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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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etrachter im Geistig-Seelischen. Und man lernt wieder verstehen,<br />

wenn man den Regenbogen anschaut, den Kindervers, den man in<br />

älteren Zeiten immer wieder und wiederum gehört hat:<br />

Kind es kommt der liebe Gott gezogen<br />

Auf einem schönen Regenbogen.<br />

Das ist dasjenige, was man wie eine gehobene Stimmung, die nötig<br />

ist in die Schauspielkunst hineinzubringen, entwickeln muß. Denn das<br />

Beste, was errungen werden kann bei einer Erneuerung der Schauspielkunst,<br />

ist doch dasjenige, was in der ganzen Gesinnung, in der<br />

ganzen künstlerischen Grundstimmung der an der Schauspielkunst<br />

beteiligten Dichter lebt.<br />

Wenn man es erlebt hat, wie beim Niedergang der Schauspielkunst<br />

auch wirklich der Niedergang der Bühnenschriftstellerei da war, wenn<br />

man erlebt hat, mit welcher Gesinnung Schönthan, Kadelburg und<br />

wie sie alle heißen, von Oskar ganz abgesehen, bei ihrem Stückeschreiben<br />

waren, bei denen manchmal zwei, drei mitgewirkt haben,<br />

um so recht zu zeigen, daß die Bühnenkunst außerhalb der Seelen<br />

vorgeht, da konnte man nicht voraussetzen, daß Schauspielkunst dabei<br />

blühen würde. Daher ist auch die Schauspielkunst wirklich ausgeartet<br />

bis zu dem, was eben Bühnenroutine wurde. Und nachdem in<br />

den siebziger Jahren die Bühnenroutine ihr Unglückswesen getrieben<br />

hatte, gab es einige Idealisten, aber solche, die auf dem Kopfe standen,<br />

statt auf den Beinen zu gehen, die nun sagten: Da muß wiederum<br />

Wahrheit hineinkommen. - Und die deshalb in die Bühnenroutine,<br />

in den Bühnenmechanismus den Naturalismus hineinbrachten. Kunst<br />

hatten sie nicht, Stil hatten sie nicht, so wollten sie wenigstens den<br />

Naturalismus hineinbringen.<br />

Dessen muß man sich bewußt sein, daß die Dinge so kamen. Dann<br />

kann man natürlich auch verstehen, wie diese auf dem Kopf stehenden<br />

Idealisten, Brahm> Schienther, Hart und so weiter, mit ihrem Naturalismus<br />

immerhin noch etwas reformierten. Damals war es eine Reform,<br />

und es war besser der Brahm als der Blumenthal - der heißt nämlich<br />

Oskar - oder der Lindau. Gegenüber dem, was da in den siebziger<br />

Jahren und Anfang der achtziger Jahre gemacht wurde, war immerhin

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