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Irische Texte : mit ersetzungen und Wterbuch

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166 Das Fest des Ericria<br />

lichkeit gehabt hat, wenn er auch nach unseren Begriffen etwas<br />

correcter wäre, als der überlieferte. Denn bei dem Schwanken<br />

der irischen Schreibweise, bei der Freiheit, <strong>mit</strong> der die Schrei-<br />

ber ihre <strong>Texte</strong> theils abschrieben theils umschrieben, <strong>und</strong> bei<br />

dem Einfluss, den die neben der schriftlichen einhergehende<br />

mündliche Tradition auf erstere gehabt haben kann, wird sich<br />

das Ursprüngliche immer nur ungefähr berechnen lassen, nie<br />

aber werden wir für die Prosa ein verlornes Original Wort für<br />

Wort so herstellen können, dass jede subjective Willkür aus-<br />

geschlossen ist. Für die irischen Sagen erhebt sich aber über-<br />

haupt die Frage, was ein moderner Philologe herstellen könnte.<br />

Wir wissen von keinem Verfasser <strong>und</strong> wir haben nur in Bezug<br />

auf den Táin Bó Cúalnge sagenhafte Berichte über eine Samm-<br />

lung der einzelnen Theile im 6. oder 7. Jahrh. (vgl. O'Curry,<br />

Ms. Mat. p. 29 fg.). Von der Sprache <strong>und</strong> der Form dieser<br />

ersten Stadien der Sagenüberlieferung besitzen wir keine sichere<br />

Kenntniss. Also um den Urtext eines Verfassers, den man<br />

nicht kennt, oder um die Gr<strong>und</strong>form einer massgebenden Re-<br />

daction kann es sich schwerlich handeln. Das Ideal einer so-<br />

genannten Textrecension könnte also höchstens sein ein in den<br />

meisten Fällen unbekanntes älteres Manuscript, auf das die<br />

älteste, oder einige oder alle vorhandenen Handschriften zurück-<br />

gehen. Auch dieses Ziel halte ich aus den oben angedeuteten<br />

Gründen für unerreichbar. Ich gebe daher immer eine Hand-<br />

schrift unverändert. In zweiter Linie wird dann als Ergänzung<br />

dieses Verfahrens abgesondert die Correctur <strong>und</strong> Kritik des<br />

Ueberlieferten in Betracht kommen, wobei man je nach den<br />

Verhältnissen mehr oder weniger ausführlich sein kann. Wenn<br />

ich in den von mir früher herausgegebenen <strong>Texte</strong>n eine reich-<br />

liche Varia lectio, einige Male sogar zwei Versionen derselben<br />

Sage vollständig <strong>mit</strong>getheilt habe, so sollte selbstverständlich<br />

dabei Etwas für die Verbesserung corrupter oder das Ver-<br />

verfehlte Ergänzung von es zu cacht, die ich in meinem Wörterbuch<br />

berichtigt habe, nicht nur in den „Contents of Leabhar Breac" p. 6<br />

findet, sondern sogar im <strong>Texte</strong> des faesimilierten Manuscripts selbst,<br />

p. 108», lin. 58, worauf mich Kuno Meyer aufmerksam macht.

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