br />

ist postoperative <strong>Physio</strong>therapie uner-<br />

Bildung 4. Interdisziplinäres Herbstsymposium in Oberösterreich<br />

Der Fuß – zentrales<br />

Element der Statik<br />

lässlich, da Beugesehnen oft zu Strecksehnen<br />

umgewandelt werden und diese<br />

in weiterer Folge in ihrer neuen Funktion<br />

re-trainiert werden müssen.<br />

Dr. Andreas Kranzl vom labor für gang-<br />

und Bewegungsanalyse in Wien-Speising<br />

lieferte interessante Einblicke in die<br />

ganganalyse und deren unterstützende<br />

Analysemöglichkeiten zur Evaluierung<br />

diverser Bewegungsabläufe. Während beim<br />

„Normalfuß“ die hauptbelastungszone im<br />

Bereich der Ferse, des Metatarsale II/III<br />

und der großzehe liegen, konnten mittels<br />

Druckmessplatte die eindeutigen Unterschiede<br />

der ganglinie in Bezug auf Plattfuß<br />

und Klumpfuß sichtbar gemacht werden.<br />

Weitere Einflussfaktoren für die Veränderung<br />

der ganglinie sind ganggeschwindigkeit,<br />

Alter, Körpergewicht und geschlecht.<br />

Fallbeispiele für unterschiedliche ganglinien<br />

mittels Druckmessplatte zeigten auf<br />

verständliche Art und Weise den Einfluss<br />

von operationen, diversen Einlagen oder<br />

Kompensationsmuster aufgrund von<br />

Beinlängendifferenzen.<br />

Unter dem Titel „Aktive podologische<br />

Einlagen – was können sie wirklich?“<br />

beleuchtete Peter Redtenbacher, PT das<br />

gebiet der Einlagenversorgung. Neben<br />

einem geschichtlichen Streifzug ging er<br />

FoTo: PETER PhIlIP hERDIN, M.Sc., PT<br />

Am 4. Oktober <strong>2009</strong> lud <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong><br />

OÖ bereits zum vierten Mal zu einer<br />

interdisziplinären Fachtagung, bei der<br />

dieses Mal der menschliche Fuß genau<br />

unter die Lupe genommen wurde. Ein<br />

hochkarätiges ReferentInnenteam sorgte<br />

für einen Ansturm von <strong>Physio</strong>therapeutInnen<br />

aus ganz Österreich. Mit<br />

mehr als 200 <strong>Physio</strong>therapeutInnen und<br />

VertreterInnen anderer Gesundheitsberufe<br />

war der Saal bis auf den letzten<br />

Platz gefüllt.<br />

auf das Funktionsprinzip ein, welches<br />

durch Stimulierung der Muskelspindeln<br />

und golgie Sehnenorgane aufgrund einer<br />

Muskelkettenaktivierung nach oben<br />

Einfluss auf die haltung nehmen soll.<br />

Der Einlagen-Aufbau setzt sich nach<br />

Redtenbacher aus verschiedenen Keilen<br />

zusammen, insbesondere in einen retrocapitalen<br />

(intern/extern), medioexternen<br />

und calcanearen (intern/extern) Teil.<br />

Weiters ging er auf den Behandlungsablauf<br />

ein, in dem PatientInnen zuerst auf deren<br />

gelenksstatus beurteilt werden. Nach<br />

einem dynamischen Fußabdruck im gehen<br />

werden dann in weiterer Folge relevante<br />

Körperpunkte markiert, um im anschließenden<br />

Videoverfahren etwaige Abweichungen<br />

besser herausfiltern zu können.<br />

Nach dem Einbringen der entsprechenden<br />

Keile wird erneut mittels Videokontrolle<br />

analysiert, inwiefern sich das gangbild der<br />

PatientInnen normalisiert hat. Anschauliche<br />

Fallbeispiele demonstrierten den<br />

Unterschied „Vorher-Nachher“ bei diverser<br />

Einlagenversorgungen.<br />

Dr. Andreas Scheuer bot Einblicke in<br />

den Bereich der Akupunktur und deren<br />

Einfluss auf den Fuß und andere Körperregionen.<br />

So können durch Verwendung<br />

von Akupunktursystemen Tonussenkungen,<br />

-steigerungen, antiödematöse<br />

Wirkungen, Schmerzreduktionen (über<br />

neurohumerale Regulation) und psychovegetative<br />

Entkoppelung erreicht werden.<br />

Für all jene, die sich fragen, wie <strong>Physio</strong>therapeutInnen<br />

Akupunktur durchführen<br />

können: Triggerpunkte sind oft in der<br />

Nähe von Akupunkturpunkten, insofern<br />

können derartige Techniken ähnliche<br />

Wirkungsmechanismen zur Folge haben.<br />

Außerdem kann man Akupunkturpunkte<br />

<strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong> <strong>inform</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> 22

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