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Am traditionellen Abend der gastgebenden Landes- kirche im ...

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10<br />

Jahresbericht<br />

DIE REFORMIERTEN<br />

Evangelischreformierte<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

bei<strong>der</strong> Appenzell


1 <strong>Am</strong>tsbericht 2010 // Editorial<br />

2 Kirchenrat // Präsidium<br />

4 Kirchenrat // Finanzen<br />

5 Kirchenrat // Theologie und Seelsorge<br />

6 Kirchenrat // Kin<strong>der</strong> und Jugend<br />

8 Kirchenrat // Diakonie und Gesellschaft<br />

9 Pfarrkonvent<br />

10 Portrait Beratungsstelle für Ehe-,<br />

Familien- und Lebensfragen, BEFL<br />

12 Kirchenblatt MAGNET<br />

13 Konfirmation<br />

15 Kirchgemeinde // Reute-Oberegg<br />

16 Kirchgemeinde // Schönengrund<br />

17 Kirchgemeinde // Speicher<br />

18 Kirchgemeinde // Stein<br />

20 Portrait // Heinz Mauch<br />

22 Portrait // Corinna Boldt<br />

24 Portrait // Hansueli Nef<br />

26 Übersicht Kirchgemeinden<br />

27 Übersicht Mutationen Mitglie<strong>der</strong><br />

29 Rechnung 2010 // Bilanz // Aktiven // Passiven<br />

30 Rechnung 2010 // Erfolgsrechnung // Aufwand //<br />

Entwicklung Steuereingänge<br />

31 Rechnung 2010 // Erfolgsrechnung // Ertrag //<br />

Fondsrechnung<br />

33 Adressen // Kirchenrat<br />

Titelbild: Kirchenratspräsident Kurt Kägi gratuliert dem<br />

neugewählten SEK-Ratspräsidenten Gottfried Locher.<br />

Fotos: H9 / Hans Ulrich Gantenbein, Waldstatt<br />

Seiten: 3 (Bild 3, 4 und 5), 11, 21, 23, 25 und 33<br />

Fotos: Lars Syring, Bühler<br />

Seiten: Umschlagseite, 3, (Bild 1 und 2), 28<br />

zVg. von Kirchgemeinden:<br />

Seiten: 7, 14, 19, und 32<br />

Impressum<br />

Redaktion: evangelisch-reformierte <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

bei<strong>der</strong> Appenzell<br />

Konzept / Design: Medienpark, Zürich<br />

Druckerei Appenzeller Medienhaus<br />

Auflagen: 850<br />

Gedruckt auf chlorfreiem Papier<br />

Herzlichen Dank<br />

allen Redaktorinnen und Redaktoren<br />

für die Berichte.


<strong>Am</strong>tsbericht 2010 // Editorial.<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Das Jahr 2010 stand für die evangelisch-reformierte <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

bei<strong>der</strong> Appenzell <strong>im</strong> Zeichen <strong>der</strong> Gesamterneuerungswahlen <strong>der</strong><br />

kirchlichen Behörden. Damit verbunden waren die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den erreichten o<strong>der</strong> (noch) nicht erreichten Legislaturzielen<br />

und die Festlegung neuer Ziele für die nun laufende <strong>Am</strong>tsperiode.<br />

Zudem stand unsere <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> vom 13.–15. 06. 2010<br />

<strong>im</strong> Fokus <strong>der</strong> kirchlichen Schweiz. Nach 1987 hatte die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

wie<strong>der</strong> einmal die Freude und Ehre, die traditionell in einer<br />

<strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>n durchgeführte Sommer-Abgeordnetenversammlung<br />

des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) zu<br />

organisieren. Der Anlass hatte seine spezielle Öffentlichkeit, weil<br />

<strong>der</strong> bisherige SEK-Präsident, Pfarrer Thomas Wipf, nach zwölf<br />

Jahren engagierter Tätigkeit seinen Rücktritt per Ende 2010 einreichte<br />

und ein neues Präsidium gewählt werden musste.<br />

Daneben gab es wie<strong>der</strong>um viele Routinearbeiten, aber auch neue<br />

Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen zu bewältigen, welche Auswirkungen<br />

auf das Wirken unserer Kirche in <strong>der</strong> Zukunft haben.<br />

Gesamterneuerungswahlen<br />

Im Hinblick auf die Legislatur 2010–2014 waren bei den Behörden<br />

<strong>der</strong> Kirchgemeinden und auch bei <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> Rücktritte<br />

von Mitglie<strong>der</strong>n zu verzeichnen. Erfreulicherweise konnten in den<br />

Kirchgemeinden fast ausnahmslos für die vorhandenen Vakanzen<br />

neue Mitglie<strong>der</strong>, die sich für unsere Kirche und <strong>der</strong>en Ziele engagieren<br />

wollen, gefunden werden. Für die zurückgetretene Kirchenrätin<br />

Dorothee Dettmers Frey wählte die Sommer Synode Pfarrerin<br />

Barbara Stehle Stäubli aus Schwellbrunn in den Kirchenrat. Sie<br />

übernahm das Ressort Theologie und Seelsorge mit den damit<br />

verbundenen Aufgaben und Delegationen per 01. 09. 2010.<br />

Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen<br />

Evangelischen Kirchenbundes<br />

Vom 13.–15. 06. 2010 war Herisau Austragungsort <strong>der</strong> Sommer-<br />

Abgeordnetenversammlung des SEK. Die evangelisch-reformierte<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> bei<strong>der</strong> Appenzell konnte den über 100 Delegierten<br />

und Gästen aus <strong>der</strong> ganzen Schweiz eine für den Anlass perfekte<br />

Infrastruktur zur Verfügung stellen. Mit einem speziell gestalteten<br />

Gottesdienst sowie <strong>der</strong> Durchführung des <strong>Abend</strong>programms in<br />

Heiden, verbunden mit den Feierlichkeiten zum 100. Todestag des<br />

Rotkreuz-Grün<strong>der</strong>s Henry Dunant, gelang es unserem Organisationskomitee,<br />

den Teilnehmenden einen kleinen Einblick in die<br />

Appenzeller Kultur und die unverwechselbare Landschaft des Appenzellerlandes<br />

zu geben, was die Delegierten und Gäste sicht-<br />

lich genossen. Höhepunkt <strong>der</strong> Abgeordnetenversammlung des<br />

SEK selbst war die Wahl des neuen SEK-Präsidenten Pfarrer<br />

Gottfried Locher.<br />

Vielfältiges Kirchenleben<br />

Auch <strong>im</strong> Jahre 2010 stand in den Kirchgemeinden das eigene, vielfältige<br />

kirchliche Angebot mit Verkündung, Seelsorge und Diakonie<br />

<strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Engagiert und beherzt wurden die Aufgaben<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen durch die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirchenvorsteherschaften,<br />

die Pfarrpersonen, die übrigen Angestellten sowie<br />

durch die freiwillig Mitarbeitenden zu Gunsten <strong>der</strong> Kirchenglie<strong>der</strong><br />

und Ratsuchenden bewältigt. Die Mitglie<strong>der</strong> des Kirchenrates und<br />

die Mitarbeitenden auf <strong>der</strong> Geschäftsstelle in Trogen waren wie<strong>der</strong>um<br />

bemüht, die Kirchgemeinden und <strong>der</strong>en Vertreterinnen und<br />

Vertreter rasch und unkompliziert zu unterstützen.<br />

Allen Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden und <strong>der</strong> <strong>Landes</strong>-<br />

<strong>kirche</strong> danke ich <strong>im</strong> Namen des Kirchenrates an dieser Stelle einmal<br />

mehr für ihr uneigennütziges Wirken sowie für das <strong>im</strong> Dienst<br />

unserer Kirche und Gesellschaft stehende Engagement herzlich.<br />

Kurt Kägi<br />

1


Kirchenrat // Präsidium // Die Aufgaben<br />

des Kirchenrats. // Text: Kurt Kägi // Leiten. Planen.<br />

Vollziehen.<br />

Verantwortungsbereich des Kirchenrats<br />

Der Kirchenrat beschäftigte sich <strong>im</strong> Jahr 2010 insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

den seinem Verantwortungsbereich zugeordneten Aufgaben. Diese<br />

sind in <strong>der</strong> Kirchenverfassung in Artikel 21 wie folgt umschrieben:<br />

Der Kirchenrat ist die oberste leitende, planende und vollziehende<br />

Behörde <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> und <strong>der</strong>en Vertretung nach innen<br />

und aussen.<br />

Artikel 23 <strong>der</strong> Kirchenverfassung präzisiert die Verantwortlich-<br />

keiten:<br />

1 Der Kirchenrat best<strong>im</strong>mt unter Vorbehalt <strong>der</strong> Zuständigkeit <strong>der</strong><br />

Synode die Ziele und Mittel des kirchlichen Handelns. Er ist<br />

darüber hinaus, in Absprache mit dem Büro <strong>der</strong> Synode, zuständig<br />

für die Vorbereitung <strong>der</strong> Geschäfte <strong>der</strong> Synode und den<br />

Vollzug ihrer Beschlüsse. Er kann daher <strong>im</strong> Rahmen des übergeordneten<br />

Rechts Verordnungen erlassen. Über die Tätigkeit<br />

legt er jährlich Rechenschaft ab.<br />

2 Im Weiteren ist <strong>der</strong> Kirchenrat zuständig für<br />

a) Kontakte zu Kirchgemeinden und <strong>der</strong>en Begleitung<br />

b) Schaffung von Verordnungen für Rechnungsführung und<br />

Rechnungsprüfung in den Kirchgemeinden<br />

c) Schaffung von Verordnungen für den Kirchlichen Unterricht<br />

d) Abklärungen für die Zulassung von Pfarrpersonen, sozialdiakonisch<br />

Mitarbeitenden und von Unterrichtenden<br />

e) Rechtsmittelentscheide betreffend Rekurse gegen Entscheide<br />

<strong>der</strong> Kirchenvorsteherschaften<br />

f) Pflege <strong>der</strong> Beziehungen zu beiden appenzellischen Kantonsregierungen<br />

Des Weiteren führt <strong>der</strong> Kirchenrat die Aufsicht über die Kirchgemeinden<br />

(KV Art. 25) und Pfarrpersonen (KV Art. 26). Vieles war<br />

Routinearbeit, o<strong>der</strong> es ging darum, Anliegen o<strong>der</strong> begonnene<br />

Projekte weiterzubearbeiten o<strong>der</strong> neu zu initiieren. Speziell zu<br />

erwähnen sind:<br />

– Rechenschaftsbericht zu den Legislaturzielen 2006-2010 –<br />

Neuformulierung <strong>der</strong> Legislaturziele 2010-2014.<br />

– Suche und Finden einer neuen Lösung für die seelsorgerische<br />

Betreuung <strong>im</strong> Betreuungszentrum Heiden für die beteiligten<br />

Kirchgemeinden ab dem 01. 01. 2011.<br />

2<br />

– Zusammentragen <strong>der</strong> Bedürfnisse für eine Gesetzesteilrevision<br />

und Antrag an das Büro <strong>der</strong> Synode zur Durchführung.<br />

– Beschaffung von weiteren Grundlagen zur Lancierung eines<br />

Projektes unter dem Arbeitstitel ‹Kirche 2015›, bei dem in<br />

einem breit abgestützten Arbeitsprozess das innere Leben, die<br />

Verkündung sowie <strong>der</strong> Dienst an den Menschen, <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

und <strong>der</strong> Welt in unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> in Inhalt und Form<br />

analysiert werden soll.<br />

– Vorbereitung und Start des mit <strong>der</strong> römisch-katholischen <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

und in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

St. Gallen, Fachbereich Soziales, geplanten Projekts ‹Erfassung<br />

aller kirchlichen Leistungen›.<br />

– Bestrebungen zum Erhalt des Religionsunterrichts <strong>im</strong> Stundenplan<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer ökumenischen Arbeitsgruppe und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Bildungsdepartement A. Rh.<br />

– Erste Beurteilung <strong>der</strong> Ausbau- und Sanierungsabsichten <strong>der</strong><br />

diakonischen He<strong>im</strong>stätte Sonneblick, Walzenhausen, mit einer<br />

allfälligen Kostenbeteiligung <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>.<br />

– Anstellung von Claudia Menet als Nachfolgerin von Esther<br />

Wyss <strong>im</strong> Sekretariat <strong>der</strong> Geschäftsstelle in Trogen (Arbeitspensum<br />

30 %).<br />

– Aufnahme und Integrierung des neuen Mitglieds Pfarrerin Barbara<br />

Stehle Stäubli ins Team des Kirchenrats.<br />

– usw.<br />

Die obige Liste von Aufgaben und Arbeiten <strong>im</strong> Berichtsjahr ist<br />

nicht vollständig. Sie soll jedoch einen Eindruck <strong>der</strong> interessanten<br />

und abwechslungsreichen Tätigkeit des Kirchenrats vermitteln.<br />

Der Kirchenrat dankt Ihnen herzlich für Ihre Mitarbeit<br />

Daneben konnte <strong>der</strong> Kirchenrat den Kirchgemeinden, Pfarrpersonen<br />

und Mitarbeitenden wertvolle Unterstützung bieten. So gab es<br />

auch bei den Behörden, Pfarrpersonen und Angestellten in den Kirchgemeinden<br />

verschiedene personelle Wechsel. Der Kirchenrat heisst<br />

alle <strong>im</strong> Jahre 2010 neu gewählten Behördenmitglie<strong>der</strong> und Mitarbeitenden<br />

<strong>der</strong> Kirchgemeinden sowie <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> herzlich willkommen<br />

und freut sich auf die Zusammenarbeit. Allen aus Ämtern<br />

und <strong>der</strong> Freiwilligenarbeit ausgeschiedenen Personen dankt <strong>der</strong><br />

Kirchenrat für das meist langjährige Engagement herzlich.


2<br />

1.<br />

Spannung vor <strong>der</strong> Wahl:<br />

Wer wird <strong>der</strong> neue Präsident des Rates SEK?<br />

3.<br />

. . . Regierungsrat Jakob Brunnschweiler und Kirchenratspräsident<br />

Kurt Kägi.<br />

4.<br />

. . . zurückgetretener Präsident des Rates SEK Thomas Wipf, Bischof<br />

Markus Büchel, Bistum St. Gallen, und Kirchenratspräsident <strong>der</strong><br />

reformierten Kirche Zürich Ruedi Reich.<br />

Die Schweiz schaut nach Herisau.<br />

1<br />

2.<br />

5.<br />

<strong>Am</strong> <strong>traditionellen</strong> <strong>Abend</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>gastgebenden</strong> <strong>Landes</strong>-<br />

<strong>kirche</strong> <strong>im</strong> Gespräch . . .<br />

. . . Gottfried Locher mit Vertreterinnen <strong>der</strong> Kirchgemeinde Herisau.<br />

3


Kirchenrat // Finanzen // Aus finanzieller Sicht ein<br />

gewöhnliches Jahr. // Text: Josua Bötschi // Einige beson<strong>der</strong>e<br />

Ereignisse.<br />

Das Jahr 2010 geht aus finanzieller Sicht als ein gewöhnliches Jahr<br />

in die Geschichte ein. Aufwendungen und Erträge konnten weitgehend<br />

budgetkonform gehalten werden.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Vorkommnisse sind zu erwähnen:<br />

Höherer Kantonsbeitrag an die Spitalseelsorge<br />

Mit dem Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden konnten die seit<br />

längerem andauernden Verhandlungen betreffend finanzieller<br />

Beteiligung des Kantons an <strong>der</strong> von uns erbrachten Spitalseelsorge<br />

zufriedenstellend abgeschlossen werden. Die Seelsorge ist<br />

nun vertraglich in die Betriebsorganisation des Spitalverbundes<br />

integriert. Für die von uns zu erbringende seelsorgerische Betreuung<br />

<strong>der</strong> Patienten in den kantonalen Spitälern Heiden und Herisau<br />

sowie <strong>im</strong> Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden besteht<br />

nun ein schriftlicher Leistungsauftrag. Für das auf 190 Stellenprozente<br />

festgelegte Pensum entfallen 100 % auf die evangelisch-reformierte<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> und 90 % auf die römischkatholische<br />

Kirche.<br />

Rückzahlung des Darlehens Schloss Wartensee<br />

Die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> des Kantons St. Gallen hat uns ein in früheren<br />

Jahren gewährtes Darlehen für den Ausbau des Schlosses Wartensee<br />

zurückbezahlt. Aufgrund <strong>der</strong> eher pess<strong>im</strong>istischen Beurteilung<br />

wurde dieses Darlehen abgeschrieben, sodass diese Rückzahlung<br />

nun eine ausserordentliche Einnahme generiert. Der<br />

Kirchenrat möchte dieses Geld in einen zweckbest<strong>im</strong>mten Fonds<br />

zur Finanzierung von Projekten, welche ausschliesslich den Kirchgemeinden<br />

und <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> dienen, überführen. Ein entsprechendes<br />

Fondsreglement wird <strong>der</strong> Synode <strong>im</strong> Sommer 2011<br />

unterbreitet.<br />

Überarbeitung Reglement für den Finanzausgleich<br />

Die Herbst Synode 2010 hat ein überarbeitetes Reglement für den<br />

Finanzausgleich unter den Kirchgemeinden in Kraft gesetzt. Es<br />

wurde festgestellt, dass die Zahlungen <strong>der</strong> Kirchgemeinden in den<br />

Zentralfonds höher sind als dies bei Einführung des Reglements<br />

angenommen wurde. Die Abgaben in den Zentralfonds werden<br />

nun aufgrund einer Zielgrösse jährlich neu definiert. Neu haben<br />

auch finanzstarke Kirchgemeinden Anrecht auf Beiträge an abschreibungsberechtigte<br />

Investitionen. Kleine Kirchgemeinden<br />

werden nach wie vor bevorzugt behandelt, weil mit dem Finanzausgleich<br />

keine Strukturbereinigung gemacht werden soll. Das<br />

Reglement wurde zudem verständlicher formuliert.<br />

4


Kirchenrat // Theologie und Seelsorge // Gut für die<br />

Seele sorgen. // Barbara Stehle // Im Zeichen personeller und<br />

struktureller Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Neu <strong>im</strong> Kirchenrat – mit Gleitsichtbrille<br />

Mit meinem <strong>Am</strong>tsantritt am 1. September 2010 übernahm ich das<br />

Ressort Theologie und Seelsorge mit sämtlichen dazugehörigen<br />

Aufgaben und Delegationen von meiner Vorgängerin Pfrn. Dorothee<br />

Dettmers Frey. Dass ich seit bald 12 Jahren in <strong>der</strong> Appenzeller <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

tätig bin und dabei verschiedene Aufgaben, Personen<br />

und Beson<strong>der</strong>heiten kennenlernte, erleichterte mir die Einarbeit<br />

wesentlich. Den Schwerpunkt <strong>im</strong> ersten halben Jahr legte ich auf<br />

den persönlichen Kontakt mit meinen Mitarbeitenden – den Seelsorgenden<br />

und Beratenden in verschiedenen Institutionen. Weiter<br />

beschäftigten mich das Studieren verschiedener Dokumente, die<br />

laufenden Geschäfte und die Arbeitsweise des Rates. Dabei begleitet<br />

mich die Frage: Wie kann ich mit den zur Verfügung stehenden<br />

zeitlichen Ressourcen mein Ressort gut leiten und zugleich für die<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> mitdenken? Aus meiner Sicht braucht es beides: Den<br />

würdigenden Blick in die Nähe und den visionären Blick in die Zukunft.<br />

Gut, dass ich seit kurzem meine erste Gleitsichtbrille trage.<br />

Spital Heiden: Eigener Spitalaufenthalt verän<strong>der</strong>t Perspektive<br />

Seelsorgerin Katharina Peytrignet-Custer schreibt in ihrem <strong>Am</strong>tsbericht:<br />

«Der Blickwinkel für meine Aufgabe als Spitalseelsorgerin hat<br />

sich durch meinen eigenen Spitalaufenthalt wegen einer Rückenoperation<br />

in diversen Belangen verän<strong>der</strong>t. Dass jemand ausstrahlt<br />

‹ich habe Zeit und bin für dich da› tut unendlich gut, bedeutet Wertschätzung<br />

und gibt Boden in einem bodenlosen Moment.» Während<br />

ihrer krankheitsbedingten Abwesenheit übernahm Pfrn. Dorothee<br />

Dettmers Frey mit einem leicht reduzierten Pensum von 15 % die Seelsorge<br />

<strong>im</strong> Spital Heiden. <strong>Am</strong> 1. Januar 2011 nahm Katharina Peytrignet<br />

ihre Arbeit wie<strong>der</strong> auf. Es wird zugleich ihr letztes Jahr als Spitalseelsorgerin<br />

sein, denn sie wird Ende Februar 2012 pensioniert.<br />

Spital Herisau und Psychiatrisches Zentrum Appenzell<br />

Ausserrhoden: Neuer Seelsorger und neue Vereinbarung<br />

Das Jahr 2010 brachte bedeutende Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Spitalseelsorge<br />

mit sich. <strong>Am</strong> 31. März wurde die neue Vereinbarung zwischen<br />

<strong>der</strong> evangelisch-reformierten <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> bei<strong>der</strong> Appenzell<br />

und dem Spitalverbund über die Finanzierung <strong>der</strong> Spitalseelsorge<br />

unterzeichnet. Gleichzeitig ging Pfarrer Thomas Scheibler nach<br />

40-jähriger Pfarramtstätigkeit, seit 1995 als Spitalseelsorger <strong>im</strong> Spital<br />

Herisau und <strong>im</strong> Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden,<br />

in Pension. Mit dem Stellenwechsel wurde die Stelle von 100<br />

auf 80 % reduziert. <strong>Am</strong> 1. April begann <strong>der</strong> neue Seelsorger, Pfarrer<br />

Michael Seitz, seine Tätigkeit. Er war zuvor Pfarrer in <strong>der</strong> Kirchgemeinde<br />

Straubenzell, St. Gallen.<br />

Betreuungszentrum Heiden, BZH: Was lange währt, wird<br />

endlich gut – eine neue Vereinbarung<br />

Mit <strong>der</strong> Unterzeichnung <strong>der</strong> neuen Vereinbarung zwischen den<br />

Kirchgemeinden Grub-Eggersriet, Reute-Oberegg, Wald, Walzenhausen<br />

und Wolfhalden, und neu dem Betreuungszentrum Heiden<br />

selbst, konnte <strong>der</strong> bisherigen Stelleninhaberin, Pfrn. Dorothee<br />

Dettmers Frey, per 1. Januar 2011 ein neuer Anstellungsvertrag ausgestellt<br />

werden. Dies bedeutete das Ende einer langen Zeit <strong>der</strong><br />

Ungewissheit, jedoch auch eine Stellenreduktion von 15 % auf<br />

10 %. Neu übern<strong>im</strong>mt Pfr. K. Bru<strong>der</strong>er, Heiden, die Betreuung seiner<br />

Gemeindeglie<strong>der</strong> und beteiligt sich an den Gottesdiensten.<br />

Der Kirchenrat ist froh, dank dieser Einigung und <strong>der</strong> Geduld von<br />

Pfrn. D. Dettmers Frey diese Stelle mit ihrer Person weiterhin kompetent<br />

besetzt zu haben. Die neue Vereinbarung bedeutet Sicherheit<br />

und einen klaren Auftrag für die Seelsorgerin, aber auch Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> Seelsorge an den betagten Menschen.<br />

Gefängnisseelsorge in <strong>der</strong> Strafanstalt o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Kantonalen<br />

Gefängnis Appenzell Ausserrhoden Gmünden:<br />

Übergangsjahr und positive Bilanz<br />

Für den Seelsorger, Pfr. Axel Fabian, wurde 2010 durch die Aufstockung<br />

<strong>der</strong> Stellenprozente von 6,5 % auf 10,5 % zu einem Übergangsjahr,<br />

in welchem es galt, die zur Verfügung stehende Zeit neu<br />

einzuteilen. Der Seelsorger ist nun zwe<strong>im</strong>al pro Woche in <strong>der</strong> Institution<br />

präsent. Dadurch können die Inhaftierten in <strong>der</strong> Ausschaffungs-<br />

und Untersuchungshaft <strong>im</strong> Kantonalgefängnis sowie <strong>im</strong><br />

Normalvollzug mit den Abteilungen Son<strong>der</strong>vollzug und Zellentrakt<br />

auf <strong>der</strong>en Wunsch hin regelmässig in ihren Zellen besucht werden.<br />

Auch mit den Männern des Arbeitsexternats sind Begegnungen<br />

möglich und es bleibt Zeit für vermehrte Gespräche mit den Angestellten.<br />

Positiv wirkt sich die Stellenaufstockung insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf die Gespräche selbst aus, die mit mehr Ruhe geführt werden<br />

können. Fazit: Das neue Stellenpensum wird den seelsorgerlichen<br />

Bedürfnissen eines Gefängnisses mit 65 Plätzen besser gerecht.<br />

Ausblick: Palliative Care und Fallpauschalen<br />

Es ist sorgfältig zu beobachten, inwiefern auch die Seelsorge an<br />

den Spitälern durch diese neuen Entwicklungen gefor<strong>der</strong>t wird. Es<br />

gilt, die eigenen Kompetenzen in die Diskussion um Konzepte <strong>der</strong><br />

Palliative Care gezielt einzubringen, aber auch, allfällige Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> neuen Spitalfinanzierung, die Anfang 2012 in<br />

Kraft treten wird, wie noch kürzere Spitalaufenthalte und eine Verlagerung<br />

<strong>der</strong> pflegerischen Nachbetreuung aus dem Spital hinaus,<br />

<strong>im</strong> Auge zu behalten.<br />

5


Kirchenrat // Kin<strong>der</strong> und Jugend // Vizepräsidium //<br />

Ein in vieler Hinsicht abwechslungsreiches Jahr.<br />

// Text: Corinna Boldt // Verabschiedung und Begrüssung von<br />

Mitarbeiterinnen.<br />

Religionsunterricht: Miteinan<strong>der</strong> <strong>im</strong> Gespräch!<br />

Der Religionsunterricht an <strong>der</strong> Schule hat den Kirchenrat, die ent-<br />

sprechenden Kommissionen und Arbeitsgruppen auch <strong>im</strong> Berichtsjahr<br />

wie<strong>der</strong>um erheblich beschäftigt. Eine vom Bildungsdepartement<br />

eingesetzte kantonale Arbeitsgruppe, in <strong>der</strong> die<br />

evangelisch-reformierte und die katholische <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> mit je<br />

zwei Personen vertreten sind, hat ihre Tätigkeit aufgenommen.<br />

Derzeit versuchen die evangelisch-reformierte und die katholische<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> einen Min<strong>im</strong>alkonsens zu formulieren, welcher dann<br />

<strong>der</strong> kantonalen Arbeitsgruppe vorgelegt werden kann, damit diese<br />

eine Empfehlung bezüglich Positionierung und organisatorischer<br />

Einbettung des Religionsunterrichts in den Stundenplan in den<br />

jeweiligen Schulgemeinden abgeben kann.<br />

Neue Lehrkräfte für den Religionsunterricht am Gymnasium<br />

Appenzell und an <strong>der</strong> Schule Roth-Haus in Teufen<br />

Im Jahr 2010 traten die langjährigen Lehrkräfte für den Religionsunterricht<br />

am St. Antonius-Gymnasium in Appenzell und an <strong>der</strong><br />

Schule Roth-Haus in Teufen – Susi Gutgsell aus Waldstatt und<br />

Anni Berweger aus Stein – in den Ruhestand. Die Kommission Kin<strong>der</strong><br />

und Jugend konnte beide Frauen am 24. Juni bei herrlichem<br />

Wetter <strong>im</strong> Garten des Restaurants Geisshalde in Waldstatt verabschieden.<br />

Da <strong>der</strong> Religionsunterricht an diesen beiden Schulen<br />

von <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> verantwortet wird, wurden auf Beginn des<br />

Schuljahres 2010/11 Pfarrerin Regula Gamp, Bühler, für den Religionsunterricht<br />

am Gymnasium Appenzell und Pfarrerin Susanne<br />

Rothen, Hundwil, für den heilpädagogisch ausgerichteten Religionsunterricht<br />

an <strong>der</strong> Schule Roth-Haus vom Kirchenrat gewählt.<br />

Susanne Rothen absolviert zurzeit berufsbegleitend die ökumenische<br />

HRU-Ausbildung <strong>der</strong> Deutschschweizer Kirchen in Luzern.<br />

Fachstelle VOLL DABEI / Kommission Kin<strong>der</strong> und Jugend<br />

Die wichtigsten Bausteine aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Fachstelle VOLL<br />

DABEI und <strong>der</strong> Begleitkommission Kin<strong>der</strong> und Jugend:<br />

Die beiden KiK-Sommerlager in <strong>der</strong> ersten Sommerferienwoche<br />

führten <strong>im</strong> Berichtsjahr in das Lagerhaus Camelc in Flond und in<br />

die Chasa Muntanella in Valchava, beide in Graubünden. Die<br />

hauptverantwortlichen Leiter waren auch <strong>im</strong> Jahr 2010 Anita und<br />

6<br />

Christian Mösli aus Teufen sowie Heidi Schläpfer aus Wolfhalden.<br />

Lei<strong>der</strong> sind die Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren stark zurückgegangen,<br />

was die Kommission Kin<strong>der</strong> und Jugend veranlasste<br />

über das Konzept dieser Lager nachzudenken. Nach wie vor<br />

werden aber auch weiterhin zwei KiK-Sommerlager angeboten.<br />

Das Jugendlager <strong>im</strong> Erlengrund in Bezau <strong>im</strong> Bregenzerwald, Österreich,<br />

fand 2010 zum letzten Mal unter <strong>der</strong> Leitung von Remo<br />

Schweizer statt, welcher die Kirchgemeinde Herisau und die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

anfangs 2011 verlassen hat und damit auch aus <strong>der</strong><br />

Kommission Kin<strong>der</strong> und Jugend ausgeschieden ist.<br />

Ende Oktober 2010 wurde erstmals zu einer Veranstaltung eingeladen,<br />

die vom interkantonalen Netzwerk Thurgau-Appenzell-<br />

St. Gallen, ein Zusammenschluss reformierter <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>n <strong>im</strong><br />

Arbeitsbereich Familien und Kin<strong>der</strong>, durchgeführt wurde. Unter<br />

dem Titel ‹He<strong>im</strong>at die trägt!› führte am Vormittag Damian Käser<br />

Casutt von <strong>der</strong> Pastoralen Arbeitsstelle des Dekanats St. Gallen<br />

<strong>im</strong> Andreaszentrum in Gossau die interessierten Teilnehmer in die<br />

verschiedenen Milieus und Gemeindegruppen unserer Gesellschaft<br />

ein. <strong>Am</strong> Nachmittag versuchte Prof. Dr. Thomas Schlag von<br />

<strong>der</strong> theologischen Fakultät <strong>der</strong> Universität Zürich, das Wissen um<br />

Milieus und Gemeindegruppen für die Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />

und Eltern in den Kirchgemeinden nutzbar zu machen.<br />

Die vom Kirchenrat 2009 eingesetzte Spurgruppe ‹Junge Erwachsene›<br />

erstattete dem Kirchenrat <strong>im</strong> Frühjahr 2010 einen umfangreichen<br />

Bericht mit unterschiedlichsten Anregungen und Fragen<br />

zur Arbeit mit jungen Erwachsenen in unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>. Das<br />

Jahr 2011 wird zeigen, wie auf diesem Gebiet weitergearbeitet<br />

werden kann.<br />

Vizepräsidium des Kirchenrates<br />

Im Berichtsjahr war die Schreibende als Vizepräsidentin des Kirchenrates<br />

an <strong>der</strong> Sommer Synode durch den krankheitsbedingten<br />

Ausfall des Präsidenten gefor<strong>der</strong>t. Nachdem am Vortag <strong>der</strong> Synode<br />

die Nachricht von Kurt Kägis Abwesenheit bekannt wurde, galt es,<br />

die Aufgaben des Präsidiums nach bestem Wissen und Gewissen<br />

zu übernehmen. Auch für die kommenden Tage und Wochen<br />

waren einige Absprachen zu treffen. Durch die vortreffliche Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>, das gute Zu-


sammenspiel <strong>im</strong> Kirchenratskollegium und die etwas ruhigeren<br />

Wochen während den Sommerferien konnte die Zeit bis nach <strong>der</strong><br />

Genesung von Kurt Kägi bestens bewältigt werden.<br />

Ein schönes Erlebnis <strong>im</strong> Berichtsjahr war <strong>der</strong> Einsetzungsgottesdienst<br />

von Pfarrer Bernhard Rothen am 26. September in Hundwil.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Mitgestaltung durch die Sonntagsschule und<br />

die Fürbitten einer Gruppe junger Erwachsener machten die Feier<br />

auch für die Schreibende zu einem beson<strong>der</strong>en Erlebnis.<br />

Zusammenfassend also ein in vielerlei Hinsicht abwechslungsreiches<br />

Jahr 2010.<br />

Jugendliche aus unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> <strong>im</strong> Jugendlager <strong>im</strong> Bregenzerwald.<br />

Abenteuer Jugend –<br />

Abenteuer Jugendlager.<br />

7


Kirchenrat // Diakonie und Gesellschaft // Gesellschaftliche<br />

Fragen for<strong>der</strong>n unsere Kirche heraus.<br />

// Text: Fritz Wun<strong>der</strong>li // Wer gut informiert ist, findet sich<br />

besser zurecht.<br />

Humanität und Gewaltverzicht<br />

Die Tagung <strong>der</strong> Kirchen ‹Das Entsetzen <strong>der</strong> einen – die Gleich-<br />

gültigkeit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Der Einsatz des Roten Kreuzes und <strong>der</strong> Friedensbewegungen<br />

für Humanität und Gewaltverzicht› <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Dunant-Jubiläumsjahres war wohl <strong>der</strong> Höhepunkt des gesellschaftlichen<br />

Engagements. Im 100. Todesjahr von Henry Dunant<br />

wurden in Heiden eine Reihe von originellen Anlässen durchgeführt,<br />

speziell für die Jugend, doch fehlte eine thematische Veranstaltung<br />

zu den aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen des Roten Kreuzes<br />

und zum Einsatz von Kirchen, NGO’s und Einzelpersonen für<br />

Konfliktlösung und Versöhnung.<br />

Ein beson<strong>der</strong>s bunter Strauss<br />

an Veranstaltungen.<br />

<strong>Am</strong> ökumenisch organisierten Anlass traten am Vormittag zwei<br />

bekannte Persönlichkeiten auf, <strong>der</strong> Präsident des IKRK Jakob Kellenberger,<br />

und <strong>der</strong> norwegische Friedensforscher Johan Galtung.<br />

<strong>Am</strong> Nachmittag konnten die Teilnehmer einen von fünf Workshops<br />

wählen: die Arbeit des IKRK’s in Konfliktgebieten, die Rolle <strong>der</strong><br />

Menschenrechte <strong>im</strong> christlich-islamischen Dialog, <strong>der</strong> Umgang<br />

mit unserem persönlichen Gewaltpotential, Vermittlungsdienste<br />

<strong>der</strong> Schweizer Diplomatie in internationalen Konflikten und die<br />

schwierige Versöhnung verfeindeter Bürgerkriegsparteien nach<br />

dem Ende von Kampfhandlungen. Über 100 Teilnehmende besuchten<br />

die Tagung, eher wenige aus dem kirchlichen Umfeld.<br />

Globale Solidarität o<strong>der</strong> Eigennutz<br />

Ein weiterer Anlass – doch mit viel geringerer Publikumswirkung<br />

– organisierten die Kommission und die Fachstelle Weltweite<br />

Kirche und Entwicklungszusammenarbeit, OeME, in <strong>der</strong> Kantonsschule<br />

Trogen. Das Thema ‹Globale Solidarität o<strong>der</strong> Eigennutz –<br />

<strong>der</strong> zwiespältige Weg <strong>der</strong> Schweiz zwischen Entwicklungshilfe<br />

und Aussenwirtschaftspolitik› wurde von Peter Niggli, dem kompetenten<br />

Geschäftsführer von Alliance Sud, auf überzeugende,<br />

sachliche Art präsentiert.<br />

Unser Land kann positive Fakten aufweisen: Transparenz, Beachtung<br />

des Völkerrechts, Neutralität und Kleinstaatlichkeit und –<br />

nicht zuletzt – eine gute Entwicklungszusammenarbeit. Doch die<br />

schweizerische Aussenwirtschaft präsentiert auch ihre Kehrseite.<br />

Soziale, entwicklungspolitische Dringlichkeiten kümmert sie nicht<br />

8<br />

und als einer <strong>der</strong> führenden Finanzplätze verwaltet sie hun<strong>der</strong>te<br />

von Milliarden Franken an Off-Shore-Vermögen, ein Steuerfluchtplatz<br />

für reiche Potentaten aus Entwicklungslän<strong>der</strong>n.<br />

Früher <strong>im</strong> Zentrum – heute eine Randst<strong>im</strong>me<br />

<strong>Am</strong> jährlichen Einführungsseminar erhielten neue kirchliche Behördenmitglie<strong>der</strong><br />

und Mitarbeitende Einblick in die Aufgaben und<br />

Strukturen <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>, in die Fachstellen VOLL DABEI, Weltweite<br />

Kirche und Entwicklungszusammenarbeit, OeME und die Beratungsstelle<br />

für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, BEFL. Dem<br />

schloss sich ein Referat von Daniel Schmid Holz, AkEB SG, über<br />

die Rolle <strong>der</strong> Kirchen in unserer Gesellschaft an: ‹Einstmals <strong>im</strong><br />

gesellschaftlichen Zentrum, heute nur noch Randst<strong>im</strong>me – Kirchen<br />

auf dem Weg in die Min<strong>der</strong>heit›.<br />

Weil wir <strong>im</strong>mer mehr über den Glauben schweigen<br />

In <strong>der</strong> Absicht, dem Schweizerischen Protestantismus eine stärkere<br />

Profilierung zu verleihen, sucht <strong>der</strong> Schweizerische Evangelische<br />

Kirchenbund, SEK, nach einem für seine Mitglied<strong>kirche</strong>n<br />

verbindlichen Bekenntnis. Die Teilnehmenden an <strong>der</strong> <strong>traditionellen</strong><br />

<strong>Landes</strong>kirchlichen Tagung diskutierten über neu formulierte<br />

Texte. Das apostolische Glaubensbekenntnis trifft nicht mehr<br />

unser Zeitverständnis, doch enthält es Ausdrücke und Sätze, die<br />

sich viele Menschen nicht wegdenken können: Jesus <strong>der</strong> Sohn<br />

Gottes, das Endgericht, <strong>der</strong> Heilige Geist und die Gemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Gläubigen. Doch, wurde er von einer Jungfrau geboren – und<br />

ist Gott <strong>der</strong> allmächtige Lenker <strong>der</strong> Welt? <strong>Am</strong> meisten Einigkeit<br />

erzielte ein an Kurt Marti angelehntes Bekenntnis, das Credo von<br />

Kappel.<br />

Kirchliche Frauen- und Männerarbeit<br />

Maya Hauri, Sozialdiakonin in Winterthur und Daniel Schmid Holz,<br />

Theologe, AkEB St. Gallen, bestritten zu diesem Thema einen spärlich<br />

besuchten Austauschabend für Gemeindeverantwortliche in<br />

<strong>der</strong> Erwachsenenbildung. Bei Frauen ist das Alter <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Zielgruppe wichtig. Rollenbewusstsein und Identität verän<strong>der</strong>n<br />

sich, sie sind unterschiedlich kirchlich sozialisiert und haben<br />

nicht dieselben Bedürfnisse. In <strong>der</strong> Männerarbeit kann <strong>der</strong> Stammtisch<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Club eine beson<strong>der</strong>e Form sein. Sie bilden jenen<br />

geschützten Rahmen, <strong>der</strong> fre<strong>im</strong>ütige Aussprachen über ihr Rollenverständnis,<br />

ihre Beziehungen zu Frauen und Kin<strong>der</strong>n und über<br />

ihre Spiritualität ermöglicht.


Pfarrkonvent // Zum gemeinsamen Zeugnis und<br />

zum Dienst in <strong>der</strong> Welt berufen. // Text: Mark Hampton //<br />

Von Grand Rapids bis nach Appenzell gehören die<br />

Reformierten zu einer Weltgemeinschaft.<br />

Im Juni 2010 wurde in Grand Rapids, USA, die neue Weltgemeinschaft<br />

Reformierter Kirchen, WGRK, gegründet, eine Union, welche<br />

weltweit mehr als 80 Millionen reformierte Christinnen und Christen<br />

umfasst und zu <strong>der</strong> auch unsere <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> gehört. Unter<br />

dem Motto ‹Einheit macht stark› ringt die WGRK bereits mit<br />

Themen wie <strong>Am</strong>tsverständnis o<strong>der</strong> Gemeinschaft.<br />

Die Themen <strong>der</strong> WGRK sind auch unsere Themen<br />

Auch <strong>der</strong> Pfarrkonvent befasste sich <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit<br />

dem Thema ‹<strong>Am</strong>tsverständnis›. Auf Wunsch des Büros <strong>der</strong> Synode<br />

sind Mitglie<strong>der</strong> des Pfarrkonvents in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe Gesetzesteilrevision<br />

engagiert. Unsere Kirchenordnung sieht eine<br />

gemeinsame Gemeindeleitung von Kirchenvorsteherschaft und<br />

Pfarrerschaft vor. Damit eine solche Gemeindeleitung aber auch<br />

funktionieren kann, müssen Än<strong>der</strong>ungen angestrebt werden, welche<br />

die Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe ermöglichen.<br />

Entsprechend ist es dem Pfarrkonvent ein Anliegen, dass das<br />

St<strong>im</strong>mvolk nicht nur bei <strong>der</strong> Berufung, son<strong>der</strong>n auch bei einer allfälligen<br />

Abberufung einer Pfarrperson beteiligt ist.<br />

Heilen <strong>im</strong> Appenzellerland<br />

Unsere diesjährige interne Weiterbildung war dem Thema ‹Heilen<br />

<strong>im</strong> Appenzellerland› gewidmet. Roland Inauen, Volkskundler und<br />

Konservator am Museum Appenzell, erzählte über die Kultur des<br />

Heilens unserer Region. Dabei wurde auch über Jesus Christus<br />

nachgedacht, <strong>der</strong> als Quelle des Heils am Anfang des Christentums<br />

steht und auch in unserer Zeit als Heiler erlebt wird. Folglich<br />

wurde bewusst, dass unsere <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> eine Berufung hat,<br />

Ort des Heils zu sein. Die Kraft <strong>der</strong> Gemeinschaft spielt dabei eine<br />

beson<strong>der</strong>e Rolle, denn die lokale, gelebte Gemeinschaft kann in<br />

so manchen Situationen heilend wirken.<br />

Unsere <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

hat eine Berufung,<br />

Ort des Heils zu sein.<br />

Zur Gemeinschaft unseres Pfarrkonvents gehörten auch <strong>im</strong> ver-<br />

gangen Jahr das Abschiednehmen sowie die Aufnahme neuer Mit-<br />

glie<strong>der</strong>. Andreas Al<strong>der</strong> und Thomas Scheibler wurden pensioniert.<br />

An ihrer Stelle haben Bernhard Rothen, Hundwil, und Michael Seitz,<br />

Klinik- und Spitalseelsorge, Herisau, ihre Tätigkeit aufgenommen.<br />

Sigrun Holz folgte einer Berufung nach Speicher. Bei <strong>der</strong> Vertretung<br />

des Kirchenrates <strong>im</strong> Pfarrkonvent gab es auch eine Än<strong>der</strong>ung:<br />

Barbara Stehle hat die Aufgaben von Dorothee Dettmers Frey<br />

übernommen.<br />

Und so, auf diese Weise, lebt ein ganz winziger Teil <strong>der</strong> Weltgemeinschaft<br />

Reformierter Kirchen <strong>im</strong> schönen Appenzellerland.<br />

9


Ein starkes Team. // Beratungsstelle für Ehe-,<br />

Familien- und Lebensfragen. // Text: Christine Culic-Sallmann //<br />

Brauche ich das? Brauchen wir das?<br />

Standort <strong>der</strong> Beratungsstelle<br />

Der Standort <strong>der</strong> Beratungsstelle in Herisau ist bestens: in <strong>der</strong><br />

Nähe des Bahnhofgebäudes, gegenüber <strong>der</strong> katholischen Kirche,<br />

in einem Mehrfamilienhaus. Bis zur Eingangstür in <strong>der</strong> untersten<br />

Etage, drei Treppen runter, ist es dunkel und düster. Freudig ruft<br />

eine aufmunternde St<strong>im</strong>me: «Keine Angst, unsere Beratungsstelle<br />

ist hell und freundlich.» So empfängt Madeleine Eberle Egli ihre<br />

Klientinnen und Klienten.<br />

Gemeinsam mit Jo Arnold bietet sie <strong>im</strong> Hinter-, Mittel- und Vor<strong>der</strong>land,<br />

in Herisau, Teufen und Heiden, die konfessionell neutral<br />

geführte Beratungsstelle als Angebot des Kantons Appenzell Ausserhoden<br />

und <strong>der</strong> beiden <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>n an. Jedem Bewohner<br />

<strong>im</strong> Kanton Appenzell Ausserhoden steht sie zur Verfügung, unabhängig<br />

von Zivilstand, Alter, Konfession und Nationalität. Das<br />

erste Gespräch ist kostenlos. Weitere Beratungen werden, dem<br />

Einkommen und <strong>der</strong> familiären Situation angepasst, verrechnet.<br />

Brauche ich das? Brauchen wir das?<br />

Ist die Freude am Leben verloren? Fehlt die Lebendigkeit in <strong>der</strong><br />

Paarbeziehung? Ist das Gespräch wegen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten<br />

nicht mehr zu finden? Tritt <strong>der</strong> Gedanke an<br />

Trennung und Scheidung <strong>im</strong>mer häufiger ein? Ist eine Aussprache<br />

notwendig? Kann eine persönliche Lebenskrise o<strong>der</strong> ein Verlusterlebnis<br />

nicht verarbeitet werden? Dann, ja dann ist die Beratungsstelle<br />

für Ehe-, Familien- und Lebensfragen ein guter Gesprächspartner,<br />

um Missverständnisse zu klären, festgefahrene<br />

Situationen zu verän<strong>der</strong>n und neue Wege zu beschreiten. Um<br />

persönliche Lebenskrisen o<strong>der</strong> familiäre Schwierigkeiten zu bewältigen,<br />

alleine, mit Partnerin o<strong>der</strong> Partner, mit <strong>der</strong> ganzen Familie<br />

be<strong>im</strong> Gespräch bei <strong>der</strong> Beraterin o<strong>der</strong> dem Berater, die <strong>der</strong><br />

Schweigepflicht unterstehen und bei Bedarf gerne Adressen von<br />

weiteren, speziellen Stellen vermitteln.<br />

Die Frau <strong>im</strong> Team<br />

Madeleine Eberle arbeitet erst seit September 2009 mit einem<br />

Pensum von 50 Stellenprozenten in <strong>der</strong> Beratungsstelle. Sie ist<br />

verheiratet und Mutter von drei Söhnen. Jahrelang hat sie sich<br />

als Logopädin beschäftigt. Dann hat sie Psychologie studiert.<br />

Nach Abschluss des Studiums genoss sie zudem eine systemische<br />

Ausbildung – eine Ausbildung für Familientherapie. Als sie sich<br />

dann beruflich neu ausrichtete, begegnete sie dem Stellenausschrieb<br />

für diese Beratungsstelle. Früher beschäftigte sie sich<br />

beruflich eher mit Kin<strong>der</strong>n, heute begleitet sie Erwachsene, vor<br />

allem in <strong>der</strong> Paartherapie. Sie ist mit ähnlichen Themen konfron-<br />

10<br />

tiert, vor allem in Erziehungsfragen. Neu bei ihrer jetzigen Arbeit<br />

ist die Vernetzung zu an<strong>der</strong>en Institutionen, die Zusammenarbeit<br />

mit ihnen.<br />

Der Mann <strong>im</strong> Team<br />

Jo Arnold studierte in Zürich klinische Psychologie. Zuerst arbeitete<br />

er in Kin<strong>der</strong>- und Jugendhe<strong>im</strong>en. Danach führte er gemeinsam<br />

mit seiner Frau über Jahre eine heilpädagogische Grossfamilie <strong>im</strong><br />

Rahmen des Vereins VHP (heute Tipiti). Während dieser Zeit bildete<br />

er sich in systemischer Paar- und Familientherapie und in<br />

Körperpsychotherapie weiter. Als nach und nach die Kin<strong>der</strong> selbstständig<br />

wurden und von zu Hause auszogen, arbeitete er als Psychologe<br />

und Psychotherapeut in einem ambulanten psychiatrischen<br />

Dienst <strong>im</strong> Vorarlberg. Vor acht Jahren trat er dann die jetzige<br />

Tätigkeit in <strong>der</strong> Beratungsstelle mit 50 Stellenprozenten an.<br />

Die Freude an <strong>der</strong> Vielseitigkeit <strong>der</strong> Arbeit<br />

Madeleine Eberle ist begeistert von <strong>der</strong> Vielseitigkeit ihrer Arbeit.<br />

Sie darf Menschen in je<strong>der</strong> Lebensphase begleiten, sei es als Kind,<br />

Jugendlicher, Einzelperson, Pensionierte o<strong>der</strong> Paare. Sie betreut<br />

Menschen aus den verschiedensten Schichten. Die Beratungsstelle<br />

wird gerne als Vervollständigung des Netzwerkes bezeichnet.<br />

Ihre Motivation, in <strong>der</strong> Beratungsstelle mitzuarbeiten, ist vor<br />

allem die Vielschichtigkeit. Es treten die verschiedensten Menschen<br />

an sie heran, seien es arme o<strong>der</strong> reiche, junge o<strong>der</strong> alte<br />

Menschen. Ja, je<strong>der</strong> ist willkommen. Von Zürich herkommend, ist<br />

sie zudem begeistert vom wun<strong>der</strong>baren Appenzellerland mit den<br />

frischen grünen Wiesen und den herrlichen Bergen.<br />

Jo Arnold arbeitet <strong>im</strong> Rahmen seiner Tätigkeit häufig mit Schulen,<br />

verschiedenen Sozialdiensten und Beratungsstellen zusammen.<br />

In dieser Zusammenarbeit geht es oft darum, bei unterschiedlichen<br />

Meinungen als Vermittler zu fungieren und als Therapeut<br />

und Berater, Menschen zu begleiten. Der Umgang mit unterschiedlichen<br />

Perspektiven gehört zum Kerngeschäft.<br />

Seit 1982 wohnt er <strong>im</strong> Appenzellerland. Mit seiner Arbeit auf <strong>der</strong><br />

Beratungsstelle bewegt er sich in vertrautem Gebiet. Er kann viele<br />

berufliche und persönliche Erfahrungen mit den Grossfamilien<br />

sowie das durch Ausbildung und Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis erworbene<br />

Können in seine Arbeit mit einfliessen lassen. Auch er<br />

schätzt die Vielseitigkeit.<br />

Kontakt: www.ref-arai.ch/fachstellen.html


Das Team bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

11


Kirchenblatt MAGNET. // Jahr des Abschieds und des<br />

Willkommens. // Text: Christine Culic-Sallmann // Die Illustration hat ein<br />

neues Erscheinungsbild.<br />

Wechsel in <strong>der</strong> Redaktionskommission<br />

Das Jahr war geprägt durch einen Mitglie<strong>der</strong>wechsel in <strong>der</strong> Re-<br />

daktionskommission. Daniel Stiefel hat sich verabschiedet und<br />

Teresa Peverelli hat entschieden, sich auf den Prozess für und mit<br />

dem MAGNET einzulassen. Der MAGNET-Illustrator ist gegangen,<br />

die Illustratorin ist gekommen. Schön, dass <strong>der</strong> Abtretende für<br />

seine Nachfolge gesorgt hat.<br />

Abschied von Daniel Stiefel<br />

Als Zeichner war er <strong>der</strong> Nachfolger vom Künstler und Musiker<br />

Werner Meier aus Stein: Daniel Stiefel, Dozent an <strong>der</strong> Schule für<br />

Gestaltung in St. Gallen. In seinem Zuständigkeitsbereich lag die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Titelseite und <strong>der</strong> letzten Seite. Die letzte Seite entwickelte<br />

sich in <strong>der</strong> Schaffenszeit von Daniel Stiefel oft zu einer<br />

Art ‹Kontrapunkt› zu dem <strong>im</strong> Heft Geschriebenen, dessen Inhalt er<br />

nicht <strong>im</strong> Voraus wissen konnte. Gleichzeitig war <strong>der</strong> Wechsel des<br />

Mediums ein Ausgang aus dem Heft und, wie er selbst denkt, für<br />

viele in <strong>der</strong> Leserschaft sogar <strong>der</strong> Einstieg. Er hat die Redaktionskommission<br />

mit einem lächelnden und einem weinenden Auge<br />

verlassen. Doch sein erweitertes Engagement an <strong>der</strong> Schule für<br />

Gestaltung in St. Gallen zwang ihn, aus <strong>der</strong> Kommission zurückzutreten.<br />

Der Prozess, auf den er sich vor sieben Jahren eingelassen<br />

hat, n<strong>im</strong>mt sein Ende. Im Namen <strong>der</strong> Redaktionskommission bedanke<br />

ich mich herzlich für seinen unermüdlichen Einsatz für den<br />

MAGNET.<br />

Willkomm für Teresa Peverelli<br />

Die Nachfolgerin von Daniel Stiefel arbeitet ebenfalls an <strong>der</strong><br />

Schule für Gestaltung in St. Gallen. Ihr Interesse gilt dem Raum (installative<br />

Arbeiten) und <strong>der</strong> Malerei. In den letzten neun Jahren<br />

versuchte sie, sich mehr dem zweid<strong>im</strong>ensionalen Bereich zu widmen<br />

– also sich vermehrt auf die Fläche zu konzentrieren. Parallel<br />

dazu dienen ihr Fotografien und Computerarbeiten – zuerst als<br />

Recherchen und dann als Arbeitsmaterial. Im Moment beschäftigt<br />

sie sich vorwiegend mit <strong>der</strong> Malerei von figürlichen bis zu ab-<br />

12<br />

strakten Formen als Tafelbil<strong>der</strong> und auch als räumliche Erscheinungen<br />

in einer Installation.<br />

Teresa Peverelli hat bis anhin kein Heft illustriert. Es ist für sie<br />

eine neue Erfahrung und eine grosse Herausfor<strong>der</strong>ung. Es bereitet<br />

ihr viel Spass, <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> neue Bil<strong>der</strong> für ein <strong>im</strong> MAGNET behandeltes<br />

Thema zu suchen. Sie hat sich auf den Weg gemacht –<br />

den gemeinsamen Weg <strong>der</strong> Redaktionskommission, und ich<br />

wünsche ihr dabei alles Gute, viel Freude und Zufriedenheit.


Konfirmation // Eine Retrospektive. // Text: Marco Knechtle<br />

// Festgedanken.<br />

Meine Konfirmation war nicht schl<strong>im</strong>m. Ich erinnere mich gut und<br />

gerne an sie. Es war ein Fest mit Anzug und Krawatte, Götti und<br />

Gotte, dem ersten offiziellen Bier und vielen Geschenken. Und wo<br />

blieb die Kirche? Die war auch da. Der Konfirmationsgottesdienst<br />

fand am Morgen statt und danach war Mittagessen und gemütliches<br />

Feiern <strong>im</strong> Restaurant Sternen. – Das ist freilich eine sehr<br />

schnelle Antwort, aber kaum eine genügende. Ich will <strong>der</strong> Frage<br />

daher etwas genauer nachspüren.<br />

Ein Bonanza-12-Gang-Halbrenner<br />

Zu meiner Konfirmation bekam ich einiges an Bargeld geschenkt.<br />

Es war jedenfalls so viel, dass es für die angestrebte Investition<br />

reichte, locker. So war ich bald stolzer Besitzer eines funkelnagelneuen<br />

12-Gang Fahrrades <strong>der</strong> Marke Bonanza. Es hatte einen<br />

Rennlenker, war solide, aber dennoch schnittig gebaut und verfügte<br />

über Schutzbleche und einen Packträger. Halbrenner nannte<br />

man diesen Typ, eine inzwischen ausgestorbene Art <strong>der</strong> Gattung<br />

Velo. Damit ist auch klar, wie es mit meinem persönlichen Exemplar<br />

endete. Nach meinen Lehr- und Wan<strong>der</strong>jahren war es ausgetreten<br />

und fährt heute nur mehr in meiner Erinnerung.<br />

Ein Necessaire<br />

Da erging es dem Necessaire schon etwas besser, das ein Geschenk<br />

von Herrn und Frau S. war. Es begleitete mich in die Rekrutenschule<br />

und auf Reisen, die uns um die halbe Welt und zurück<br />

führten. Bis heute leistet es seinen treuen Dienst und das<br />

trotz seines fortgeschrittenen Alters. Natürlich weist es inzwischen<br />

einige unschöne Altersflecke auf und die Osteoporose an den<br />

Nähten musste getappt werden. Aber, es ist <strong>im</strong>mer noch da. Ganz<br />

<strong>im</strong> Stillen allerdings stelle ich mir schon die Frage, wie lange es<br />

wohl noch durchhalten wird.<br />

Ein Spruch<br />

Dann wär da noch <strong>der</strong> Konfirmationsspruch: Fürchte dich nicht,<br />

glaube nur (Mk 5,36). Kurz und bündig, und zugegeben, unter an<strong>der</strong>em<br />

auch deswegen ausgewählt. Die Geschichte meines Kon-<br />

firmationsspruches scheint die unspektakulärste zu sein. Seit jenen<br />

Tagen lagert er zusammen mit dem Foto stumm in einem<br />

Schrank. Geschrieben auf einem dokumentenartigen Papier.<br />

Vergessen habe ich den Spruch aber nie. Ich konnte ihn von allem<br />

Anfang an auswendig (5 Wörter!) und habe auch <strong>im</strong>mer mal wie<strong>der</strong><br />

an ihn gedacht – beziehungsweise über ihn nachgedacht. Und<br />

wenn ich mir das recht überlege, geschieht das sogar <strong>im</strong>mer öfter.<br />

Wie das Fahrrad und das Necessaire begleitet er mich durchs<br />

Leben, wird aber seltsamerweise nicht ausgetreten und nutzt sich<br />

auch nicht ab. Im Gegenteil, er vermag mich stets von neuem zu<br />

bestärken. Wie er das macht und was genau sein Gehe<strong>im</strong>nis ist,<br />

das habe ich noch nicht herausgefunden. Dennoch wird <strong>im</strong>mer<br />

deutlicher, für mich und meinen Glauben habe ich den richtigen<br />

Spruch gewählt. Die Kürze hat damit nichts zu tun, die Prägnanz<br />

aber vielleicht schon. Ohne Furcht glaube ich einfach an ihn.<br />

Von allen Geschenken, die ich an jenem Tag erhielt, ist <strong>der</strong> Konfirmationsspruch<br />

mir das wertvollste und ich beginne gerade erst,<br />

es auszupacken.<br />

13


1. Tortenaktion in <strong>der</strong> Kirchgemeinde Reute-Oberegg zugunsten des Projekts in Dobreni, Rumänien.<br />

2. Jugendliche <strong>der</strong> Kirchgemeinde Reute-Oberegg unterwegs in Rumänien.<br />

3. Berggottesdienst auf dem Hochhamm mit Besuchern aus nah und fern.<br />

4. Erntedankgottesdienst auf einem Bauernhof in Schönengrund.<br />

14<br />

1.<br />

3.<br />

4.<br />

2.


Kirchgemeinde Reute-<br />

Oberegg // Eine Kirchgemeinde<br />

geht fremd. //<br />

Und tut Gutes dabei. //<br />

Text: Marco Knechtle<br />

Irgendwo <strong>im</strong> Dreieck Büriswilen-Schachen-St. Anton liegt die Kirchgemeinde<br />

Reute-Oberegg. Verteilt auf zwei Gemeinden, abwechselnd <strong>im</strong> Inner- und<br />

Ausserrhodischen, mal auf katholischem Boden, dann wie<strong>der</strong> in reformierten<br />

Stammlanden. Weiler für Weiler durcheinan<strong>der</strong> gewürfelt. Es ist eine Gegend,<br />

in <strong>der</strong> die Kantonsgrenze mit je<strong>der</strong> Hagecke die Richtung än<strong>der</strong>t. Nur<br />

die allereinhe<strong>im</strong>ischsten Einhe<strong>im</strong>ischen wissen, wo’s langgeht.<br />

Reute und Oberegg, Appenzeller Vor<strong>der</strong>land<br />

Das mag jetzt alles etwas doppeldeutig klingen, ist aber in Tat und Wahrheit<br />

nur halb so schl<strong>im</strong>m. Michael Künzler, Präsident <strong>der</strong> reformierten Kirchgemeinde<br />

Reute-Oberegg, hebt darum gerade das erfreuliche Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

beiden Gemeinden hervor. Auch wenn es nicht <strong>im</strong>mer leicht sei, die Kantonsgrenze<br />

zu überwinden, habe man noch <strong>im</strong>mer zueinan<strong>der</strong> gefunden, betont er.<br />

Ein gutes Beispiel liefert die bestens funktionierende Ökumene. Man hilft<br />

sich aus, geht gemeinsam ein Stück des Weges und die Kirchen bleiben trotzdem<br />

<strong>im</strong> Dorf – die reformierte in Reute und die katholische in Oberegg.<br />

Dobreni, Rumänien<br />

Rund 36 Stunden Zugfahrt von den beiden Kirchen entfernt liegt in ostsüdöstlicher<br />

Richtung das rumänische Örtchen Dobreni. Seit dem Frühling 2010 ist<br />

dieses in beson<strong>der</strong>er Weise mit <strong>der</strong> reformierten Kirchgemeinde Reute-Oberegg<br />

verbunden. Seinerzeit reisten sieben Jugendliche und drei Erwachsene für<br />

zehn Tage nach Dobreni, um dort in einem Kin<strong>der</strong>he<strong>im</strong> zu helfen. Zustande gekommen<br />

ist die Fahrt dank <strong>der</strong> Initiative von Bert Posthumus. Er wohnt<br />

zwar in Grub, SG, mit seinem Herzen lebt er aber auch in Rumänien. Seit über<br />

25 Jahren bereist er das Land und gründete 1997 zusammen mit Freunden<br />

das Kin<strong>der</strong>he<strong>im</strong> in Dobreni. Der kleine Ort hinter den Karpaten und nahe <strong>der</strong><br />

moldawischen Grenze hat ausser Armut und Herzlichkeit nicht viel zu bieten.<br />

Das haben auch die Jugendlichen aus Reute und Oberegg gleich nach ihrer Ankunft<br />

gespürt.<br />

Freundschaft, weltweit<br />

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Und weil das Kin<strong>der</strong>he<strong>im</strong> hinter dem Haus einen<br />

grossen Garten besitzt, packte auch die Gruppe aus dem Appenzellerland kräftig<br />

mit an. Umstechen, säen und setzen, und zwar Salate und Gemüse, aber auch<br />

Beerensträucher und sogar einen Nussbaum. Sicherlich konnte in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

bereits die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ernte eingefahren werden. Handwerkliches<br />

Geschick war auch an<strong>der</strong>norts gefragt. Für die Kleinsten des Kin<strong>der</strong>he<strong>im</strong>s wurden<br />

verschiedenste Handpuppen mitsamt einem regelrechten Kasperlitheater<br />

gebaut. Vor allem blieb aber auch viel Zeit, sich kennen zu lernen, miteinan<strong>der</strong><br />

zu spielen und Ausflüge zu machen. – 40 Kin<strong>der</strong> aus Rumänien und sieben<br />

Jugendliche aus dem Appenzeller Vor<strong>der</strong>land: Bei Ankunft waren das noch zwei<br />

Welten, be<strong>im</strong> Abschied war’s eine Freundschaft. Man hofft daher, sich bald<br />

wie<strong>der</strong> zu sehen. Das könnte vielleicht schon <strong>im</strong> kommenden Jahr <strong>der</strong> Fall sein,<br />

denn eine zweite Reise ist zumindest angedacht.<br />

15


Kirchgemeinde<br />

Schönengrund // Eine<br />

Kirche unterwegs. //<br />

Kommen die Menschen<br />

nicht in die Kirche –<br />

geht die Kirche zu den<br />

Menschen. //<br />

Text: Christine Culic-Sallmann<br />

16<br />

60 Jahre Berg-Gottesdienst<br />

Der erste Berg-Gottesdienst am Bettag auf dem Hochhamm fand am 16. 9. 1951<br />

statt – gemeinsam mit <strong>der</strong> Kirchgemeinde Urnäsch organisiert und durchgeführt<br />

von Pfarrer Rutz. In den Folgejahren wechselten sich die Pfarrpersonen<br />

von Schönengrund und Urnäsch jeweils von Jahr zu Jahr ab. Bereichert wurde<br />

seit jeher dieser spezielle Gottesdienst durch die Musikgesellschaft und das<br />

Jodelchörli. An Bedeutung gewann dieser Anlass, als in den 60er-Jahren die<br />

‹Schönengründler› eine Sesselbahn auf den Hochhamm bauten. Seit 1971 wird<br />

<strong>der</strong> Berg-Gottesdienst alleine von Schönengrund organisiert. Er ist beliebt<br />

und bekannt bis über die Kantonsgrenze hinaus; das zeigen die Teilnehmerzahlen<br />

von jeweils 300 bis 400 Personen.<br />

Chilbi-Gottesdienst<br />

Jeden letzten Sonntag <strong>im</strong> August ist niemand in <strong>der</strong> Kirche Schönengrund<br />

anzutreffen. Denn alle befinden sich auf dem Chilbi-Areal, bei schönem Wetter<br />

draussen, bei schlechtem <strong>im</strong> aufgestellten Zelt. Es wird gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Musikgesellschaft Schönengrund-Wald Gottesdienst gefeiert, mit anschliessendem<br />

Apéro und meist gemeinsamem Mittagessen. Bereits seit gut zehn Jahren<br />

bewährt sich dieser beson<strong>der</strong>e Gottesdienst.<br />

Erntedank-Gottesdienst<br />

Der Erntedank-Gottesdienst wird jedes 2. Jahr auf einem Bauernhof durchgeführt.<br />

Die Landfrauen backen Kuchen und schmücken die Örtlichkeiten. Die<br />

Kirchenvorsteherschaft verkauft jeweils Bratwürste und die mitgebrachten<br />

Köstlichkeiten <strong>der</strong> Landfrauen. Der Erlös sowie die Gottesdienst-Kollekte dienen<br />

einem Projekt in <strong>der</strong> näheren Umgebung.<br />

Aktives Kirchenleben von Jung bis Alt<br />

Die Sonntagsschule bis zur 4. Klasse wird parallel zum Gottesdienst durchgeführt.<br />

Sie findet von den Herbst- bis zu den Frühlingsferien statt. Silvia Preisig<br />

und Andrea Zweifel, zwei ausgezeichnete Leiterinnen, unterrichten jeweils<br />

bis zu 20 Kin<strong>der</strong>. Höhepunkt des Sonntagsschuljahres ist das Krippenspiel. Zudem<br />

werden Weekends mit Basteln, Backen, Malen usw. angeboten.<br />

Die Seniorenarbeit beinhaltet einen Filmnachmittag mit Zvieri, einen ge-<br />

meinsamen Seniorenausflug, eine Seniorenferienwoche, eine Adventsfeier und<br />

an<strong>der</strong>e Altersnachmittage. Es sind jeweils 35 bis 40 Personen anwesend.<br />

Das Konfirmandenlager basiert auf Freiwilligkeit. Es wird jeweils in <strong>der</strong> ersten<br />

Sommerferienwoche gemeinsam mit <strong>der</strong> Kirchgemeinde Waldstatt als Erlebniswoche<br />

durchgeführt.


Kirchgemeinde<br />

Speicher // Wir setzen<br />

Schwerpunkte! // Unterwegs<br />

zur Generationen<strong>kirche</strong>.<br />

// Text: Judith Husistein<br />

Als Pfarrerin von Speicher versieht Sigrun Holz zurzeit eine Vollzeitstelle und<br />

übern<strong>im</strong>mt somit alle kirchlichen Handlungen. Zusammen mit <strong>der</strong> Sozialdiakonin<br />

Claudia Rufer Ritter, die ein halbes Pensum inne hat und sich beson<strong>der</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Seniorenarbeit engagiert, sorgen beide zudem für die seelsorgerische<br />

Betreuung <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Speicher arbeitet an einer Familien und Generationen<strong>kirche</strong><br />

Während die Altersarbeit gut eingespielt ist, setzt sich die Mittellän<strong>der</strong> Gemeinde<br />

das Ziel, bewusst an einer Familien- und Generationen<strong>kirche</strong> zu arbeiten,<br />

bei <strong>der</strong> gemeinsame Aktivitäten aller Altersgruppen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund stehen. <strong>Am</strong><br />

Kirchenfest vom 27.–29. August 2010 wurden diese Pläne bereits in <strong>der</strong> Praxis<br />

erprobt. Das Festprogramm zum 200-Jahr-Jubiläum <strong>der</strong> Kirche bot für alle etwas:<br />

Taizé-Feier, Konzert mit dem Seniorenchor, offenes Singen, Kletterwand,<br />

Hip-Hop-Konzert, Festgottesdienst, Lagerfeuer; dies nur ein Auszug aus dem<br />

vielfältigen Angebot. Die positiven Reaktionen <strong>der</strong> Festbesucher zeigten: Es<br />

ist <strong>der</strong> richtige Weg! Nun wird an diesem Projekt weiter gearbeitet und wie in<br />

einem kleinen Unternehmen sind auch hier Spielregeln nötig.<br />

Als Leitfaden dient das seit einigen Jahren bestehende Netzwerk ‹familiengenerationen<strong>kirche</strong>.ch›,<br />

das <strong>im</strong> Wesentlichen auf die vier Säulen Identität /<br />

Haltung, betriebliche Abläufe, Kirchenräume und Angebote baut. Erfolgreich<br />

gestartet ist das inzwischen monatlich stattfindende generationenübergreifende<br />

Essen, an dem schon be<strong>im</strong> ersten Mal 30 Personen jeden Alters teilgenommen<br />

haben. – Man darf gespannt sein, wie sich das kirchliche Leben in<br />

Speicher weiter entwickeln wird.<br />

Eine zweite Konfirmandenreise?<br />

Speicher hat ein attraktives kirchliches Angebot. Angefangen vom ökumenischen<br />

Mutter- und Kindtreff ‹Chängouru› und dem ‹Fiire mit de Chline› bis<br />

zum ökumenisch geführten Religionsunterricht in <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>arstufe, <strong>der</strong> oft<br />

auch von an<strong>der</strong>sgläubigen o<strong>der</strong> konfessionslosen Kin<strong>der</strong>n besucht wird. In <strong>der</strong><br />

Sekundarschule wird die Hälfte <strong>der</strong> Lektionen durch Projektarbeit ersetzt.<br />

Erstaunliches geschieht momentan bei den künftigen Konfirmandinnen und<br />

Konfirmanden. Sie verbrachten zusammen mit Sigrun Holz ihr Konfirmandenlager<br />

<strong>im</strong> französischen Troyes, <strong>der</strong> Partnergemeinde von Speicher. Die gastfreundliche<br />

Aufnahme in den Familien und die gemeinsamen Gottesdienste<br />

und Erlebnisse haben so grossen Eindruck hinterlassen, dass sich die Jugendlichen<br />

eine zweite Konfreise wünschen. Die soll nach Berlin gehen.<br />

Wertvolle Freiwilligenarbeit<br />

Mit dem Engagement von 25 verschiedenen Freiwilligengruppen, die unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Sigrun Holz und Claudia Rufer Ritter viel Zeit für die Allgemeinheit<br />

einsetzen, ist es möglich, das vielfältige Angebot in <strong>der</strong> Kirchgemeinde<br />

aufrechtzuerhalten. Als Dank für diesen Einsatz sind diese Personen jeweils<br />

<strong>im</strong> Januar zu einem Nachtessen ins Kirchgemeindehaus eingeladen. Dort sind<br />

dann die Rollen getauscht, die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirchenvorsteherschaft verwöhnen<br />

die Gäste.<br />

17


Kirchgemeinde<br />

Stein // Wir tun, was wir<br />

können! // Eine kleine<br />

Kirchgemeinde setzt<br />

sich für Eigenständigkeit<br />

und Ökumene ein.<br />

// Text: Marilene Hess<br />

18<br />

Stein, eine kleine idyllisch gelegene Gemeinde auf einem malerischen<br />

Hügel mit Weitsicht<br />

Hier sind die Menschen froh zu wissen, ‹was man hat›. Dass die Kirche <strong>im</strong><br />

Dorf bleibt. Dass man in guter Nachbarschaft mit <strong>der</strong> Kirchgemeinde Hundwil<br />

lebt, dabei aber (vorläufig) eigenständig bleibt.<br />

Doch schön <strong>der</strong> Reihe nach:<br />

Das Jahr begann mit <strong>der</strong> Visitation des Kirchenrats. Bald folgte ein gemütliches<br />

<strong>Abend</strong>essen mit allen Freiwilligen und Angestellten <strong>der</strong> Kirchgemeinde. An <strong>der</strong><br />

Kirchgemeindeversammlung wurde Kassier Marcel Frischknecht verabschiedet<br />

und sein Nachfolger Markus Preisig gewählt. Der Wahl vorangegangen war eine<br />

längere Suche. Stolz und froh ist die Kirchgemeinde, mit Pfarrer Claude-Alain<br />

Séchaud den amtsältesten Pfarrer in unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> zu haben – ist dieser<br />

doch bereits seit 1989 in Stein tätig! <strong>Am</strong> Palmsonntag fand die Konfirmation<br />

statt, Ende Mai führte <strong>der</strong> Altersausflug in den Bregenzerwald, und am 28. Juni<br />

war die Sommer Synode in Stein zu Gast.<br />

Ein weiterer Höhepunkt <strong>im</strong> Kirchenjahr ist <strong>der</strong> beliebte ökumenische Gottesdienst<br />

am Bettag. Gegen Advent beginnen jeweils die Vorbereitungen für die<br />

Weihnachtsfeier <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><strong>kirche</strong>, die traditionell am Sonntag vor Heiligabend<br />

stattfindet.<br />

Hier sind wir gemeinsam unterwegs<br />

Ein grosser Brocken war die Einführung des ökumenischen Religionsunterrichts:<br />

Zuerst mussten die Schulleitung ins Boot geholt und freie Lektionen in den<br />

ohnehin engen Stundentafeln gesucht werden. Dank guten Kontakten mit den<br />

Lehrpersonen wurden diese Hürden gut gemeistert. Der ökumenische Unterricht<br />

startete geglückt nach den Sommerferien – zu hoffen bleibt, dass es <strong>im</strong><br />

guten ökumenisch-schulischen Miteinan<strong>der</strong> so weitergeht!<br />

Gemeinsam gestaltet und gefeiert werden auch die ökumenischen Gottesdienste<br />

<strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong> Büel – bei schönem Wetter unter freiem H<strong>im</strong>mel.<br />

Als ein spezieller Höhepunkt des Kirchenjahres darf gewiss das gemeinsame<br />

Konfirmandenlager mit den Jugendlichen von Hundwil bezeichnet werden:<br />

ein Lama-Trekking <strong>im</strong> Glarnerland! Das Trekking wird gewiss eine beson<strong>der</strong>e<br />

Erinnerung <strong>im</strong> Gedächtnis <strong>der</strong> Jugendlichen bleiben!<br />

Jeweils ein Gottesdienst wird gerne mit <strong>der</strong> Kirchgemeinde Hundwil gefeiert:<br />

bei schönem Wetter <strong>im</strong> Höggwald, bei Regenwetter in <strong>der</strong> Kirche.<br />

Die KiVo hat <strong>im</strong> Berichtsjahr 13 Mal getagt – zwei Mal mit <strong>der</strong> KiVo Hundwil.<br />

Das kirchgemeindliche Leben ist vielfältig: Das vierteljährliche ‹Fiire mit<br />

de Chline› <strong>im</strong> Chor <strong>der</strong> Kirche ist ein wichtiger Bestandteil, ebenso das regelmässig<br />

stattfindende Dorfgespräch über verschiedenste Themen, verbunden<br />

mit einem Vortrag o<strong>der</strong> Referat – <strong>im</strong> Berichtsjahr von einem Waldkin<strong>der</strong>gärtner<br />

und Naturpädagogen, einem Kommunikationsberater, einem Mentaltrainer<br />

und einer Gärtnerin.<br />

So blicken wir in die Zukunft<br />

Die Kirchgemeinde Stein hat sich das Ziel gesetzt, nebst dem erfolgreich gestarteten<br />

ökumenischen Unterricht, gemeinsame Projekttage zu gestalten. Weiter soll<br />

die Jugendarbeit geför<strong>der</strong>t und, wenn möglich, ausgebaut werden. Und als bauliche<br />

Massnahme soll die Beschallung <strong>der</strong> schön renovierten Kirche verbessert werden.<br />

Wer die mutige Entschlossenheit und pragmatische Tatkraft <strong>der</strong> Steiner<br />

Kirchenleute kennt, wird nicht daran zweifeln, dass sie diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gut meistern und weiterhin eine lebendige Kirchgemeinde bleiben werden!


Kirchenfest zum 200jährigen Jubiläum<br />

<strong>der</strong> Kirchgemeinde Speicher.<br />

‹Fiire mit de Chliine› in <strong>der</strong> Kirchgemeinde Stein.<br />

Gottesdienst <strong>der</strong> Kirchgemeinde Stein <strong>im</strong> Höggwald.<br />

19


«Bist Du unstet und<br />

flüchtig?» // Heinz<br />

Mauch Züger // «Ach.<br />

Mich interessiert einfach<br />

zu viel.» // Lars Syring<br />

20<br />

Sein Büro in St. Gallen liegt in einem alten Fabrikgebäude, Graffitis an den<br />

Wänden und etwa 30 Klingelschil<strong>der</strong>. Das sieht alles sehr kreativ aus. Wohin<br />

ich denn wolle, fragt mich die junge Frau, an <strong>der</strong> ich vorbei gestapft bin.<br />

«Marktwärts», sage ich. Und sie: «Ach so, zu Heinz. Der ist dort hinten.» Im<br />

Grossraumbüro sitzt MAGNET-Redaktor Heinz Mauch-Züger, 55 Jahre alt,<br />

an seinem riesengrossen Schreibtisch. «Komm», sagt er, «Wir gehen dort<br />

hinein.» Er führt mich in einen grossen Raum, dessen Zweck ein kleines Schild<br />

neben <strong>der</strong> Tür erklärt: «Sprechen». Das tun wir.<br />

Diakon <strong>im</strong> Thurgau und Lehrer <strong>im</strong> Regenwald<br />

Heinz Mauch-Züger hat ein buntes Leben hinter sich. Im Thurgau aufgewachsen,<br />

zehn Jahre lang Diakon in <strong>Am</strong>riswil. Dort hat er viel Unterricht gegeben,<br />

«Ich fand das cool» und ist enttäuscht, dass sich in <strong>der</strong> kirchlichen Entwicklung<br />

nichts bewegt hat. «Es ist eine Schande, dass es die Kirche nicht geschafft hat,<br />

die Diakonie zu integrieren.» Dabei wäre die Arbeit so wichtig.<br />

Nach <strong>der</strong> Zeit in <strong>Am</strong>riswil ist er ausgestiegen, war mit seiner Frau – sie<br />

ist die Konstante in seinem Leben – und den kleinen Kin<strong>der</strong>n drei Jahre lang in<br />

Papua Neuguinea in <strong>der</strong> Entwicklungshilfe. Er war Schulleiter und Lehrer mitten<br />

<strong>im</strong> Regenwald, half Jugendlichen be<strong>im</strong> Wie<strong>der</strong>einstieg in die Ausbildung.<br />

«Ich habe einen Raum geschaffen, in dem sich die Jugendlichen entwickeln<br />

konnten. Dann fangen sie an, sich zu engagieren.» Zurück in <strong>der</strong> Schweiz lässt<br />

sich die kleine Familie in Stein nie<strong>der</strong>.<br />

Coach für Kommunikation<br />

Hier wie dort gilt: «Ich lasse die Leute Erfahrungen machen.» Das gehört auch<br />

zu seinem zweiten Standbein: Marktwärts, ein Unternehmen für Kommunikationsmanagement,<br />

das Partner <strong>der</strong> axxaris-group ist. Dabei geht es auch darum,<br />

das Leben unternehmerisch zu gestalten. Ihn interessiert die Lebensführung:<br />

«Lebe ich passiv und lasse mich nur berieseln? O<strong>der</strong> aktiv und sage: Das will ich!»<br />

Er sieht das Leben als Marktgeschehen in einem geldbefreiten Markt. «Es<br />

geht nicht, dass nur einer gewinnt und alle an<strong>der</strong>en verlieren. Das Modell ist veraltet.<br />

Das funktioniert nicht.» Er spitzt seinen Ansatz zu: «Ich bin mein eigener<br />

Chef und auch mein eigener Kunde.»<br />

So schafft er – wie schon bei den Jugendlichen – auch hier wie<strong>der</strong> einen<br />

Raum, in dem Menschen ihre Erfahrungen machen können. «Ich glaube daran,<br />

dass die Menschen grundsätzlich neugierig sind. Und dann können wir zusammen<br />

lernen.»<br />

MAGNET-Redaktor<br />

Seine religiöse Grundierung – «Glauben und Religion haben mich <strong>im</strong>mer interessiert»<br />

– hilft ihm, auch hinter die Fassade zu schauen, Lebensvollzüge zu<br />

erkennen, die auseinan<strong>der</strong> brechen. So ist er auch als Kommunikationsfachmann<br />

<strong>im</strong>mer noch Diakon geblieben. Zum MAGNET kam er 2006, nachdem sich die<br />

Agentur ‹Osterwal<strong>der</strong> und Mauch› aufgelöst hatte. Unser Kirchenblatt hatte er<br />

schon vorher gelesen – je nachdem ob ihn ein Thema angesprochen hat o<strong>der</strong><br />

nicht: «So ist das. So geht es den meisten.»


«Ich glaube daran, dass die Menschen<br />

grundsätzlich neugierig sind»<br />

21


Zwischen Freiheit und<br />

Unverbindlichkeit. //<br />

Corinna Boldt // «Den<br />

Spagat muss man aushalten».<br />

// Text: Lars Syring<br />

22<br />

Direkt neben <strong>der</strong> Kirche steht das Pfarrhaus, in dem Corinna Boldt (47)<br />

mit ihrem Hund ‹Zwingli› wohnt. Zwingli? Genau! Genauer: ‹Frau Zwingli›. Sie<br />

hat am gleichen Tag Geburtstag wie <strong>der</strong> Reformator.<br />

Sie ist Pfarrerin in einer Landgemeinde<br />

Seit bald 15 Jahren ist Corinna Boldt Pfarrerin in Walzenhausen: «Und mir<br />

gefällt es <strong>im</strong>mer noch extrem gut, in <strong>der</strong> Kirchgemeinde und auch in <strong>der</strong> Dorfgemeinschaft.»<br />

Ihre Augen leuchten, als sie von ihrer Anfangszeit <strong>im</strong> Appenzeller<br />

Vor<strong>der</strong>land berichtet. «Es war sehr berührend, wie mich die Menschen<br />

hier aufgenommen und mir den Schweizer Lebensstil näher gebracht haben.<br />

Der damalige KiVo-Präsident und ehemalige Landammann Hans-Ueli Hohl ist<br />

für mich so etwas wie eine Vaterfigur geworden.» Und es ist jedes Mal etwas<br />

beson<strong>der</strong>es, wenn sie während <strong>der</strong> Synode <strong>im</strong> Kantonsratssaal unter seinem<br />

Portrait sitzt. Sie erzählt auch von <strong>der</strong> grossen Anteilnahme, als sie vor einigen<br />

Jahren schwer krank war.<br />

. . . und Kirchenrätin <strong>der</strong> <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

Seit acht Jahren ist sie auch Kirchenrätin, mit dem Ressort Kin<strong>der</strong> und Jugend.<br />

Da stehen zähe Verhandlungen mit dem Kanton an. «Im Moment hängt es<br />

daran, dass sich die Reformierten und die Katholiken finden.» Es geht um den<br />

Religionsunterricht an <strong>der</strong> Schule. Beson<strong>der</strong>s schätzt sie in unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

die Unabhängigkeit, die grosse Freiheit zum Gestalten, «auch wenn es<br />

mich als Kirchenrätin manchmal nervt, dass so viel unverbindlich ist.»<br />

. . . war in <strong>Am</strong>erika<br />

Ins Appenzellerland ist Corinna Boldt auf Umwegen gekommen. Nach dem<br />

Studium <strong>im</strong> westfälischen Münster war sie dort als Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

tätig und wollte promovieren. Doch sie merkte schnell, dass sie lieber<br />

ins Pfarramt wollte: «Das war mir an <strong>der</strong> Uni zu abgehoben. Wir haben uns mit<br />

Themen beschäftigt, die mit dem wirklichen Leben nichts mehr zu tun hatten.»<br />

Erste Erfahrungen in <strong>der</strong> Gemeindearbeit hatte sie in <strong>Am</strong>erika gesammelt. Ein<br />

Jahr lang war sie in <strong>der</strong> Presbyterian Church tätig. Fasziniert hat sie, wie die<br />

Leute dort zusammen halten. «Wenn du da zu einer Gemeinde gehörst, machst<br />

du auch mit! Die Gottesdienste sind voll. Und hinterher gibt es Sonntagsschule<br />

– auch für die Erwachsenen.» Später folgte das Vikariat in Hannover und eine<br />

Stellvertretung in <strong>der</strong> Lüneburger Heide.<br />

. . . und verwandelt die Gemeinde<br />

Im Moment bildet sich die Pfarrerin in ihrem Lieblingsthema weiter: «Präsenz<br />

und Präsentation <strong>im</strong> Gottesdienst». «Der Gottesdienst besteht ja nicht nur aus<br />

<strong>der</strong> Predigt. Von A-Z gibt es einen roten Faden. Und wie das dann auf das Publikum<br />

wirkt, finde ich spannend.» Sie selbst sieht sich als Liturgin, «die die Menschen<br />

aus ihrer passiven Rolle herausholen und zur feiernden Gemeinde machen<br />

möchte.» Erste Früchte dieser Langzeitweiterbildung sind die meditativen<br />

<strong>Abend</strong>gottesdienste, die Anfang 2011 starten.<br />

Und in <strong>der</strong> Freizeit? Dann ist sie entwe<strong>der</strong> mit Frau Zwingli <strong>im</strong> Alpstein<br />

o<strong>der</strong> mit ihrem Motorrad unterwegs. O<strong>der</strong> für «ein schnelles Wochenende in<br />

Hamburg.»


«Ich sehe mich<br />

als Liturgin.»<br />

23


Vom Appenzellerland<br />

ins Appenzellerland. //<br />

Hansueli Nef // «Das<br />

Wichtigste scheint mir,<br />

nichts für absolut zu<br />

halten». // Text: Judith Husistein<br />

24<br />

Hansueli Nef, Präsident <strong>der</strong> GPK <strong>der</strong> Appenzeller <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>, wohnt in<br />

Eggersriet SG, mit schönstem Blick auf den Säntis, <strong>der</strong> ihn bereits durch seine<br />

Kindheit als Bauernbub in <strong>der</strong> Schönau oberhalb von Urnäsch begleitete.<br />

Als zehnjähriger stand für ihn fest: «Ich werde Agronomie studieren.» Das hiess:<br />

Vier Jahre Halbtagesschule in <strong>der</strong> Schönau, anschliessend Ganztages- und<br />

Sekundarschule in Urnäsch, Kantonsschule und ein erfahrungsreiches Leben<br />

<strong>im</strong> Konvikt in Trogen. Nach dem Agronomiestudium an <strong>der</strong> ETH in Zürich<br />

und einer kurzen Assistenzzeit kehrte er 1975 – zusammen mit seiner Frau Lotti,<br />

einer L<strong>im</strong>mattalerin – in die Ostschweiz zurück. Als Leiter des st. gallischen<br />

Landwirtschaftsamtes gestaltete er den agrarpolitischen Kurs mit, <strong>der</strong> helfen<br />

sollte, die enormen biologischen und technischen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> letzten<br />

Jahrzehnte zu bewältigen. Seine ruhige, <strong>im</strong> Bauernstand verwurzelte Art half<br />

ihm in <strong>der</strong> 32-jährigen <strong>Am</strong>tszeit, auch schwierige Situationen zu meistern.<br />

Ein neuer Lebensabschnitt<br />

Mit sechzig zog sich Hansueli Nef aus dem Berufsalltag zurück, um mehr Zeit für<br />

seine an<strong>der</strong>en Interessen zu haben. Eindrückliche Fotobücher erzählen von<br />

Reisen zusammen mit seiner Frau, und momentan ist er daran, die Geschichte<br />

des St. Galler Braunviehzuchtverbandes aufzuarbeiten. Er singt mit seiner<br />

Frau <strong>im</strong> Gospelchor Heiden und arbeitet ehrenamtlich als Fahrer für den Verein<br />

Behin<strong>der</strong>ten-Fahrdienst Tixi AR/AI. Längst geplante Arbeiten <strong>im</strong> und<br />

ums Haus jedoch warten <strong>im</strong>mer noch darauf, bis <strong>der</strong> aktive Pensionär Zeit dafür<br />

findet.<br />

KiVo-Präsident für zwei Kantone<br />

Aber weshalb leitet <strong>der</strong> <strong>im</strong> Kanton St. Gallen wohnhafte Mann die Geschäftsprüfungskommission,<br />

GPK, unserer <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>?<br />

Nefs Wohngemeinde bildet zusammen mit <strong>der</strong> Nachbargemeinde Grub AR<br />

die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Grub-Eggersriet. Diese gehört zur<br />

Appenzeller <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>, da die Kirche <strong>im</strong> ausserrhodischen Grub steht. Zwölf<br />

Jahre war Hansueli Nef <strong>der</strong>en Präsident. Er lernte Beson<strong>der</strong>heiten bei<strong>der</strong><br />

Kantone in kirchlichen Belangen von Grund auf kennen; es war eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

verschiedene Unterrichtsformen, Steuerfüsse und Mentalitäten in<br />

seiner Kirchgemeinde zu vereinen. Als KiVo-Präsident und später Mitglied in<br />

<strong>der</strong> Synode lernte er die GPK zuerst von ‹aussen› kennen, seit gut zwei Jahren<br />

ist er <strong>der</strong>en Präsident.<br />

«Gott lässt mich alles machen»<br />

Angesprochen auf seinen Bezug zum Glauben, berichtet er von den Sonntagsschulstunden<br />

bei seiner Mutter. Darauf kommen nachdenkliche Sätze, die<br />

beeindrucken. «Gott ist einer, <strong>der</strong> mich alles machen lässt.» – «Das Wichtigste<br />

scheint mir, nichts für absolut zu halten.» – «Für mich ist be<strong>im</strong> Glauben<br />

wesentlich, nicht einfach Gesetze einzuhalten, son<strong>der</strong>n aus Freude danach zu<br />

leben.»<br />

Tiefe Worte, welche vielleicht das Beson<strong>der</strong>e an Hansueli Nefs Art ausmachen,<br />

die Arbeit des Kirchenrates als Mitglied <strong>der</strong> GPK zu begleiten. – Er kann<br />

grosse Erfahrungen einbringen, analysieren, vorausdenken, kritisch hinterfragen,<br />

Vorgaben und Gesetze anwenden und vergisst trotz allem Geschäftlichen<br />

das Eigentliche <strong>der</strong> Kirche nicht – den Glauben.


«Gott lässt mich alles machen.»<br />

25


26<br />

Appenzell<br />

Präsident<br />

Renzo Saxer<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1299<br />

Taufen 7<br />

Bestattungen 8<br />

Konfirmationen 11<br />

Trauungen 8<br />

Bühler<br />

Präsident<br />

Christoph Wüthrich<br />

Mitglie<strong>der</strong> 625<br />

Taufen 8<br />

Bestattungen 8<br />

Konfirmationen 7<br />

Trauungen 2<br />

Gais<br />

Präsident<br />

Werner Menet<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1384<br />

Taufen 15<br />

Bestattungen 19<br />

Konfirmationen 21<br />

Trauungen 4<br />

Grub-Eggersriet<br />

Präsidentin<br />

Ursula Germann<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1131<br />

Taufen 13<br />

Bestattungen 7<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 0<br />

Heiden<br />

Präsident<br />

Albert Bolt<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1608<br />

Taufen 9<br />

Bestattungen 24<br />

Konfirmationen 22<br />

Trauungen 3<br />

Herisau<br />

Präsidentin<br />

Uschi Hofmänner<br />

Mitglie<strong>der</strong> 6153<br />

Taufen 45<br />

Bestattungen 88<br />

Konfirmationen 56<br />

Trauungen 2<br />

Hundwil<br />

Präsident<br />

Hans Giger<br />

Mitglie<strong>der</strong> 599<br />

Taufen 11<br />

Bestattungen 10<br />

Konfirmationen 4<br />

Trauungen 4<br />

Rehetobel<br />

Präsident<br />

Peter Bischoff<br />

Mitglie<strong>der</strong> 905<br />

Taufen 10<br />

Bestattungen 16<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 2<br />

Reute-Oberegg<br />

Präsident<br />

Michael Künzler<br />

Mitglie<strong>der</strong> 569<br />

Taufen 2<br />

Bestattungen 2<br />

Konfirmationen 9<br />

Trauungen 0<br />

Schönengrund<br />

Präsident<br />

Christian Vetterli<br />

Mitglie<strong>der</strong> 339<br />

Taufen 4<br />

Bestattungen 2<br />

Konfirmationen 7<br />

Trauungen 1<br />

Schwellbrunn<br />

Präsident<br />

Rainer Aegerter<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1010<br />

Taufen 9<br />

Bestattungen 9<br />

Konfirmationen 16<br />

Trauungen 1<br />

Speicher<br />

Präsident<br />

Hans Jörg Müller<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1757<br />

Taufen 18<br />

Bestattungen 14<br />

Konfirmationen 19<br />

Trauungen 6<br />

Stein<br />

Präsident<br />

Urs Hugener<br />

Mitglie<strong>der</strong> 763<br />

Taufen 12<br />

Bestattungen 6<br />

Konfirmationen 9<br />

Trauungen 9<br />

Teufen<br />

Präsidium<br />

vakant<br />

Mitglie<strong>der</strong> 2429<br />

Taufen 16<br />

Bestattungen 35<br />

Konfirmationen 33<br />

Trauungen 4<br />

Trogen<br />

Präsidentin<br />

Elisabeth Eugster<br />

Mitglie<strong>der</strong> 785<br />

Taufen 10<br />

Bestattungen 16<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 4<br />

Urnäsch<br />

Präsidentin<br />

Sibylle Blumer<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1373<br />

Taufen 21<br />

Bestattungen 13<br />

Konfirmationen 25<br />

Trauungen 11<br />

Wald<br />

Präsidentin<br />

Ursula Mos<strong>im</strong>ann<br />

Mitglie<strong>der</strong> 420<br />

Taufen 1<br />

Bestattungen 8<br />

Konfirmationen 3<br />

Trauungen 0<br />

Waldstatt<br />

Präsidentin<br />

Andrea<br />

Langen egger-Roth<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1003<br />

Taufen 12<br />

Bestattungen 10<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 5<br />

Walzenhausen<br />

Präsident<br />

Andreas Gengelbach<br />

Mitglie<strong>der</strong> 842<br />

Taufen 9<br />

Bestattungen 9<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 4<br />

Wolfhalden<br />

Präsidium i. V.<br />

Urs Buff<br />

Mitglie<strong>der</strong> 681<br />

Taufen 5<br />

Bestattungen 7<br />

Konfirmationen 12<br />

Trauungen 0<br />

Kapelle<br />

Schwägalp<br />

Taufen 10<br />

Trauungen 10<br />

Kasualien<br />

Im Jahr 2010 haben gesamthaft<br />

952 Kasualien stattgefunden:<br />

247 Taufen, 80 Trauungen, 311<br />

Bestattungen. Die Zahl <strong>der</strong> Konfirmandinnen<br />

und Konfirmanden<br />

betrug 314.<br />

Den Eintritt in die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

wünschten 57 Erwachsene und<br />

Kin<strong>der</strong>. Die Möglichkeit eines<br />

Wechsels zu einer an<strong>der</strong>en<br />

Kirchgemeinde innerhalb des<br />

Kantones nutzten 6 Personen.<br />

An Austritten waren total 168<br />

Erwachsene und Kin<strong>der</strong> zu<br />

verzeichnen. Die meisten Austritte<br />

erfolgen ohne konkrete<br />

Grundangabe. Bei den genannten<br />

Gründen ist die fehlende<br />

Identität zur Institution Kirche<br />

an erster Stelle. An zweiter<br />

Stelle ist <strong>der</strong> Wechsel zu einer<br />

Frei<strong>kirche</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Religion,<br />

gefolgt von finanziellen<br />

Überlegungen (Kirchensteuer).


Übersicht Mutationen Mitglie<strong>der</strong><br />

Austritte<br />

Eintritte<br />

Wechsel <strong>der</strong><br />

Kirchgemeinden<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

25<br />

0<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

27


Die Glocken in Bühler bekommen neue Klöppel.<br />

28


Rechnung 2010 // Ausgeglichene Rechnung.<br />

Bilanz // Aktiven // Passiven<br />

Bezeichnung Bilanz 2009 Bilanz 2010<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel<br />

Post- und Bankkonten 1’041’765.40 1’145’573.83<br />

For<strong>der</strong>ungen guthABen<br />

debitoren, transitorische Aktiven 114’145.75 38’991.53<br />

FinAnzAnlAgen<br />

Anlagedepot 675’001.00 1’125’522.44<br />

darlehen 100’000.00 180’000.00<br />

775’001.00 1’305’522.44<br />

verwAltungsverMögen<br />

einrichtungen, Mobiliar 0.00 0.00<br />

ToTal akTiven 1’930’912.15 2’490’087.80<br />

PAssiven<br />

lAuFende verPFlichtungen<br />

<strong>kirche</strong>ntag, kik-sommerlager usw.<br />

kurzFristige schulden<br />

57’747.07 56’849.22<br />

transitorische Passiven<br />

verPFlichtungen Für legAte und Fonds<br />

75’011.65 56’170.77<br />

legat hugo nef 27’655.15 27’655.15<br />

zentralfonds 918’591.05 999’258.31<br />

Fonds Berufliche vorsorge 428’495.50 407’441.85<br />

Fonds Aus- und weiterbildung 157’693.00 136’693.00<br />

gesangbuchfonds 25’989.00 23’589.00<br />

Bibelfonds 43’547.00 41’687.00<br />

Fonds Jugendarbeit 5’870.00 5’870.00<br />

Fonds landeskirchliche Projekte 0.00 419’600.00<br />

verPFlichtung MAgnet<br />

1’607’840.70 2’061’794.31<br />

eigenkapital MAgnet 10’625.52 0.00<br />

eigenkAPitAl<br />

Betriebsvermögen 300’878.26 325’312.73<br />

ergebnis -35’673.08 -10’039.23<br />

265’205.18 315’273.50<br />

ToTal Passiven 2’016’430.12 2’490’087.80<br />

29


Erfolgsrechnung // Aufwand<br />

Entwicklung<br />

Steuereingänge<br />

Der Grund für die auffällige Kurve<br />

in <strong>der</strong> Grafik gründet <strong>im</strong> Systemwechsel<br />

<strong>der</strong> Finanzierung des<br />

Kirchenblattes MAGNET.<br />

Die Herbst Synode 2008 beschloss<br />

den Systemwechsel für die Finanzierung<br />

des Kirchenblattes MAGNET – das<br />

heisst, die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>nsteuer wurde<br />

um 1,2 % angepasst. Die Kirchgemeinden<br />

hatten das Kirchenblatt bis<br />

2008 über die Abonnements finanziert.<br />

In <strong>der</strong> Jahresrechnung 2009<br />

wurde nun das Kirchenblatt MAGNET<br />

erstmals nicht mehr separat geführt.<br />

Die um 1,2 % höheren Steuereinnahmen<br />

sind <strong>im</strong> Gesamtertrag <strong>der</strong> Steuereingänge<br />

enthalten.<br />

30<br />

Bezeichnung rechnung 2009 rechnung 2010 Budget 2011<br />

AuFwAnd<br />

PersonAlAuFwAnd<br />

löhne und sitzungsgel<strong>der</strong> 754’444.10 757’602.35 760’200.00<br />

sozialleistungen 122’314.20 128’502.85 121’860.00<br />

teuerungszulage renten 25’298.40 25’087.00 25’000.00<br />

spesen und weiterbildung 57’768.60 51’583.00 50’980.00<br />

AllgeMeine BetrieBskosten<br />

959’825.30 962’775.20 958’040.00<br />

Mieten inkl. nebenkosten 49’553.30 56’869.05 55’300.00<br />

FinAnzAuFwAnd<br />

verzinsung legate, Fonds 12’984.60 13’805.35 13’000.00<br />

Bank- und Postspesen 794.00 1’709.90 1’000.00<br />

Buchverluste 0.00 27’478.56 0.00<br />

13’778.60 42’993.81 14’000.00<br />

verAnstAltungen, weiterBildung<br />

weiterbildung, studienurlaub 37’451.80 27’824.80 36’200.00<br />

Projekte und öffentlichkeitsarbeit 16’173.50 58’604.50 45’500.00<br />

53’625.30 86’429.30 81’700.00<br />

verwAltungsAuFwAnd<br />

übriger verwaltungsaufwand 112’619.20 99’658.90 101’770.00<br />

Beratungen 6’450.00 10’700.00 11’000.00<br />

119’069.20 110’358.90 112’770.00<br />

Beiträge<br />

Finanzausgleich 379’714.00 380’189.00 380’000.00<br />

Pflichtbeiträge und freie Beiträge 319’345.00 323’520.25 328’080.00<br />

herstell- und versandkosten MAgnet 123’000.00 123’000.00 125’000.00<br />

822’059.00 826’709.25 833’080.00<br />

Ausserordentlicher AuFwAnd<br />

Ausserordentlicher Aufwand 0.00 419’600.00 0.00<br />

ToTal aufwand 2’017’910.70 2’505’735.51 2’054’890.00<br />

1 275 000<br />

1 250 000<br />

1 200 000<br />

1 150 000<br />

1 100 000<br />

1 050 000<br />

1 000 000<br />

950 000<br />

900 000<br />

850 000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

systemwechsel<br />

finanzierung MaGneT<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008 2009 2010


Erfolgsrechnung // Ertrag // Fondsrechnung<br />

Bezeichnung rechnung 2009 rechnung 2010 Budget 2011<br />

erTräGe<br />

ordentliche erträge<br />

landes<strong>kirche</strong>nsteuer 1’057’569.00 1’263’582.00 1’232’000.00<br />

zentralfondssteuer 455’679.04 438’744.00 430’000.00<br />

systemwechsel MAgnet 211’514.00 0.00 0.00<br />

ertrag aus verlustscheinen 0.00 12’340.81 0.00<br />

1’724’762.04 1’714’666.81 1’662’000.00<br />

FinAnzertrAg<br />

Finanzertrag kursgewinne 17’455.50 11’885.11 15’000.00<br />

Buchgewinne 37’000.00 419’600.00 0.00<br />

54’455.50 431’485.11 15’000.00<br />

üBrige erträge<br />

übrige erträge 4’701.00 6’092.90 8’700.00<br />

dienstleistungsertrag 262’947.80 311’942.27 288’450.00<br />

Abonnemente MAgnet 302.00 0.00 0.00<br />

Pflichtbeiträge kirchgemeinden 53’546.00 52’058.00 60’000.00<br />

321’496.80 370’093.17 357’150.00<br />

ToTal erTraG 2’100’714.34 2’516’245.09 2’034’150.00<br />

fondsrechnunG<br />

FondseinlAgen<br />

zuweisung zentralfonds 60’940.00 58’555.00 50’000.00<br />

erlös verlustscheinbewirtschaftung 0.00 12’340.81 0.00<br />

zuweisung Fonds kirchliche Projekte 0.00 419’600.00 0.00<br />

60’940.00 490’495.81 50’000.00<br />

zinsgutschriFten diverser Fonds<br />

zinsgutschrift zentralfonds 8’491.60 9’771.45 9’000.00<br />

zinsgutschrift renten 4’493.00 4’033.35 4’300.00<br />

zinsgutschrift kirchliche Projekte 0.00 0.00 4’196.00<br />

12’984.60 13’804.80 17’496.00<br />

FondsentnAhMen<br />

diverse Fondsentnahmen -2’570.00 -4’260.00 -2’760.00<br />

teuerungszulagen renten -25’298.40 -25’087.00 -25’000.00<br />

weiterbildung studienurlaub 0.00 -21’000.00 -28’000.00<br />

-27’868.40 -50’347.00 -55’760.00<br />

fondsverän<strong>der</strong>unGen 46’056.20 453’953.61 11’736.00<br />

ertrag 2’100’714.34 2’516’245.09 2’034’150.00<br />

aufwand -2’017’910.70 -2’505’735.51 -2’054’890.00<br />

Ausgeglichene Rechnung<br />

Die <strong>Landes</strong><strong>kirche</strong>nsteuer wurde etwas zu opt<strong>im</strong>istisch budgetiert. Dafür konnte wie<strong>der</strong>um ein<br />

Betrag aus <strong>der</strong> Verlustscheinbewirtschaftung <strong>der</strong> Kantonalen Steuerverwaltung verbucht werden.<br />

Dieser Betrag wird dem Zentralfonds zugewiesen.<br />

Die Rechnung 2010 schliesst recht ausgeglichen und auch budgetkonform. Bei Anlagen,<br />

die auch in EURO investieren, mussten kursbedingte Buchverluste verbucht werden. Die evangelisch-reformierte<br />

Kirche St. Gallen hat den bereits abgeschriebenen Betrag des Darlehens<br />

Schloss Wartensee zurückerstattet. Dieser ausserordentliche Ertrag ist in <strong>der</strong> Jahresrechnung<br />

auf <strong>der</strong> Ertragseite als Buchgewinn ausgewiesen und auf <strong>der</strong> Aufwandseite wird er einem<br />

Fonds zugewiesen – in <strong>der</strong> Jahresrechnung ist er demnach nicht ergebnisrelevant.<br />

31


‹Frauestrichmusig› und Gottesdienstteam des ökumenischen Gottesdienstes am Bettag in <strong>der</strong> Schwägalp Kapelle.<br />

32


Wir sind für Sie da!<br />

Der Kirchenrat (von oben): Corinna Boldt (Kin<strong>der</strong> und Jugend), Kurt Kägi (Präsident),<br />

Jacqueline Bru<strong>der</strong>er (Kirchenratsschreiberin), Barbara Stehle (Theologie und Seelsorge),<br />

Fritz Wun<strong>der</strong>li (Diakonie und Gesellschaft), Josua Bötschi (Finanzen).<br />

Kirchenrat<br />

Geschäftsstelle <strong>der</strong> evangelischreformierten<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong> bei<strong>der</strong><br />

Appenzell<br />

Jacqueline Bru<strong>der</strong>er<br />

Landsgemeindeplatz 1<br />

Postfach 248<br />

9043 Trogen<br />

T 071 340 04 55<br />

F 071 340 04 56<br />

info@ref-arai.ch<br />

www.ref-arai.ch<br />

Präsidium<br />

Gemeinden und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kurt Kägi-Huber<br />

Sonnenfeldstrasse 4<br />

9100 Herisau<br />

T 071 351 75 75<br />

F 071 351 75 82<br />

info@kurtkaegipartnerag.ch<br />

Ressort Kin<strong>der</strong> und Jugend<br />

Vizepräsidium<br />

Corinna Boldt<br />

Dorf 112<br />

9428 Walzenhausen<br />

T 071 888 12 02<br />

F 071 888 64 02<br />

c.boldt@bluewin.ch<br />

Ressort Finanzen<br />

Josua Bötschi<br />

Nelkenweg 1<br />

9410 Heiden<br />

T 071 891 29 59<br />

josua-boetschi@bluewin.ch<br />

Ressort Theologie und Seelsorge<br />

Barbara Stehle<br />

Rothus<br />

Blatten 1168<br />

9103 Schwellbrunn<br />

T 071 351 43 53<br />

b.stehle@bluewin.ch<br />

Ressort Diakonie und Gesellschaft<br />

Fritz Wun<strong>der</strong>li<br />

Oberwilen 21<br />

9042 Speicher<br />

T 071 344 13 47<br />

F 071 344 13 92<br />

fritz.wun<strong>der</strong>li@bluewin.ch<br />

33


Evangelischreformierte<br />

<strong>Landes</strong><strong>kirche</strong><br />

bei<strong>der</strong> Appenzell

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