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Merano Magazine - Sommer 2010

Merano Magazine - Neuigkeiten aus dem Meranerland. Die Ausgabe Sommer 2010 zeigt Meraner Hochgenüsse. Hier finden Gourmets Insider Tipps für Meran und Umgebung.

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kloster marienberg, mals Wallfahrtskirche „zu den sieben Schmerzen mariens“, riffian<br />

Es gibt sie auch bei uns,<br />

diese heiligen Orte, diese<br />

Quellen der Kraft. In<br />

den Mythen und Legenden<br />

sind sie uns erhalten<br />

geblieben, in den Wallfahrtsorten<br />

begegnen sie uns heute<br />

noch – allerdings säkularisiert, so<br />

wie all die anderen Orte der Kraft,<br />

die beseelt sind von altem Geist,<br />

der aber nur noch wie ein Ahne in<br />

unsere Welt herüberleuchtet.<br />

anima loci – beseelte Welt<br />

Ob es Lourdes, Fatima oder Altötting<br />

ist, Millionen Menschen pilgern<br />

jährlich an diese besonderen<br />

Orte der Kraft und erhoffen sich<br />

Linderung, Heilung, Segnung. Es<br />

bleibt wohl immer ein Geheimnis,<br />

ob diese Orte selbst beseelt sind<br />

und eine wohltuende Kraft in sich<br />

innehaben oder ob es die Menschen<br />

sind, die den Ort beseelen<br />

und so die heilende Kraft in ihm<br />

erst erwecken. Schon immer wurden<br />

Tempel und Kirchen an aus-<br />

70 merano magaZine<br />

gewählten »Kraftorten« erbaut.<br />

Auf welchem Wissen, auf welchen<br />

Erfahrungen die Alten da aufbauten,<br />

ist verschollen und längst in<br />

Vergessenheit geraten. Warum<br />

wurde das prächtigste Kloster des<br />

Vinschgaus, Kloster Marienberg,<br />

von einem ungesunden Ort verlegt<br />

hin zu einem Ort der Kraft,<br />

als welches die Krypta dieses<br />

Klosters bis heute noch gilt? In<br />

manchen Kirchen ist noch etwas<br />

vorhanden, was an den Ursprung<br />

der Heiligkeit gerade auch dieses<br />

Ortes erinnert, sei es eine Quelle<br />

oder ein Felsen. Kirchen auf Anhöhen,<br />

wie zum Beispiel die Kirche<br />

zur Heiligen Katharina im Schnalstal,<br />

das St.-Kathrein-Kirchlein in<br />

Hafling (es ist aus dem ganzen<br />

Meraner Land gut sichtbar) oder<br />

St. Hyppolit bei Tisens, lassen auf<br />

ein Heiligtum aus vorchristlicher<br />

Zeit schließen. Oft erfolgte die<br />

Umwandlung wie eine Zwangstaufe,<br />

was aber auch die einzige<br />

mögliche Rettung dieser heiligen<br />

Stätten bedeutete.<br />

zu den sieben schmerzen Mariens<br />

Zusammen mit Maria Weißenstein<br />

im Eggental, Aufkirchen im Hochpustertal<br />

und der Frauenkirche in<br />

Brixen gehört die Wallfahrtskirche<br />

»Zu den sieben Schmerzen Mariens«<br />

von Riffian zu den stärksten<br />

Orten der Kraft in unserem Land.<br />

Am schönsten ist es, wenn man von<br />

Kuens aus nach Riffian pilgert, so<br />

wie es seit Generationen gemacht<br />

wird. Die bereits 1310 erwähnte Kirche<br />

erfuhr im 18. Jahrhundert eine<br />

barocke Umgestaltung. Das zentrale<br />

Gnadenbild auf dem Hochaltar<br />

stammt allerdings aus dem 14. Jahrhundert.<br />

Ein Juwel in der Kirche ist<br />

der uralte Taufstein mit Strickornament<br />

und archaisierenden Reliefs.<br />

Es lohnt sich auf alle Fälle, einen<br />

Blick in die angrenzende Friedhofskapelle<br />

zu werfen. Die Bilder des<br />

voll ausgemalten Innenraums sind<br />

mit 1415 datiert und stellen biblische<br />

Motive ganz in mittelalterlichhöfischer<br />

Manier dar.

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