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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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NEUNZEHNTER VORTRAG<br />

Dornach, 23. September 1924<br />

Das Wort als Gestalter<br />

Zunächst möchte ich heute einiges darüber sagen, in welchem Sinne<br />

aufgenommen beziehungsweise dann in die Arbeit hinübergenommen<br />

werden sollen solche Ausführungen oder Anweisungen, wenn Sie sie<br />

so nennen wollen, wie auch diejenigen gestern wieder waren, wo die<br />

Sprachgestaltung als Kunst aus der Sprache selbst herausgeholt werden<br />

soll. Es ist ja durchaus so, daß der gesamte Umfang des Lautsystems,<br />

wenn wir das pedantisch so nennen, natürlich in der mannigfaltigsten<br />

Weise abgestuft nach dem, was in den verschiedenen Sprachen<br />

vorliegt, darstellt alles dasjenige, was von den Sprachorganen<br />

ausgehend mit der gesamten menschlichen Organisation zusammenhängt.<br />

Man muß sich das so vorstellen. Nehmen wir zunächst einmal nur<br />

eine etwas gröbere Gliederung. Wir können nach dem, was gestern<br />

ausgeführt worden ist, weitere, mehr gegen den Gaumen, gegen die<br />

Gaumengegend zu liegende Lautentstehungen ins Auge fassen. Wenn<br />

wir diese Lautentstehung, alles dasjenige, was vorgeht, indem solch<br />

ein Laut gebildet wird, ins Auge fassen und einen Sinn dafür haben,<br />

nun durch den ganzen Menschen hindurch das zu verfolgen, so kommen<br />

wir bei den eigentlichen Gaumenlauten, namentlich auch bei den<br />

Kehllauten, aber in der Hauptsache bei den Gaumenlauten dazu, dem<br />

Gang eines Menschen anzusehen, ob er in den Gaumenlauten Festigkeit<br />

oder Lässigkeit hat, ob die Persönlichkeit ganz in die Gaumenlaute<br />

hineingeht oder nicht. So daß man sagen kann: Was durch den<br />

Gaumen gesprochen wird, geht durch den ganzen Menschen bis in<br />

Ferse und Zehe, hängt also mit der ganzen menschlichen Organisation<br />

zusammen. Was mit der Zunge gesprochen wird, hängt vorzugsweise<br />

mit all dem zusammen, was diejenige Partie des Menschen umfassen<br />

würde, die der Kopf ist bis zu der Oberlippe, nicht die Unterlippe<br />

mit, und von da, mehr nach rückwärts gehend zum Rückgrat,

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