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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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zu machen. Man wird also studieren müssen. Eine reiche einschlägige<br />

Literatur gibt dazu jede Möglichkeit. Neben den rein geisteswissenschaftlichen<br />

Werken Rudolf Steiners können insbesondere seine pädagogischen<br />

Schriften dazu dienen. Heute meint man: Kunst und Weltanschauung<br />

vertrügen sich nicht. Es hat aber jede Kunst in ihrer Blütezeit<br />

einen lebendigen Weltanschauungsinhalt gehabt. Auf diesen Inhalt<br />

kommt es an, sollen die Dekadenzerscheinungen einer absterbenden<br />

Kultur überwunden werden. Um zu verstehen, was uns mit diesem<br />

Kursus über Sprachgestaltung und dramatische Kunst gegeben<br />

ist, müssen wir auf die hinter dem Sinnenschein verborgene konkrete<br />

Weltengeistigkeit eingehen können. Und sollen wir in die Praxis überführen,<br />

was uns hier geboten wird, müssen wir diesen Weltengehalt<br />

erleben. Da dürfen uns Vorurteile und ein dem Geiste aus Furcht entgegengebrachter<br />

Haß nicht die Wege verrammeln. Erhalten wir uns<br />

die Sicht frei, dann werden wir die Laute als göttliche Lehrmeister<br />

erleben können, und den Atem als in uns wirkende, seelisch aktive<br />

Weltensubstanz. Sie sind Material und Werkzeug des Sprachkünstlers.<br />

Durch sie fühlt er sich im Geiste verankert und kann dessen Wege des<br />

Eintauchens in die Materie und in den Geschichtsverlauf verfolgen.<br />

Er sieht das Drama in urferner Vergangenheit aus dem Mysterium<br />

aufsteigen, er sieht es die Menschenseelen bilden, erfüllen, aufrütteln<br />

und läutern - dann sich in den Niederungen der Zivilisation verlieren...<br />

er erkennt, seelisch erstarkt und durch die Gaben und Errungenschaften<br />

langer kultureller Entwicklungsepochen in seinem Ich erwacht,<br />

daß es seine Aufgabe ist, es wieder dem Mysterium zurückzuführen.<br />

Dazu weisen ihm die verborgenen, dem Bewußtsein sich<br />

allmählich enthüllenden Tiefen der Sprache die Wege.<br />

Dornach, September 1941

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