inform Nr. 5 Dezember 2009 - Physio Austria
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Pressekonferenz zum Sport physiotherapie-Kongress<br />
<strong>2009</strong> (v.l.n.r.):<br />
Univ.-Prof. Dr. Erich Müller,<br />
Hans Josef Haas, Karl Lochner, PT,<br />
Mag. Wolfgang Margreiter, PT,<br />
Dr. Gerhard Oberthaler, Dr. Patrick<br />
Bernatzky, Philipp Schörghofer<br />
Workshop<br />
im leistungsdiagnostischen<br />
Labor<br />
Wissenschaft und Forschung Sportphysiotherapie-Kongress <strong>2009</strong><br />
Alpiner Skisport – Management<br />
von Knieverletzungen<br />
Von 13. bis 14. November fand in Salzburg ein internationaler interdisziplinärer<br />
Kongress zum Thema Knieverletzungen im Skisport statt. Veranstalter<br />
waren die Universität Salzburg, Interfakultärer Fachbereich für Sport- und<br />
Bewegungswissenschaft, die <strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong>-Fachgruppe Sportphysiotherapie<br />
und das Fortbildungsinstitut Sportphysiotherapie „spt- education“.<br />
Zielsetzung des Kongresses war,<br />
Rehabilitation und Prävention von<br />
Knieverletzungen als interdisziplinäre<br />
Gesamtleistung von Sportmedizin,<br />
Sportwissenschaften,<br />
Sportpsychologie und Sportphysiotherapie<br />
zu diskutieren und die Problematik<br />
schwerer Knieverletzungen beim<br />
Alpinen Ski(renn)lauf aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu betrachten, zu analysieren<br />
und Rehabilitationsstrategien und Präventionsmaßnahmen<br />
zu diskutieren.<br />
FoTo: UNIVERSITÄT SAlZBURg<br />
FoTo: UNIVERSITÄT SAlZBURg<br />
Univ.Prof. Dr. Erich Müller, gastgeber und<br />
leiter des Interfakultären Fachbereiches<br />
Sport- und Bewegungswissenschaft der Uni<br />
Salzburg, stellte einleitend eine vom Internationalen<br />
Skiverband lancierte und vom oslo<br />
Sports Trauma Research center (Arbeitsgruppe<br />
rund um Prof. Roald Bahr) durchgeführte<br />
Studie zu Verletzungen im Skirennlauf<br />
vor, der zufolge jeder dritte Athlet pro Saison<br />
mit einer mehr oder weniger ernsthaften<br />
Verletzung rechnen muss – im Vordergrund<br />
stehen dabei Knieverletzungen.<br />
Der <strong>Physio</strong>therapeut Nicolas Mathieu<br />
(Schweizerischer Sportphysioverband)<br />
und der Sportwissenschafter Jürgen<br />
Birklbauer zeigten die Bedeutung des<br />
sensomotorischen und des intermuskulären<br />
Koordinations-Trainings auf. Sie<br />
erläuterten die neurobiologischen<br />
grundlagen des motorischen lernens<br />
und die Notwendigkeit, das zielgerichtete,<br />
variationsreiche Üben von Bewegungsabläufen<br />
zu favorisieren. Die Umsetzung<br />
dessen veranschaulichte Nicolas Mathieu<br />
anhand des sportphysiotherapeutischen<br />
Rehabilitationsprozesses am Beispiel<br />
eines Schweizer Skirennläufers nach einer<br />
Knieverletzung.<br />
Die renommierten Sportmediziner und<br />
Kniechirurgen gerhard oberthaler,<br />
christian Fink und christian hoser diskutierten<br />
die häufigsten Knieverletzungen<br />
und die derzeit möglichen Behandlungsstrategien.<br />
Neue Behandlungsformen<br />
von Knorpel- und Meniskusverletzungen<br />
beginnen sich langsam zu entwickeln und<br />
trotz aller Fortschritte ist die <strong>Physio</strong>logie<br />
des verletzten gewebes der Indikator für<br />
das therapeutische Verhalten und die<br />
Zeitdauer der Rehabilitation. Man strebt<br />
grundsätzlich nach zeitlicher Effizienz<br />
aber zugleich sollte dabei nichts überstürzt<br />
werden, so die Mediziner unisono.<br />
Eindringlich mahnen die Sportmediziner<br />
– in Anbetracht der schwerwiegenden<br />
Verletzungen – zu einer intensiven<br />
Ursachenforschung und empfehlen die<br />
Fokussierung auf Präventivmaßnahmen.<br />
Das Impulsreferat von Arno Staudacher<br />
(Direktor des Skigymnasiums Stams und<br />
<strong>Physio</strong> <strong>Austria</strong> <strong>inform</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> 18