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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Dagegen beim Hebert wird man das Gefühl haben, er muß mittelgroß<br />

sein, er darf nicht allzu dick auftreten, denn er ruft den Eindruck<br />

hervor, daß er immer gehen will, aber immer wieder stehen bleibt.<br />

Das wird man auch zum Ausdrucke bringen, wenn er über die Bühne<br />

geht; er wird immer wiederum versucht sein, stehen zu bleiben,<br />

denn er schimpft ja eigentlich nur, tut nicht viel. Das muß man ausdrücken<br />

in seinem Anlaufnehmen zum Gehen und fortwährenden<br />

Stehenbleiben.<br />

Man wird finden, daß er sich insbesondere wohl fühlt, wenn er g<br />

oder k auszusprechen hat. Das wird der Schauspieler üben, wird achtgeben,<br />

wo die g und k stehen und wird den ganzen Hebert so abstimmen,<br />

daß er grölt und jühlt, wenn er schimpft = ö ü, daß er sich<br />

aber wohl fühlt bei g und k.<br />

Hebert \ ö ü g k.<br />

Während Danton sich wohl fühlt beiy und /. .<br />

Das Publikum müßte eigentlich herausgehen aus dem Theater und<br />

sagen: Donnerwetter, so wie dieser Danton «ja» sagen kann, kann es<br />

keiner! Und Hebert, wie der haken kann in seinen Reden mit dem k<br />

und g, das ist ganz wunderbar!<br />

Hamerling bereitet die Situation auch gut vor. Es tritt ein Bürger<br />

auf, um anzudeuten, daß nun eben die Göttin der Vernunft da ist,<br />

das Fest der Göttin der Vernunft gefeiert werden soll.<br />

Der Festzug erscheint unter den Klängen der Musik. Voraus Henriot<br />

zu Pferde. Dann eine Schar weißgekleideter, rosenbekränzter Mädchen,<br />

dann folgen die wie Feldzeichen erhöht getragenen Büsten Voltaires und<br />

Marats. Unmittelbar vor der Göttin wird eine große angezündete Fackel<br />

hergetragen. Die Göttin selbst ruht auf einem blumengeschmückten<br />

Triumphwagen, angetan mit weißer Tunika, darüber eine wallende Chlamys<br />

von himmelblauer Farbe. Auf dem Haupte eine rote phrygische<br />

Mütze. Hinter ihr Hebert, Chaumette und andere Mitglieder des Rates<br />

der Kommune. Nachdem der Zug in der Mitte des Platzes angelangt,<br />

macht der Triumphwagen Halt, die Göttin verläßt denselben und wird<br />

von Hebert und Chaumette auf das thronartige Gerüst hinaufgeleitet,<br />

wo sie Platz nimmt. Die bisher ihr vorgetragene Fackel wird in ihre<br />

Hand gegeben. Die Jungfrauen gruppieren sich um den Fuß des Gerüstes.<br />

Die Musik verstummt.

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