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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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aber bei vielen Menschen - dennoch darauf, Interesse an «ihm» und<br />

an «ihr» zu nehmen, bange zu sein, ob sie sich kriegen oder nicht,<br />

und in der Befriedigung aufzugehen, daß sie sich doch kriegen. Aber<br />

es ist noch ein Schein von demjenigen da, was eigentlich das Wesentliche<br />

des Lustspieles ist.<br />

Nun handelt es sich darum, daß wir wirklich solche Dinge in der<br />

Art, wie ich das gestern ausgeführt habe, mit dem Lauterleben verbinden<br />

können, um sie so bis in Sprache und Gebärde wirklich hineinzubringen.<br />

Denn Schauspielkunst ist - ich habe das gerade in dem<br />

Aufsatze über unseren Sprachkursus, der morgen erscheinen wird,<br />

ausgesprochen, wo ich die Betrachtungen der vorigen Woche über<br />

diesen unseren Sprachgestaltungskursus fortgesetzt habe, so daß<br />

schon wie eine Art von idealem Programm diese zwei Mitteilungsblätter<br />

gelten können für die Teilnehmer an diesem Kursus, insbesondere<br />

wenn sie irgendwie Interesse, positiv oder neutral, an der Schauspielkunst<br />

haben -, ich habe es ausgesprochen, wie Schauspielkunst ein<br />

wirkliches Erleben des in Sprache und Gebärde verkörperten menschlichen<br />

Seelenhaften ist. Das muß sie wieder werden, die Schauspielkunst.<br />

Sie kann es nur werden, wenn wir eben gewisse Elemente in<br />

unsere Anschauung aufnehmen, ohne die man nicht bühnenmäßig<br />

gestalten kann. Auf der Bühne müßte aber eigentlich alles miteinander<br />

im Einklänge stehen.<br />

Handelt es sich darum, die Szene selber aufzubauen, insofern sie<br />

im Dekorativen sich vor das Auge des Zuschauers stellt, dann wird<br />

es ja ganz ohne Frage sein, daß, wenn sich der Regisseur bewußt ist,<br />

daß er Stil, das heißt Kunst, nicht Naturhaftes, das heißt Unkunst,<br />

auf die Bühne zu bringen hat, er dann auch im Dekorativen das Stilisieren<br />

anstreben muß. Aber es handelt sich nur darum, daß wir verstehen,<br />

was im Dekorativen das Stilisieren eigentlich bedeutet.<br />

Mit was wird man es denn in der Hauptsache selbst bei einer noch<br />

so stark an das Naturalistische heranstreifenden Bühnendekoration zu<br />

tun haben? Doch kaum mit etwas anderem als mit demjenigen, was<br />

die menschliche Kultur hervorbringt: mit dem Untermineralischen.<br />

In der menschlichen Kultur bringen wir Untermineralisches hervor;<br />

die Kristallformen der Mineralien sind kosmischer gebildet als unsere

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