MPI Gutachten Vorratsdatenspeicherung - Bundesministerium der ...
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Herstellung von Kin<strong>der</strong>pornografie maßgeblich eingebunden sind. Angesichts <strong>der</strong><br />
in die Auswertung von Datenträgern investierten Ressourcen und angesichts <strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Betonung <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Verfolgung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>pornografie für die<br />
Vorbeugung von sexuellem Missbrauch dürfte sich schließlich die Frage stellen, ob<br />
die hier verausgabten Mittel nicht besser in an<strong>der</strong>en Maßnahmen zur Prävention<br />
und Repression des Kindesmissbrauchs platziert worden wären.<br />
14.4. Stalking<br />
Die Strafverfolgung von Stalking lässt beson<strong>der</strong>e Probleme erkennen. Diese liegen<br />
allerdings nicht in fehlenden Rückgriffmöglichkeiten im Hinblick auf Vorratsdaten<br />
<strong>der</strong> Telekommunikation. Worauf sich eine solche Annahme eines Zusammenhangs<br />
zwischen Schutz vor Stalking und Zugriff auf Vorratsdaten überhaupt stützen<br />
könnte, ist vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Daten zu Ermittlungen und Ermittlungsergebnissen,<br />
Strafverfahren und Ergebnissen von Strafverfahren ferner nicht nachvollziehbar.<br />
15. Es kann sicher nicht ausgeschlossen werden, dass in komplexen Verfahren und bei Kapitaldelikten<br />
Verkehrsdaten wichtige Indizien repräsentieren o<strong>der</strong> zusätzliche Ermittlungsansätze<br />
schaffen. Derartige Fälle, sollten sie zweifelsfrei identifiziert werden können, wirken<br />
sich aber auf die Gesamttrends nicht aus.<br />
3. Ermittlungsmethoden, Ermittlungseffizienz und Aufklärungsquote<br />
16. Bislang liegen nur wenige systematische Untersuchungen zur Effizienz von Ermittlungsmaßnahmen<br />
in <strong>der</strong> Aufklärung von Straftaten vor.<br />
17. Danach erscheint die Fokussierung einer einzelnen Ermittlungsmaßnahme, hier <strong>der</strong> Abfrage<br />
von auf Vorrat gespeicherten Verkehrsdaten, auf <strong>der</strong> Grundlage empirischer Untersuchungen<br />
zu Ermittlungen und Strafverfahren im Bereich komplexer Kriminalität (vor allem<br />
organisierter Kriminalität), nicht plausibel.<br />
18. Verkehrsdaten spielen in <strong>der</strong> Regel nur in Kombination mit an<strong>der</strong>en Ermittlungsmaßnahmen<br />
eine Rolle.<br />
19. Dabei ergeben sich aus <strong>der</strong> Perspektive von Aufklärungseffizienz und möglichen Sicherheitslücken,<br />
ordnet man die bisherigen Diskussionen und Ausführungen zur möglichen Relevanz<br />
von Vorratsdaten, 4 Konstellationen:<br />
19.1. Die Nutzung von Verkehrsdaten in <strong>der</strong> Feststellung von Kontakten bzw. Nähe<br />
zu einem Tatort/Opfer. Dies ist vor allem bei Tötungsdelikten thematisiert worden.<br />
Die Untersuchungen haben für Tötungsdelikte keine Hinweise ergeben, dass<br />
das Fehlen von Vorratsdaten die Aufklärung verhin<strong>der</strong>t hätten.<br />
19.2. Die Nutzung von Verkehrsdaten (insbeson<strong>der</strong>e auch Geo-Daten) zur retrospektiven<br />
Identifizierung von Tatzusammenhängen bei Serientaten (insbeson<strong>der</strong>e