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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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uns am allermeisten immer fehlt. An sich wäre die Sache schon gegangen,<br />

aber es ist kein Geld dazu da, denn mit etwas, was nicht<br />

ordentlich fundiert ist, kann ja die Sache natürlich nicht gemacht werden;<br />

da kann es nur dann auf eigenes Risiko derjenigen gemacht werden,<br />

welche die Anregung bekommen.<br />

Dann erhob sich auf der anderen Seite ein so lebhaftes Interesse<br />

gerade für diesen Kursus, daß man nun anfangen mußte, die Frage zu<br />

stellen: Wer kann nun außer den Berufsschauspielern oder auf die<br />

Schauspielkunst hin arbeitenden Persönlichkeiten noch dazu kommen ?<br />

Da war man zunächst etwas rigoros; aber der Kreis war einmal durchbrochen,<br />

und dann hat es kein Ende mehr. Diese Erfahrung haben<br />

wir insbesondere diesmal gemacht.<br />

So also wird der Kursus im wesentlichen dasjenige sein, was den<br />

Inhalt der Bühnenkunst darzustellen hat, insoferne diese Bühnenkunst<br />

wirklich allseitig nach ihren Hilfsmitteln und nach ihrer Orientierung<br />

ausschaut. Und so, meine sehr verehrten Anwesenden, möchte ich<br />

heute einleitungsweise im allgemeinen über dasjenige sprechen, was<br />

eigentlich Inhalt des Kursus werden soll.<br />

Es handelt sich zunächst darum, daß Sprechen sehr häufig nicht so<br />

weit in bezug auf das Künstlerische durchschaut wird, wie es notwendig<br />

ist für denjenigen, der das Sprechen in irgendeiner Weise in<br />

den Dienst des Künstlerischen zu stellen hat. Man kann, wenn es sich<br />

um Sprechen handelt, fast dieselbe Erfahrung machen, die man in<br />

bezug auf das Dichten und noch einige andere Dinge macht. Es wird<br />

kaum leicht einem Menschen einfallen, ohne irgendwie die Vorbedingungen<br />

dazu überwunden zu haben, sich ans Klavier setzen zu wollen<br />

und zu spielen. Aber es besteht schon die allgemeine Tendenz, daß<br />

Dichten jeder kann, und daß auch Sprechen jeder kann. Dennoch werden<br />

die Unzulänglichkeiten, die auf diesem Gebiete herrschen, nicht<br />

eher behoben werden, und die allgemeine Unbefriedigtheit, die heute<br />

bei den Ausführenden besteht, wird ebensowenig behoben werden,<br />

wenn nicht die allgemeine Anschauung durchgreift, daß Vorbedingungen<br />

zum Sprechen ebenso notwendig sind wie Vorbedingungen<br />

zum musikalisch-künstlerischen Wirken.<br />

Ich kam einmal zu einer anthroposophischen Versammlung, die

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