MPI Gutachten Vorratsdatenspeicherung - Bundesministerium der ...
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Am niedrigsten ist die Nutzung von Flatrates im Mobilfunkbereich. Nach Berechnungen <strong>der</strong><br />
Bundesnetzagentur wurden 2009 schätzungsweise zwei Drittel <strong>der</strong> in Mobilfunknetzen abgehenden<br />
Gespräche über eine Flatrate abgerechnet 133 ; 2007 waren es erst ein Drittel. In absoluten<br />
Zahlen betrug das Volumen des Flatrateverkehrs im Jahr 2009 mehr als 45 Mrd. Minuten<br />
bzw. 22,6 Mrd. Minuten in 2007. Die Anzahl <strong>der</strong> Verbindungen wird auch hier nicht<br />
geson<strong>der</strong>t erfasst. Bei Zugrundelegung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Agentur geschätzten durchschnittlichen<br />
Gesprächsdauer von 2 Minuten pro Anruf gab es 2009 etwa 22,5 Mrd. Flatrateverbindungen,<br />
verglichen mit 11,3 Mrd. Verbindungen in 2007. 134 Das Aufkommen – und damit das Risiko<br />
des Datenausfalls – hätte sich damit im Hinblick auf Mobilfunkverbindungen in etwa verdoppelt.<br />
Auf den Mobilfunkbereich konzentriert sich ferner die Problematik des Einsatzes von Prepaid-Karten.<br />
Auch insoweit können sich Fragen <strong>der</strong> Rechnungsrelevanz stellen, die an dieser<br />
Stelle nicht vertiefend behandelt werden können. Nach den von <strong>der</strong> Bundesnetzagentur veröffentlichen<br />
Zahlen nutzten Ende 2010 ca. 55 % <strong>der</strong> Teilnehmer eine vorausbezahlte SIM-<br />
Karte. 135 Der Anteil <strong>der</strong> Prepaid-Karten ist damit im Vergleich zu dem Jahr 2007 nur unwesentlich<br />
gestiegen; damals hatte <strong>der</strong> Anteil 55 % ausgemacht. 136 Im Einzelfall können auch<br />
hier Daten zu Dokumentationszwecken im Rahmen <strong>der</strong> meist automatisierten Billing-<br />
Vorgänge zumindest während einer kurzen temporären Speicherzeit vorhanden sein. Siehe<br />
hierzu auch die Auskünfte <strong>der</strong> Experten aus dem Bereich <strong>der</strong> TK-Anbieter (unten Teil F unter<br />
Pkt. 4.).<br />
Tabelle C-5: Spannweiten <strong>der</strong> Speicherzeiten in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Internet,<br />
VoIP und E-Mail*<br />
Tabelle 1<br />
A1: Speicherung <strong>der</strong><br />
Rufnummer des<br />
anrufenden Anschlusses<br />
B1: Speicherung <strong>der</strong><br />
Rufnummer des<br />
angerufenen Anschlusses<br />
*) Januar 2011. Quelle: Bundesnetzagentur (vgl. Fn. 131).<br />
Die Bundesnetzagentur hat im Januar 2011 eine Erhebung zu <strong>der</strong> aktuellen Speicherpraxis<br />
ausgewählter TK-Anbieter durchgeführt, aus <strong>der</strong> sich Erkenntnisse zu den unterschiedlichen<br />
____________<br />
nicht pauschal<br />
abgerechnete<br />
Verbindungen<br />
Speicherzeiten [Tage]<br />
( t-Spannweite bei NB&SP )<br />
MobFu<br />
Festnetz<br />
(analog/ISDN/VoIP)<br />
133 Vgl. Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2010, S. 87.<br />
134 Vgl. Bundesnetzagentur, Tätigkeitsbericht Telekommunikation 2008/2009, S. 53.<br />
135 Vgl. Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2010, S. 83.<br />
136 Vgl. Bundesnetzagentur, Jahresbericht 2009, S. 89.<br />
nicht pauschal<br />
abgerechnete<br />
Verbindungen<br />
Speicherzeiten [Tage]<br />
( t-Spannweite bei NB&SP )<br />
Internet<br />
(DSL/Breitband)<br />
VoIP E-Mail<br />
7 - 180 7 - 180 A2: zugewiesene<br />
Benutzerkennung<br />
7 - 90 7 - 180<br />
1 - 60<br />
Flatrate 7 - 120 7 - 180 Flatrate 7 - 90 7 - 90<br />
nicht pauschal<br />
abgerechnete<br />
Verbindungen<br />
Flatrate<br />
7 - 180<br />
7 - 210<br />
90 - 210<br />
7 - 210<br />
A2´: zugewiesene<br />
Internet-Protokoll-<br />
Adresse<br />
nicht pauschal<br />
abgerechnete<br />
Verbindungen<br />
Flatrate<br />
2 - 90<br />
2 - 10<br />
7 - 30<br />
7 - 30<br />
1 - 60