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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Einmal ging es besonders schlimm. Da wurde offenbar einmal in<br />

diesem Reliefraum auf Perspektive und perspektivische Überraschung<br />

sehr viel gegeben. Ich schaute hin an einen gewissen Punkt. Da war<br />

etwas ganz Undefinierbares, richtig Undefinierbares. Man konnte<br />

nicht darauf kommen, was das ist, mitten in der Wand drinnen; nach<br />

unten war es etwas fortgesetzt, aber mitten in der Wand drinnen war<br />

etwas Undefinierbares. Es schaute so aus, wie wenn eine Kokosnuß<br />

wild geworden wäre an all ihren Oberflächendingen, mit denen sie<br />

umgeben ist, und alles mögliche machen würde. So schaute das Ding<br />

da an der Hinterwand aus. Dann fing man an zu spielen. Aber dieses<br />

Ding schockierte einen furchtbar. Endlich fing es an sich zu bewegen,<br />

langsam: auf der anderen Seite war es ein Menschengesicht. Eine<br />

Schauspielerin entpuppte sich aus diesem Kokosnußkopf!<br />

Ja, sehen Sie, so war in allerlei Grotesken hinein die wirkliche Empfindung<br />

für Bühnengestaltung verschwunden.<br />

Daher muß unbedingt heute auf die Fundamente wiederum zurückgegangen<br />

werden. Und es gehört nun auch zum wirklichen schauspielerischen<br />

Können, daß man in den Farben festgehaltene menschliche<br />

Gefühle sieht. Und so, wie ich Ihnen einzelnes andere in den<br />

letzten Stunden, die wir jetzt haben werden, noch angeben werde,<br />

um auch innerlich durch eine gewisse meditative Arbeit sich hineinzufinden,<br />

so möchte ich Ihnen heute etwas Bildhaftes sagen, das Sie<br />

aber selber leicht finden können.<br />

Es gibt eigentlich nichts Schöneres für die Entwickelung des dekorativen<br />

Sinnes für die Bühne, als den Regenbogen zu erleben. Rechte<br />

Hingabe zu haben für den Regenbogen, das entwickelt ungemein den<br />

Blick und das innere Können für die Szenengestaltung.<br />

Der Regenbogen... Ich möchte beten: da fängt der Regenbogen<br />

an, in dem äußersten Violett, das hinaus schimmert bis in die intensive<br />

Unermeßlichkeit. Es geht in Blau über = die ruhige Seelenstimmung.<br />

Es geht über in Grün = es ist so, wie wenn unsere Seele ausgegossen<br />

wäre, wenn wir hinaufblicken zu dem Grünrund des Regenbogens,<br />

über alles Wachsende, Sprossende, Blühende. Und als ob wir von den<br />

Göttern kämen, an die wir betend hingegeben waren, wenn wir vom<br />

Violett, Blau her kommen vom Regenbogen zum Grün. Dann aber

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