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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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Da haben wir zunächst den Danton. Man wird finden, wenn man das<br />

Drama inne hat, daß der Danton sein Innenleben am besten ausspricht,<br />

wenn man ihm die Lautempfindungen ä /, ä i zuschreibt. Dabei,<br />

durch diese Empfindung, die in ihm sein muß, lebt sich dasjenige<br />

aus, was sein joviales Wesen ist; so etwas Breites hat er in seinem Auftreten.<br />

Und man wird schon von selbst dazu versucht, wenn man ihn<br />

auf der Bühne gehen läßt, dadurch daß man dieses, ich möchte sagen,<br />

im innerlichen Griffe hat, ihn auf der Bühne so gehen zu lassen, daß<br />

er, wenn er geht, die Knie etwas steif hält und stark auftritt mit den<br />

Füßen. Und man wird empfinden, daß man ihn auftreten lassen wird<br />

so, daß er seine Armbewegungen macht, als ob er den Arm nicht<br />

ganz biegen könnte hier im Gelenke, am Ellbogen, sondern als ob er<br />

da ein bißchen steif wäre und einen sehr stumpfen Winkel hätte zwischen<br />

dem Oberarm und dem Unterarm. Man wird das Gefühl haben,<br />

daß ein solcher Mensch wie der Danton weder ordentlich die große<br />

noch die kleine Terz singen könnte.<br />

Wenn man dieses Gefühl hat gegenüber seinem Charakter, dann<br />

wird er richtig als Danton unter den anderen dastehen. Und man<br />

wird dann für sein Sprechen ganz versucht sein, viel diejenige Mundgeste<br />

zu gebrauchen - die den Ton dann erzeugt -, welche die Gewalt<br />

der Lippen hineinpreßt in die Gewalt der Mundwinkel. Also mit möglichst<br />

breit geschlossenen Lippen und einem Impuls in den Mundwinkeln<br />

muß der Danton gesprochen werden.<br />

Das ergibt sich alles sachgemäß aus der Sache selbst heraus, und<br />

das muß es. Dann wird man also dazu kommen, wenn der Danton zu<br />

sprechen hat, eben einen Danton sprechen zu haben. Ich benütze zu<br />

dieser Charakteristik die zweite Szene des Stückes, wo unter das Volk<br />

der Danton tritt und zum Volke spricht, eben in Danton-Art.<br />

Danton und Robespierre treten auf. Robespierre in einfacher, aber pedantisch<br />

sorgfältiger Tracht und Frisur, Danton in mehr prunkhafter und<br />

doch burschikoser Gewandung; eine gewaltige Halsschleife hängt über<br />

seine Brust herab.<br />

VOLK:<br />

Es lebe Danton! Es lebe Robespierre!

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