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MPI Gutachten Vorratsdatenspeicherung - Bundesministerium der ...

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Weitere punktuelle Detailanalysen konzentrierten sich schließlich auf die Frage, ob die betriebsinterne<br />

Speicherdauer <strong>der</strong> Daten und damit einhergehend die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

Daten vorhanden sind, einen systematischen Einfluss auf den Ermittlungserfolg haben könnte.<br />

Hierfür wurde in einem ersten Schritt bestimmt, wie weit <strong>der</strong> Abfragezeitraum <strong>der</strong> einzelnen<br />

Beschlüssen in die Vergangenheit zurück reichte. Diese Angabe kann den Kategorien in<br />

Tabelle C-4 (Spalte N) entnommen werden. Mit einbezogen sind hier, im Gegensatz zu den<br />

vorangegangenen Analysen zu den retrograden Abfragen, auch die zukunftsgerichteten Zeiträume.<br />

Denn speziell für die Erfolgsanalyse ist neben <strong>der</strong> Erfassung des retrograden Zeitraumes<br />

<strong>der</strong> Abfrage zu berücksichtigen, welchen Gesamtzeitraum die Abfrage insgesamt abdecken<br />

soll. So kann z.B. eine Abfrage, die den zurückliegenden Dreimonatszeitraum abdecken<br />

soll, auch dann erfolgreich sein, wenn nur noch Daten aus dem letzten Monat gespeichert<br />

sind. Hier ist festzustellen, dass sich die Beschlüsse, unabhängig davon wie weit sie in die<br />

Vergangenheit zurückreichen, meist auf einen sehr großen Abfragezeitraum beziehen. So<br />

umfassen etwa ein Drittel <strong>der</strong> Beschlüsse, <strong>der</strong>en Abfragezeitraum über drei Monate in die<br />

Vergangenheit reicht (Zeile „vor mehr als 90 Tage“), zugleich auch Daten in <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Eine Konzentration auf einen kürzeren Abfragezeitraum ist bei Beschlüssen festzustellen,<br />

<strong>der</strong>en Abfragen nur wenige Tage in die Vergangenheit reichen (Zeilen „1-7 Tage zurückliegend“<br />

und „1 Tag zurückliegend“).<br />

Tabelle C-4: Abfragezeiträume bei Beschlüssen die sich nur auf die Vergangenheit bezogen*<br />

N 0<br />

-90 -60 -30 -7<br />

Beginn <strong>der</strong> Abfrage in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit<br />

vor mehr als 90 Tagen 182 9 2 5 11 10 78 65<br />

60-90 Tage zurückliegend 148 10 4 10 6 68 46<br />

30-60 Tage zurückliegend 101 37 10 6 17 26<br />

7-30 Tage zurückliegend 134 49 18 14 52<br />

1-7 Tage zurückliegend 186 146 19 18<br />

1 Tag zurückliegend 65 57 7<br />

Beginn in <strong>der</strong> Zukunft 441 441<br />

*) Quelle: Erste <strong>MPI</strong>-Studie.<br />

Da keine Angaben darüber vorlagen, auf welchen konkreten Zeitraum innerhalb einer Abfrage<br />

ggf. die Erfolge zurückzuführen waren, wurde im Folgenden <strong>der</strong> Beginn des Abfragezeitraums<br />

als Kriterium genommen.<br />

Zur Abschätzung des Erfolges von Verbindungsdatenabfragen wurde zunächst die Grundvariable<br />

erhoben: Wurden überhaupt Verbindungsdaten durch TK-Anbieter geliefert (Ja/Nein)?<br />

Sodann wurde erfasst, ob in <strong>der</strong> Akte zu den jeweiligen Beschlüsse mindestens ein spezifischer<br />

Erfolg, wie z.B. die Ermittlung weiterer Täter, die Lokalisierung eines Täters, etc. verzeichnet<br />

war. Ein weiteres Kriterium war die Erfolgseinschätzung des Auswerters, bzw. die<br />

Erwähnung einer solchen allgemeinen Einschätzung in <strong>der</strong> Akte (dreistufige Skala: 0 = kein<br />

Erfolg; 1 teilweise erfolgreich; 2 erfolgreich).

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