Irische Texte : mit ersetzungen und Wterbuch

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29.03.2013 Aufrufe

Das Fest des Bricriu und die Verbannung der Mac Duil Dermait. l ö Auf diese Sage habe ich schon Irische Texte S. 236 und S. 311 aufmerksam gemacht. Nach H. d'Arbois de Juhainville's Catalogue de la Littérature Epique de l'Irlande, p. 173, ist sie bis jetzt in keiner andern Handschrift, als dem Gelben Buch von Lecan (H. 2. 16, Trin. Coll. Dubl.), pp. 759—765, nach- gewiesen. Der hier vollständig mitgetheilte Text beruht auf meiner eigenen Collation dor a. a. 0. erwähnten Abschrift At- kinson's. Mein Streben war hauptsächlich darauf gerichtet, genau das Manuscript wiederzugeben, abgesehen von der Trans- scription, der Worttrennung und der durch den Druck bezeich- neten Ergänzung der Abkürzungen. In der Worttrennung bin ich dadurch bestärkt worden, dass die altirischen Codices nicht nur im Irischen, sondern auch im Lateinischen die Präposition mit dem Casus und andere grammatische Verbindungen zusammen schreiben, wie man bei- spielsweise in meiner Ausgabe der neuen Carlsruher Glossen, oben S. 146 fg., sehen kann. Trennt man im Latein, so darf man auch im Irischen trennen. Bei einer Collation der Würz- burger und Carlsruher Glossen in Zimmer's Glossao Hibornicae habe ich aber beobachtet, dass diese Codices auch im Irischen keineswegs ganz consequent die grammatischen Verbindungen zusammenschreiben. Ueborhaupt kam viel auf die Raumverhält- nisse an: bei wenig Raum sind sogar ganze Sätze ohne Absatz geschrieben, und oft hat andrerseits ein über oder unter die Linie gehender Buchstabe des Textes sogar ein einfaches Wort

Das Fest des Bricriu 1(35 der Glosse zerrissen. Zu den Wörtern, welche zu dum folgen- den Worte gezogen werden, gehört auch die Conjunction et, und zwar sowohl im Lateinischen als auch im Irischen. Ich aber trenne im Allgemeinen, wie bisher, und lasse die engzu- sammengehörigen Elemente nur im Falle lautlicher Verquicknng und in anderen besonderen Fällen zusammen, z. B. in iarsin, lasodain u. s. w., wie wir ja auch im Deutschen in „nachdem", „indem", „dabei" u. s. w. aus ursprünglich formal selbständigen Elementen einheitliche Wörter gemacht haben. In der Andeutung meiner Ergänzung der Abkürzungen thue ich lieber des Guten zuviel, als zu wenig. Doch betrachte ich die gewundene Linie für das m und den geraden Strich für das n in bekannten Wörtern als so unzweideutige Zeichen, dass ich sie nur in zweifelhaften Wörtern angedeutet habe. Die einheimischen Gelehrten wie O'Donovan und O'Curry hatten glatte Texte veröffentlicht, in denen sie die Abkürzungen der Mss. stillschweigend ergänzt und Manches nach der Weise der spätem Sprache, die sie besonders beherrschten, corrigiert und umgeändert haben. Stokes, auch Hennessy in seiner Ausgabe der Sage Fotha Catha Cnucha in Band II der Revue Celtique, haben diesem Verfahren gegenüber zuerst den Hauptwerth dar- auf gelegt, genau zu geben, was wirklich in der Handschrift steht, und alle Ergänzungen und Correcturen im Druck hervor- treten zu lassen. Diesen Gelehrten schliesse ich mich in der Hauptsache an* Meine Conjecturen und Correcturen setze ich in die An- merkungen. Gegen die Aufnahme derselben in den Text hege ich das Bedenken, dass dann ein Text entsteht, der nie eine Wirk- * Ich ergänze jetzt mit Stokes und Zimmer, Gloss. Hib. p. LIV, die Partikeln di und dö der Mss. zu Arno und dano oder A&na. Meine irrige Angabe, Irische Texte p. 67, dass im Buch von Leinster gewöhnlich plene „din" geschrieben wäre, beruhte auf der stillschweigenden Ergänzung von dl zu din in mir vorliegenden Transscripten. Ich habe nicht daran gezweifelt, dass dano, dino die ursprünglicheren Formen seien, sondern hielt nur für möglich, dass sie einsilbig geworden wären, etwa wie cor aus coro. — Bei dieser Gelegenheit will ich bemerken, dass sich die

Das Fest des Bricriu<br />

<strong>und</strong> die Verbannung der Mac Duil Dermait.<br />

l ö<br />

Auf diese Sage habe ich schon <strong>Irische</strong> <strong>Texte</strong> S. 236 <strong>und</strong><br />

S. 311 aufmerksam gemacht. Nach H. d'Arbois de Juhainville's<br />

Catalogue de la Littérature Epique de l'Irlande, p. 173, ist sie<br />

bis jetzt in keiner andern Handschrift, als dem Gelben Buch<br />

von Lecan (H. 2. 16, Trin. Coll. Dubl.), pp. 759—765, nach-<br />

gewiesen. Der hier vollständig <strong>mit</strong>getheilte Text beruht auf<br />

meiner eigenen Collation dor a. a. 0. erwähnten Abschrift At-<br />

kinson's. Mein Streben war hauptsächlich darauf gerichtet,<br />

genau das Manuscript wiederzugeben, abgesehen von der Trans-<br />

scription, der Worttrennung <strong>und</strong> der durch den Druck bezeich-<br />

neten Ergänzung der Abkürzungen.<br />

In der Worttrennung bin ich dadurch bestärkt worden,<br />

dass die altirischen Codices nicht nur im <strong>Irische</strong>n, sondern auch<br />

im Lateinischen die Präposition <strong>mit</strong> dem Casus <strong>und</strong> andere<br />

grammatische Verbindungen zusammen schreiben, wie man bei-<br />

spielsweise in meiner Ausgabe der neuen Carlsruher Glossen,<br />

oben S. 146 fg., sehen kann. Trennt man im Latein, so darf<br />

man auch im <strong>Irische</strong>n trennen. Bei einer Collation der Würz-<br />

burger <strong>und</strong> Carlsruher Glossen in Zimmer's Glossao Hibornicae<br />

habe ich aber beobachtet, dass diese Codices auch im <strong>Irische</strong>n<br />

keineswegs ganz consequent die grammatischen Verbindungen<br />

zusammenschreiben. Ueborhaupt kam viel auf die Raumverhält-<br />

nisse an: bei wenig Raum sind sogar ganze Sätze ohne Absatz<br />

geschrieben, <strong>und</strong> oft hat andrerseits ein über oder unter die<br />

Linie gehender Buchstabe des <strong>Texte</strong>s sogar ein einfaches Wort

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