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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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wiederum lebt im Grün alles, was uns wie die Tore öffnet zum Bewundern,<br />

zur Sympathie und Antipathie mit allen Dingen. Haben Sie<br />

das Grün des Regenbogens eingesogen, so lernen Sie alle Wesen der<br />

Welt bis zu einem gewissen Grade verstehen. Und gehen Sie herüber<br />

zum Gelb: Sie fühlen sich innerlich gefestigt, Sie fühlen, Sie dürfen<br />

Mensch sein in der Natur; es ist mehr als die übrige Natur. Gehen<br />

Sie herüber zum Orange: Sie fühlen Ihre eigene innere Wärme, Sie<br />

fühlen manche Mängel und Vorzüge Ihres Charakters. Gehen Sie über<br />

zum Rot, so wie die andere Seite des Regenbogens wiederum übergeht<br />

in die Unermeßlichkeit der Natur, da fühlen Sie, was aus Ihrer<br />

Seele herauskommt an jauchzender Freude, an begeisterter Hingebung,<br />

an Liebe zu den Wesen.<br />

Ach, die Menschen sehen vom Regenbogen ja nur den Körper!<br />

Wie sie ihn anschauen, den Regenbogen, das ist nur so, wie wenn<br />

man einen Menschen aus Papiermache vor sich hätte und zufrieden<br />

wäre: eine unbeseelte Menschenform. Das andere sehen und fühlen<br />

die Menschen alle vom Regenbogen nicht heraus.<br />

Wenn die Zöglinge von Schauspielschulen Exkursionen machen,<br />

dann sollte in diese Exkursionen die Möglichkeit aufgenommen werden<br />

- natürlich kann man sich das nicht wählen, aber es kommt vor,<br />

öfter als man denkt -, die Möglichkeit, den Regenbogen zu erleben.<br />

Und so wie man als Schauspielschüler die Erde erfassen soll im Laufen,<br />

Springen, Ringen, Diskuswerfen, Speerwerfen, wie man von dieser<br />

Seite ins Leben der Erde hinein soll, so soll man auf der anderen<br />

Seite durch das Himmelswunder des Regenbogens in das seelische<br />

Farbenerleben hineinkommen. Dann hat man die Welt nach zwei Seiten<br />

hin in ihrer Offenbarung erfaßt. Und Offenbarung der Welt muß<br />

Schauspielkunst sein.<br />

Im Laufen, Springen, Ringen stellt der Mensch nicht mehr dasjenige<br />

dar, was er bloß sieht; da ist er darinnen mit seinem Willen.<br />

Nun, im seelischen Anschauen der Farben des Regenbogens schaut<br />

der Mensch nicht mehr dasjenige an, was bloß äußere Natur ist, sondern<br />

er wird gegenüber dem Geistig-Seelischen, das in der Natur<br />

waltet und das hereingenommen werden muß auf die Bühne - sonst<br />

ist die Dekoration keine wirklich künstlerische -, zum naiven Welten-

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