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RUDOLF STEINER GESAMTAUSGABE VORTRÄGE

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lieh nicht Schauspieler, wie überhaupt nicht Künstler sein, ohne das<br />

richtige, gesinnungsmäßig richtige Datinnenstehen in seinem Berufe<br />

zu haben.<br />

Dadurch aber, daß man in einer solchen Schulung lebt, wie die angedeutete<br />

ist, kommt man zu einer reinen, ich möchte sagen, religiösen<br />

Auffassung des Sprechens und des damit verbundenen Mimischen<br />

und Gebärdenspieles. Und diese Auffassung ist es, die man braucht.<br />

Denn man kann durch diese Auffassung die Stellung des Menschen<br />

im Weltenall wirklich intensiver empfinden als durch etwas anderes.<br />

Man kommt allmählich dadurch in eine Empfindung von der Würde<br />

des Menschen im Weltenall, in eine Empfindung von der ganzen zentralen<br />

Stellung des Menschen im Weltenall hinein. Denn man wird<br />

gewahr, auch Tiere haben Stimme; man braucht sich nur zu erinnern<br />

an das Brüllen des Löwen, das Muhen der Kuh, das Meckern der<br />

Schafe, der Ziegen und so weiter. Es ist mehr vokalisierend. Die<br />

Tiere drücken ihr Inneres aus, die Tiere, welche auf diese Weise die<br />

Stimme erheben. Aber Sie können auch hinausgehen in die Natur und<br />

jene verschiedenen Stimmentwickelungen hören, welche in ausgesprochenem<br />

Maße durch Zikaden und so weiter, durch verschiedene<br />

Tiere in der Bewegung der Glieder hervorgerufen werden; Sie haben<br />

da ein ausgesprochenes Konsonantisieren.<br />

Und gehen Sie dann über zu dem, was am meisten an den Menschen<br />

herandringt, zu der Stimmentwickelung der Vögel. Sie haben die<br />

Möglichkeit da, das Musikalische auf der einen Seite bei den Vögeln<br />

zu sehen, auf der anderen das Vokalisierende bei den höheren Tieren,<br />

das Konsonantisierende bei den niederen Tieren. Aber sehen Sie,<br />

wenn Sie hinausgehen und ein Insekt, die Zikade oder irgendein<br />

anderes Insekt, durch die Bewegung der Glieder einen Ton hervorbringend<br />

haben: Sie gehen an das Insekt heran. Sie können unmöglich<br />

bei diesem Konsonantisieren, beim Anblick des Insektes den Eindruck<br />

haben, das will Ihnen etwas sagen. Sie bleiben stehen bei der<br />

Auffassung einer Tatsache, die im Tun liegt. Sie gehen zu denjenigen<br />

Tieren, die muhen oder meckern oder brüllen. Wiederum haben Sie<br />

die Auffassung nicht, daß das über Abwehr, über Wohlgefühl hinaus<br />

zu einem inneren Erleben kommt. Es geht nicht ins Innere. Sie haben

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