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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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den werden, wie das in diesem Falle geschehen ist. Ich habe noch gar<br />

nicht über Dekorationsmalerei gesprochen.<br />

Nun wird es sich hier darum handeln, daß man so recht gewahr<br />

wird, wie man es für die Bühnendekoration zunächst überhaupt niemals<br />

zu tun haben kann mit irgendeiner Malerei, denn man hat doch<br />

malerisch bloß Beleuchtung und derlei anderes. Also von Malerei kann<br />

bei der sogenannten Dekorationsmalerei nicht die Rede sein. Aber<br />

hier bei dieser Szene muß in erster Linie die Rede davon sein, daß wir<br />

Stimmung und Stimmungsübergänge in der Umgebung der Sprechenden<br />

haben.<br />

Nun läßt sich natürlich über Stimmungen immer diskutieren, aber<br />

niemand wird es vielleicht doch für ganz unangemessen finden, wenn<br />

man in diesem Falle bei dieser Szene die Stimmung durch eine allgemeine<br />

Beleuchtung der Bühne hervorruft, die natürlich sich im<br />

Laufe der Handlung ändern muß, die aber im wesentlichen bestehen<br />

muß in einem rötlichen Gmndton: über die ganze Bühne die Stimmung<br />

eines rötlichen Grundtones, der, ich möchte sagen, sich innerlich<br />

spießend, am Schlüsse sich, wo Maria so scharf wird, gelb aufhellt.<br />

Zwischendurch kann man mancherlei Stimmungen hineinbringen, zum<br />

Beispiel gleich im Beginne, wo Maria die eigentümliche sentimentale<br />

Ader entwickelt, in die allgemeine rötliche Stimmung eine bläulichviolette<br />

Stimmung hineinbringen. Das muß die nächste Frage sein.<br />

Dazu kann man nun natürlich nicht auf den Kulissen einen beliebig<br />

naturalistisch gemalten Wald haben, sondern die nächste Frage ist nun<br />

diese: Welche Farbengebung müssen die Bäume haben, die man natürlich<br />

braucht. - Dann ergibt sich aus der Szene heraus, daß man dasjenige<br />

abstimmen muß, was man zur Lichtstimmung haben muß, mit<br />

der Farbengebung der Bäume, daß man also die Bäume nicht klatschgrün<br />

hineinmalen kann in die rote Stimmung, sondern daß man da<br />

schon auch in die Farbenmischung hinein etwas Rötliches nehmen<br />

muß, daß man, damit das Auge ruhen kann auch in demjenigen<br />

Punkte, wo Maria scharf wird, in die Palette oder eigentlich in den<br />

Pinsel - man sollte nie mit der Palette malen, sondern immer mit der<br />

flüssigen Farbe -, Gelb hineinnehmen muß zu gewissen Stellen. Dann<br />

wird man ein Stimmungsbild auch auf der Szene haben.

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