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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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wickeln, und dann wird vor allen Dingen für die zivilisatorische Aufgabe,<br />

für die Uraufgabe der Schauspielkunst bei dem Schauspieler<br />

selbst das Entsprechende geleistet werden können.<br />

Nun, meine lieben Freunde, ich habe eben versucht, in diesem Kursus,<br />

da oder dort etwas herausgreifend aus dem Gesamtgebiete der<br />

Kunst, Andeutungen zu geben, wie in die Schauspielkunst der Gegenwart<br />

vor allen Dingen wiederum Geist und dann Leben hineinkommen<br />

soll. Es ist ja natürlich, daß dasjenige, was gegeben worden ist,<br />

nichts anderes sein kann als Anregungen. Aber ich versuchte, diese<br />

Anregungen so zu gestalten, daß, wenn sie zum Beispiel verarbeitet<br />

würden zu einer Schauspielschule, die so eingerichtet würde, wie es<br />

gerade in dem Sinne dieser Vorträge liegt, dabei - durch eine Schauspielschule<br />

und auch in der Anwendung auf die Dinge in der Schauspielschule,<br />

Proben und so weiter - mancherlei in der Gegenwart erreicht<br />

werden könnte.<br />

Ausgegangen ist wirklich dasjenige, was ich zu sagen versuchte,<br />

von einer ganz großen Achtung vor der schauspielerischen Kunst.<br />

Denn die schauspielerische Kunst, die nur bestehen kann, wenn der<br />

Mensch sich wirklich hingebungsvoll auf die Bühne stellt und seine<br />

Wesenheit in dem Wesen seiner Rolle aufgehen läßt, hat große Aufgaben,<br />

und sie kann heute noch so wirken, wenn auch nicht mehr, ich<br />

möchte sagen, in kultusmäßiger Art, wie es ehedem der Fall war, aber<br />

sie kann heute trotzdem noch so wirken, daß der Mensch durch die<br />

Schauspielkunst in geistige Höhen hinaufgetragen wird.<br />

Zu sehen, wie die ganze menschliche Wesenheit nach Wort und<br />

Gebärde in den Dienst eines Geistig-Geschaffenen, wie es das Drama<br />

ist, gestellt wird, ist auch ein Weg zur Pflege des Weges zum Geiste.<br />

Und daß da manches zu tun ist, das geht aus dem hervor, daß in der<br />

Zeit des Materialismus, wo die geistigen Wege verlassen worden sind,<br />

die Schauspielkunst hilflos geworden ist und immer mehr und mehr<br />

werden wollte eine Kopie des Lebens; eine Kopie des Lebens, die<br />

unter allen Umständen von der Bühne herunter nicht erhebend, sondern<br />

unter allen Umständen eigentlich niederdrückend wirkt. Während<br />

echte Schauspielkunst dasjenige, was auf der Bühne geschieht,<br />

auf ein höheres Niveau hinaufhebt und dadurch das Menschliche dem

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