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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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ich ausdrücken, daß das eigentlich in der Linie schreitendes Leben,<br />

Weben ist, dann sage ich: schlank. Gehe ich über von dem seh, was<br />

das Leben darstellt, in das Flüssige und komme dann zu dem, was<br />

aufstellt dieses Leben in der Linie = schlank, so komme ich zu dem<br />

Stoßlaut k zurück.<br />

Insbesondere aber kann man dasjenige üben, was man auch braucht<br />

gerade in der künstlerischen Sprachgestaltung. Da braucht man die<br />

Fähigkeit, so zu sprechen, daß das Sprechen dahinfließt über das<br />

Auditorium. Das braucht dann nicht auf die Laute und Buchstaben<br />

konzentriert zu sein, sondern das liegt in dem allgemeinen Charakter,<br />

den man sich überhaupt für das Sprechen aneignet.<br />

Für den Schauspieler wird es ganz besonders notwendig sein, daß<br />

er das zuwege bringt, daß seine Worte durch den Zuschauerraum<br />

gehen, daß sie überall leben. Das kriegt er zustande - und dies zu<br />

wissen, darin besteht nun eine besondere Esoterik der Sprachgestaltung<br />

-, wenn er das Erzittern der Luft in Bewegung bringt durch<br />

den Übergang in Blaselaute, wenn er also übt: Reihe, reihen, reich,<br />

rasch, Reis - es liebt dieser Übergang das ei nicht - reif.<br />

Und will man, daß der Laut selber wie hypnotisierend auf jemanden<br />

wirkt, so kann man das machen, was der Advokat, von dem ich<br />

gestern gesprochen habe, mit seinem Klienten gemacht hat; man<br />

kann ihm raten, zu sagen: veiw. Es ist mit außerordentlich feiner<br />

Empfindung in dieses Stück, von dem ich gestern gesprochen habe,<br />

hineingekommen. Instinktiv leben in diesen Sachen manchmal ganz<br />

wunderbare gesetzmäßige Dinge.<br />

Und so sehen Sie, daß man das Sprechen, welches den Satz gestaltet,<br />

dadurch zuwege bringt, daß man lernt, es an den erde-wäßrigen Lauten<br />

zu gestalten, und dasjenige, was anredet, mit den luftförmigfeurigen<br />

Lauten, mit dem Zitterlaut r und mit den Blaselauten gestaltet.<br />

Nicht als ob man das mit diesen Lauten ausdrücken müßte,<br />

aber lernen kann man, einen Satz ordentlich gestalten, so daß er eine<br />

innerliche plastische Kraft hat, wenn man Zusammenhänge übt, in<br />

denen die Erdenlaute und der Wasserlaut sind, lernen kann man, eindringlich<br />

zu sprechen, so daß man mit einer gewissen Sicherheit annehmen<br />

kann, es wird aufgenommen.

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