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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Wenn wir weiter zurückgehen, kommen wir noch mehr in das<br />

Innere des Menschen, wo sich sein Gefühlsleben ausdrückt, wo sich<br />

sein Seelenhaftes ausdrückt, und wir müssen daher auch in der menschlichen<br />

Wesenheit weiter zurückgehen bis zur Zunge, und haben dann<br />

jene Offenbarung, welche durch Zunge und die obere Zahnreihe entsteht.<br />

Während dasjenige, was der Mensch durch die Welt geworden<br />

ist, zwischen Unterlippe und der oberen Zahnreihe sich abspielt, spielt<br />

sich dasjenige, was der Mensch ist dadurch, daß er eine Seele hat,<br />

zwischen seiner Seele und seinem Kopfe ab, zwischen der Zunge und<br />

den Oberzähnen.<br />

So daß wir hier haben: Zunge wirkt hinter den Oberzähnen. Und<br />

ich bitte, auf das Wort hinter den besonderen Wert zu legen. Dabei<br />

entstehen die Laute l n d t.<br />

4. Zunge wirkt hinter den Oberzähnen: l n d t<br />

Und hier ist es wichtig, daß tatsächlich, um zu einem gesunden und<br />

schönen Sprechen zu kommen, Übungen gemacht werden in der<br />

Schauspielschule, um ganz bewußt das zu vermeiden, was die Krankheit<br />

des Lispeins in der Sprachgestaltung auswirkt. Die Krankheit des<br />

Lispeins besteht darinnen, daß die Zunge zu weit sich zwischen den<br />

Zähnen vorwagt. Es muß gelingen, mit dem Bewußtsein die Zunge<br />

soweit zu erfassen, daß man den Kardinalsatz alles Sprechens bewußt<br />

ausführt: Die Zunge darf beim Sprechen niemals jene Grenze überschreiten,<br />

welche durch die beiden Zahnreihen gegeben ist, die Zunge<br />

muß immer hinter den Zähnen sein, niemals darf die Zunge die Zahnreihe<br />

überschreiten. - Wenn die Zunge die Zahnreihen überschreitet,<br />

ist es so, als ob die Seele ohne Körper sich unmittelbar der Natur anvertrauen<br />

wollte. Daher muß man Lispler dadurch kurieren, daß man<br />

sie daran gewöhnt, in möglichst früher Jugend n l d so aussprechen zu<br />

lassen: n n ny l II, d d d, daß sie die Zunge bewußt andrücken an die<br />

obere Zahnreihe. Das ist schwer; namentlich wenn man es hintereinander<br />

übt, wie es geschehen soll, so ist es etwas, was ermüdet, was sogar<br />

den Eindruck macht, als ob es etwas verkrampfte. Aber schon<br />

der erste, der vor vielen Jahren darauf aufmerksam gemacht hat, daß

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