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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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übt wie jemand, der eigentlich nicht sprechen kann und doch sprechen<br />

will. Dasjenige, was ich Ihnen da sage, ist insofern doch eine Realität,<br />

als der Mensch sprechen nur lernen kann im Zusammenhange mit<br />

anderen Menschen.<br />

Nun ist es wiederholt vorgekommen, daß Menschen einsam in der<br />

Wildnis, fast tierisch aufgewachsen sind. Die haben dann trotz gesunder<br />

Gehör- und gesunder Sprachorgane nicht sprechen gelernt.<br />

Und hat man sie später aufgefunden, so mußte man sich sagen, die<br />

hätten ganz gut sprechen lernen können, haben es aber nicht gelernt,<br />

weil sie nicht mit anderen Menschen zusammen waren. Aber solche<br />

Menschen werden zumeist, ich möchte sagen, einen leisen Ansatz zum<br />

Sprechen dennoch machen. Und der wird darinnen bestehen, daß sie<br />

so etwas wie ein hum, ham, häm, him hervorbringen, eine Strömung<br />

von der ^-Erzeugung zu der w-Erzeugung mit etwas undeutlichen<br />

Vokalen dazwischen. Fragt man nun nach, so ist es in der Tat so,<br />

daß der Mensch, indem er diesen Lautzusammenhang herausbrummt,<br />

gewahr werden kann, wie da in ihm der astralische Leib den Ätherleib<br />

abfängt. Wenn man versucht, immer wieder hum, ham, häm<br />

und so weiter hervorzubringen, dann fühlt man, wie wenn sich<br />

etwas loslöste, in reinen Vibrationen lebte. Und führte man dies in<br />

Schauspielschulen ein, daß in dieser Weise gebrummt würde das hm,<br />

so würde man etwas Merkwürdiges wie ein innerliches selbständiges<br />

Sausen fühlen, das aus einem herauswächst. Wer so empfinden lernt,<br />

wird schon zugeben, daß das eine rechte Grundübung sein kann. Nur<br />

muß sie dann weitergeführt werden. Man fängt also an damit, dem<br />

Zögling hm, hum, ham, häm zur Beweglichkeit seiner inneren Sprachfähigkeit<br />

beizubringen. Dann geht man aber zu etwas anderem über,<br />

denn damit würde man natürlich ein Wilder bleiben, und es handelt<br />

sich nur darum, daß man aus dem ersten Elemente des Sich-Loslösenden<br />

der Sprache wirklich heraus arbeitet.<br />

Ich bemerke nur, wie in Parenthese, daß man das bei Kindern<br />

natürlich nicht tun darf. Einen pädagogischen Wert hat das nicht,<br />

was ich jetzt sage. Denn es ist notwendig, daß man gerade dann,<br />

wenn die Dinge ins wirklich Künstlerische übergehen, die einzelnen<br />

Gebiete sondert, daß man nicht alles überall anwendet. Das

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