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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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SIEBZEHNTER VORTRAG<br />

Dornach, 21. September 1924<br />

Das Durchfühlen des Lautlichen<br />

In Zeiten, in denen das, was durch die Sprache aus den Menschen<br />

heraus sich offenbarte, noch instinktiv intensiver empfunden worden<br />

ist, wurde man jenes realen Vorganges gewahr, der wirklich im Sprachgestalten<br />

da ist, jenes realen Vorganges, der darinnen besteht, daß mit<br />

einer gewissen Selbständigkeit der astralische Leib des Menschen<br />

den ätherischen ergreift. In der Gegenwart reden eben die Menschen,<br />

wie sie ja alles einfach so tun, daß sie nicht gewahr werden die Komplikationen<br />

des inneren Vorganges, der sich bei einem menschlichen<br />

Tun abspielt. Es ist auch richtig, daß die Dinge nicht allzu stark<br />

während des Tuns beobachtet werden dürfen, sonst vertreiben sie die<br />

Unbefangenheit. Aber derjenige, welcher mit Sprachgestaltung und<br />

mit dem Mimisch-Gebärdenhaften künstlerisch zu tun hat, hat nötig,<br />

wenigstens während der Zeit seiner Schulung so etwas vor die Seele<br />

bekommen zu haben, wie dieses Selbständigwerden eines Arbeiten s,<br />

eines Zusammenarbeitens von astralischem Leib und Ätherleib.<br />

Man muß das Gefühl durchgemacht haben, was es heißt - Gefühl,<br />

sage ich, nicht Anschauung -, es hat sich gewissermaßen ein zweiter<br />

Mensch, der in dieser Arbeit zwischen astralischem Leib und<br />

Ätherleib besteht, losgelöst und lebt in der Sprache.<br />

Nun ist dieses Leben, so wie es jetzt auftritt, schon ein so innerlich<br />

konfiguriertes und innerlich reich gestaltetes, daß es dem Menschen<br />

in der Tat schwer wird, über den Inhalt der Sprache hinüber auch<br />

noch wahrzunehmen, wie sich da im ganzen Sprachkörper etwas aus<br />

ihm heraushebt.<br />

Daher ist es gut für die Schulung, dasjenige, was da eigentlich vorliegt,<br />

mit wirklicher Kunst zu ergreifen. Und man kann es ergreifen.<br />

Man kann es auf folgende Weise ergreifen und dadurch wiederum<br />

Ungeheures beitragen zum innerlich Kraftvoll- und Beweglichmachen<br />

der Sprache. Man kann es dadurch machen, daß man möglichst so

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